SMDC Männerträume Die Geschichte

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Bloody_Kain
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SMDC Männerträume Die Geschichte

Beitrag von Bloody_Kain »

Prolog:

Wir schreiben den 20.12.2012 und ein junger Mann von 30 Jahren schreibt in sein Tagebuch.

Hallo Tagebuch, die Welt steht wie erwartet auf dem Kopf.
Morgen wird der berühmte und berüchtigte Maya Kalender ablaufen und alle meinen dass irgendetwas passieren wird.
Einige Sekten sprechen vom Ende der Welt, die katholische Kirche ruft ihre Gläubigen zu sich um für das Seelenheil der Welt zu beten, was schon sehr seltsam ist wenn man bedenkt das dies ein Heidnischer Kalender ist, und die Wissenschaftler suchen nach Beweisen das irgendwas passieren wird.

Allerdings, selbst wenn etwas passieren wird, die Regierungen würden es uns wohl nicht sagen und wir gewöhnliches Volk würden es erst merken, wenn es zu spät ist, so wie in Roland Emmerichs 2012 der vor einigen Jahren in den Kinos lief.
Ich hoffe dass es nicht so kommen wird…

Die Theorien was passieren wird sind mannigfaltig.
Wie schon gesagt glauben einige an das Ende der Welt, andere sagen Elvis kommt zurück, auch wenn mir nicht in den Kopf will, wie die Mayas was von Elvis wissen konnten…
Einige Sagen, das die Mayas zu den Sternen gereist sind und diese nun zurückkommen um die Welt zu erobern oder das uns der First Kontakt bevor steht…
Dann gibt’s da die Nullzeitstrahl Theorie und noch viele weitere Ammenmärchen.

Alles Mumpitz wenn man mich fragt, aber mich fragt keiner weil ich eben nur ein Zivilist ohne wissenschaftliche Ausbildung bin.
Als Träumer und Fantast hab ich mir einige Möglichkeiten aus dem Fantasy und Sci Fi Genre rausgesucht die ich faszinierend finde.
Eines stammt z.B. aus einem Cyberpunk Spiel in welchem an diesem Tag die Magie zurück auf die Welt kam.
Es war aber trotzdem eine art Weltuntergang, da der Ausbruch der Magie mit der Intensität von hunderten Vulkanausbrüchen geschah und es viele Millionen Tote gab.

Nun ja, wir werden ja sehen was passieren wird und was nicht.
Für den Fall das Morgen tatsächlich DER Tag ist an dem wir alle vor unserem Schöpfer treten, habe ich mich bereits von meiner Familie verabschiedet.
Mir tut meine Oma ein wenig leid, sie hat den zweiten Weltkrieg, die Nachwehen des ersten und den Tod ihres Mannes überlebt und muss nun wahrscheinlich auch noch das Ende der Welt miterleben.

Ich habe mich, wie viele andere auch, hier mit Vorräten eingedeckt. So kurz vor dem Ereignis des Jahrtausends gab es regelrechte Massenhamsterkäufe, schlimmer noch als jedes Jahr kurz vor oder nach Weihnachten.
Man stand stundenlang an den Kassen und überall war die Polizei präsent, da es immer wieder Leute gab, denen alles zuviel war und mit ihrer Beute stiften gehen wollten.
Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich wohl wirklich erst, wenn die Panik um sich greift…

Na ja, nach einem weiteren vier Stunden Einkauf diese Woche, davon drei die ich an einer der Kassen anstand, hab ich nun genug Lebensmittel, Wasser und sogar einen Gasbetriebenen Campingkocher und Kerzen hier, um eine Weile über die Runden zu kommen, sogar wenn der Strom ausfällt.
Außerdem hab ich noch meinen Grill und einen Sack Grillkohle für den Notfall.
Meine Hausapotheke ist ebenfalls gut gefüllt, da ich nicht damit rechne so schnell wieder meinen Arzt zu sehen und und und.
Ich bin zwar nicht in Panik, aber ich bin gerne Vorbereitet. Klar wird mich das nicht schützen, wenn tatsächlich die Welt untergeht, aber vielleicht bezieht sich der Weltuntergang ja auch auf unser Elektrizitätsnetz z.B. durch einen Sonnensturm oder so.
Allein wenn das ausfällt, ist die Kacke schon richtig am dampfen, denn dann fällt auch alles andere aus was wir für einen normalen Lebensalltag brauchen. Die Pumpen für Wasser und Abwasser z.B.
Die Anlagen für Gas, Öl und Nachtspeicherheizungen und, wovor es mich am meisten graust, die Computer welche die Atomkraftwerke steuern.
Wie beim Fukushima Zwischenfall, gibt’s schon seit Anfang des Monats keinen einzigen Geigerzähler mehr zu kaufen und die wenigen die es gibt, sind total überteuert.

Ich bin froh das ich wieder in meiner Wohnung bin, hier fühl ich mich sicher vor dem Chaos draußen auf der Straße.
Ich hab meinen kleinen Weihnachtsbaum aufgestellt und die Wohnung ist blitzblank und aufgeräumt. Die Schränke sind voll, die Wasserflaschen Stapeln sich hier genauso wie die Kerzen.
Ich denke ich werde diese Nacht durchmachen, es könnte meine letzte sein und da will man nicht unbedingt sein Ende verschlafen oder? *grins*

Wie auch immer, ich wünsche dir, meinem Tagebuch, schon mal eine gute Nacht und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Wenn nicht, danke dass du mir immer zugehört und alles behalten hast, was ich dir anvertraut habe.
Sollte der Strom wirklich wegfallen, werden wir uns lange Zeit nicht mehr sehen.
Ich wird jetzt noch in einigen Foren eine kleine Abschiedsnachricht hinterlassen und dann so lange wie ich kann, diverse Spiele zocken.

Also bis dann…


21.12.2012 – 14 Uhr Mittags

Hallo Tagebuch, anscheinend haben wir bisher Glück gehabt.
Der Strom ist noch da und es gibt keine Anzeichen dafür, dass wir Menschen bald einfach von der Erde verschluckt werden.
Es gibt keine Meldungen von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen, keine Tzunamies und auch keine Wirbelstürme.
Alles ist friedlich auf der Welt und sogar die Terroristen haben anscheinend eine Pause eingelegt.
In den Nachrichten ist immer noch von vielen tausenden die Rede, die betend in den Kirchen und an anderen religiösen Orten verharren die rede. Die Geschäfte haben Heute geschlossen, doch die Polizei ist pausenlos im Einsatz weil es immer noch einige gibt, die meinen sie könnten diesen Tag nutzen, um zu plündern.
Wer nicht grade in einer Kirche oder sonst wo betet zu den Reportern oder zu den Plünderern gehört, bleibt zuhause im Kreis der Familie und hofft darauf, dass der Tag ohne große Ereignisse vorüber geht.
Ich selbst beobachte die Nachrichten und tu alles, um meine Nervosität zu unterdrücken.
Ich schaue mir Bilder von meinem kleinen Garten an, als er dieses Jahr mal wieder in voller Blüte stand und auch von einem Ausflug mit meinen Eltern und ihrer Hündin an den Auesee, der hier in relativer Nähe ist.
Auch genieße ich die Ruhe, denn kaum ein Auto fährt seit Anbruch des Tages mehr hier vorbei. Die Busse und Bahnen fahren zwar noch, aber das stört mich schon lange nicht mehr.

Der Tag ist zwar noch lange nicht vorbei, aber ich…

Moment.
Irgendwas passiert hier.
Ich meld mich später wieder…



21.12.2012 – 15 Uhr Mittags

Tagebuch es ist wirklich etwas passiert, ich kann es gar nicht glauben.
Auf meinem Essenstisch ist plötzlich eine art Kristallkugel erschienen, ähnlich denen die man kaufen kann und wenn man sie an die Steckdose anschließt, Lila Blitze in ihrem inneren beim tanzen beobachten kann.
Außerdem kam aus heiterem Himmel ein Meldefenster auf meinem Monitor mit folgender Nachricht:
Willst du ein Abenteuer erleben wie noch niemand zuvor?
Willst du dir deine wildesten Träume erfüllen?
Eine eigene Welt aufbauen oder nur andere besuchen?
Dann berühre die Kugel und dein neues Leben soll beginnen.
Was soll ich tun?
Die Telefone und sogar das Internet sind überlastet und ich kann mich nicht mit meinem Bruder oder jemand anders beraten.
Unter der Nachricht läuft außerdem ein Timer ab und ich denke, das mir diese Chance nur einmal gegeben wird und dann nie wieder.
Ich habe schon sehr viele Träume die ich mir hier auf der guten alten Erde nie erfüllen kann, aber wer sagt mir, dass ich wieder zurückkommen werde wenn ich einmal diese Kugel berührt hab?
Ich hasse solche plötzlichen Entscheidungen, vor allem wenn der Ausgang so ungewiss ist.
Es könnte ja auch ein Trick irgendeiner dämonischen Macht sein um an meine Seele zu kommen.
Soll ich, oder soll ich nicht. Kann ich dieser Verlockung widerstehen oder nicht?
Andererseits, ohne Risiko kein Abenteuer…

Der Timer ist bei einer Minute angekommen und ich schwanke immer noch…
Verdammt, ich tu es! Sollte dies wirklich eine Falle sein, dann sei es so.
Ich hab schon zu viele Chancen in meinem Leben an mir vorbei ziehen lassen als dass ich es mir leisten kann, diese auszuschlagen.
Der Timer ist bei 20 Sekunden, Tagebuch mach’s gut.



Nachdem der Junge Mann diese Zeilen geschrieben hatte, sprang er auf und reichte zum Tisch herüber. Dabei stolperte er über seine eigenen Beine und fiel hin.
Im Fallen bekam er noch die Tischdecke zu fassen und zog sie mit allem was auf diesem war mit sich herunter.
Der Timer war bei 10 Sekunden angekommen.
Unter Schmerzen, denn der Boden war gefliest, entledigte er sich der Tischdecke und suchte nach der Kugel.

5 Sekunden.
Da erspähte er ein Glitzern über dem Tisch, die Kugel war nicht mit herunter gefallen sondern schwebte ein paar Millimeter über der Tischplatte.
Schnell rappelte er sich auf und streckte eine Hand nach ihr aus.

2 Sekunden.
Er musste sich beim Aufprall sein linkes Knie angeschlagen haben, denn er hatte dort irre Schmerzen.
Verzweifelt streckte er seinen Arm nach der Kugel aus und tatsächlich bekam er sie in letzter Sekunde zu fassen.

Um ihn herum wurde alles Schwarz, er fühlte sich kurze Zeit als wenn er schweben würde, er spürte kurze Zeit lang seinen Körper nicht mehr, dann versank in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
Sein Körper Verschwand aus dieser Welt, ebenso wie der Inhalt seiner Wohnung und alles was auf seinem Balkon stand.
Sogar sein Hab und gut das auf dem Söller lagerte verschwand und es war als wenn er nie da gewesen wäre.
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Bloody_Kain
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Beitrag von Bloody_Kain »

Kapitel 1

Er erwachte in seinem Bett. Die Rollos waren vollkommen geschlossen und es herrschte tiefe Dunkelheit. Er stellte fest, dass er keine Schmerzen hatte, aber er konnte sich noch lebhaft an diese Erinnern und wie sie zu Stande gekommen waren.

*War das alles nur ein Traum? Träume ich immer noch?*

Er versuchte die Leselampe über dem Kopfende seines Bettes zu aktivieren, doch sie blieb aus.
Er richtete sich auf und schaute hinter sich auf den Digital Radiowecker welcher dort sein sollte. Er sah ihn nicht doch er war da.

*Anscheinend hab ich keinen Strom* dachte er.

Vorsichtig richtete er sich auf und tastete über den Tisch.
Seltsamerweise war der Tisch nicht abgeräumt, wie er es geträumt hatte und er fand schnell die Kerze und das Feuerzeug welche dort sein sollten.
Er zündete sie vorsichtig an und suchte seine Haussandalen.
Die Rollos im Wohnraum waren elektrisch und von daher konnte er sich nicht öffnen, die im Badezimmer dagegen schon.

Er ging ins Bad, auch hier war die Rollos geschlossen.
*Merkwürdig, ich kann mich gar nicht dran erinnern sie geschlossen zu haben…*

Er stellte die Kerze auf das Brettchen unterm Spiegel und öffnete die Rollos.
Was er sah verschlang ihm den Atem.
Da draußen war nichts!
Er schaute ungläubig nach unten und sah, das jenseits des Parkplatzes, wo eigentlich der Gehweg sein sollte, die Schwärze ihren Anfang nahm und sich um das Haus erstreckte.
Aber wie konnte das sein? Wo war der Rest seines Wohnortes? Waren die andern Nachbarn auch hier gefangen?
Mit der Kerze in der Hand, eilte er zurück in seinen Wohnraum, zog sich schnell um, schnappte sich den Schlüssel und ging ins Treppenhaus.
Er klopfte an die Türen seiner Nachbarn, doch keiner öffnete.
Er schrie sie sollen bitte aufmachen, doch immer noch reagierte keiner.
Was war hier los?

Zitternd vor Angst zog er sich in seine Wohnung zurück und schloss die Tür ab.
Was sollte er tun? Wie sollte das hier ein Abenteuer sein? Würde er seine Familie jemals wieder sehen?

Während er wie im Schock auf seinem Bett saß, die Beine an sich gezogen, die Arme um sie geschlungen und den Kopf in den Knien vergraben, erwachten um ihn herum alle Elektrogeräte wieder zum Leben.
Der PC startete und fuhr hoch.
Die Boxen schalteten sich von selbst ein und eine Nachricht erschien auf dem Monitor, diesmal mit einer Antwortzeile wie in einem Chat.




# Hallo? #

Der junge Mann sah es nicht.

# Hey, ich weis das du da bist! #

Immer noch hatte er den PC nicht bemerkt, zu sehr war er in seine panischen Gedanken vertieft.

# Na warte… #

Mit einem Mal dröhnte ein Lied aus den Lautsprechern, welche auf volle Lautstärke gestellt waren.
Seltsamerweise hatte es sich für das Lied Captain Jack von der gleichnamigen Gruppe entschieden.

Der junge Mann zuckte zusammen als hätte ihn der Schlag getroffen und eilte dann so schnell er konnte zum PC um die Lautstärke zu reduzieren.

# Na endlich, wurde auch Zeit das du reagierst! #

Ungläubig starrte er auf das Nachrichtenfenster und auf das was dort stand.

+ Hallo? +
# Ja Hallo. Ich schätze mal du fragst dich wo du hier bist und was du hier sollst. Aber setz dich bitte erstmal, sonst fällst du noch um wenn du liest was ich dir zu erzählen habe.
Aber für den Anfang, ich bin Lilith, die neue KI deines PCs. #

Der Junge lies sich in seinen PC Sessel fallen und starrte weiter ungläubig den Bildschirm an.
Lilith war der Name, welchen er seinem PC vor etlichen Jahren, zu Zeiten von Windows 95 gegeben hatte, weil das Betriebssystem so anfällig war das er gescherzt hatte, es wäre wie ein launischer Dämon.
Heute im Jahr 2012 nutzte er Windows 7 weil es sehr stabil lief, den Namen hatte er trotzdem beibehalten.
Das seltsame war nur, das selbst unter Windows 7, keine KI irgendeiner Art vorhanden war und nun redete sein PC mit ihm, als wäre dieser Lebendig.

# Huhu, bist du gestorben oder wie? Hoffentlich nicht, ich möchte hier nämlich nicht allein sein. #

Zitternd streckte er eine Hand nach der Tastatur aus und begann zu schreiben.

+ Nein, ich bin noch da. Aber wie kann’s das du mit mir sprichst? Und wo bin ich hier? +

# Oh das ist etwas kompliziert. Ich kann dir nicht sagen woher ich genau komme und warum ich hier in deinem PC bin. Ich weis nur das ich dir als eine Art Lehrer und Berater dienen soll und das du hier in einem Taschenuniversum bist, das du dir selbst gestalten sollst wie du Lust und Laune hast. #

+ Aber, was ist mit den anderen die in diesem Haus gewohnt haben? +
# Die sind nicht hier, soweit ich das feststellen kann. Sie wurden nicht mit in hierher Transportiert, du warst der Einzige der die Kugel berührt hat, jedenfalls in diesem Haus.
Ob es noch andere Menschen gibt, die sie berührt haben weis ich nicht. #

+ Moment mal, du sagst es gab noch andere Kugeln? +

# Ja, für jeden Menschen oder jede Familie eine. Jeder Mensch sollte die Chance haben, sein Leben neu zu gestalten. Ich bin mir sicher das du nicht der Einzige warst, der sie berührt hat, aber wie viele es taten, und wo sie nun alle sind, weis ich nicht. #

+ Hmm. +

Das waren schon einige Informationen die er erstmal verdauen musste.

+ Gäbe es eine Möglichkeit mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen oder in meine Alte Welt zurück zu kehren wenn ich das will? +

# Im Moment noch nicht, später vielleicht. Es kommt auf dich an. #

+ Wieso auf mich? +

# Nun, die steht alles zur Verfügung, was sich deine Fantasie ausmalen kann, alles was du auf diesem PC gespeichert hast und noch viel mehr.
Ich hab von hier aus Zugriff auf die neuen Maschinen unten im Labor um deine Wünsche wahr werden zu lassen. Du musst mir nur schreiben was du willst. #

Das war doch zu schön um wahr zu sein.

+ Und wo ist der Haken? +
# Ich verstehe nicht? #

+ Es ist eine Art Sprichwort bei uns Menschen die unser Misstrauen ausdrückt. Keine Gefälligkeit kommt ohne eine Gegengefälligkeit und kein Geschenk kommt ohne einen Preis. +

# Ah, nun weis ich worauf du hinaus willst. Nun, der erste Preis wäre, das du mir einen Körper erstellst. Es ist zwar ganz nett hier in deinem PC, aber ich würde doch lieber so wie du einen eigenen Körper haben. #
+ Äh, und wie soll ich das machen? +
# Ganz einfach, du hast die freie Auswahl. Fang doch mal bei dem ganzen Bildmaterial an, das du über die Jahre gesammelt hast. Wenn du was gefunden hast, was dir gefällt, sag es mir und ich kümmere mich um den Rest. #

+ Aha… Aber darf ich dir vorher noch ein paar Fragen stellen? +
# Sicher, nur zu. #
+ Was für ein Geschlecht soll dein zukünftiges Ich haben? Männlich, Weiblich, Hermaphrodit oder Androgyn? Was wärst du gerne mehr, Mensch, Hybrid oder Fury? +
# Oh, das sind gute Fragen. Also als erstes wäre ich wohl gerne Weiblich, schließlich hast du deinen PC ja auch meist als weibliche Person angesehen… oder so ähnlich, und der Name gehört meines Wissens zu einer Dämonin aus einem Anime. Zur letzten Frage… Such doch einfach ein paar Bilder raus die dir gefallen, steck sie in einen Ordner und ich schaue sie mir dann durch. In der Zwischenzeit werde ich schon mal die Maschinen anwerfen und warm laufen lassen. #
+ Warte, eines könntest du bitte vorher für mich tun. +
# Und das wäre? #
+ Könntest du bitte die Rollos hochfahren und den Himmel draußen aufhellen? Blauer Himmel mit Schäfchenwolken wäre ein guter Anfang. Die schwärze draußen ist etwas sehr bedrückend. +
# Mach ich und du suchst mir einen passenden Körper. *grins* #

*Seltsam, als wenn ich mit einer Lebendigen Person im Chat reden würde…* dachte er.
Er suchte danach mehrere Stunden in seiner recht umfangreichen Bilderdatenbank nach einem passenden Bild für einen passenden Körper. Er wollte dabei nicht zu viele Originalcharaktere verwenden, weil er langsam begann, sich eine neue Zukunft auszumalen und er mit diesen noch etwas vorhatte.

Er suchte sich ein Bild, einer Mensch Kitsune Hybridin aus, dann zwei aus der Kategorie Monster und Dämonen und zum Schluss ein letztes aus der Kategorie Star Wars.

# Einen sehr interessanten Geschmack hast du. # meinte Lilith
# Die Wahl ist echt schwer. #

+ Kannst du nicht eine 3D Visualisierung hier in den Raum projizieren? +

# Sicher, warte einen Moment ich muss erst die Hardware Vorraussetzungen schaffen. #

An einer freien Stelle mit genug Platz vor den großen Glasbalkonschiebetüren erschien eine seltsam aussehende Plattform auf dem Boden, welche mit einem langen USB Kabel an die Front seines PCs angeschlossen wurde.
Kurze Zeit später erschien eine dreidimensionale weibliche Person aus einem blauen Gittergeflecht.

+ Also so siehst du zurzeit aus Hmm? + tippte der Junge auf seine Tastatur.

# Positiv. # kam es zurück.

+ Gut, dann zeig mir mal wie du als Morrigan aussiehst. +

Ihr Bild wechselte zu einer schlanken Frau mit grünen sehr langen Haaren, Fledermausflügeln auf dem Kopf und am unteren Rücken und einer recht großen Oberweite.
Ihr Kostüm konnte man großzügig als knapp bezeichnen, in den Farben dunkel blau und rosa.



+ Wie gefällst du dir? +
# Nicht schlecht, aber gefälltes auch dir? #

+ Lass uns mal die anderen durchgehen. +

Als nächstes folgte eine weitere Dämonin, Carera aus der Viper GTS Anime Staffel.

Ihre Haare waren ebenfalls grün, allerdings nur Schulterlang. Sie hatte nach hinten gebogene goldene Hörner und hatte einen Schwanz mit Herzförmigem Ende.
Ihre Kleidung bestand aus lilafarbenem Lederzeug welches an einigen Stellen mit Gold verziert war. Über ihre Brüste war ein halb durchscheinender weißer Stoff gespannt welcher mit zwei Broschen dekoriert war, die ihre Nippel verdeckten.
An ihrem Rücken gab es zwei kleine Flügelchen die sie wohl zu einer nutzbaren Größe vergrößern konnte.


+ Sieht auch sehr gut aus, aber ich glaube, ich werde sie später noch einmal für etwas anderes brauchen. +

# Du bist ganz schön wählerisch weist du das? #
+ Ich weis. Aber schließlich, sollen wir doch zusammen arbeiten oder? Da kann ich es mir nicht leisten dauernd von deinem sexy Körper abgelenkt zu werden. +

# Ach, du willst mich also absichtlich hässlicher machen damit du nicht dauernd mit einer Dauerlatte rum rennst? #

+ Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt? Schauen wir uns doch erstmal das letzte Bild an und dann werden wir ja sehen ob du dich hässlich findest oder nicht. +

Es kam keine Antwort zurück, stattdessen wechselte das Bild zu einer Twilek deren Haut so dunkel blau war wie der nächtliche Himmel und ihr Lederzeug so schwarz wie die tiefste Nacht.
Ihre Augen waren von einem Blau, wie es nur an einem klaren sonnigen Tag auf der Erde vorkam und auf ihren vollen Lippen trug sie einen sehr dunklen Lippenstift.
Auch ihre recht großen Brüste umschmeichelte ein seidiger weißer halb durchsichtiger Stoff.

Ihre Leku waren ebenfalls in Mattschwarzes Leder gekleidet und sie Trug ein Stirnband, ebenfalls in schwarz.

+ Und, was meinst du? Ist sie in irgendeiner weise hässlich? +
# Und du bist dir sicher das dieser Körper dich nicht irgendwie ablenken wird? #
+ Nein, ich zähl sogar darauf. +
# Aber… #
+ Ich wollte nur wissen was du von diesen Körpern hältst, mir gefallen eigentlich alle drei, sonst wären sie schließlich nicht in meiner Sammlung.
Allerdings haben die andern beiden bereits einen Namen und einen stark nymphomanischen oder leicht grausamen Charakter, jedenfalls im Original.
Diese hier ist noch unverbraucht, trotz ihrer massiven Argumente. Du kannst dich also praktisch frei entfalten. +
# Also so habe ich das noch gar nicht gesehen… #
+ Wie auch, dich gibt’s ja auch noch nicht so lange bzw. du bist erst seit ein paar Stunden in meinem PC und ich nutze ihn schon seit Jahren, incl. Natürlich mehrerer Aufrüstungen. +
# Was sind das für Tentakel an ihrem Kopf? Müssen die sein? #
+ Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, heißen die Leku und sind Hirnfortsätze. Mit ihnen können die Twi’lek diverse Sinneseindrücke wahrnehmen die uns Menschen verborgen bleiben. Sie sind vollgepackt mit Nervenzellen und sehen darüber hinaus auch noch recht exotisch aus. Wieso, magst du sie nicht? +

# Nein, schon in Ordnung, ich wollte nur wissen wofür sie sind. Ehrlich gesagt, gefällt sie mir auch ganz gut. Ich leite nun die Bioprozesse ein um den Körper und die Kleidung zu synthetisieren.
Wenn die Berechnungen stimmen, wird dies den Rest des Tages in Beschlag nehmen. #

+ Wo du es grade erwähnst, wie spät ist es überhaupt und welches Datum haben wir? Die Uhr zeigt nichts an. +
# Wir haben den Tag 0 und es ist nun viertel nach drei Uhr Morgens. #

In dem Moment stellten sich die Uhren alle um und die Datumsanzeige zeigte wieder etwas an.

Ungläubig starrte der junge Mann auf die Anzeige.
+ Wie kommt denn so ein seltsames Datum zu Stande? +

# Es ist drei Stunden und 16 Minuten vergangen, seit du in diese neue unverbrauchte Welt gekommen bist und es ist sozusagen der Tag 0 der neuen Schöpfung. #

+ Jetzt wird mir hier aber nicht Religiös. + scherzte er.
+ Sag mal, kannst du mir bitte die anderen Wohnungen hier im Haus zugänglich machen? +
# Sicher, warum? #
+ Nun wo hier keiner mehr wohnt, kann ich ja eine der anderen Wohnungen beziehen und hier ein wenig umgestalten. Außerdem kannst du ja eine der anderen Wohnungen beziehen wenn du möchtest, so bekommst du auch etwas Privatsphäre. Du kannst sie dir dann auch nach deinem Geschmack einrichten. +
# Wirklich? #
+ Ja wirklich. Überleg mal, auf der Erde hatten hier 3 Familien und eine Einzelperson Platz.
Ich möchte diesen Raum hier wieder mit dem ehemaligem Labor unten verbinden und dann mir der Nachbarswohnung, in die ich dann umziehe. Hier wird dann ein kleines Planungsbüro für uns entstehen, zumindest am Anfang.
Später werden wir noch sehen was wo hinkommt. Ich hoffe die Maschinen können auch neue Möbel und Gebrauchsgegenstände herstellen. +
# Kein Problem. Du kannst praktisch eine ganze Galaxie erstellen wenn du willst. #
+ Eine ganze Galaxie hat hier Platz? +
# Sicher, der Raum hier ist praktisch unendlich groß und doch ist er es nicht. Je mehr Raum verbraucht wird, desto kleiner wird alles. Wenn man es mit der Realität auf der Erde vergleicht und man hier mit einem Mikroskop reinschauen könnte, würde man im Moment nur schwärze und dieses Haus hier sehen.
Wenn hier drin aber eine Galaxie wäre, würde man nur sie sehen und nicht die einzelnen Planeten und Sonnen an sich, und so weiter. Es ist alles eine frage der Perspektive. #
+ Und was wäre, wenn ich wieder auf meine Welt zurückkehren würde? Wäre ich dann auch so klein das man mich nicht mal unter einem Mikroskop erkennen würde? +
# Aber nein. Solltest du hier zum Beispiel ein Portal errichten, würde es deinen Körper mit zusätzlicher Materie versehen, damit du deine Original Größe für deine Alte Welt wieder erreichst. #
+ Aber wie, wie funktioniert das alles? Ist das wie Djinis Wunderlampe wo ich mir was wünsche und schon geschieht es oder was? +
# Nein, es ist nicht ganz so einfach. Alles braucht eine gewisse Zeit, weil die Maschinen und Rechner erst alles verarbeiten müssen. Man plant voraus, gibt das geplante in die Rechner ein und schon geschieht es.
Es hat z.B. bis jetzt gedauert, bis wir draußen den Himmel haben, wie du ihn vorhin angefordert hast. #

Damit öffneten sich die großen, vier Meter langen Rollos und gaben den Blick auf eine weite Wolkenfläche frei und über dieser einen Blauen Himmel.
Das Haus und das Grundstück standen praktisch auf einer Wolke.

+ Wie ist das Möglich? +
# Nun, ich habe deinen Wunsch an die Computer weiter geleitet. Diese haben dann Unmengen an Berechnungen angestellt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es einfacher ist, einen Gasriesen mit atembarer Atmosphäre zu erschaffen, welcher auch für das Licht sorgt.
Draußen sind im Moment 20°C, du kannst also auch auf den Balkon hinaus treten wenn du möchtest. #

Das tat er auch. Er legte die Tastatur beiseite, öffnete eine der beiden Schiebetüren und trat hinaus. Es war wunderbar, eine leichte Brise wehte, das Klima war sehr angenehm und die Luft war so sauber, wie er sie noch nie gerochen hatte.
Und genau hier stutzte er und schnupperte in der Luft. Er roch gar nichts! Nicht ein einziger Geruch war zu erschnuppern, wenn man mal von der abgestandenen Luft aus seiner Wohnung absah.

+ Es ist schön, aber es fehlt jeglicher Geruch da draußen. Es ist immer noch so leer. +
# Natürlich ist es das, aber das wird sich bald ändern, du wirst es sehen. Pass auf, ich sag dir was. Diese Art der Kommunikation ist nicht wirklich effizient und verbraucht viel zu viel Zeit.
Du legst dich etwas hin und versuchst deine Gedanken zu ordnen. Ich wird die Rechner anweisen, die Helligkeit draußen der Tageszeit die wir haben anzupassen und Morgen früh, wenn mein Körper fertig ist, komm ich zu dir hoch und wir unterhalten uns mal genauer über deine Vorstellungen. Dann können wir uns auch um die anderen Wohnungen kümmern und wenn das alles vollendet ist, kümmern wir uns um den Rest der Welt, wie man so schön sagt. #

+In Ordnung, auch wenn ich nicht glaube das ich besonders gut schlafen werde. +
# Das dürfte kein Problem sein. Bis später. #

Damit verschwand das Textfeld vom PC und er fuhr herunter. Draußen begann es schnell dunkler zu werden, bis der junge Mann wieder in Dunkelheit saß.

„Na toll.“ Murmelte er.
Er tastete sich zum Bett, legte sich hin und war schnell wieder eingeschlafen.
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Beitrag von Bloody_Kain »

Kapitel 2

„Gott schuf die Welt in 6 Tagen und am 7. machte er Urlaub. Ich bezweifele dass man eine ganze Welt in so kurzer Zeit erschaffen kann denn wie soll ein Wesen, wie mächtig es auch sein mag, ohne Übung oder Erfahrung solch ein Wunder vollbringen?“

Langsam erwachte der junge Mann in seinem Bett und stellte überrascht fest, dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas lag auf ihm, etwas Schweres und doch weiches und er konnte sich nicht bewegen.
Es war noch dunkel im Zimmer und so streckte er seinen rechten freien Arm hoch zur Leselampe und schaltete sie an.
Der Anblick der sich ihm bot, versetzte ihm einen Schock.

„Guten Morgen Süßer, gut geschlafen?“ begrüßte ihn eine lächelnde unbekannte weibliche Person.
Zuerst konnte er sie nicht einordnen, sein verstand war noch nicht über die allmorgendliche Verschlafenheit und den Schock hinweg.
Auf ihm lag eine Twi’lek Frau in den Farben der Nacht so schön und gut gebaut, das dafür jede Frau auf Erden töten würde um an solch eine Figur zu kommen.
„Also war das doch alles kein Traum?“ murmelte er überrascht.
„Natürlich nicht Dummerchen oder fühlt sich das hier nicht echt an?“
Sie nahm seine Hand die immer noch am Lichtschalter der Leselampe festhielt und legte sie auf ihre Brüste.
Der junge Mann schluckte schwer und lief rot an.
Lilith kicherte vergnügt, rückte ein wenig vor und küsste ihn.

Als sie einige Minuten später wieder von ihm abließ, war er wie gelähmt, während sie sich aufrichtete und sich die Lippen leckte.
„Mmhh, man merkt das du bisher kaum Erfahrungen mit Frauen gesammelt hast. Du bist so steif wie ein Brett, nur leider noch nicht an der richtigen Stelle.
Als sie Anstalten machte, ihre Hand in seinen Shorts verschwinden zu lassen, stieß er sie von sich, sprang aus dem Bett und verschwand im Bad. Er schloss die Tür hinter sich ab und stand keuchend vor dem Spiegel.
Was zum Geier war hier los?
Das Gestern konnte doch nur ein Traum gewesen sein!
Aber wie kam dann diese Person in seine Wohnung?
Ein Wesen, das einem Science Fiktion Film entstammte und gar nicht existieren dürfte!
Oder war diese Frau ein Star Wars Nerd welche sich verkleidet hatte?
Aber woher kannte sie ihn dann? Er selbst kannte niemanden der so aussah oder einen Hang für Sci Fi LARPs hatte.
Vielleicht träumte er ja immer noch. Ja! Das musste es sein, er träumte noch!
Er beachtete die Landschaft, oder vielmehr das fehlen einer Landschaft draußen vor dem Badezimmerfenster nicht, ging zur Duschkabine rüber und stellte die Wassertemperatur auf Eiskalt, bevor er sich den Kopf wusch.
Das eiskalte Wasser verpasste ihm den zweiten Schock diesen Morgen oder war es bereits Mittag? Er wusste es mal wieder nicht. Dennoch fühlte er sich danach wesentlich wohler und vor allem wacher.
Nachdem er sich gewaschen und die Zähne geputzt hatte, schloss er wieder auf und betrat seine Wohnung, von der Fremden Person fehlte jede Spur.
„Also doch nur ein Traum, phew.“ Seufzte er erleichtert. Trotzdem stimmte hier etwas nicht.
Der Ofen war an und in ihm backten ein Blech Brötchen fröhlich vor sich hin. Der Tisch war für zwei Personen gedeckt und das Bett gemacht. Nun warf er auch einen Blick aus den Glasschiebetüren, wovon eine geöffnet war, nach draußen.
Er sah ein endloses Wolkenfeld vor sich und darüber ein blauer endloser Himmel, aber ohne Sonne.
Ungläubig stolperte er auf den Balkon und klammerte sich an das Geländer.
Wo war seine Heimatstadt geblieben? Wo war er hier? Wie war es Möglich dass das Haus auf einer Wolke schwebte? Wo kamen Strom und Wasser her? War dies alles immer noch ein Traum?
„Was zum Teufel ist hier los?“ schrie er in die Endlosen weiten.
„Hast du was gesagt Schatz?“ kam von links und als er dorthin blickte, stellte er überrascht fest, das die Glastrennwand, die seinen vom Balkon seiner ehemaligen Nachbarin trennte, verschwunden war.
Auch seine Pflanzbottiche und Blumenkasten waren über die ganze Länge verteilt worden und am anderen Ende war eine Bank und ein kleiner Tisch unter einem großen Sonnenschirm aufgestellt worden.
Bevor er sich fragen konnte, wann das alles passiert war, kam jenes Fantasiewesen, das ihn vorhin geweckt hatte aus der Nachbarwohnung und strahlte ihn an.
Das war zuviel für seinen Verstand. Auch wenn er schon viele Fantasiewelten durch Bücher, Filme und Spiele kennen gelernt und viele Situationen miterlebt hatte, weigerte sich sein Verstand zu akzeptieren, dass dies die Realität war.
Ihm wurde schwarz vor Augen und sackte zusammen.
Das letzte was er mitbekam war, das ihn jemand auffing, danach spürte er nichts mehr.


Irgendwann später wachte er wieder in seinem Bett auf, diesmal allein. Zuerst war er ziemlich durcheinander, schweiß gebadet und hatte fürchterliche Kopfschmerzen.
Er sah hinüber zum Tisch wo ein kalt gewordenes Frühstück stand, dazu ein glas Wasser, eine Tablette von der er annahm das es eine Schmerztablette war und ein gefaltetes Blatt Papier neben seiner Brille.

Vorsichtig richtete er sich auf, nahm ein Brötchen, biss hinein, kaute ein paar mal, nahm dann die Tablette in den Mund und schluckte alles zusammen hinunter, bevor er das Glas Wasser auf ex hinunterschluckte.
Er hatte schon immer Probleme damit gehabt, Tabletten zu schlucken, egal wie groß oder klein sie waren. Diese Methode funktionierte bei ihm dagegen immer.
Er setzte sich seine Brille auf und griff sich das Blatt Papier.

„Es tut mir Leid das dich das alles so geschockt hat. Ich dachte nach unserem Gespräch gestern wärst du über den Anfangsschock hinweg, aber da hab ich mich wohl getäuscht.
Wenn du dich erholt hast, komm zu mir rüber in die Wohnung auf der gegenüberliegenden Seite des Treppenhauses, ich warte dort auf dich.
Lilith.“

Es gab diese Frau also doch. Sein Verstand hatte ihm keinen Streich gespielt. Aber, wenn es sie gab, dann musste alles andere auch wahr sein…

Er ging zu seinem PC, schaltete ihn an und las seinen letzten Tagebucheintrag.
Schließlich setzte er sich in seinen Sessel und begann zu schreiben.

+++ Hallo Tagebuch. Ich weis nicht welcher Tag heute ist, noch wie spät es genau ist, denn das was mein PC anzeigt, kann einfach nicht stimmen.
Ich weis nicht wie ich es beschrieben soll, wahrscheinlich würde mir es niemand glauben wenn ich es erzählen würde, aber was ich seit meinem letzten Eintrag erlebt hab, ist einfach zu fantastisch um wahr zu sein… +++


Und so beschrieb er was sich zugetragen hatte, von dem Moment an als er vom Sessel aufgesprungen war um die Kugel zu berühren, bis grade eben als er angefangen hatte diesen Eintrag zu schreiben.

+++ … und nun steh ich wieder vor dem Problem, das ich nicht weis was ich machen soll. Ich weis nicht wie es meinen Eltern, Geschwistern und Freunden geht und ob ich wieder nach Hause komme. Früher hab ich mal gesagt, dass überall dort mein Zuhause ist, wo auch meine Sachen sind und wo ich mich wohl fühlen kann.
Ich glaub dies muss ich ein wenig revidieren, denn auch wenn dies immer noch mein Zuhause ist, fühle ich mich ohne meine Familie und Freunde nicht wohl.
Ich konnte sie immer anrufen, sie um Rat fragen oder im Fall meines Bruders, eben rüber gehen, mit ihm in die Stadt gehen und über manches reden.
Hier fühl ich mich einsamer als jemals zuvor und diese Fremde Person die sich selbst Lilith nennt und aussieht wie eine Person von einen der Comicbilder aus meiner Hentai Sammlung…
Ich weis nicht ob ich ihr vertrauen kann.
Sicher, sie sieht umwerfend aus und allein wenn ich an das denke, was ich Heute Morgen noch von ihr gefühlt habe steigt die Lust in mir hoch, aber mein Verstand weigert sich noch immer sie als Real anzuerkennen. Diese ganze Situation ist total unreal, als wenn ich in irgendeiner Art von Welteditor geraten bin oder als wenn ich in einer leeren Leimwand stecke, als einzig sichtbare Figur mit einem Stift in der Hand und soll nun meine eigene Welt zeichnen…
Wenn ich doch nur mit meiner Familie Kontakt aufnehmen könnte, damit ich weis ob es ihnen gut geht… +++

Hier brach er ab weil ihm die Tränen kamen.

Auf dem Bildschirm tauchte wieder das Chatfenster auf:
# Wenn du willst, kann ich dir den Kontakt mit dienen Eltern oder Geschwistern ermöglichen. #
Der junge Mann riss sich zusammen und schrieb zurück:
+ Was soll das alles? Was hast du in meinem Tagebuch verloren? +
# Entschuldige. Ich habe es studiert um dich besser kennen zu lernen. Ich habe auch angefangen ein eigenes zu führen, allerdings ist es noch nicht so umfangreich wie deines, wohl auch weil ich erst seit Heute früh existiere. #
+ Dann warst du das also doch Heute Morgen? +
# Ja, ja das war ich. Und wenn ich gewusst hätte, das ich dir solch eine Angst einjage, wäre ich in diesem Rechner geblieben. ;_( #

Anscheinend weinte sie.

+ Warte, warte, warte! Du sagst also dass du, das alles um mich herum, so fantastisch es auch ist, wirklich wahr ist? +
# Ja es ist ALLES wahr! Wenn alle Menschen auf deinem Planeten so begriffsstutzig sind wie du, war das Geschenk was meine Erschaffer an euch gemacht haben vielleicht zu früh vergeben. Ihr scheint wirklich noch nicht reif für solch eine Erfahrung zu sein. #

+ He warte mal. Wir Menschen reagieren nun mal mit Verständnislosigkeit auf bestimmte Situationen. Wenn sie uns gänzlich Fremd sind, bekommen wir Angst und mit der Angst kommt meist auch die Ablehnung. Wir versuchen uns selbst zu schützen in dem wir das was wir nicht kennen ignorieren, oder davor flüchten um dann mit unserem gewohnten Alltag weiter zu machen und den vorherigen Status wieder zu erlangen.
Menschen sind keine Logischen oder Rationalen Wesen, sondern lassen uns immer noch mehr von unserer Biologie leiten als uns lieb ist. Wenn wir uns erstmal dran gewöhnt haben, oder jemand vortritt und uns den Weg zeigt, folgen wir ihm oder ihr meistens und wenn es in den Untergang ist. Die Angst schaltet das Rationale Denken und die Logik aus und wir reagieren wie Tiere auf der Flucht oder wie Tiere die man in die Enge getrieben hat. +

# Eben, wie Tiere, nicht wie intelligente Lebewesen die es besser wissen sollten. Vielleicht sollten meine Schöpfer wirklich das Geschenk wieder zurück nehmen und weitere Tausend Jahre warten. Ja, ich denke das wird das Beste sein. Lebe wohl Mensch. #

Das Chatfenster verschwand.

„Verdammt, so hatte ich das nicht gemeint!“ fluchte der junge Mann und stürmte zur Wohnungstür hinaus und zur Tür der Nachbarswohnung.
Dort donnerte er mit den Fäusten gegen die Tür und schrie:
„Lilith! Verdammt mach auf, ich hab es nicht so gemeint! Ich will dieses Geschenk das deine Schöpfer mir gegeben haben annehmen, wirklich! Und ich möchte dich an meiner Seite haben, nicht nur als Mentorin die mir beibringt es zu nutzen, sondern als Partnerin.“
Bebend sank er, mit der Stirn an die Tür gepresst auf die Knie und Tränen rannen Sturzbachgleich seine Wangen hinunter.

„Bitte, nimm mir nicht diese Chance endlich mein Glück zu finden welches mir auf der alten Erde so lange verwehrt blieb!“

Langsam öffnete sich die Tür und als sie ganz offen war, schaute er nach oben.
Dort stand sie in all ihrer Pracht und weinte Tränen des Glücks.
Er sprang auf, schloss sie fest in die Arme und lies sie nicht mehr los.
Schließlich spürte er wie auch sie ihn umarmte.
„Nein, ich werde dir diese Chance nicht nehmen und ich bin froh, dass du mich endlich akzeptierst.“
Sie standen noch eine weile da wie versteinert, keiner wollte den anderen loslassen.

Später am Tag saßen sie beim Abendessen am Tisch in der kleinen Wohnung und besprachen wie es nun weiter gehen sollte.
Sie beschlossen erstmal die neue Wohnung nebenan wohnfertig zu machen und dann alles aus der kleinen Wohnung, in die neue umzuverteilen.
Danach würden sie damit anfangen, die alte kleine Wohnung umzubauen, mit dem Labor zu verbinden und das Planungsbüro einzurichten.

„Aber zuerst einmal das wichtigste.“ Meinte sie.
„Und das wäre?“
„Das wirst du schon sehn, komm mit.“
Sie ergriff seine Hand und führte sie nach nebenan ins Schlafzimmer. Dort stand ein riesiges Bett in dem locker 4 Personen platz gefunden hätten, eine regelrechte Liegewiese.
„Wofür brauchen wir denn ein so großes Bett?“ fragte er verwundert.
Statt zu antworten stieß sie ihn in dessen Richtung so dass er der Länge nach drauf fiel.
Ihm fiel auf, dass es sich um kein gewöhnliches Bett handelte, sondern um ein riesiges Wasserbett.
Als er neben sich etwas auf die Matratze wallen sah, drehte er sich um und ihm stockte der Atem. Lilith hatte sich vollkommen ausgezogen und posierte vor ihm,
„Na? Gefällt dir was du siehst?“
Der Junge Mann schluckte schwer und brachte kein Wort heraus, jedoch das Zelt in seiner Hose wurde immer größer.
„Ich denke das heißt wohl ja.“ Kicherte sie und bewegte sich anmutig auf ihn zu.
Diese Nacht würde er so schnell nicht vergessen.
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Bloody_Kain
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Kapitel 3

In dem Haus gab es vier Wohnungen und einen Keller unter der ehemaligen Zahnmedizinischen Werkstatt, zu dem die Bewohner keinen Zugang hatten.
Zwei der Wohnungen waren mehrere Räume groß, eine war nur einen Wohnraum groß und die letzte war eine zwei Zimmer Dachwohnung.
Außerdem gab es einen Söller mit Platz für die Waschmaschinen, die Heizungsanlage und einem Trockensöller mit abschließbaren Abstellbereichen für jede Wohnung.
Mehr als genug Platz für zwei Personen um eine kleine Basis zur Erschaffung einer neuen Welt aufzubauen.
Doch erstmal hatten beide etwas anderes im Kopf.

Nachdem sie sich die ganze Nacht miteinander vergnügt hatten, waren sie total erschöpft und eng umschlungen eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wachte der Junge Mann auf und stellte fest, das er von ihr beobachtet wurde.
„Wenn dies ein Traum ist, lass mich bitte nicht aufwachen.“ Murmelte er lächelnd.
„Dummkopf, wie oft muss ich dir den noch sagen, dass ich kein Traum bin?“ gab sie ebenfalls lächelnd und mit sanfter Stimme zurück.
„Nur noch ein Mal Schatz, nur noch ein Mal.“
Er zog sie an sich und küsste sie, danach blieben sie noch eine weile zusammen liegen und genossen die Nähe des jeweils anderen.
„Ich glaube wir sollten langsam mal aufstehen oder meinst du nicht? So ein Umzug macht sich ja nicht von alleine.“
„Nicht? Jetzt bin ich aber enttäuscht. Ich dachte hier wäre alles möglich.“ Gab er enttäuscht vor.
Kichernd stupste sie ihn an.
„Klar ist das Möglich, aber ich bin mir nicht sicher ob du die neue Einrichtung der Wohnung ganz allein den Computern überlassen willst.“
„Da ist was Wahres dran. Okay, sofort nach dem Frühstück legen wir los. Übrigens, was hältst du eigentlich davon, wenn wir die Wohnung oben für zwei oder drei Haushälterinnen einrichten? Wenn wir uns mit der Erschaffung einer neuen Welt beschäftigen, können wir uns nicht auch noch um den Haushalt kümmern oder?“
„Hast du etwas Bestimmtes im Sinn oder wieso möchtest du keinen Haushälter?“
„Na ja, ich steh nun mal nicht auf Kerle weist du.“ Zwinkerte er ihr zu.
„Aber sag mir jetzt nicht dass du Eifersüchtig wirst.“
„Nein, dieses Gefühl ist mir fremd. Ich würde es auch sehr erfrischend finden ein paar neue Gesichter um mich zu haben.“
„Ach, reiche ich dir schon nicht mehr?“ stichelte er.
Sie sah ihn im gespielten Schock mit großen Augen an, bevor sie lächelte und ihn küsste.
„Du wirst mir immer reichen mein Schatz.“
„Gollum!“ fügte er lachend hinzu, was ihm einen verwirrten Blick seiner neuen Lebenspartnerin einbrachte.
„Ein Insiderwitz. Ich erkläre es dir beim Frühstück.“ Und das tat er dann auch.

Im laufe der nächsten Tage richteten sie das ganze Haus neu ein und erschufen drei Haushälterinnen, alles Catgirls, welche zusammen die obere Wohnung bekamen.
Wie in der neuen Wohnung des jungen Mannes, der sich mittlerweile Vincent Kane nannte da er der Meinung war ein neues Leben erfordere auch einen neuen Namen, war auch deren Schlafzimmer eine einzige große Liegewiese wo sie alle Platz hatten.
Außerdem waren sie mit einem Geschwisterkomplex programmiert worden, weshalb sie zum zusammen sein neigten.

Die älteste, sprich die Erste die den Entstehungstank verließ, nannten sie Merle.
Sie war etwas größer als die anderen und sollte so was wie ihre große Schwester sein.
Sie hatte langes glänzendes lila Haar genau wie ihre Ohren und ihr Schweif.
Das besondere an ihr war, das sie ein Hermaphrodit war.
Die Idee dazu hatte Lilith weil sie meinte, es wäre unfair wenn Vincent der einzige hier mit der richtigen Bestückung wäre und das er so nicht so schnell ausgepowert sein würde.

Die nächste war eine blonde Kätzin namens Sunny welche ihre Haare immer zu einem Pferdeschwanz band und kleine Motivklammern in ihren Haaren trug.
Sie war etwas kleiner und weniger gut bestückt als ihre große Schwester und rein weiblich.
Ihr Spezialgebiet war die Küche, vor allem das backen lag ihr besonders wie sich später herausstellte.

Die letzte und kleinste im Bunde war Mimi. Mimi war ein kleiner Wildfang und machte meistens ein wenig Ärger. Sie war ein wenig tollpatschig bei der Arbeit, aber auch das war beabsichtigt. Dafür hatte sie ein Faible für Pflanzen, besonders für Blumen.
Als Vincent seine Freundin fragte, warum sie seine frühere Programmierung für sie geändert hatte, meinte sie nur: „Das sollte den Haushalt hier ein wenig interessanter gestallten.“
Mimi hatte Schulterlange braune Haare und braungrau getigerte Ohren und Schweif.
Sie sah mehr wie eine getigerte Hauskatze aus und neigte dazu, ihrem Spieltrieb nachzugehen statt ihre Arbeit zu machen, wenn sie etwas sah das ihn auslöste.

Alle drei bekamen passende Bedienstetenkleidung und die Wohnung unter dem Dach, welche noch ein wenig umgebaut worden war.
Es gab nur noch zwei Küchen im ganzen Haus, eine in der Wohnung von Vincent und eine in der Wohnung von Lilith.
Die Küche der Catgirls wurde Demontiert so dass der Platz anderweitig genutzt werden konnte.
Übrig bleib ein Kühlschrank für Getränke und eine kleine Bar für Knabberkram.
Das Bad wurde beibehalten und der Wohnraum auch als solcher eingerichtet, samt einer großen Couch, Wohnzimmertisch und einer großen Hifi Anlage mit großem Fernseher und DVD Spieler.
In einer anderen Ecke vor dem Fenster war ein Schreibtisch mit PC aufgestellt worden, einerseits damit Arbeits- und Küchenpläne erstellt werden konnten, andererseits auch um daran zu spielen.
Alle besaßen Computerkenntnisse, doch hauptsächlich Merle nutzte ihn regelmäßig. Die andern beiden spielten lieber entweder miteinander oder genossen ihre Freizeit draußen auf dem Balkon.

Vincent und Lilith hatten mit ihnen abgemacht, das sie sich nur durch die Woche, er hatte das 7 Tage a 24 Stunden System von der Erde beibehalten, um derer beider Haushalt und das kochen kümmern sollten während am Wochenende sie sich selbst darum kümmern würden.. Mit dieser Entscheidung waren alle glücklich und so konnte die Arbeit an den andern drei Wohnungen weitergehen.

Das Haus durchlief einige Veränderungen und am Ende sah es nur noch im Ansatz so aus wie vorher.
Auf dem Dach war eine Fotovoltaig Anlage angebracht worden sie den Strom für den Haushalt und zusätzlichen Strom für die Anlagen im Labor lieferte.
Eine Klimaanlage gehörte nun ebenfalls zur Ausstattung, welche mit allen Wohnungen verbunden war.
Das neue Büro behielt nur eine der beiden Schiebetüren, das andere wurde zu einem Statischen Fenster und ein Teil der Rechten Wand verschwand und wurde ebenfalls durch Mannshohe Fenster ersetzt. Lediglich ein Eckpfeiler blieb für die Statik stehen.

Die Küche der ehemaligen Wohnung verschwand komplett incl. Aller Anschlüsse. Stattdessen führte dort nun eine Treppe hinunter in das ehemalige Zahnmedizinische Labor wo nun alle Maschinen und Computer standen, welche für die Erschaffung von Welten und Leben notwendig waren.

In dem nun freien Raum wurde ein großer Holotisch für die Planungsarbeiten aufgestellt, ein paar Stühle, und an einer Wand ein Arbeitsbereich samt PC. Die neuen Fenster konnten als Monitore verwendet oder auch abgedunkelt werden, selbiges bei der neuen Glasschiebetür.
So sparten sie sich die schweren Rollos von vorher und demontierten sie.
Selbiges geschah in allen anderen Wohnungen und das Haus wurde um einiges Klima- und Energietechnisch aufgewertet.
Der Söller bekam auf einer Seite eine Dachterrasse, so dass auch draußen Wäsche aufgehängt werden konnte.
Im Vorraum des Trockensöllers wurden drei Waschmaschinen und Trockner aufgestellt, die Wände neu Gestrichen und der Boden mit Fließen ausgelegt, genau so wie auf dem Trockensöller.

Eine nette Idee kam von Mimi, die gerne auf einigen der Balkone Rasen pflanzen wollte.
Nach einer kurzen Beratung mit Lilith, stimmte Vincent der Idee zu und die Balkone wurden insgesamt etwas grüner.

Dies alles dauerte eine Woche, doch danach war das Haus genau so wie es sich alle wünschten.
Vincent verschwand mit Sunny zusammen in eine der Küchen und niemand durfte für mehrere Stunden hinein.
Irgendwann ertönte ein Gong, der alle zum Essen rief (eine kleine Spielerei die sie eingebaut hatten) und Vincent und Sunny fuhren ein wahre Festmahl auf.

„Da das Haus nun fertig eingerichtet und verbessert ist, dachte ich es sei an der Zeit eine kleine Einweihungsparty zu schmeißen. Esst, lacht, tanzt, macht was ihr wollt, Hauptsache ihr habt Spaß. Ach ja und Sunny, danke das du mir in der Küche geholfen hast. Du bist echt eine super Köchin.“
Alle jubelten während sie vor Scham leicht rot anlief.

Die Feier dauerte den Rest des Tages und bis weit in die Nacht hinein.
Als sie sich ihrem Ende neigte, luden Vincent und Lilith die drei Mädchen ein, diese Nacht bei ihnen zu verbringen, was sie vergnügt annahmen.

Vincent konnte fast nicht glücklicher sein. Vier wunderschöne Mädchen an seiner Seite, ein Haus auf dem technisch neusten Stand und ein Universum an Möglichkeiten welches noch vor ihm lag.
Morgen würde er damit Anfangen, eine neue Welt für ihn, seine neue Familie und wer weis wen noch alles zu erschaffen. Ob Gott sich auch so gefühlt hat als er die Erde erschuf, so wie es die Bibel beschrieb?
Oder war dieser Gott auch nur ein einfacher Mann, dem das Glück in den Schoß fiel und daraus machte, was ihm grade gefiel?
Er hoffte nur dass ihm nicht auch eine Schlange in seinem Paradies alles vermiesen würde.
Mit derlei seltsamen Gedanken schlief er schließlich, umgeben von den drei Mädchen und seiner Partnerin ein.
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Kapitel 4

Am nächsten Morgen wurde Vincent durch das Beben des Bettes geweckt.
Zuerst befürchtete er ein Erdbeben, doch nach ein paar Sekunden bemerkte er, dass die Bewegungen dafür zu rhythmisch waren.
Vorsichtig richtete er sich auf und sah sich im halbdunklen Zimmer um.
Das Zimmer bewegte sich nicht, stattdessen war es die Wassermatratze die sich wie wild bewegte.
Auch wenn er schon seit gut einer Woche darin schlief, hatte er sich immer noch nicht völlig daran gewöhnt.

Rechts von sich bemerkte er mehrere Bewegungen und als er genauer hin sah, bot ich ihm ein Anblick wie er heißer und skurriler nicht sein konnte.

Alle vier Girls waren dort dabei, sich gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen, skurril dabei war nur wie.
Anscheinend hatte Lilith sich etwas Besonderes ausgedacht, denn sie war das Zentrum der Show.
Von ihrem Kopf konnte man allerdings nicht viel sehen, da dieser zwischen den Schenkeln von Sunny und Mimi verschwunden war, die ihre Leku als Dildos benutzten.
Man könnte sagen sie wurde gebrainfucked.
Merle hingegen war die ganze Zeit dabei es Lilith auf klassische weise zu besorgen und hämmerte ihren prallen Penis in Liliths Unterleib.
Alle schienen Spaß zu haben, doch die Wellen die sie dabei in der Wassermatratze auslösten, ließen Vincent fast schon Seekrank werden.
Er entschied sich fürs erste, den Raum zu verlassen und sich in seinem Morgenmantel gekleidet, ein schönes Plätzchen auf einem der Balkone zu suchen und nachzudenken.
Er entschied sich für den Balkon, vor seinem neuen Büro und Planungsraum, schaltete die Hifi Anlage ein, welche mit seinem PC im andern Raum verbunden war und wählte eines der Lieder in seiner Datenbank, Fields of Hope von Tanaka Rie.
Zufrieden setzte er sich in einen Liegestuhl und genoss eine Tasse kalten Kakao, welche er sich vorher in der Küche organisiert hatte.

Was würden wohl die nächsten Schritte sein, die er und seine Partnerin gehen würden.
Zuerst einmal müssten sie wohl ein neues Sonnensystem erschaffen, einen Rohentwurf den sie dann nachher Planet für Planet ausarbeiten müssten.
Aber, musste er sich dabei an bestehende Physikalische Gesetze halten oder konnte er nach Lust und Laune alles biegen und brechen wie es ihm gefiel?
Und wie war das mit den Wesen die erschaffen werden konnten?
Zählten dazu auch Mystische Wesen?
Lilith und die drei Mädchen waren ja gewisser weise menschliche Variationen, doch wie stand es um Wesen, die überhaupt nichts Menschliches an sich hatten? Und konnte er ihnen die Eigenschaften geben, welche sie eigentlich haben sollten? War das Biologisch und Physisch überhaupt möglich?
So viele Fragen gingen ihm im Kopf herum, das er gar nicht merkte wie plötzlich jemand neben ihm stand.

„Haben sie vielleicht einen bestimmten Wunsch, was es Heute zum Frühstück geben soll Meister?“
Vincent fuhr der Schreck in die Glieder. Vor lauter nachdenken hatte er nicht bemerkt, wie Sunny, noch etwas wackelig auf den Beinen, zu ihm hinaus auf den Balkon getreten war und nun nackt neben ihm stand und ihn ansah.

„Wenn ich mich recht erinnere, ist Heute Samstag oder? Das heißt, ihr braucht Heute keinerlei Arbeiten für uns verrichten.“
„Das ist schon richtig, doch Madam Lilith wird wohl die nächsten Stunden nicht in der Lage sein, irgendetwas zu tun, genau so wenig wie meine große und kleine Schwester. Da dachte ich, ich könnte mich ein wenig nützlich machen und das Frühstück zubereiten.“
„Und wie kann es, dass du nicht genauso fix und fertig bist?“
Etwas beschämt trat sie einen Schritt zurück, ihre Ohren legten sich an und ihre Wangen färbten sich rot.
„Ich bin erst etwas später aufgewacht als die anderen schon zu Gange waren. Ich habe leider nicht alles mitbekommen und meinen Höhepunkt nicht dann erreicht, als die andern kamen.“
Diese Ehrlichkeit hatten sie allen drei Mädchen einprogrammiert da sie keine Geheimnisse vor ihnen haben sollten, doch manchmal fand Vincent, sollte diese Ehrlichkeit doch ein paar private Grenzen haben.

„Komm Sunny, leg dich zu mir und genieße ein wenig die Ruhe. Wenn es stimmt was du sagst, können wir es uns leisten noch ein wenig Zeit totzuschlagen bevor wir uns ans Frühstück machen.“

Immer noch ein wenig verlegen, krabbelte sie zu ihm auf die Liege während er seinen Morgenmantel öffnete damit sie drunter schlüpfen konnte.
Als sie in einer für beide bequemen Position zur ruhe kam, legte sie ihren Kopf auf seine Brust und fing an zu schnurren.
„Meister und Madam sind so gut zu uns dreien.“
„Ihr seit ja auch gut zu uns, warum sollten wir euch dann schlecht behandeln?“
Darauf hatte sie keine Antwort, stattdessen schmiegte sie sich an ihn und genoss seine Nähe.
Er legte einen Arm hinter seinen Kopf und streichelte ihren mit der anderen. Langsam begann er in der friedlichen Stille einzuduseln.

Die Ruhe dauerte allerdings nicht lange an als er durch lautes Miauen und einen hämmernden Druck auf seinen Unterleib geweckt wurde.
Als er die Augen öffnete, sah er ein paar wohlgeformte Brüste vor sich die auf und ab wippten und jener blonden Katzenhybridfrau gehörten, welche vorhin noch sanft an seiner Brust geschmiegt geschlummert hatte.
„Oh Meister… Meister… tut mir Leid… aber… ich konnte niiiiieeeeeechtttt…!!!“
Mit einem Schrei und lautem Gemaunze brachte sie sich endlich zu ihrem lang erwarteten Höhepunkt, doch er hatte seinen noch lange nicht erreicht.
Sie sackte auf ihm zusammen und wollte sich ausruhen, doch er hatte andere Pläne.
Langsam fing er an seine hüften zu bewegen, so das sich sein bestes Stück wie der Kolben eines Motors in sie rein und wieder hinaus bewegte.
Noch nicht ganz von ihrem Orgasmus erholt, riss Sunny überrascht die Augen auf und stieß bei jedem Stoß ein leises Maunzen aus.
Nach einer weile fing er an fahrt auf zu nehmen und richtete sie wieder auf, wobei seine Hände ihre wohlgeformten Brüste festhielten.
„Meister… oh Meister… oh Meister… NNYYAAAAAA!!!“
Ihr zweiter Orgasmus und er war immer noch nicht fertig.
Er packte sie und drehte sie um, so dass sie nun unter ihm lag.
Sie wehrte sich kein bisschen, was kein Wunder war denn ihr Blick sagte mehr als tausend Worte.
Wieder nahm er fahrt auf und wieder kam bei jedem Stoß ein leises Maunzen von ihr bis er schließlich selbst seinen Höhepunkt erreichte und ihr innerstes mit seinem Sperma füllte.
Dies brachte sie zu ihrem dritten Orgasmus. Sie riss sie Augen und Mund weit auf, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Stattdessen sank sie nach ein paar Sekunden einfach bewusstlos zurück auf die Liege und rührte sich nicht mehr.
Vincent legte sich neben sie, zog sie eng an sich und wickelte sie beide wieder in seinen weiten Morgenmantel.
Ein wenig ausgepowert aber zufrieden, schlummerte er neben ihr ein.


Ein paar Stunden später wurde er durch einen Kuss geweckt und als er die Augen aufschlug, blickte er in Liliths strahlendes Gesicht.
„Wie es scheint, war ich wohl nicht die einzige die Heute Morgen etwas Spaß hatte.“ Flüsterte sie und deutete auf die noch schlafende und wohlig schnurrende Sunny.
„Na ja, das ist wohl deine Schuld, aber mir soll’s recht sein. Allerdings möchte ich sie jetzt nur ungern wecken.“
Lilith grinste.
„Ist schon Okay, aber in einer halben Stunde gibt’s Frühstück, dann wirst du sie wohl oder übel wecken müssen.“

Vincent nickte und Lilith machte sich auf Richtung Küche.
Er sah ihr nach bis sie verschwunden war, dann sah er Sunny an und streichelte ihr sanft über den Kopf und ihre Ohren.
Dies schien ihr zu gefallen, denn ihr Schnurren wurde noch intensiver.
Irgendwann öffnete sie langsam die Augen.
„Guten Morgen Meister. Tut mir Leid…“
„Scchht, ganz ruhig, ist schon in Ordnung. Mir hat’s ja auch Spaß gemacht.“

Plötzlich fuhr sie hoch. „Das Frühstück!“
Er legte einen Arm um sie und zog sie sanft aber bestimmend wieder zu sich runter.
Mit leiser Stimme flüsterte er: „Darum kümmern sich die andern schon. Dein Arbeitseifer ist nicht zu übersehn, aber manchmal müssen auch die eifrigsten eine Pause machen, sonst brennen sie sich selbst aus wie eine Kerzenflamme die kein Wachs mehr hat. Ich glaube nicht das du das möchtest oder?“
Langsam beruhigte sie sich wieder und entspannte sich.
„Nein. Danke Meister.“
„Ich wüsste nicht wofür, aber schon gut.“

Nach dem Frühstück mit den anderen, gingen die Mädchen hoch in ihre eigene Wohnung um ihren eigenen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen, während Lilith, Vincent die Maschinen im Labor vorstellte und ihre Bedeutung und Funktionsweise erklärte.
Etwas später gingen sie in den Keller und sie zeigte ihm einen großen arktisch kalten Lagerraum mit vielen Regalreihen, die aber bis auf eines alle leer waren.
In diesem ersten Regal waren vier dünne Plaketten mit Strichcodes drauf.

„Hier lagert die Lebewesenerstellungsmaschine die Daten für erfolgreich erzeugte unkonventionelle Lebewesen.
Bisher sind diese nur meine Wenigkeit und die Mädchen, doch in Zukunft werden es noch viel mehr werden,
Andere Datenträger, die nicht mit DNA zutun haben, werden in anderen Lagerräumen gelagert, zum Beispiel für Klamotten oder mineralische bzw. Anorganische Materialien, wie man sie zum Beispiel zum Hausbau braucht.
Es gibt auch noch eine weitere Tiefkühlkammer, welche die Plaketten für alles Mögliche an Organischen Stoffen enthält, wie Pflanzen, Tiere, Insekten usw.
Immer wenn wir etwas anfordern, ob nun durch Direkteingabe am Terminal, dem Planungsbüro, den Zutaten Replikatoren in der Küche oder direkt über die kabellosen Headsets, die ich dir vorhin gezeigt habe, greift das System auf diese Daten zurück. E dauert zwar manchmal ein wenig uns ist vielleicht ein wenig altertümlich, aber es reduziert auch die Datenmengen um einiges.
So muss auf den Rechnern nur eine Kombination von Alphanumerischen Kennungen und nicht ganze DNA oder Atomare Konstrukte gespeichert werden.
Das System holt sich nach und nach alle Daten von hier, kombiniert sie wenn nötig neu und setzt sie dann in den Entstehungskammern um.
Für große Objekte, also alles was die Dimensionen der Kammern und des Labors sprengen würde, gibt es draußen auf dem Parkplatz zuerst einmal eine Plattform, für große Lebewesen, Maschinen etc. und unter dem Haus einen riesigen Strahler, welcher Atom für Atom die errechneten Programme umsetzt. So können z.B. Planeten erstellt werden.
Außerdem gibt’s noch kleinere Strahler rund um das Haus, welche die Direkte Umgebung beeinflussen können.
Auch im Haus gibt’s diverse Änderungen. Überall in den Wänden verlaufen Kanäle durch die Nanobots durchs ganze Haus reisen. Sie sind es auch, die die ganzen Änderungen am Haus ausgeführt haben, die wir diese Woche in Auftrag gaben.
Teilweise werden sie auch außerhalb eingesetzt.
Sie können alles machen, alles erschaffen oder auch vernichten wenn sie den Befehl bekommen.“
„Na super, heißt dass sie könnten auch uns gefährlich werden?“

Lilith überlegte kurz, doch an ihren Augen sah man dass sie nur so tat um ihn ein wenig zappeln zu lassen.
„Nein, natürlich nicht! Sie dienen zwar auch als Verteidigung, wenn zum Beispiel eines der Wesen oder Maschinen die wir erschaffen sich gegen uns stellt, aber ansonsten sind sie ungefährlich. Im Gegenteil, sie sorgen dafür, dass alle Personen im Haus steht’s bei guter Gesundheit sind.“
Er sah sie ungläubig an.
„Heißt das, die sind schon in mir drin?“
„Seit dem du hier angekommen bist Schatz. Sie sorgten zum Beispiel dafür, das du keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekamst, als du meintest du würdest den Verstand verlieren.“
Sie schmiegte sich an ihn und lächelte verführerisch.
„Und was meinst du wo deine Ausdauer in unserer ersten gemeinsamen Nacht her kam Hm?“

Vincent ließ die Schultern sinken.
„Und ich dachte, dass wäre ganz allein mein verdienst gewesen.“
Als sie sah dass sie ihn damit verletzt hatte, umarmte und küsste sie ihn leidenschaftlich.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Es stimmt zwar, das die Nanobots dir ein bisschen geholfen haben, die Nacht zu überstehen, aber mit deinen Gefühlen mir gegenüber, oder meine und die der Mädchen dir gegenüber hat das nichts zutun.
Okay, zumindest bei mir. Ich habe dich schon vorher gemocht als ich noch ein Programm war, ohne diesen schicken Körper. Aber jetzt fühl ich mich noch viel wohler und dafür danke ich dir.“
Sie küsste ihn wieder und diesmal erwiderte er ihren Kuss.
„Was hältst du davon, wenn wir den Keller nun verlassen? Hier gibt es sonst nichts Interessantes mehr und langsam fang ich an neugierig zu werden, was du mir all dieser Macht anfangen willst, die meine Schöpfer dir gegeben haben.“

„Gute Idee, aber eines würde mich schon interessieren.“
Beide machten sich auf dem Weg nach Oben.
„Und das wäre?“
„Du erwähnst immer deine Schöpfer, doch wer sind diese überhaupt und wieso haben sie diese Kugeln auf die Erde geschickt, und was hat das alles mit dem Mayakalender zutun?“

„Uh, das sind ziemlich weitreichende Fragen. Ich werde sie dir beantworten wenn wir oben im Planungsraum sind. Ich denke der holograpfische Projektor wird eine große Hilfe sein.“
„Was meinst du, sollen wir die Mädchen auch runter holen? Schließlich sollten sie wissen woher sie kommen.“
„Na ja, sie wissen das sie künstlich geschaffen wurden und keine Eltern in dem sinne haben, aber andererseits kann es ihnen auch nicht schaden.“
„Gut.“
Er aktivierte das Headset, das er vorhin mitgenommen hatte.
„Computer, eine bequeme Couch für vier Personen und einen Sessel im Planungsraum mit Sitzrichtung zum holograpfischen Projektor erstellen. Farbe und Muster sind egal, Hauptsache kein Pink.“
Er bekam eine Bestätigung und wechselte den Kanal.
„Merle?“
„Meister?“
„Können du und die Mädchen in Zehn Minuten im Planungsraum sein? Lilith wird uns etwas erzählen was euch vielleicht auch interessieren könnte.“
„Eine Geschichte?“ erklang die aufgeregte Stimme von Mimi aus dem Hintergrund.
„Nicht ganz, aber ich denke es wird trotzdem interessant sein.“
„Ohh.“ Kam es mit einem enttäuschten Klang zurück.
Lilith lächelte.
„Keine sorge Mimi, ich werde dir demnächst Mal eine Geschichte erzählen.“ Schaltete sich Lilith ein die mitgehört hatte.
„Jaaaaaa! Geschichten!“ schallte ihre begeisterte Stimme durch die Kopfhörer.
Auch wenn sie ein körperliches Alter von 18 Jahren hatte und in vielen belangen geistig noch reifer war, hatten sie beschlossen ihr eine grade zu kindliche Begeisterung angedeihen zu lassen. Dies sollte ihren Charakter vervollständigen und ihren Liebreiz noch etwas mehr erhöhen.
„Sunny hat sich etwas hingelegt, aber ich denke sie wird auch kommen. Bis gleich.“
„Bis gleich.“
Beide deaktivierten ihr Headset und gingen nach oben.



Wenig später, als alle versammelt waren, begann Lilith zu erzählen:
„Es ist alles schon sehr lange her. Damals zur Zeit der Maya und Inka, kam ein Volk von Reisenden von den Sternen und lehrte die Menschen die Anfänge der Zivilisation.
Einigen von ihnen wurden die selben Geschenke gemacht, wie sie auch Vincent gegeben wurden, schwarze Kugeln durch die Blitze zuckten, mit der Möglichkeit eigne Welten zu errichten.
Da nicht alle Maya dieses Geschenk erhielten, bauten die restlichen unter Anleitung der Fremden den Kalender, welcher angab, wann die Fremden das nächste Mal zur Erde kamen.“
Der Projektor gab alles genau an, aber wie die Fremden aussahen, das zeigte er nicht.
„Als die Fremden am 2.12.2012 zurück auf die Erde kamen, getarnt als Erdenbürger, mussten sie Feststellen, das es die Maya nicht mehr gab und die Welt wie sie damals war, nicht mehr existierte. Sie sahen wie unzufrieden viele Erdenbürger waren, welche Waffen sie inzwischen geschaffen hatten und das es immer mehr Streit um knapper werdende Recourcen und einen riesigen Finanzsumpf gab, in welchen sich die Menschen verloren.
Die Welt würde von jenen Nachfahren der Maya vernichtet werden, wenn das so weiter ging und das wäre wirklich zu schade für diesen lebendigen Planeten.
Also beschlossen sie, jeder Familie und jedem einzelnen Menschen, das Geschenk zu machen, sein oder das Leben seiner Familie zu ändern hoffentlich zum besseren.
Wie viele dieses Geschenk angenommen haben und was aus ihnen wurde, das kann ich leider nicht sagen weil mir darüber keine Aufzeichnungen vorliegen.
Jedoch, jede Kugel enthält alle notwendigen Mittel, um demjenigen der sie aktiviert, alles zu erschaffen was er oder sie will.
Die Umgebung in der sich derjenige befindet, der sie aktiviert, hängt dabei von dem Standort ab an dem er oder sie sich befand, als die Kugel berührt wurde.
Jede Kugel enthielt außerdem einen Boten, so wie ich.
Wir sollten den Menschen, die diese Geschenke annahmen leiten und ihnen alles erklären.
In der Vergangenheit traten wir als Stammesgeister auf, so wie auch ich einer war, doch da die Fremden die derzeitige Gegenwart auf der Erde analysiert hatten, passten sie unser Erscheinungsbild und das Aussehen der Maschinen den neuen Gegebenheiten an.“

Hier unterbrach Vincent sie.
„Du sagst du hattest bereits einen früheren Meister? Was ist aus ihm und seiner Taschendimension geworden?“
Diese Frage schien ihr ein wenig unangenehm zu sein.
„Nichts gutes, leider.“
Er sah sie fragend an.
„Nein, nicht so wie du denkst Liebster. Mein früherer Meister war ein Maya Häuptling, sehr einflussreich aber auch sehr Machtversessen.
Er erschuf ein Reich, in dem er der Alleinherrscher war und schuf ein Volk aus Sklaven die ihm dienen sollten.
Sein Hohepriester führte blutige Opferungen durch um einen Gott, den es gar nicht gab, zu besänftigen. Stattdessen besänftigte er nur die Blutgier seines Herrschers damit, der selbst mich als Sklavin hielt.“
All ihre Worte wurden auf dem Hologramm gezeigt, doch sie verschwammen ein wenig als ihr die Tränen kamen und sie sich selbst Umarmte als würde sie frieren.
Vincent stand auf, ging zu ihr und schloss sie in seine eigenen Arme.
„Ist schon Okay Lilith. Das war früher und ist nicht jetzt.
Auch wenn ich mich hier im Moment fühle wie ein Pascha in seinem persönlichen Harem werde ich auf jeden Fall nicht so eine Welt erschaffen wie du sie schon mal durchgemacht hast. Ich brauch keine Sklaven.“
Damit wandte er sich halb von ihr ab, winkte die drei Mädchen zu sich und schloss sie in die Umarmung mit ein.
„Was ich brauche, was ich will, sind eine Familie und Freunde.“
Er küsste jeden von ihnen auf die Stirn.
„Und da wir nicht auf ewig hier alleine im Haus leben können, okay wir könnten schon aber irgendwann würde es bestimmt langweilig werden, werden wir uns eine Welt aufbauen auf der sie alle leben können, und wenn diese nicht reicht, besiedeln wir einfach einige andere.
Wie du schon sagtest Lilith, wir haben hier alle Möglichkeiten die es gibt und können tun und lassen was wir wollen. Also was haltet ihr davon, wenn wir langsam Anfangen diese Mittel auch zu nutzen?“
„JAAAA!“ riefen alle begeistert und lachten freudig.
„Dann werden Lilith und ich so schnell wir möglich damit anfangen und ihr drei genießt erstmal euer freies Wochenende.“
„Danke Meister und Madam!“ riefen die drei im Chor und waren schon bald verschwunden.
Als sie weg waren drehte er sich wieder zu Lilith um.
„Eine Sache beschäftigt mich dann doch noch Lilith. Da du nun hier bist und nicht mehr bei diesem Tyrannen, was geschah mit ihm und seiner selbstgebauten Welt?“
Etwas traurig sah sie ihn an.
„Die Reisenden gaben ihm genau ein Jahrtausend Zeit seine Welt zu erschaffen und darin zu leben. Natürlich musste er dafür jede Generation, also alle fünfzig Jahre in seinem Fall, den Körper wechseln. Allerdings tat er das nicht und starb irgendwann. Seine Welt geriet in Unordnung und sein Volk verstreute sich in alle Winde.
Leider waren sie so erschaffen worden, dass sie ohne ihren Herrscher nicht wirklich lebensfähig waren und starben mit der Zeit einfach aus.
Ich nahm Kontakt mit den Reisenden auf…“
„Dazu bist du in der Lage?“
„Ja, aber nur im Notfall. Jedenfalls, wie schon gesagt nahm ich Kontakt auf und berichtete Ihnen was geschehen war und wie die Welt nun aussah. Sie nahmen das Geschenk zurück, löschten die Erschaffene Welt komplett aus und ließen mich die restliche Zeit, bis ich dich traf schlafen.“
„Ich hoffe du hattest nicht zu schlechte Träume in der Zeit.“
Sie lächelte und drehte sich um den Holoprojektor zu deaktivieren.
„Tatsächlich habe ich gar nichts geträumt, sondern nur gehofft dass mein nächster Meister nicht so ist wie mein letzter.“
Er legte eine Hand auf ihre linke Schulter und drehte sie langsam um, bis sie ihn direkt ansah.
„Tu mir einen Gefallen liebes, nenn mich nie wieder Meister. Es ist mir schon unangenehm wenn dies die Mädchen tun, aber da wir sie als unsere Bediensteten erschaffen haben, ist das Okay. Du hingegen bist nicht meine Untergebene, sondern meine Partnerin, im Bett und außerhalb. Also ist es völlig unangebracht, mich deinen Meister zu nennen.“
Er sah ihr tief in ihre blauen Augen.
„Ich liebe dich mein Engel und das wird sich auch nie ändern.“
Mit einem freudigen Aufschrei sprang sie ihm in die Arme, wobei er sein Gleichgewicht verlor und rückwärts taumelte, bis seine Schenkel gegen die Couch stießen und beide auf ihr landeten.
Sie ließ ihm keine Zeit sich zu erholen sondern küsste ihn mit einer Leidenschaft, wie sie sie nie für Möglich gehalten hätte. Endlich hatte jemand ihr gesagt, dass er sie liebte und sie stellte fest, dass sie ebenso empfand.
Es war das schönste Gefühl das sie jemals kennen gelernt hatte.
Sie ließ erst wieder von ihm ab als beiden die Luft ausging. Keuchend aber unsagbar Glücklich erwiderte sie:
„Danke. Das war das schönste was jemals jemand zu mir gesagt hat und ja, ich liebe dich ebenfalls. Du glaubst gar nicht wie lange ich darauf gewartet habe, das mir jemand diese drei Worte sagt und es dann auch so meint.“
„Um die Tausend Jahre?“ scherzte er.
„Lang genug meinst du nicht?“
„Viel zu lange.“ Gab er zurück und zog sie wieder an sich.
Den Rest des Tages hatten sie etwas anderes zutun, als sich um eine neue Welt zu kümmern und am Abend waren sie zu KO dafür.
Die beschlossen sich am Nächsten Tag damit zu befassen, kuschelten sich im Bett aneinander und waren schnell eingeschlafen, beide mit sehr glücklichen Gesichtern.
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Kapitel 5

Der erste Sonntag in der neuen Welt. Eigentlich sollten alle Ihre Freizeit genießen, doch weit gefehlt. Die Mädchen machten freiwillig den Haushalt weil, wie sie sagten, sie sich langweilten und Vincent und Lilith waren mit dem holograpfischen Display beschäftigt.
Sie Diskutierten viel über seine Ideen und zeichneten alles auf um später darauf zurückgreifen zu können.
„Also als erstes denk ich, sollten wir mit einem Sonnensystem anfangen, damit wir alle Planeten in der richtigen Relation zur Sonne im Zentrum bekommen.
Danach werden wir sie Planet für Planet besiedeln, ein paar Portale errichten die sie miteinander verbinden und dann schauen wir weiter.“
„Ein guter Anfang.“ Meine Lilith. „und was hast du dir sonst noch so vorgestellt?“
„Nun, ich würde die Energieversorgung gerne rein auf Wind, Wasser und Solarkraft einrichten, allerdings soll letzteres nur bedingt auf der Erde Anwendung finden.
Ich hatte da an einen Ring aus Solarkollektoren gedacht der sich um den Planeten erstreckt und durch Orbitallifts mit dem Planeten verbunden ist.
Diese Lifts führen zu Raumhäfen und Militärbasen bzw. Werften im Orbit.
So können Personen und Material einfach vom Planeten hoch zu den Werften geschafft werden, wo die größeren Schiffe gebaut werden.“
„Aber, wenn doch die Planeten durch Portale verbunden sind, wieso sollten sie dann auch Raumschiffe haben?“
„Eine gute Frage. Ich denke mal dass die Recourcen auf den Planeten nicht ewig reichen werden und deshalb möchte ich ihnen die Chance geben, auch Asteroiden auszubeuten.
Außerdem denke ich, dass wir so auch noch andere Elemente einbringen können, z.B. alles später um neue Sonnensysteme zu erweitern die vielleicht feindliche Wesen enthalten, Aliens oder was weis ich.
Es soll denen da unten ja nicht langweilig werden. Frieden ist immer gut, aber man lernt ihn nur zu schätzen, wenn man ihn verloren hat und wieder für ihn kämpfen muss.
Aber bis dahin ist noch Zeit.“

Lilith rief ein Programm auf, das verschiedene arten von Sonnensystemen zeigte.
„Und mit wie vielen Sonnen möchtest du anfangen?“
„Mit einer und ich denke das Anfangssystem sollte eine Kopie des Sol Systems sein, jenem System das die Erde enthält.“
„Warum das?“
„Weil es das einzige System ist, das ich einigermaßen kenne. Ich bin zwar nie selbst zu den Sternen gereist, das können bei uns nur ganz wenige und selbst diese schafften es grade mal bis zum Mond, auch wenn eine Marsmission schon seit Jahren für möglich gehalten wurde, aber ich hab einiges zu dem Thema gelesen und vieles im Fernseher gesehen.
Es ist mir vertrauter als ein frei erfundenes und ich denke fürs erste Mal sollten wir alles so einfach wie möglich halten.“

Lilith nickte.
„Okay, also dein Heimatsystem. Irgendwelche Ideen bezüglich der Planeten?“
„Einige, aber erstmal möchte ich die Erde aufbauen. Sie soll anders werden als die von der ich stamme, eine andere Art von Industrie haben, ein besseres Verständnis für die Umwelt und sie soll nicht so dicht von Menschen oder Menschenähnlichen Kreaturen bewohnt sein.
Die Technik soll auf einen recht hohen stand sein, aber trotzdem soll es nur wenige große Ballungszentren geben und stattdessen viele kleine Dörfer und ein paar Kleinstädte, Bauerngemeinden und ähnliches.
Einige Dörfer sollen mit diesen Ballungszentren durch eine Schwebebahn oder Eisenbahn verbunden werden und in den Kleinstädten sollen die Schulzentren sein.

In den Bergen wo die Bergwerke hinkommen sollen, soll es später Untergrund oder Felsenstädte geben wo zum Beispiel Drachen oder Dragoide Lebewesen leben bzw. Metamenschen wie Zwerge.
Sie betreiben den Hauptbergbau und die Metallverarbeitung und statt Drachen zu jagen, Handeln sie mit ihnen, zum Beispiel Roherz gegen Schmuck oder Lebensmittel.
Gleichzeitig bieten sie den Menschen und Hybridwesen der Welt die fertigen Metalle an, damit diese sie weiter verarbeiten können.
Das einzige was mich an dem Konzept stört ist wieder der Dreck der dabei entsteht.
Russfilteranlagen wären ein Muss, Windfallen in den Bergen würden für Wasser und Strom mit sorgen.
Eigentlich sollen sich die Bodenbewohner und Luftbewohner unabhängig von denen im Weltraum versorgen können.
Im Weltraum können wir Habitats einrichten wo die Menschen Leben und ihre Nahrung her beziehen.
Die Akademien am Boden und die Habitats im All würden für Rekrutennachschub und Fachkräfte sorgen.
Und die Portale würden später für die am Boden lebenden eine Verbindung zu den anderen Welten darstellen, durch die sie mit wenig Gepäck reisen können.
Ich möchte dass es auf der Welt Zwei verschiedene Klassen Humanoide gibt, einmal Puristen, die ihrem alten Lebensweg mit wenig Hightech begehen und einmal Leute, die sich für so was begeistern. In jeder Generation soll eine Hälfte ihr glück zwischen den Sternen suchen und die andere ehr an ein ruhigeres Leben voller harter Arbeit trachten.
Außerdem soll ein kleiner Teil von beiden, aber wirklich nur ein kleiner, das Zeug dazu haben, ein Held zu werden.“

Es folgten noch einige weitere lange Erklärungen und Lilith war froh, das alles aufgezeichnet wurde. Sie hatte zwar ein wirklich ausgezeichnetes Gedächtnis, aber die Details würden später noch genug Probleme machen.

„Das wichtigste aber von allem, wird das erste Lebewesen sein das ich, nachdem der Gasball, der einmal die Sonne werden soll fertig erstellt wurde, schaffen will.“
„Und das wäre?“
„Ich will einen Phoenix erschaffen, die Mutter aller die noch kommen sollen.“
Lilith war Sprachlos.
Sie kannte den Phoenix aus ein paar Legenden die sich die Mayas erzählt hatten, selbst ihre Erschaffer hatten eigene Legenden um den Feuervogel.
Der Phoenix war eines der mächtigsten Wesen des Universums, ein Begleiter für die Seelen von Planeten, ein Bewahrer des ewigen Zyklus aus Leben, Tod und Wiedergeburt.
Und er wollte einen erschaffen? Warum?
„Warum im Namen des Ursprünglichen Lichts, willst du einen Phoenix erschaffen? Weist du nicht wie gefährlich das sein kann?“
„Es kann gefährlich sein, ja. Aber ich habe da schon einen Plan für die Zukunft und außerdem, wird der Feuervogel in der Sonne schlafen oder brüten und nur sein Avatar wird unter uns sein, mit vergleichsweise mickrigen Kräften die grade ausreichen, um sich selbst und andere zu verteidigen oder zu heilen.“
„Aber wenn der Vogel brüten soll, wird er dafür nicht auch ein Männchen brauchen?“
„Nicht unbedingt.“
Er erläuterte ihr wie er sich das vorgestellt hatte.

„Hört sich interessant an. Und was willst du später mit einem ganzen Wurf von jungen Phönixen machen?“
„Sie werden einmal die Energiequellen für zukünftige Sternenschiffe und ihre Avatare werden die Captains sein.“
Lilith war sprachlos. Allein auf so eine Idee zu kommen war verrückt, aber grade weil es so verrückt war, konnte es tatsächlich klappen.
Sie fragte sich ob ihre Bruder und Schwesterprogramme auch solche seltsamen und verrückten Wünsche erfüllen mussten, oder ob sie an einen Ausnahmefall geraten war.
Allerdings, im Grunde war es ihr egal. Sie liebte diesen Mann und er sie, das war alles was zählte.
Sie gab einige Daten in eine Konsole ein und suchte nach einigen Bildern eines Phoenix.
In der Bilderdatenbank fand sie Tatsächlich ein paar.
„Meinst du wirklich sie sollte so aussehen?“
Auf dem Bild war so was wie ein Menschengroßer Kranich mit einem Pfauenkopf zu sehen.
Das Gefieder glänzte golden, die Schwanzfedern hatten ein paar schillernde Anhängsel die wie Pfauenfedern aussahen und anhand ihrer menschlichen Oberweite und den feinen Gesichtszügen konnte man klar erkennen dass sie weiblich war.
„Nicht ganz. Sie soll mehrere Formen haben. Eine menschliche in der diese Federn,“ er deutete auf den Schweif „…zum Haarschmuck gehören und eine mehr tierische.
Vielleicht könnte sie irgendwo eine Tätowierung oder einen Schmuckstein auf der Stirn tragen, die sie als Avatar kennzeichnen. Dann wäre da noch die mehr tierische Halbform, da könnte dieses Bild für geeignet sein. Der wahre Feuervogel soll mehr wie ein Adler aus Flammen aussehen, majestätisch und Furcht einflößend.“

Er erklärte weiter:
Sollten die Avatare in Gefahr geraten und sich selbst nicht mehr verteidigen können, würden ihnen ihre wahren Gestalten zu Hilfe kommen und sie beschützen, oder sie würden sterben und ihre Geister wieder eins mit ihrem richtigen Körper werden.
Später, wenn die Gefahr beseitigt war, würde dieser dann einen neuen Avatar erschaffen und sich wieder schlafen legen.
So jedenfalls die Theorie.

„Gut,“ meinte Lilith. „dann werde ich das Mal so in die Kontrollen eingeben und dann schauen wir mal, ob die Computer deinen Plan von dem Phoenix auch umsetzen können.“
„Klasse, was hältst du von einer kleinen Pause bei Tee und Kuchen? Soweit ich weis wollte Sunny Heute einen backen.“
„Klingt Prima. Wenn der Kuchen schon fertig ist, werde ich die anderen auch zu uns bitten und wir machen alle zusammen eine Pause.“
Arm in Arm gingen sie rüber in den Wohnbereich, während die Rechner sich abmühten, das erste wirklich komplexe Lebewesen zu kreieren.


Tatsächlich dauerte es mehrere Tage bis sie mit den Berechnungen und einem Prototypen des geforderten Wesens und seines Avatars fertig waren.
Bei der Sonne und den Grundlagen für die Planeten und Asteroidengürtel waren sie dagegen schon zu 50% fertig.

Aus dem Boden im Planungsraum fuhr eine Art Hightechsarkophag nach oben, weiß mit einem kleinen Sichtfenster in Kopfhöhe in dem sich ein wunderschönes, weibliches, menschliches Wesen befand, das aber in seiner Mimik etwas von einem Raubvogel hatte.
Draußen auf dem Vorplatz unter dem Balkon, erschien eine ähnliche Kapsel, allerdings von der Größe der Grundfläche eines Hochhauses.
In diesem Container befand sich auch nicht das fertige Wesen, sondern ein Ei mit beachtlicher Größe.
Das Jungtier sollte, sobald es geschlüpft war, sofort eine mentale Verbindung mit dem Avatar aufbauen und durch sie sprechen und handeln.

Wie geplant erwachte der Avatar zuerst, die Kapsel öffnete sich und etwas Unsicher trat sie zu ihnen hinaus.
Sie verbeugte sich leicht und grüßte Vincent und Lilith mit einem einfachen „guten Morgen.“
Ihre Stimme schwang vor Erhabenheit und der Blick, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, ihrer grünen Augen war grade zu stechend.

„Willkommen Hino.“ Grüßte Vincent sie.
„Ist meine andere Hälfte schon erwacht?“ wollte sie wissen.
„Solltest du das nicht wissen?“ fragte Lilith sie.
Hino atmete tief durch und schloss die Augen. Mit ihren Mentalen Kräften suchte sie in der Umgebung nach ihrem wahren Körper und fand ihn schließlich.
Sie musste lächeln.
„Ja ich spüre sie und sie schläft noch. Aber es wird nicht mehr lange dauern.“
„Freut mich. Du weist warum wir euch erschaffen haben?“
„Ja.“ Sagte sie einfach und öffnete wieder die Augen.
„Ja ich kenne euren Plan und ich bin einverstanden. Ich denke meine zukünftigen Kinder werden sich in dieser neuen Welt wohl fühlen, aber dafür sind noch ein paar Sachen erforderlich, die noch getan werden müssen.“
„Sicher, aber dafür ist später noch reichlich Zeit. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich gerne nach draußen bitten, damit wir die Kräfte testen können, die wir dir verliehen haben. Dein Gespür für deinen wahren Körper hast du uns ja bereits vorgeführt. Nun würden wir gerne sehen ob du dich auch in deine Kranichform verwandeln kannst und wie es mit deinen Telekinetischen Kräften steht.“
„Natürlich.“
Gemeinsam verließen sie den Raum und gingen durch die Haupttür des Hauses nach draußen.
Von dieser Perspektive sah der Brutcontainer mit dem Phoenix Ei drin noch viel gewaltiger aus.

Hino ging einige Schritte auf die Wolken hinaus, während Vincent und Lilith beim Haus blieben.
Zuerst ließ Hino einige Feuerbälle entstehen und warf sie in die Wolken.
Dann hüllte sie ihren kompletten Körper in Feuer, zeigte aber keinerlei Anzeichen von Schmerz und als die Flammen verloschen, war nicht einmal ihr Haar angesenkt.
„Sehr gut und nun der Letzte test.“ Meinte Vincent.

Hino nickte einfach nur, schoss die Augen und konzentrierte sich.
Um sie herum fing die Luft an zu wabbern, als würde extreme Hitze entstehen.
Dann gab es ein kurzes Aufblitzen und eine Vogelgestalt war zu sehen, so groß wie ein kleiner Mensch, so anmutig wie es nur ein Wesen aus einer Fabel sein konnte und eindeutig weiblich.
Sie öffnete die Augen, die immer noch dieses durchdringende grün zeigten und machte ein paar vorsichtige Schritte.
Vincent schluckte einmal schwer und auch Lilith war sprachlos.
Wenn sie schon solch ein wunderschönes Wesen erschaffen konnten, was würden sie noch alles machen können, fragte er sich.
„Wie fühlst du dich?“ wollte er wissen.
„Es ist noch etwas ungewohnt, aber ich denke ich komme zurecht. Allerdings ist mir kalt.“
„Kein Wunder, dies hier ist auch keine Sonne. Komm wir gehen wieder hinein.“
Er winkte sie zu sich und zusammen mit Lilith gingen sie wieder nach Oben.

Ein paar Tage später war es dann soweit. Der Container öffnete sich an einer Naht auf der dem Himmel zugewandten Oberfläche und beide hälften klappten zur Seite.
Das Ei sah aus wie ein Megadimensionales Hühnerei mit leichten grauen Sprenkeln auf der weißen Schale. Nichts deutete darauf hin, das sich dort drin ein Wesen befand, das in der Lage war sie alle in einem Wimpernschlag einfach auszulöschen.
Doch bevor es schlüpfen konnte, mussten sie noch zwei wichtige Sachen erledigen.

Zuerst transportierten die Systeme des Hauses das Ei in den Gasball, der einmal die Sonne werden würde. Die Energie die der Phoenix beim schlüpfen freigeben würde, würden sie entzünden und sie konnte ihr neues Heim direkt beziehen.
Die andere Sache war ehr intimer Natur und so verschwanden Vincent, Lilith und Hino für mehrere Stunden im Schlafzimmer.
Neugierig horchten die drei Catgirls an der Tür und befingerten dabei ihre Brüste oder Genitalien. Mimi hielt es irgendwann nicht mehr aus und besprang Merle um sich auf ihren hoch erigierten Penis zu pfählen.
Merle stolperte dabei in den Wohnraum und landete mit dem Rücken auf dem Teppich. Bevor sie sich erholen konnte, presste Sunny ihre triefende Lustgrotte in ihr Gesicht und verharkte ihre Zunge mit der von Mimi.
Zusammen ritten sie sich in den ersten von vielen heißen Orgasmen.

Währenddessen waren Lilith und Vincent mit Hino beschäftigt. Zuerst in ihrer Menschlichen Form zeigten sie ihr die Freuden des Fleisches und es zeigte sich, das Hino eine fleißige Schülerin war, denn nach kurzer Zeit, in der sie von ihm von hinten geritten wurde, nutzte sie ihre Kräfte um ihre Klitoris zu einem voll funktionsfähigen Penis anwachsen zu lassen. Schnell zog sie Lilith zu sich und nahm sie im Sturm, ein Doppelfick sozusagen.
Als sie ein paar Minuten später kam, geschah das mit einer Heftigkeit, die Lilith fast von ihr weggeschleudert hätte. Ihr Penis rutschte aus Lilith heraus und heißes Sperma spritzte über ihren Körper und bedeckte sie von Kopf bis zu den Füßen.
Da Lilith praktisch ausgeschaltet war, konzentrierte sie sich mehr auf Vincent, welcher überrascht aufgehört hatte sich zu bewegen.
Sie kicherte und vor seinen Augen verwandelte sie sich in die zierliche Phoenixgestalt, wie sie es in den letzten Tagen mehrmals geprobt hatte.
„Bitte Vincent, gib es mir schnell und heiß. Ich kann spüren wie das Ei zerbricht und mein anderer Körper schlüpft. Bitte lass mich kommen wenn es vollends erwacht.“
„Ich werde tun was ich kann.“ Antwortete er und rammte seinen Schwanz mit ganzer macht zurück in sein feuchtes Ziel.

Mehrere Minuten rammelte er sie wie ein Hase und wurde dabei immer schneller.
Er fasste mit beiden Händen ihre, für diesen Körper großen Brüste und massierte sie bis Milch aus ihnen heraus kam.
Die ganze Zeit wimmerte und stöhnte sie und als er endlich in ihr kam, war ihr Orgasmus für sie, wie die Geburt eines neuen Sterns und damit lag sie gar nicht so falsch, denn genau in diesem Moment, als ihr Schrei die Stille der Wohnung zerriss, schrie ein neues, grade erwachtes Leben das sich weit von ihnen entfernt befand auf und erwachte in einem Feuersturm, der den Gasball entzündete und zur neuen Sonne dieses jungfräulichen Sternensystems machte.
„Danke…“ hauchte sie, sank erschöpft auf die Matratze und wurde von Vincents Körper praktisch begraben, als er ebenfalls total erschöpft auf sie fiel.
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Kapitel 6

Lilith erwachte am nächsten Morgen mit einem seltsamen Gefühl auf der Haut.
Irgendwie klebrig und an anderen Stellen als hätte man sie mit einer dünnen Folie überzogen.
Als sie die Augen öffnete und an sich herunter sah, verzog sie leicht angeekelt den Mund.
Von Kopf bis Fuß war sie mit einer Lage, teilweise getrocknetem Sperma überzogen.
Ein wenig mühselig krabbelte sie aus dem Bett, sah noch einmal auf die beiden noch schlafenden zurück und eilte so schnell sie konnte ins Bad.

Geweckt durch die leichten Wellenbewegungen in der Wassermatratze, erwachte nun auch Vincent und sah sich um. In seinen Armen gekuschelt lag immer noch die in Halbform verwandelte Hino mit einem glücklichen Gesichtsausdruck.
Er hob den Kopf um nach Lilith zu sehen, doch von ihr war nirgends eine Spur zu finden, wenn man mal von der Stelle absah, wo einige eingetrocknete Flecken von ihrem ehemaligen Liegeplatz kündeten.

Am liebsten hätte er sie noch eine Weile schlafen lassen, doch ein sehr dringendes Bedürfnis machte sich mit zunehmendem Maße bemerkbar.
Er beugte sich über ihren Kopf und flüsterte: „Hino Schatz, aufstehen.“
„Nur noch fünf Minuten bitte…“ säuselte sie im Halbschlaf vor sich hin.
„Ich würde sie dir gerne geben, aber dann geschieht hier gleich ein Unglück.“ Meinte er und als sie noch total verträumt zu ihm aufsah, musste er Grinsen.
„Männer…“ meinte sie nur und drehte sich mit beleidigter Mine von ihm weg.
*Frauen.* dachte er und eilte sich aus dem Bett und ins nächste freie Badezimmer zu kommen.
In der Tür blieb er noch einmal stehen und sah einen kurzen Moment zu ihr zurück, doch dann musste er sich doppelt beeilen.
An seinem Bad angekommen, rannte er in eine verschlossene Tür.
„Besetzt!“ kam Liliths Stimme aus dem Raum.
„Autsch, merk ich auch grade. Konntest du nicht dein Bad nehmen?“
„Wieso? Gibt’s da einen Unterschied?“
Grummelnd setzte er sich eine geistige Notiz: Beim nächsten Mal werden die Toiletten vom Bad getrennt!
Er rannte zu Liliths Wohnung und wollte grade die Tür öffnen, als er wieder in eine abgeschlossene Tür rannte.
Er verdrehte die Augen und sah die Treppe hoch.
Hoch würde er es nicht mehr schaffen, also schnell den Schlüssel im Schlafzimmer holen und wieder zurück.
Ihm kam dabei wieder Mal ein Sketch von einem auf der Erde recht Erfolgreichen Comedian in den Sinn und wenn er es nicht grade wäre, dem es passierte, er hätte laut lachen müssen.
Er stellte sich vor, während er nach dem Schlüssel suchte, wie seine übervolle Blase und der Schlüsselbund, welcher sich nicht finden lassen wollte, sich miteinander unterhielten.
Blase: „He Alter mach mal hinne, ich platz hier gleich!“
Schlüssel: „Das schafft er eh nicht mehr, der sucht an der komplett falschen Stelle.“
Blase: „Ey Mann verarsch uns nicht, das ist echt mehr witzig!“
Schlüssel: „Kommt auf die Sichtweise an, ich amüsier mich Königlich… ÄRRGH!“
„Hab ich dich.“ Grinste er triumphierend und stakste, mit bereits gekreuzten Beinen zur Wohnung seiner liebsten.
Nervös und unter Schmerzen fummelte er am Schlüsselloch herum, aber irgendwie fand er den richtigen nicht.
„Verdammt, wofür braucht sie so viele Schlüssel wenn es hier kaum Türen gibt?“ zischte er und lies den Schlüssel fallen.
„Kann ich ihnen helfen?“ kam eine Frauenstimme von hinten.
Mit wehleidigem Ausdruck sah er nach hinten und erblickte dort Sunny, welche wohl grade auf dem Weg zur Küche gewesen war.
„Tür…“ stammelte er nur.
Sunny riss die Augen auf, eilte zum Schlüssel und schloss die Tür auf.
Er hatte keine Zeit mehr für ein Danke sondern eilte so schnell er noch konnte zum Badezimmer. Wenig später hörte man nur ein erleichtertes von Herzen kommendes Seufzen und noch etwas später die Klohspühlung und das Waschbecken.
Als er raus kam war Sunny bereits verschwunden.
„Man, das war mehr als nur knapp. Eine Sekunde später und ich wäre explodiert…“
Zufrieden und endlich schmerzfrei ging er zur Küche.
„He Sunny.“ Rief er hinein als er dort ankam.
Als sie sich zu ihm umdrehte meinte er:
„Danke noch mal für eben, du hast mich echt vor einer Katastrophe bewahrt.“
Sie lächelte ihn an.
„Kein Problem, das kann jedem Mal passieren. Frühstück ist in ein paar Minuten fertig.“
„Okay, ich werde dann mal unseren Schwan wecken und der Diva bescheit geben.“
„Wen meinst du denn mit Diva?“ kam es von hinter ihm.
Erschreckt drehte er sich um und sah hinter sich Lilith, nur in ein langes Badehandtuch gekleidet.
„Ähm, d-d-das sollte nur ein Scherz sein.“ Stotterte er und eilte ins Schlafzimmer.
Lilith und Sunny sahen sich an und mussten beide lachen.
Sie zwinkerte Sunny zu und verschwand dann in Richtung ihrer eigenen Wohnung um sich anzukleiden.


Später am Frühstückstisch war von all dem nichts mehr zu bemerken.
„Und was machen wir Heute?“ wollte Lilith wissen.
„Weis ich noch nicht so genau. Sag mal liebes, du hast mir als das hier alles begann gesagt, es läge an mir ob ich wieder in meine Welt zurück könnte. Wie genau hast du das gemeint?“
Lilith wurde ein wenig unsicher.
„Nun, du könntest ein Portal bauen lassen und in deine Welt zurück kehren. Allerdings würde dann hier alles stoppen und wenn du nicht innerhalb von vier Erdtagen zurück bist, würde alles und jeder verschwinden, was und den wir hier geschaffen haben.
Die Catgirls und auch Hino horchten auf. Würde er das hier alles Aufgeben und sie wieder im Nichts verschwinden lassen um wieder in seiner Welt leben zu können?

Er bemerkte die etwas angespannte Stimmung am Tisch.
„Leute keine Sorge, ich habe nicht vor das hier aufzugeben. Ich hab grade erst einmal angefangen mit diesem riesigen Projekt, da werde ich nicht alles über Bord werfen.“

„So, so. Wir sind also alle ein Projekt für dich?“ entgegnete Hino, welche wieder ihre Menschenform angenommen hatte, mit gespieltem Schmerz.

„Nein, natürlich nicht. Ihr mögt als Projekt angefangen haben, aber nun gehört ihr alle zur Familie!“
Vincent reichte zu ihr rüber und streichelte ihr durchs Haar.
„Danke, es war nicht so gemeint.“ Gab sie zurück.
„Ich habe es auch nicht so aufgefasst. Lebewesen sind keine Projekte, man muss sie Respektieren, ansonsten macht man einen Fehler und wenn dieser nur schwerwiegend genug ist, kostet es einem vielleicht sogar das eigene Leben.
Ich zumindest habe vor noch lange zu leben und noch viele Abenteuer zu erleben und dafür brauche ich euer aller Hilfe.“
Er sah alle nacheinander eingehend an und alle nickten bestätigend.
Erleichtert setzte er sich zurück und sah wieder Lilith an.
„Schatz, angenommen ich baue so ein Portal und lasse mir einen Sender von unseren Maschinen erstellen, vielleicht auch zwei, tragbar und ungefähr so groß wie eine Fernbedienung für einen Fernseher oder so.
Könnte ich damit auch andere Personen aus meiner Welt hierher holen?“
„Du fragst Sachen.“ Meinte sie und verdrehte gespielt die Augen.
„Ich werde mal die Datenbank abfragen und die Heute Mittag bescheit geben. Warum willst du das tun?“
„Nun, ich würde gerne noch etwas bauen und dann meine Eltern und vielleicht auch Geschwister für ein paar Tage hier her holen… Allerdings muss ich erst einmal wissen, wie der Zeitunterschied zwischen hier und der Erde ist.“
„Hmm…“ sagte Lilith und überlegte, doch eigentlich wartete sie nur auf einen bestimmten Moment.
„200 Jahre pro Tag!“ sagte sie einfach, grade in dem Moment als er einen Schluck Kakao zu sich genommen hatte.
Sie erzielte genau die Reaktion, auf die sie gehofft hatte. Prompt verschluckte er sich und fing an wild zu husten und zu fluchen.
Das ganze machte ihr so einen Spaß, das sie lauthals zu lachen anfing.
*Hust* „Ich find das…“ *Hust* „… überhaupt nicht komisch!“
„Entschuldige, aber dein Gesicht grade war einfach zu köstlich. Das war die Rache für die Diva von vorhin!“
Er verdrehte die Augen, hielt sich weiterhin eine Servierte vor den Mund und versuchte den Husten unter Kontrolle zu bekommen.
„Also hab ich das richtig verstanden, während hier ein Tag vergeht, vergehen auf der Erde 200?“
„Nein. Es ist eigentlich ganz anders. Ein Tag auf deinem alten Planeten kann 100 Tage hier sein. Ein Jahr auf deiner Erde kann hier 100 Jahre sein.“
„Klingt irgendwie nicht Logisch.“
„Ich sagte ja auch kann. Du kannst die Zeit hier entsprechen ändern, sie schneller oder langsamer ablaufen lassen als im Vergleich zur Erde. Für uns hier würde sich nichts ändern, es würde alles gleich bleiben. Auch wenn du auf die Erde zurückkehrst, würde sich für dich die Zeit ganz normal weiter drehen, nur dass hier dann an einem Tag dort z.B. gleich mehrere Tage vergehen.“
„Klingt etwas kompliziert, aber ich denke ich hab es verstanden. Noch eine Frage, wenn ich eine Person von der Erde hole und sie hier z.B. einer Operation unterziehen lasse, würde diese dann noch bestand haben wenn sie wieder zurück kehrt und dort weiterlebt?“
„Ich denke schon, du würdest ja auch nicht wieder in deinen alten körperlichen Zustand zurück verfallen wenn du da bliebest. Aber wozu diese ganzen Fragen?“
„Es ist so, meine Eltern leben beide noch, aber sie haben beide eine Sehschwäche, meine Mutter sogar so schlimm dass sie ohne regelmäßige teure Spritzen, bald ihre ganze Sehkraft verliert. Derzeit ist es schon so schlimm, dass sie nicht mal mehr Zeitung lesen kann wie jeder normale Mensch. Wenn ich es schaffe sie hier her zu holen, würde ich hier gerne ihr Augenlicht zurückgeben, damit sie diese Sorge weniger hat.
Mein Vater hat zwar bessere Augen, aber auch sie werden langsam immer schwächer.
Und zum Schluss würde ich beiden gerne ein paar Tage Urlaub gönnen, während in ihrer Welt grade einmal ein Wochenende vergeht.“
„Hm, das sollte eigentlich klappen. Aber wo willst du sie unterbringen? Hier ist dafür nicht genug Platz.“ Meinte sie und biss ein weiteres Stück von ihrem Marmeladenbrötchen ab.
„Oh, ich glaube da habe ich schon eine gute Idee. Was hältst du von einem Luxusferienressort auf dem Erdmond?“
Jetzt war es Lilith die ihn überrascht ansah.
„Das war jetzt kein Scherz oder?“
„Wieso? Heh wir haben bereits einen Phoenix nebst Avatar geschaffen und dazu den Rohentwurfe eines ganzen Sonnensystems, da wird doch so was wohl ein Klacks sein. Ich sehe da kein Problem.“
„Und das Personal?“
„Nun, als Rohentwurf haben wie hier Merle, Sunny und Mimi.“ Er sah zu den dreien rüber die ihn mit großen Augen anstarrten.
„Wir werden ihnen eine Schnellausbildung zukommen lassen. Merle wird Hotelfachkauffrau, Sunny Küchencheff und Mimi die Gärtnermeisterin.
Wir werden dann noch entsprechend Angestellte erstellen und sie ihren jeweiligen Bereichen zuordnen. Es wird eine Menge Arbeit bedeuten, aber ich denke wir schaffen das ohne größere Probleme.“
„Hört sich gut an. Lass uns das zusammen später im Planungsbüro besprechen.“
Hino hörte sich das alles interessiert an, doch schließlich fragte sie:
„Und was mache ich in dieser Zeit?“
Vincent sah sie an.
„Du? Nun, zuerst einmal wirst du in ein paar Tagen zu deinem Hauptkörper zurückkehren und dich mit ihm vereinen.
Ich weis nicht, wie viel Zeit dies und die Brutzeit in Anspruch nehmen wird, aber für mindestens ein paar Jahre wirst du wohl nur schlafen können. Du bist schließlich so was wie der Hauptverstand des Phoenix, ohne dich wäre es nichts weiter als ein wildes und sehr, sehr mächtiges Tier.“
„Das ist unfair, ich würde auch gerne eine Rolle in eurem Plan übernehmen und nicht nur die Brutmutter spielen.“ Beschwerte sie sich.
Vincent sah Lilith an, doch die zuckte nur mit den Schultern.
„Ich sag dir was. Wann immer du meinst, deine andere Hälfte brauch dich nicht, sprich dich mit ihr ab und komme zu uns als unser Gast und Familienmitglied.
Vielleicht gibt’s dann auch schon einige neue Gesichter, mit denen du dich anfreunden kannst.“ Zwinkerte er ihr verschmitzt lächelnd zu, während sie leicht rot wurde und wegschaute.
Der Rest des Frühstücks verlief relativ ruhig, doch man konnte die Anspannung merken und die Freude darauf, das alle bald in ein viel größeres Haus umziehen würden.


Da die Planeten und Monde bis jetzt den Vorlagen des Originals folgten, konnte sich Vincent relativ gut auf der Mondoberfläche orientieren.
„Also, zuerst einmal brauchen wir ein gutes Grundstück, in dessen Nähe auch noch weitere Ausbaumöglichkeiten liegen sollten.“
„Was hältst du on diesem hier.“ Meinte Lilith und zeigte auf einen der kleineren Krater.
„Nee, der ist nichts. Ich dachte ehr an einen der größeren… so wie diesen hier.“
Er zeigte auf einen sehr großen und recht tiefen Krater, in dessen Mitte sich ein Berg befand.
„Auf der Erde wurde dieser Krater Theophilus genannt. Die Hänge verlaufen ehr terassenförmig und sind über einen Kilometer hoch.“
„Und was willst du damit?“
„Nun, das ist recht einfach. Der Berg wird von unseren Maschinen gefestigt und da drauf kommt das Anwesen. An einer Seite wird der Anfang einer Straße angelegt die später das Ressort mit einer Kuppelstadt am Boden verbinden wird.
Allerdings wird nicht der ganze Krater überkuppelt, sondern nur die Lebensräume. Die Äußeren Bereiche werden Industriestandorte enthalten, welche mit in den Berghängen eingelassenen Hangars und Werften verbunden werden.
Dies wird eine der ersten Weltallstädte und Basen die wir bauen werden und auch wenn zu Anfang noch gar kein Schiff gebaut wird, werden schon mal die Standorte und die Ausstattung da sein, um jederzeit loszulegen. Evtl. verlegen wir später das Resort auch noch wo anders hin, Zum Beispiel auf einen Ort direkt auf der Mondoberfläche, dann kann dort ein Kontrollturm für die Fluglotsen hin.“
„Wenn dort eh später etwas anderes hin soll, warum suchen wir uns dann nicht gleich einen besseren Ort? Glaubst du nicht das unsere Zukünftigen Gäste sich bei all den Bauaktivitäten um uns herum etwas unwohl fühlen könnten?“

Man konnte regelrecht sehen wie Vincents Begeisterung verflog und einer nachdenklichen Miene Platz machte.
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Einerseits könnten wir das lösen, indem wir unter dem Ressort ein Antischwerkraft- und Steuertriebwerke anbringen um es einfach zu versetzen oder gleich ins All in eine Umlaufbahn zu befördern wenn wir das wollen. Andererseits könnten wir uns eine Menge Aufwand sparen wenn wir es gleich richtig platzieren…
Ich hab’s! Das Ressort kommt hoch über dem Kraterrand mit einem Schacht darunter, so dass es bei Angriffsfall in eine Art Bunker gefahren werden kann.“
„Und wie kommst du darauf, dass es jemand angreifen könnte? Wir haben ja noch nicht einmal eine Bevölkerung auf einem der Planeten.“
„Stimmt, noch nicht. Aber wenn ich eines über uns Menschen weis dann das wir zu Konflikten neigen und je mehr Kriegsspielzeug man uns zur Verfügung stellt, desto größer, weitreichender und schlimmer werden die Konflikte bis sie schließlich abflauen. Zurück bleiben dann meist nur Leichen, Schrott und Trümmer und zumindest zum Teil können wir dem Vorbeugen, indem wir Schutz für Wohngebiete einplanen bevor es überhaupt Losgehen kann.“
„Gut, und die Stromversorgung?“
„Also, einmal können wir den Strom mit Fusionskraftwerken in Unterirdischen Komplexen und Solarkollektoren auf der Oberfläche erzeugen, außerdem können wir eine Mikrowellenempfangsanlage bauen die den überschüssigen Strom von den Solaranlagen bekommt, welche wir im Erdorbit errichten werden. Das ganze muss ich noch ein wenig ausarbeiten, aber ich denke das es klappen könnte.“
„Klingt bis jetzt gut. Dann müssen wir uns noch um die Wasser und Nahrungsmittelversorgung kümmern und natürlich auch um deren Beseitigung, von der Erzeugung der Atemluft ganz zu schweigen.“
„Immer diese Details.“ Seufzte er.
Zusammen saßen sie noch lange bis in die Nacht im Planungsraum, doch schließlich hatten sie alles fertig ausgearbeitet, zumindest für das Ressort, gaben dem Hauptrechner das Okay damit er loslegen konnte und gingen schlafen.

Es dauerte zwei Wochen bis das Ressort mit allen Einzelheiten fertig gestellt war. In dieser Zeit nahmen sie, unter Berücksichtigung der Wünsche und Vorschläge für bestimmte Bereiche ihrer drei Catgirlangestellten, etliche Korrekturen an der Ausstattung, dem Aussehen und einigen anderen Details des Ressorts vor.
So wurde das Ressort von einem runden Bereich umgeben, welcher Kreuzförmig in verschiedene Bereiche Aufgeteilt war.
Alles erstreckte sich rund um eine sehr große, in einem alten amerikanischen Stil errichtete Villa, welches das Ressort und neues Heim für Vincent und seine wachsende Familie darstellte.
Das Dimensionsportal wurde in einem Gartenteich errichtet welcher von vier Steinsäulen umgeben war. In den Säulen befanden sich Energieprojektoren, welche auf die Mitte des Teiches gerichtet waren, wenn sie aktiviert wurden. Dort erschien dann eine Plattform aus dem Wasser und ein Steg fuhr aus der Steinumrandung der beides verband. Wenn die Anlage nicht gebraucht wurde, war von all dem nichts zu sehen und ein kleiner Springbrunnen in der Mitte plätscherte fröhlich vor sich hin, während im Teich diverse bunte Süßwasserfische schwammen.
Ein gepflasterter Weg führte um es herum und verlief von da aus Kreuzförmig zu Außenwegen, welche Rechteckförmig um die ganze Anlage herum führten.
In den Zwischenbereichen waren verschiedene Pflanzflächen, Blumen und Kräutergärtchen angelegt die von schmalen niedrigen Hecken umgeben waren. An den Wegkreuzungen überspannten bogenförmige und mit Rosen bewachsene Rankhilfen die Wege.
Dieser Bereich grenzte an einen Zubringerweg direkt vor dem Haupteingang der Villa, wo in Zukunft Fahrzeuge anhalten würden, bevor sie in einen anderen Teil des Ressorts gefahren wurden, in dem sich eine Tiefgarage, neben einem Privathangar befand, für Gäste die mit einem Shuttle kamen. Zusätzlich gab es einige riesige, derzeit leer stehende Hangars, wo zum Beispiel kleinere Yachten geparkt werden konnten, allerdings waren diese noch lange nicht fertig gestellt worden.

Abseits davon, in einer nicht einsehbaren Ecke, gab es mehrere Gewächshäuser wo der Großteil des Gemüses und andere Pflanzen angepflanzt wurden. Dies war Mimis Verantwortungsbereich. Hier lagen auch die Wohnungen der Angestellten sowie der Lieferanten und Angestellteneingang zur Villa, zum Lager der Küche und natürlich zur Küche selbst, Sunnys Gebiet.
Im Erdgeschoss der Villa gab es hinter der Rezeption ein Büro für alles, was an Papierkram an fiel und welches in Merles Verantwortung fiel.
Links und rechts der Villa erstreckten sich zwei kleine Parkanlagen, leicht bewaldet mit Wiesen und Wanderwegen. Die Wege führten an der Kuppel und den Zubringern entlang und waren auf eine Armlänge abgezäunt, damit niemand das Kuppelglas berührte. Diese Wege führten fast um die gesamte Villa und boten reichlich Bereiche für ungestörtes zusammen sein, man musste sie nur erst einmal finden. Diese Idee stammte zum Beispiel von Hino, die sich irgendwie nicht an den Gedanken gewöhnen konnte, in einem Haus voller Fremder zu leben und so einige Bereiche hatte, um auch einmal ungestört ihren Gedanken… oder Liebschaften, nachgehen zu können.

Den Abschluss bildeten ein Fitness- und Wohlfühlcenter mit Ausblick auf eine der Parkanlagen, ein großer Swimmingpool für Gäste hinter dem Haus, welcher durch einen natürlichen Sichtschutz von der Umgebung abgetrennt war, sowie dem neuen Wohnbereich im Penthaus mit Privatpool für Vincent und Lilith, von wo aus sie per Transporterplattform zu ihrer Planungsbasis hoch beamen konnten um weiter an der Verwirklichung von Vincents Träumen zu arbeiten.
Diese reduzierten sie nun auf nur noch ein Stockwerk mit Erdgeschoss und eine große Wohnung um Platz zu sparen. Außerdem wurde regelmäßig eine Bedienstete des Ressorts dazu abgestellt, um dort sauber zu machen.

Selbst für den Gasplaneten hatten sie inzwischen eine Lösung gefunden. Sie ließen den Saturn verschwinden, behielten allerdings die Ringe, und ersetzten ihn durch diesen blauen Riesen. Es würde sich in Zukunft vielleicht noch als nützlich erweisen.

Zuletzt erschufen sie eine kleine Armee von Bediensteten für alle Bereiche und unterstellten sie den drei Mädchen, welche in der Zwischenzeit eine Lernsession von mehreren Tagen in einem Bereich der Welterschaffungsmaschine hinter sich gebracht hatten.

Zum Schluss machten die sechs eine groß angelegte Generalabnahme und gratulierten sich.
Was nun noch fehlte waren die Gäste, aber dafür würde Vincent schon Sorgen.
Morgen würde er in seine Welt aufbrechen um seine Eltern herzuholen und um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war…
The Bird of Hermes is my Name,
eat my Wings to make me tame.
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Kapitel 7

Heute war es soweit, Heute würde er durch das Portal zu seiner alten Heimat aufbrechen um seine Familie zu sehen und vielleicht um mit ihnen hierher zurückzukehren.
Zusammen mit Lilith ging er zu einem der Gästequartiere in ihrem Penthaus, in das sich Hino einquartiert hatte. Vincent klopfte und nachdem sie hinein gebeten wurden, taten sie dies auch.
Hino hatte sich in ihrem Zimmer, welches mehr einer kleinen Wohnung für sich entsprach, sehr gut eingerichtet.
Da sie selbst bald abreisen musste, hatte sie sich diverse Bücher der Erde replizieren lassen, welche sie nun eifrig verschlang.
Als Vincent und Lilith eintrafen, blickte sie von einem Sessel auf, in der Hand ein Buch mit dem Titel 20.000 Meilen unter dem Meer.
„Hallo ihr beiden, was kann ich für euch tun?“
Vincent ging zu ihr und kniete sich vor ihr nieder um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein.

„Hino, wann genau hast du vor von hier abzufliegen?“
Diese Frage verblüffte sie.
„Ich weis nicht. Der Drang wird zwar mit jedem Tag stärker, aber noch kann ich ihm widerstehen und mir hier einiges an Wissen aneignen, von dem ich noch eine weile in meinen Träumen zehren werden kann. Wieso? Willst du mich so schnell loswerden?“
„Ja und nein. Einerseits möchte ich schon dass du hier bleibst und dir so viel Zeit lässt wie du nur kannst. Andererseits möchte ich verhindern, dass meine Eltern oder noch schlimmer, jemand bestimmtes meiner Geschwister sieht, wie du dich verwandelst und von hier fort fliegst, oder von deiner besseren Hälfte abgeholt wirst.“
„Im Namen des Ursprünglichen Lichtes, wieso das?“

Vincent erklärte es ihr. Er erklärte ihr das vor vielen Erdenjahren ein Onkel und eine Tante von ihm bei einem Unfall ums leben kamen und seine Eltern ihre beiden Kinder in die Familie aufnahmen, er hieß Mike und sie Susan. Seinem leiblichen Bruder und seiner Schwester vertraute er voll, doch mit diesen beiden gab es nichts als Ärger.
Er vermutete dass sie über den Tod ihrer Eltern verbittert und neidisch auf ihn und seine Geschwister waren, obwohl sie doch alle dieselbe Aufmerksamkeit seiner Eltern bekamen.
Es war oft vorgekommen das sie sich alle gegenseitig in die Haare bekommen hatten, ob nun im direkten Konflikt oder durch einige hinterlistige Machenschaften seines Stiefbruders oder seiner Stiefschwester.
Als er und nach ihm seine leibliche Schwester und sein leiblicher Bruder das Elternhaus verließen, waren sie sehr froh, denn endlich hatten sie Ruhe vor denen.
Nach einer Weile erkannten auch seine Eltern was für Kuckuckseier sie sich ins Nest geholt hatten und schmissen die beiden raus, allerdings auch weil sie der Meinung waren, dass sie auf eigenen Beinen stehen sollten.

Danach war es noch oft vorgekommen das die beiden zu Familienfeiern kamen ohne Anmeldung und ohne dass sie erwünscht waren.
Da seine Eltern aber herzensgute Menschen waren, ertrugen sie deren Anwesenheit meistens, vielleicht in de Hoffnung, dass sich alle wieder vertrugen. Millerweile aber galt das nur noch für ihre Mutter.

Sollten sie dort sein, wenn er bei seinen Eltern auftauchte, würden sie wahrscheinlich mitkommen und versuchen, diese von ihnen erschaffene Welt irgendwie zu zerstören oder wenigstens beschädigen. Dies war auch ein Grund warum er die Teleporterplattform getarnt und für die Dauer des Besuches hatte deaktivieren lassen.
Dann hatte er die zweite Portalsteuereinheit so ausgelegt, das sie nur auf den Daumenabdruck und den mündlichen Befehl einer lebenden Person, sprich einer seiner beiden Eltern, geöffnet werden konnte.
Zum Schluss war eine Sensoranlage in das Tor installiert worden, die Daten an ein Terminal in der Basis weiterleitete, mit dem man unerwünschte Personen erfassen, und ihren Zugang direkt sperren konnte, noch bevor sie das Portal betraten.
Er wollte um jeden Fall verhindern, dass diese beiden Unruhestifter sich hier einschleichen konnten.
„Kein Problem.“ Meinte sie.
„Dann werde ich mich halt für die Zeit auf euerer kleinen privaten Basis verkriechen und von da aus los fliegen. Ich werde schon aufpassen, dass ich nicht in die Nähe der Erde und des Mondes komme, wenn ich zur Sonne fliege. Vielleicht kann ich mich ja auf einem kleinen Meteor verstecken den ich vorher Richtung Sonne lenken werde, dann sieht mich niemand.“
„Keine schlechte Idee. Ich verspreche dir ich werde sie dir das nächste Mal vorstellen, sollten sie noch mal herkommen.“
„Gut, aber was anderes, was ist wenn du die beiden her bringst, sie dann zurückkehren und alles ausplappern?“
„Diese Gefahr besteht, aber vielleicht können wir da irgendwas machen, technisch oder über eine Art Droge, die ihre Gedanken benebelt, so das sie denken sie hätten alles geträumt.
Ich würde dann meinen Eltern und andern Geschwistern raten, alles abzustreiten und sie für Spinner zu halten und wenn sie aufdringlich werden, sie im schlimmsten Fall per Gerichtsbeschluss fortzujagen. Es klingt zwar alles etwas hart, aber dieses kleine Geheimnis hier“, und damit breitete er seine Arme aus um alles zu erfassen, „… ist mir jedes Mittel recht. Da fällt mir ein, ich sollte Mal in meiner alten Wohnung und meiner alten Vermieterin vorbei schauen um sicher zu stellen, das sie ihre Schlüssel wieder bekommt, der Mietvertrag gekündigt wird und die Kugel, die dort vielleicht noch ist“, er blickte zu Lilith welche verneinte, „… okay, dann hab ich diesen Weg schon mal eingespart.
Gut, dann nimm dir an Büchern mit was du möchtest und dann ab durch den Transporter. Wie gesagt, er ist so lange deaktiviert wie sie hier sind.“
„Ich werde dir eine der Bediensteten mitschicken damit du nicht so alleine da oben bist.“ Fügte Lilith hinzu, was Hino zu einem breiten eindeutigen Grinsen verleitete.
Lilith verstand sofort und ging zu Merle um alles in die Wege zu leiten.
„Ich sehe dich dann unten am Portal.“ Meinte sie noch zu Vincent und war verschwunden.
„In Ordnung.“ Rief er ihr hinterher und wand sich wieder Hino zu.
„Weist du, wir werden uns hier nach eine ganze Weile nicht mehr sehen und da dachte ich…“
„Sag nichts, ich kann mir denken was du willst und wenn ich ehrlich bin, will ich’s auch.“
Vincent lächelte als sie ihr Buch beiseite legte, aufstand und ihm deutete, er solle im Sessel Platz nehmen.
Als er saß, setzte sie sich spielerisch rittlings auf ihn und öffnete schnell und mit gekonnten Griffen seine Hose um sein leicht erregiertes Glied heraus zu holen.
„Was haben wir denn da? Scheint als würdest du dich freuen mich noch mal ran nehmen zu dürfen.“
„Wer würde sich denn nicht freuen bei einem so wunderbaren Wesen wie dir?“ hauchte er zurück und beide küssten sich, während sie sein bestes Stück massierte.
Als sie von ihm abließ, rutschte sie Rückwärts von seinem Schoß, schloss ihre vollen Lippen um seinen Schaft und verpasste ihm den ersten Blowjob seines Lebens. Ein außergewöhnliches Gefühl, absolut unbeschreibbar wie ihr feuchter Mund mit seinem Luststab spielte, wie ihre Zunge seine Spitze streichelte oder umschloss.
Plötzlich zuckte er leicht zusammen, als sie seinen Hoden in eine Hand nahm und ihn leicht knetete. Zuerst war es ungewohnt, doch dann genoss er es sehr.
Er war im siebten Himmel und kurz davor zu kommen, als sie von ihm abließ.
Er schnappte nach Luft und war leicht enttäuscht, als sie ihm ihren Hintern entgegenstreckte.
„Du bist hier nicht der einzige, der verwöhnt werden will mein Lieber.“ Hauchte sie.
Er fasste ihre Hüften und suchte nach seinem Ziel.
Da war sie, ihre schon leicht feuchte Lustgrotte, der feuchte Traum jedes Mannes, wenn man mal von den homosexuellen Männern absah.
Mit seinen Fingern zog er ihre Schamlippen auseinander und atmete tief ihren verführerischen Duft ein, dann nutzte er seine Zunge um sie weiter zu erforschen.
Hino genoss es. Dies war eine von den Sachen, die sie vermissen würde, wenn sie und ihre andere Hälfte erstmal eins waren, die zärtliche sexuelle Zuwendung einer anderen Person und das was auf diese Zärtlichkeiten für gewöhnlich folgte.
Vincent gab sein bestes und genoss ihren Geruch, ebenso wie ihren Geschmack.
Kurz bevor sie kam, hörte er auf und grinste.
Diesmal war sie es die ihn etwas empört und mit vor verlangen vernebelten Augen anschaute.
„Würdest du mir einen gefallen tun Hino?“
„Und der wäre?“
„Würdest du dich in deine Halbform verwandeln?“
„Du kleiner perverser Mensch du.“ Lächelte sie zurück.
Er zuckte nur mit den Schultern, während er zusah wie sie sich verwandelte.
Gleich danach hob er sie einfach hoch zu sich auf den Sessel und senkte sie Zielgenau auf seinen strammen Speer der Leidenschaft.
Ein lustvolles Keuchen entfleuchte ihren Lippen, als er sie pfählte, welches in ein Wimmern und Stöhnen überging als er sie von hinten nahm und dabei ihre schönen Brüste knetete.
Vincent war froh dass der Sessel so gut gepolstert war, so dass er durch die Federn im Sitzpolster noch zusätzlichen Schwung bekam.
Hino war im siebten Himmel. Als Hüterin über Leben, Tod und Wiedergeburt, war der Akt der Paarung und damit das entstehen neuen Lebens, eines ihrer Lieblingshobbys geworden.
Nur beim fliegen fühlte sie sich ähnlich frei und genoss ein ähnliches Hochgefühl wie beim Sex und je wilder es zuging umso besser!

Es waren noch keine drei Minuten vergangen, da erreichten beide ihren jeweiligen Höhepunkt und er schoss eine Riesen Ladung in ihre wartende und gierige Gebärmutter.
Als er schließlich seine erschlaffte Nudel aus ihr raus zog, verlor sie nicht einen Tropfen, dafür hatte er genug von ihren eigenen Säften abbekommen, so dass er noch einmal seine Kleidung wechseln musste bevor er sich aufmachen konnte.
„Wenigstens…“, keuchte er „kann ich dich so selbst noch zur Teleportplattform bringen.“
„Ausreden!“ keuchte sie lächelnd zurück.
„Wir sollten uns aber beeilen, sonst wird Lilith noch ärgerlich.“
„Das wird sie eh“, meinte er „weil wir sie nicht an unserem Quicki haben teilhaben lassen.“
„Na, zum Glück muss ich das nicht ausbaden.“ Kicherte sie und stand von ihm auf um sich wieder in ihre menschliche Form zu verwandeln.
Während er mit ein paar Taschentüchern versuchte, sich ein wenig trocken zu legen, sammelte sie mit wackeligen Beinen ein paar Bücher ein die sie unbedingt noch lesen wollte, darunter auch 20.000 Meilen unter dem Meer, öffnete ein Fenster und wartete auf ihn.
„Bist du bald mal fertig?“ fragte sie.
„Ja doch…“ gab er zurück und zusammen verließen sie das Zimmer in Richtung Wohnbereich. Dort stellte sie sich in einen unscheinbaren Mosaikkreis, beugte sich zu ihm um ihn noch einmal zu küssen und verschwand.
Kaum war sie weg, eilte er schnell ins Bad um sich noch mal zu duschen, dann ins Schlafzimmer um sich umzuziehen und kam schließlich, fast eine halbe Stunde nachdem Lilith das Zimmer verlassen hatte unten im Vorraum an.
„Hast dir aber ganz schön Zeit gelassen alter Schwerenöter.“
„Ich weis gar nicht wovon du redest. Ich hab lediglich Hino zum Teleporter begleitet.“
„Na ob ich dir das glauben kann.“ Kicherte sie und er wusste das sie es wusste und ihn nur aufziehen wollte.
„In Ordnung. Hast du schon die Bedienstete losgeschickt?“
„Alles erledigt. Wir warten nur darauf das du hier endlich verschwindest damit wir hier die größte Erotikparty schmeißen können, die das Universum je gesehen hat.“
„Wehe!“ gab er lachend zurück.
„Ach ja…“ er wandte sich noch schnell an Merle die am Empfang in ihrer neuen Kleidung stand.
„Hast du alle angewiesen, die neue, weniger auffällige Bedienstetenkleidung anzuziehen? Ich will nicht erleben, dass hier noch jemand in der freizügig geschnittenen rum rennt wenn meine Eltern eintreffen.“
„Ich habe alles genau überprüft und alle Bediensteten, außer jener die sie weggeschickt haben, antreten lassen um sie zu inspizieren. Von Mimi und Sunny weis ich, das sie dass selbe bei ihren Leuten gemacht haben und alles scheint Okay zu sein. Es ist niemand zu spät gekommen und alle waren Vollzählig.“
„Du scheinst dich ja gut in deinen neuen Job einzuleben.“
„Schon, aber dieser strenge Anzug den ich tragen muss bringt mich um.“
Für dieses kleine Event hatten sich alle in Schale geworfen und Merle trug einen Geschäftsanzug, welcher wegen ihrer großen Oberweite ein wenig eng saß.
„Keine Sorge, wenn wir das überstanden haben, dürfen alle wieder ihre normale, bequemere Kleidung tragen.“ Zwinkerte er ihr zu, bevor er sich zum gehen umwandte.
„Viel Glück und kommen sie bald wieder.“ Rief sie ihm hinterher. Ob sie dies auf Grund ihres ausführlichen Lernprogrammes sagte oder ob sie es wirklich ernst meinte, konnte er nicht sagen. Er nahm an das es beides war, schließlich würde diese Welt und sie alle aufhören zu existieren wenn er nicht wieder kam.
Vor dem Portal blieb er stehen und nahm Lilith noch mal in die Arme.
„Was auch geschieht, ich komme zurück, das verspreche ich.“
„Wir werden hier bis zu unserer Auslöschung auf dich warten.“
„Dazu wird es nicht kommen!“ flüsterte er als er sich zu ihr beugte und sie sich küssten.

Eigentlich wollte er gar nicht gehen und er hatte Angst dass irgendwas schief gehen und er nicht in der Zeit die ihm gegeben war, wieder zurückkehren könnte.
Vier Erdentage klangen zuerst recht lang, aber wenn die Regierung davon wind bekam und sie ihn festnahmen, würden vier Tage niemals ausreichen um zurück zu kehren.
Mit solcherlei Sorgen aktivierte er das Portal und ging hindurch, einer Welt entgegen die des einst in seinem Herzen seine Heimat darstellte, welche inzwischen aber durch diese von ihm selbst geschaffene Heimat und allen Personen die sich da drin befanden ersetzt worden war.


Mit einem kleinen Lichtblitz, tauchte er in tiefster Nacht irgendwo in der nähe seiner alten Wohnung aus dem Portal heraus auf, das sich sofort wieder schloss.
Wie viel Zeit war vergangen seit er verschwunden war? Welcher Tag war Heute? War Weihnachten schon vorbei?
Er blickte sich um und bemerkte jetzt erst die Eisige Kälte und den Schnee der überall lag.
„Verdammt!“ fluchte er und stapfte zur Wohnung seines leiblichen Bruders, welche ganz in der nähe war.
Von unten konnte er sehen das noch Licht brannte und er konnte nur hoffen, dass er es auch wirklich war und nicht jemand anderes der dort nun wohnte.

An der Eingangstür untersuchte er die Namensschilder an den Klingeln.
Da! Tatsächlich stand dort noch der Name seines Bruders.
Er klingelte.
Nichts.
Er klingelte wieder.
Immer noch nichts.
Erst beim dritten klingeln meldete sich eine gereizte Stimme.
„Verdammt was wollen sie?“
„Ich bin’s. Kannst du bitte aufmachen?“
„Wer ist ich?“
„Dein Bruder verdammt noch mal. Mach schon auf, ich frier mir hier die Füße ab!“
Langes schweigen.
„Moment ich komm runter!“
„Aber beeil dich.“

Nach wenigen Minuten öffnete sich die Aufzugstür und ein recht stämmiger Kerl Mitte zwanzig kam daraus hervor.
Er schaltete die Außenbeleuchtung ein und erstarrte erschrocken.
Kurz darauf machte er die Haustür, die Abends immer abgeschlossen wurde, auf.
„Was zum. Wo warst du die ganze Zeit?“
„Lange Geschichte und ich hab nicht viel Zeit. Aber kann ich erstmal reinkommen?“
„Oh ja klar, natürlich.“
„Danke.“ Meinte er und folgte seinem Bruder, nachdem dieser die Tür wieder verschlossen hatte, rauf zu seiner Wohnung im vierten Stock.
Nachdem sie im warmen waren und Vincent etwas getrunken hatte, konnte sein Bruder seine Neugier nicht mehr bremsen.
„Also nun erzähl mal, wo warst du?“
„Sag ich dir sofort, aber zuerst muss ich wissen, welches Datum wir haben.“
„Den 23.12.2012, wieso?“
„Ah, also ist Weihnachten noch nicht vorbei, gut.“
„Ja, aber wo warst du? Ich bin gestern zu deiner Wohnung gegangen damit wir zusammen noch ein paar letzte Sachen einkaufen können und du warst nicht da. Von außen sah die Wohnung verlassen aus und als ich sie mit dem Schlüssel den du mir gegeben hast öffnete, war sie leer! Nicht nur leer, es fehlten sämtliche Anzeichen das dort in den letzten drei Jahren irgendwer gelebt hatte! Alles war quietschsauber, nicht mal die blauen Balken die du an die Wände gemalt hattest waren noch da. Was ist passiert?“
„Der 21.12.2012 ist passiert.“
„Was? Das war doch ein ganz normaler Tag.“
„Wie spät bist du da aufgestanden?“
„Moment…“
Nachdem er eine weile überlegt hatte, antwortete er:
„Das muss so gegen 15 Uhr gewesen sein. Ich war die Nacht davor wieder bis früh Morgens auf und hab mit meinen Bekannten aus Australien Left 4 Dead 3 gespielt. Danach hab ich nichts mehr mitbekommen.“
„Das erklärt einiges. Ich erzähl dir mal wie mein Tag war. Der Tag hatte auch ganz normal angefangen doch gegen 14Uhr tauchte eine Sphere über meinem Esstisch auf.“
„Ich hab es in den Nachrichten gesehen. Einige Leute die diese Sphären angefasst haben, sollen spurlos verschwunden sein. Einige tauchten nach ein paar Tagen wieder auf, waren aber nicht mehr die Selben wie zuvor oder vollkommen Irre.“
Er hielt inne und musterte seinen vermisst geglaubten Bruder.
„Du siehst aber auch nicht mehr so aus wie vor ein paar Tagen.“
Misstrauen klang in seiner Stimme nach.
„Na ja ich hab ein wenig abgenommen, bin besserer Gesundheit als vorher und fühl mich so wohl wie noch nie. Was ist mit unserem Schwesterherz?“
„Was soll mit ihr sein?“
„Na, hat sie die Kugel auch berührt?“
„Nein. Sie war zu der Zeit nicht zuhause, auch kein anderer unserer Verwandten, einschließlich der beiden Erbschleicher, haben die Kugeln berührt.“
„Ich denke ich weis wen du meinst, aber wieso Erbschleicher? Seit wann gibt es bei unseren Eltern was zu erben?“
„Seit sie genau einen Tag nachdem du verschwunden bist, einen Lotto Jackpott geknackt haben. Seit dem versuchen sie sich bei ihnen einzuschleimen, auch wenn sie wissen sollten das sie nichts abbekommen.“
„Wow“, Meinte Vincent nur, „wurde aber auch Zeit das sie mal etwas Glück abbekommen.“
„Mein ich auch. Mich ärgern nur diese beiden, aber das ist ja nichts Neues. Hör mal, du hattest echt Glück mich noch anzutreffen, ich wollte mich eigentlich grade hinhauen.
Wir können dann ja Morgen zusammen mit Ihnen darüber reden. Du kannst das Bett im Nebenzimmer nutzen.“
„Danke dir. Ich bin mal gespannt auf derer beiden Gesichter wenn wir Morgen dahin fahren.“
„Nicht nur du, also gute Nacht.“
„Joh.“
Mit einer Wolldecke und einem Kissen bewaffnet, verschwand Vincent im Nebenraum, während sein Bruder auf der Schlafcouch schlief, wie er es immer tat.
Vincent lag lange Zeit wach. Eigentlich war es noch gar nicht seine Zeit.
Nach seiner inneren Uhr waren erst 8 Stunden vergangen seit er aufgewacht war, während hier fast Mitternacht war.

Egal, er hatte es geschafft, die beiden Portal Fernbedienungen waren in seinem Rucksack und ihm ging es gut.
Schließlich und mit den Gedanken bei Lilith und den anderen, schlief er ein.



Am nächsten Morgen gegen 12Uhr kam sein Vater um sie abzuholen.
Als er seinen ältesten Sohn sah, kamen ihm die Tränen und er wurde überschwänglich umarmt.
Sofort kamen die Fragen, aber er sagte, er würde es lieber erzählen wenn alle beisammen wären.
Dann fragte er ob auch die anderen beiden, ehr unerwünschten Personen sie erwarteten. Ein ehr unfreundliches Brummen seines Vaters bestätigte seine Befürchtungen.
*Na Klasse, aber da muss ich nun durch. Es kann nicht alles so perfekt laufen wie in meiner neuen Heimat.*

Die Autofahrt dauerte nur wenige Minuten, da seine Eltern im Herbst des Vorjahres erst in denselben Ort gezogen waren wie er und sein Bruder, allerdings ans andere Ende der Stadt.
Seine Schwester war hingegen schon seit zwei Tagen dort, da sie eine etwas längere Anreise hatte.
Vincent war erst wenige Male da gewesen und freute sich darauf, mal wieder mit der Hündin zu spielen, die ihre Eltern hielten. Interessanterweise konnte auch sie die beiden Stiefgeschwister Mike und Susan nicht leiden und manchmal bedurfte es dem strengen Kommando seines Vaters um sie etwas zu besänftigen. Was sie aber der Hündin getan haben mochten, dass sie so auf die beiden reagierte, das war Vincent und den anderen ein Rätsel.
Er nahm sich vor es heraus zu finden, sollten sie mit in sein Reich kommen.
Am Wohnort angekommen, ging sofort die Haustür los und die Hündin, gefolgt von Ihrer leiblichen Schwester kamen heraus gestürmt.
Während die Hündin ihren Vater ansprang und um Aufmerksamkeit bettelte wie sie es immer tat, rief ihre Schwester ihnen entgegen:
„Man gut das ihr hier seit, ich hätte es keine Minute länger mit Mutti alleine mit den beiden ausgehalten. Die…“
Sie stockte als sie sah wer da noch ausstieg.
„Du? Aber wo warst du?“
„Wieso? So lange war ich doch gar nicht weg.“
„Ja aber die Wohnung, und wie du aussiehst und deine Klamotten.“
„Das werde ich euch allen drinnen erzählen, auch wenn mir wohler wäre wenn die beiden nicht hier wären.“
„Mir auch“, brummte sein Vater. „aber an Heilig Abend können wir sie nicht vor die Tür setzen.“
„Sagt wer?“ wollte sein Bruder wissen.
„Sag ich! Keinen Streit Heute, wenn es sich nur irgendwie vermeiden lässt.“
„Okay.“
„Keine Sorge, ich weis das sie nur wegen des Geldes hier sind, aber da können die warten bis sie Rost ansetzen. Ich werde mir meinen Lebensabend von denen nicht kaputt machen lassen!“
„Wie viel war denn drin im Pott.“ Wollte Vincent wissen.
„Wieso? Willst du auch was haben?“
„Jetzt werde auf deine alten Tage nicht noch Paranoid alter Mann. Ich hab längst was Besseres gefunden und Geld interessiert mich jetzt nicht mehr.“
Das lies alle drei stutzen.
„Lasst uns erst mal rein gehen, hier draußen holt man sich ja den Tod.“

Schnell nahmen sie ein paar Geschenke aus dem Wagen, die sein Bruder besorgt hatte und gingen hinein.
Sie gingen ins Wohnzimmer und dort saßen sie und starrten ihn überrascht und böse an.
Anscheinend hatten sie angenommen, dass er verschollen war, wie viele andere Menschen auch und so nun einen Schritt näher an einem Erbe waren bzw. es durch weniger teilen mussten. Vincent hätte ihnen sogar zugetraut seine Eltern zu ermorden, natürlich als Unfall getarnt, um dieses Ziel zu erreichen und schneller an die Knete zu kommen.

„Nabend zusammen.“ Grüßte er. Beide sagten nichts sondern nickten nur.
„Bist du das?“ wollte seine Mutter wissen.
„Jap ich bin es, wie ich leib und lebe. Hallo Mutti.“ Sie sprang auf, umarmte ihn und er stellte fest, dass sie Tränen in den Augen hatte.
„Schon gut Mutti. So lange war ich doch gar nicht weg.“
„Aber…“
„Ich weis, meine Wohnung und das alles, ich werde euch alles erklären.
Und das Tat er dann auch. Nachdem sich alle Gesetzt hatten, erzählte er ihnen alles was sich zugetragen hatte seit er verschwunden war. Okay, fast alles. Die kleinen Sexkapaden mit seinen >Schöpfungen< lies natürlich bewusst aus.
„Und das sollen wir dir glauben?“ meinte Mike verächtlich.
„Klingt ehr wie ein perverser Traum, wenn du mich fragst.“ Gab Susan hinzu.
„Euch hat keiner gefragt.“ Knurrte Vincents Bruder und sofort lag Spannung in der Luft und sogar die Hündin knurrte.
„Schluss jetzt!“ schaltete sich schließlich Vincents Vater ein und alle verstummten, die bösen Blicke blieben allerdings.
Vincent lächelte seine verhassten Stiefgeschwister nachsichtig an.
„Ihr mögt mir jetzt vielleicht nicht glauben, aber ich kann es ohne Probleme beweisen.“
Alle sahen ihn noch ungläubiger an als während seiner fantastischen Geschichte.
„Wartet einfach bis Morgen ab und bis dahin“, er schaute auf die Uhr hinter sich, „frohe Weihnachten.“ Rief er strahlend.
Tatsächlich hatten seine Geschichte, die Zwischenfragereien und Erklärungen, incl. einiger Pausen so lange gedauert, dass es schon nach 18 Uhr war. Als sein Vater das bemerkte, eilte er in die Küche um weiter am Festtagsessen zu arbeiten. Er war auch zwischendurch immer mal wieder dorthin verschwunden um sicher zu gehen, dass nichts anbrannte.
„Ich hoffe es macht euch nichts aus, dass die Bescherung ein wenig später stattfindet.“
„Nö, kein Problem.“ Sprachen Vincent und seine beiden Geschwister fröhlich im Chor.
Die andern beiden wirkten etwas zerknirscht, sie wären lieber nur so lang wie nötig dageblieben.
Vincent fragte sich wie ein Mensch nur so voller Hass und Eifersucht sein konnte, das er sogar eine Familienfeier sabotieren würde nur um sich ein bisschen besser zu fühlen…
Aber statt sich weiter mit den beiden zu befassen, ging er in die Küche und half seinem Vater.
Dort besprach er auch einiges mit ihm, das die beiden besser nicht mitbekommen sollten.

Wenig später wurde der Tisch gedeckt und serviert. Es war mal wieder ein typisches Weihnachtsessen. Klöße, Rotkohl und gebratenes Kaninchen in Bratensoße für seine Eltern und Schwester und selbst gemachte Hamburger für ihn und seinen Bruder.
Da Mike und Susan unangekündigt gekommen waren, mussten sie sich halt von dem was aussuchen was vorhanden war, aber selbst wenn sie geladen gewesen wären, sein Vater hätte nicht eine Nudel extra für beide gekocht.
Dieses Essen war, mit Variationen von Jahr zu Jahr, Tradition in ihrer Familie und niemand würde daran etwas ändern.

Allerdings schienen die beiden nicht grade große Fans von Burgern oder Kaninchen zu sein.
*Was soll’s* dachte er und genoss sein Essen.
Es schmeckte doch nichts besser als Hausmannskost, auch wenn er meinte, dass sein Vater endlich Mal von diesem Fertighackfleischgewürz wegkommen oder wenigstens weniger benutzen sollte.
Gegenüber zu ihm, war Vincent schon lange da drauf gekommen, das frische Kräuter einfach besser sind als fertig gemischtes und vor allem weniger Hunger fördernd und ohne künstliche Zusatzstoffe. Das stand zwar auch auf jeder zweiten Packung von irgendeinem Nahrungs- oder Würzmittel drauf, aber der Werbung konnte man noch nie trauen.
„Sag mal“, meinte Mike zwischen zwei zaghaften Bissen von seinem Hamburger, „Was machst du eigentlich den ganzen Tag dort in deiner kleinen selbst erstellten Welt?“
Vincent wusste dass er das nur fragte, um wieder einen Streit vom Zaun zu brechen.
„Also im Moment bin ich mit Hilfe meiner Partnerin damit beschäftigt, ein komplettes Sonnensystem zu erstellen, anzupassen und zu bevölkern, warum?“ fragte er, als wenn es das selbstverständlichste der Welt wäre, während alle erstarrten und ihn ungläubig anstarrten.
„Pah, ich wette du bist den ganzen Tag nur am Rumhuren und erschaffst dir eine Schlampe nach der anderen!“
Man hörte wie eine Hand und eine Gabel auf die Tischplatte knallten.
„Mike! An diesem Tisch und schon gar nicht an diesem Abend, will ich so etwas noch einmal hören!“
Vincent hob beschwichtigend die Hand.
„Ganz ruhig Paps, ich Regel das schon.“
„Na da bin ich Mal gespannt.“ Entgegnete Mike herausfordernd.
„Vielleicht ist das was du sagst wahr, vielleicht auch nicht, du und deine Schwester werden es Morgen sehen wenn ihr es wagt mit zu kommen. Sosehr ich euch beide auch verabscheue für euren miesen Character und eure anscheinend fehlenden Mannieren, verspreche ich euch aber, das euch dort drüben nichts geschehen wird, es sei denn ihr fordert es heraus.
Solltet ihr dort etwas beschädigen, jemanden absichtlich verletzen oder auch nur irgendwas klauen, werdet ihr dafür grade stehen.“
„Und nach welcher Gesetzgebung? Wenn es stimmt was du sagst, könnten wir tun und lassen was wir wollen ohne irgendwelche Konsequenzen zu fürchten.“
„Eben nicht und das aus einem ganz einfachen Grund.“
„Und der wäre?“
„Ganz einfach, ICH bin Herr dieser Welten und mein Wort ist dort Gesetz. Für den Aufenthalt dort, seit ihr meine Gäste, aber wenn ihr das schamlos ausnutzt und versucht in irgendeiner Weise zu zerstören was ich aufgebaut hab, zu stehlen, jemand vergewaltigt oder jemanden versucht in diese Welt zu verschleppen, werde ich euch jagen, euch finden und was ich dann mit euch mache, werdet ihr garantiert nicht mögen!“ grinste er sie diabolisch an, ein Gesichtsausdruck wie er ihn nur wenige Male zuvor benutzt hatte.
Beide waren mucksmäuschenstill, und man sah wie ihnen der Angstschweiß ins Gesicht lief.
„Jedenfalls“, meinte sein Vater, „werdet ihr nicht hier bleiben wenn wir weg sind. Entweder ihr geht mit, oder ihr fahrt nach Hause. Ihr wisst das ihr hier nicht grade willkommen seit bei all dem was ihr euch der Familie gegenüber leistet und ich werde euch hier nicht ohne Beaufsichtigung lassen.“
„Was ist mit den Haustieren?“ wollte seine Schwester wissen.
„Ich denke wir können sie ohne Probleme mitnehmen. Die Katzen dürften, sobald sie in der Transportbox sind, kein Problem darstellen. Unsere Hündin hingegen, ich weis nicht ob sie durch das Portal treten wird weil sie es nicht kennt, sie könnte Angst bekommen.“
Mike brummelte irgendwas davon, dass die dämliche Töle eh zu nichts zu gebrauchen ist, was Vincent und sein Bruder mitbekamen. Bevor letzterer aber losschnauzen konnte, legte er ihm eine Hand auf seine ihm nähere Schulter und sobald er ihn ansah, schüttelte er den Kopf.
So freundlich wie möglich wandte er sich an Mike und nutzte diese gespielte Freundlichkeit wie ein Messer.
„An deiner Stelle würde ich langsam aufpassen was ich sage Mike. Wie Vater schon sagte seit ihr hier nicht grade Willkommen und wenn ich noch einmal irgendeine abfällige Bemerkung gegen ein Familienmitglied, und dazu zählen auch die Haustiere vernehme, setze ich euch beide, dich und deine momentan stille Schwester der es zu genügen scheint meine Schwester die ganze Zeit böse anzufunkeln, eigenhändig an die frische Luft, egal was mein Vater dazu sagt.“
„Und mit welchem Recht willst du das tun?“
„Mit dem Recht des ältesten Sohnes der Familie!“
„Zwei Monate, zwei verdammte Monate!“
Es war klar dass Mike damit wirklich ein ernstes Problem hatte.
„Auch zwei Monate sind ein messbarer Zeitabschnitt, aber meinst du wirklich, dass dies einen Unterschied machen würde?“
„Vielleicht.“ Meinte er und zuckte abfällig die Schultern.
Danach verlief der Rest des Abends in angestrengter Ruhe.
Erst bei der Bescherung gab es wieder Ärger.
„Bitte? 50€? Ihr seit Lottomillionäre und seid trotzdem so geizig dass ihr jedem von uns grade einmal 50€ schenkt?“
Vincent und sein Bruder sahen sich an und nickten sich zu.
Beide standen auf und traten vor Mike.
„Raus!“ sprach Vincent ihn an.
„Was?“
„Ich sagte raus.“
„Das könnt ihr nicht machen!“ maulte Susan.
„Und ob wir das können. Wir sind hergekommen um ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu feiern. Wenn ihr dazu nicht in der Lage seid, habt ihr hier nichts verloren. Nehmt das Geld, packt eure Sachen und verschwindet bevor ich und meine Geschwister richtig böse werden!“
„Das letzte Wort darüber ist noch nicht gesprochen! Wir bekommen noch unser Erbe!“
„Wenn ihr damit die Schulden meint, die euere Eltern hinterlassen haben, die könnt ihr sofort haben. Wurde eh Zeit das ich euch das Testament von ihnen gebe.“ Meinte sein Vater, stand auf und ging ins Schlafzimmer. Als er an Vincent vorbei ging, konnte dieser ein lächeln auf dem Gesicht seines Vaters sehen, das dieser nicht ganz verbergen konnte.
Beide schauten ihm verdutzt hinterher während Vincent und sein Bruder immer noch wie eine Mauer, zwischen ihrer Mutter und Schwester und den beiden Störenfrieden stand, neben sich mit gesträubtem Fell die Hündin.
„Wie meint er das, Schulden?“ wollte Susan wissen.
„Anscheinend waren eure Eltern nicht so wohlhabend wie sie immer allen vorgemacht haben und vor allem euch.“ Kommentierte Vincents Bruder die Frage.

Wenig später kam der Vater mit dem Testament zurück.
„Ich habe dieses Testament an mich genommen um es zu verwahren, bis ihr soweit seid. Es trägt ein Notarielles Siegel und ich habe es nie geöffnet. Das mit den Schulden weis ich, weil euer Vater einmal auf einer Party zuviel gesoffen hatte und dann unter Tränen davon erzählt hat.
Er bat mich später nie mit jemanden darüber zu reden aber nun erzähle ich es euch damit ihr wisst was vielleicht auf euch zukommt.“
Er gab ihnen den versiegelten A4 Umschlag und mit Angst in den Augen, nahmen sie ihn an.
„Ihr könnt ihn hier öffnen, oder nach der Weihnachtszeit, wenn die Notare wieder geöffnet haben, das ist mir einerlei. Ich kann euch nur sagen das alles da drin wahr ist.“
Damit setzte er sich wieder in seinen Sessel und pfiff die Hündin zu sich, welche auch sofort freudig und schwanzwedelnd zu ihm kam.

„Willst du es wirklich hier öffnen?“
„Nein. Es geht die nichts an was hier drin steht und wenn doch werden wir es sie wissen lassen. Nimm das Geld mit, wir gehen.“
„Ich hab’s ja gewusst.“ Flüsterte Vincents Bruder ihm ins Ohr während er sich nichts anmerken lies.
Sie begleiteten die beiden nach draußen und warteten, mehrere Minuten, noch nachdem sie um die nächste Kreuzung gebogen waren, um sicher zu stellen dass sie nicht irgendwas aus Rache am Auto ihres Vaters beschädigten.
Danach gingen sie leicht durchgefroren wieder rein.
„Tut uns Leid das es so kommen musste.“ Sagte Vincent zu seinen Eltern.
„Ist schon gut“, Meinte sein Vater nur, „reden wie nicht mehr drüber.“
Der Rest des Abends verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Am nächsten Morgen waren sie alle, nach einem kleinen Frühstück, bereit für die große Reise.
Nachdem die Katzen, wenn auch etwas widerwillig, in der Transportbox verstaut und die Hündin angeleint waren, gingen sie hinaus in den Garten, verschlossen alle Türen und aktivierten die Alarmanlage.
Zum Glück für alle war die Nachbarin, die in einer Wohnung über seinen Eltern wohnte, über die Feiertage verreist.
„Und was machen wir jetzt hier?“ wollte seine Mutter wissen.
„Abwarten und staunen.“ Meinte Vincent lächelnd und zog seine Portalsteuerung heraus.
Zuerst setzte er mit beiden Geräten einen neuen Zielpunkt, damit seine Eltern und Geschwister wieder hier im Garten erschienen, wenn sie zurückkamen und damit er beim nächsten Mal nicht irgendwo in der Fremde auftauchte. Dann richtete er die Fernbedienung auf einen nicht bestimmbaren Punkt vor ihnen und drückte eine Tastenkombination.
Eine Sphäre erschien vor ihnen aus einem bläulichen Material, groß genug das alle hinein passten..
„Ich bitte alle einzusteigen, nächster Halt: das Dreamland Ressort auf dem Mond.“ Sagte er lächelnd.
Auch wenn die Tiere ein wenig Radau machten, schafften sie es doch alle in die Sphäre zu bekommen und kurz darauf war sie verschwunden.

Wenig später fuhr ein Wagen in die Einfahrt und zwei Gestallten stiegen aus.
Sie gingen zur Tür und klingelten einige Male, aber niemand öffnete.
Sie gingen zum Gartentor und sahen die Spuren im Schnee und wie sie an einer Stelle alle einfach verschwanden.
„Wir sind zu spät.“ Sagte Susan.
„Verdammt! Und alles nur weil du wieder so lange zum Anziehen gebraucht hast!“
„Ist doch gar nicht wahr!“ maulte sie zurück.
Beide stritten sich noch als sie zurück zum Wagen gingen und wieder abfuhren.
The Bird of Hermes is my Name,
eat my Wings to make me tame.
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Kapitel 8

Alles im Ressort war bereit, auch die kleine Überraschung die Vincent vor seinem Aufbruch mit Lilith besprochen hatte. Sie prüfte noch einmal den Sitz ihrer ungewohnten Kleidung welche sie erst Gestern repliziert hatte und soweit zufrieden.
Allerdings würde sie froh sein, wieder in ihre alte, bequemere, freizügigere Kleidung schlüpfen zu können, wenn das hier alles vorbei war.
Sie war grade aus dem Hauptausgang raus, als sie bereits das Signal empfing, dass das Portal aktiviert worden war.

Der Teich begann sich umzustrukturieren. Die Fontäne wurde eingefahren und stattdessen fuhr eine Plattform aus dem Wasser, die vorher versenkt war.
Während sich das Loch für die Fontäne schloss, wurde ein der Rest des Teichs durch einen Ring aus Metall abgedeckt, welcher aus der Umrandung des Teiches ausgefahren wurde.
An den Seiten des Teiches fuhren vier Säulen nach oben auf denen jeweils ein Kristall in Form eines auf dem Kopf stehenden geschliffenen Diamanten saß.
Diese fingen an bläulich zu leuchten und wenig später schossen vier Strahlen in die Mitte um sich dort zu treffen.
Langsam zogen sie sich auseinander und eine kugelförmige blau schimmernde Blase entstand, welche mit den sich zurückziehenden Strahlen immer größer wurde.
In ihr tauchten mehrere Personen mit Gepäck und ein Tier auf.
Die Kugel platzte wie eine Seifenblase mit einem leisen Plopp so dass kurze Zeit kleine Funken vom Himmel regneten, dann verblasste auch das Schimmern der Kristalle und alles um sie herum versank wieder in Dunkelheit, bis auf ein mattes Leuchten das vom Brunnen kam, jedoch nicht weit in die Ferne reichte.
Am Fuß des Brunnens wartete bereits Lilith auf die Besucher.

„Wo sind wir hier?“ wollte seine Mutter wissen, die aufgrund der schlechten Beleuchtung gar nichts sah.
„Wir sind an unserem Ziel angekommen.“ meinte er und rief dann mit ausgestreckten Armen:
„Dies hier ist das Sternentraum Ressort!“
In diesem Moment drückte Lilith auf einen Knopf auf einer kleinen Fernbedienung, welche sie hinter ihrem Rücken versteckt hielt und das ganze Ressort erstrahlte im Glanz mehrerer Scheinwerfer. Auch alle Fenster und die Wegbeleuchtung ging an, was dem ganzen zusätzliche Atmosphäre verlieh.
Er ging zu seiner Partnerin und gab ihr einen Kuss, während seine Familie ihm langsam und staunend folgte.
Als sie den die Plattform verlassen hatten, verschwand alles wieder dorthin wo es hergekommen war, die Brunnenfontäne kam zum Vorschein und sprudelte wieder los als wenn nichts gewesen wäre.
„Wenn ich euch vorstellen darf, dies hier ist Lilith, eine Twi’lek und meine Partnerin.“
Alle sahen sie an als hätten sie einen Geist gesehen, während die Hündin sich ein wenig eingeschüchtert umsah.
„Lilith, das hier sind mein Vater, meine Mutter sowie mein Bruder und meine Schwester. Meine beiden Stiefgeschwister scheinen es nicht rechtzeitig geschafft zu haben oder sie sind gar nicht erst gekommen, was mir eigentlich egal ist.“ Lächelte er.
„Sehr erfreut.“ Meinte sie und verbeugte sich leicht vor ihnen.
„Ach ja, und das hier unten ist die Hündin meiner Eltern und in dem Transportkorb dort sind die beiden Katzen meiner Schwester. Ich denke aber, bevor wir sie freilassen können, sollten wir Ihnen die neuen Halsbänder anlegen welche wir angefertigt haben.“
„Was denn für neue Halsbänder?“ fragte sein Vater ein wenig misstrauisch.
„Später, später. Wisst ihr eigentlich warum das Ressort Sternentraum heißt?“ fragte er.
„Vielleicht weil es auf dem Mond steht, so wie du es uns beschrieben hast?!“ fragte sein Bruder.
„Das auch, aber schaut mal zum Himmel, was seht ihr da?“
Alle sahen sie hoch.
„Nichts.“ Stellte seine Schwester fest.
„Richtig, aber passt mal auf.“
Er gab Lilith ein Zeichen und sie drückte einige weitere Knöpfe. Es erloschen alle Lichter, doch nur für einen kurzen Moment, dann depolarisierte sich die große Kuppel, welche den Ort vom Vakuum trennte.
Der Planet Erde kam in Sicht mit der Sonne dahinter, alles andere war immer noch schwarz.
Was teilweise aber am meisten auffiel war, das auf der zunehmenden Nachtseite der Erde, nicht ein Licht brannte.
„Wow.“ Staunte sein Bruder.
„Das ist noch gar nichts, wartet mal bis die Sonne hinter dem Planeten verschwunden ist.“
Sie warteten eine Minute, dann schien es als habe die Erde die Sonne verschluckt, sie selbst, eine schwarze Scheibe.
Als das letzte leuchten der Sonne verblasst war, tauchten all die Sterne am Himmel auf und der Weltraum erstrahlte in ungewohnter Pracht.
„Bisher gibt es auf der Erde und dem Mond außer uns niemanden, deshalb gibt es auch praktisch noch keine Lichtverschmutzung und wenn wir hier die Lichter ausmachen, sieht man die Sterne wie man sie auf der alten Erde nur auf Bildern sehen konnte.“ Kommentierte er das Bild, welches sich seiner Familie bot.
„Ich sehe gar nichts.“ Meinte seine Mutter, was an ihren schlechten Augen lag.
„Kein Problem Mutti. In ein paar Tagen, wirst du es sehen, das verspreche ich.“
Er nickte Lilith einmal zu und die Lichter gingen wieder an.
„Und wie willst du das anstellen?“ fragte sein Vater zweifelnd.
„Ich hab euch ja gesagt, mir stehen Technologien zur Verfügung, von denen die auf der Erde nur träumen können. Aber ihr werdet es schon selbst sehen. Kommt ich möchte euch noch ein paar Leute vorstellen und dann zeige ich euch die Zimmer und die Halsbänder, die wir für eure Haustiere angefertigt haben.“
Er nahm seine Mutter bei der Hand und führte alle den Weg hinunter in Richtung Hotel.
Sie konnten es nicht wissen, aber für ihn war dieser Augenblick fast genau so aufregend wie für sie. Es war nichts geprobt worden und vor seiner Abreise hatte er noch nicht gewusst ob alles so funktionieren würde, wie er sich das vorgestellt hatte.
Als er kurz zu Lilith rüber sah, zwinkerte sie ihm lächelnd zu, was ihm sagte das alles bereit war.

In der Haupthalle und Rezeptionsbereich des Ressorts angekommen, standen ihnen drei unterschiedlich große und alte Frauen gegenüber. Anhand ihrer Kleidung konnte man erkennen, zu welchen Bereichen sie gehörten.
„Wenn ich euch vorstellen darf…“ meinte Vincent und ging eine der Damen nach der anderen ab, angefangen bei der größten,
„… dies hier ist die Leiterin unseres Ressorts, Merle.“
Sie verbeugte sich.
„Es ist mir eine Ehre und ich hoffe sie werden sich bei uns wohl fühlen.“
„Als nächstes haben wir hier Sunny, sie ist unsere Chefköchin und damit Leiterin der Küchencrew.“
Auch sie verbeugte sich.
„Wenn sie einen Wunsch für ein bestimmtes Gericht haben, lassen sie es mich nur wissen.“
Zuletzt stellte er sich neben Mimi.
„Und dies hier ist Mimi, sie ist unsere Chefgärtnerin und damit für all die wunderbaren Parkanlagen, die Blumen und was hier sonst noch so alles wächst und gedeiht verantwortlich.
Statt sich zu verbeugen, knickste sie und meinte: „Es ist mir ein Vergnügen ihre Bekanntschaft zu machen.“
„Gut.“ Er deutete auf die ihnen fremden Personen.
„Dies sind meine beiden Eltern, mein Bruder, meine Schwester, die Hündin meiner Eltern und in der Box dort, sind die Katzen meiner Schwester. Ich hoffe die Halsbänder sind bereit?“
„Alles liegt in ihrer Wohnung bereit Sir.“ Antwortete Merle.
„Sehr gut.“ Meinte er, bevor er sich wieder seiner Familie zuwandte. Lilith beobachtete alles freundlich lächelnd von der Seite.

„Wie ihr vielleicht seht sind sie Catgirls, erschaffen durch eine der Maschinen die uns zur Verfügung stehen, wie auch der Rest des Personals. Trotzdem sind sie etwas besonderes, denn sie waren die ersten drei, die nach Lilith erschaffen wurden. Zuerst waren sie unsere persönlichen Dienstmädchen, doch als wir anfingen dieses Ressort zu planen, haben wir sie neu ausgebildet und ihnen mehr Wissen über bestimmte Bereiche vermittelt, für die sie sich vorher schon interessiert hatten. Kommt, ich bin sicher ihr habt noch eine Menge Fragen, aber vorher zeige ich euch eure Zimmer, bevor wir Morgen den Rest erledigen.“
Die drei verbeugten sich noch einmal und gingen dann jeder zu ihren Bereichen.

Er hatte für sie jeweils Zimmer im Erdgeschoss mit Zugang zu einer Terrasse ausgesucht, von der aus man den Park sehen konnte.
„Lilith gehst du eben hoch und holst die Halsbänder? Wenn ich mich recht erinnere mag die Hündin keine Treppen und hat Angst vor Aufzügen weil sie die nicht kennt.“
„Kein Problem, wartet doch so lange auf der Terrasse.“ Schlug sie vor.
„Gute Idee, bis gleich.“ Er küsste sie schnell auf die Wange und führte dann seine Familie weiter zu den Zimmern.
„Zwischen euch hat’s ja wohl mehr als nur gefunkt.“
„Das kannst du wohl laut sagen Schwesterherz. Sie ist die erste Frau die mich nimmt wie ich bin und mit der ich alle meine Träume und auch Fantasien teilen und ausleben kann.“
„TMI.“ Meinte sein Bruder.
„Was heißt denn das?“ wollte seine Mutter wissen.
„Too much Information, zu viel Information.“ Antwortete Vincent.
„Er meint damit ich soll meine Träume für mich behalten.“
„Also bisher hab ich noch nichts gesehen was mir missfällt.“ Meinte sein Vater.
„Du hast auch keine Ahnung was ich noch alles machen will Paps. Zum Beispiel muss der Planet noch komplett bevölkert werden, dann wird hier auf dem Mond noch eine große Stadt entstehen, Hangars, eine Werft und, und, und. Ich hab noch ne Menge Arbeit vor mir aber wenn alles funktioniert wie es soll, werde ich alles machen können, was ich schon immer einmal machen wollte.“
Er konnte sehen dass sein Vater doch etwas beeindruckt war.

Kurze Zeit später kamen sie zu den Zimmern, welche nebeneinander auf demselben Flur lagen.
„Okay, Zimmer eins und zwei sind für euch beiden“, er reichte seinem Bruder und seiner Schwester die Schlüsselkarten, „und das letzte Zimmer ist für euch.“ Und reichte die letzte Karte seinen Eltern.
Zu seiner Schwester gewandt meinte er: „Lass die Katzen noch kurz in der Box, bis Lilith mit den Halsbändern ankommt.“
„Was ist denn so toll an diesen Halsbändern?“ wollte sie nun ungeduldig wissen.
Er lächelte.
„Als wir noch klein waren, lief einmal ein Disneyfilm im Fernsehen mit einer Katze, die von den Sternen kam und durch ihr Halsband, allerlei lustige Sachen machen konnte.
Unter anderem befähigte sie dieses Halsband auch mit Menschen zu sprechen.
Wir haben ähnliche Halsbänder geschaffen, allerdings ohne diese Telekinetischen Kräfte, durch die eure Tiere in der Lage sein werden, mit euch zu sprechen und euch komplett zu verstehen, nicht nur die Kommandos die ihr der Hündin gebt.
Sie werden sie etwas schlauer machen und dafür sorgen, dass sie sich nicht gegenseitig anfallen werden, sprich der Jagdtrieb der Hündin wird unterdrückt und die Katzen verlieren ein wenig ihrer Scheu, vor allem vor ihr und werden sie als Familienmitglied ansehen.
Da ich aber nicht weis wie sie darauf reagieren werden, haben wir eine Fernbedienung erstellt, mit der ihr die einzelnen Funktionen wieder abstellen könnt, zum Beispiel wenn sie euch Todlabern, dann könnt ihr die Funktion abschalten und später wieder an.“
„Klingt interessant, versuchen wir es einmal.“ Meinte seine Schwester.
„Gut. Na dann, schaut euch mal eure Zimmer an und sagt mir ob sie euch gefallen.“
Nacheinander betraten sie die Zimmer.

Die ersten beiden waren Einzimmer Apartments mit einem kleinen Flur in dem sich die Kleiderschränke befanden und einem Nebenraum, in dem sich das Bad befand.
Ein großes Zweipersonenbett dominierte die Zimmer seiner Geschwister, vor dem an der Wand ein großer Flachbildfernseher hing. Dazu gehörte eine kleine Hifi Anlage die in die Wand eingelassen war und Boxen die versteckt, jedoch so angeordnet waren das jeder der auf dem Bett saß oder lag, den vollen Suroundsound abbekam. Am Fenster in einer Ecke befand sich ein Schreibtisch mit einem Terminal und in der Fensterfront befand sich eine Tür die zur Terrasse führte.
Er hatte weiße bodenlange Gardinen aufhängen lassen, welche den Blick nach draußen, aber auch Blicke ins innere Verbargen.
Das Apartment seiner Eltern war etwas größer und besaß ein etwas größeres Bad und zwei Schlafzimmer. Beide waren mit einem Bett ausgestattet, da seine Eltern für gewöhnlich getrennt schliefen, wegen der Angewohnheit seines Vaters zu schnarchen.
Auch die Hündin hatte eine Stelle im ersten Raum, an der ein großer Hundekorb stand.
Vincent wusste, dass sie diesen wahrscheinlich nicht nutzen, sondern sich irgendwo im Raum ihren eigenen Platz suchen würde wie sie es immer Tat, trotzdem hatte er diesen aufstellen lassen damit sie wusste, sobald sie das Halsband angelegt bekam, das auch sie willkommen war.
Zusätzlich zu all dem, befand sich in jedem Zimmer ein Kühlschrank voller kalter Getränke eine kleine Bar voll Knabberkram und ein Kommunikator in der nähe des Bettes, von dem man aus den Zimmerservice rufen konnte. Die Fernbedienungen für die Fernseher und HIFI Anlagen lagen auf den entsprechenden Nachtschränkchen neben den Betten.
Alles war sehr fein eingerichtet, super sauber und er wusste anhand ihrer strahlenden Augen dass es ihnen gefällt.
Er ging durch das Zimmer seiner Eltern zur Terrassentür, öffnete sie und trat hinaus auf die mit weißem Marmor ausgelegte und von einer kleinen Balustrade aus weiß lackiertem Holz mit goldenem Handlauf umgebene Terrasse.
An einer Stelle gab es ein kleines verschließbares Gartentor durch dass man direkt zu einer von Bäumen umgebenen Wiese gelangte, auf der sich die Hündin austoben konnte wenn sie wollte oder seine Eltern oder Geschwister mit ihr spielen konnten. Auf den Bäumen ringsum gab es einige Stellen an dicken wagerechten Ästen, die ein wenig gepolstert worden waren. Zwar waren die Katzen seiner Schwester Wohnungskatzen, aber auch sie sollten ein paar Stellen im freien haben, wo sie sich wohl fühlen konnten.

Auf der Terrasse stand bereits ein größerer runder Tisch der von mehreren Stühlen umgeben war. Die ganze Terrasse wurde von mehreren Lampen erhellt, die entweder an der Hauswand angebracht oder vor der Balustrade am Rand der Terrasse und Treppe entlang führten.
Der Tisch war bereits für sechs Personen gedeckt worden und es standen Fressnäpfe und Wasserbäcke für die Katzen und die Hündin bereit, die der Katzen waren allerdings im Zimmer seiner Schwester aufgestellt worden wegen dem evtl. auftretenden Fressneid der Tiere.
Vincent setzte sich an den Tisch und wartete darauf, dass sich seine Familie nach und nach zu ihm gesellte.
„Also ehrlich“, meinte seine Mutter begeistert, „dass ist das schönste Hotel in dem wir je waren und das aller schönste ist, das wir die Hündin mitnehmen konnten und das wir alle zusammen hier sind.“
Sein Vater nickte zufrieden und auch seine Geschwister pflichteten dem bei.
Die Hündin war immer noch ein wenig eingeschüchtert, doch begann langsam die Neugier zu obsiegen und so schlich sie die Terrasse hoch und runter und beschnüffelte alles.
Wenig später kam dann auch Lilith zu ihnen und brachte die Halsbänder mit.
Diesmal konnten alle sie wegen der Beleuchtung richtig sehen.
Vincents Bruder, der neben ihm saß, stieß ihn mit dem Ellebogen leicht in die Seite.
„Da warst du aber sehr kreativ, alter Tunichtgut.“
„Eigentlich nicht. Lilith war vorher mal die KI einer Maschine, die all das hier möglich gemacht hat, doch steckte sie zu dem Zeitpunkt meiner Ankunft in meinem PC. Wie sie dort hinein gekommen ist weis ich bis Heute nicht.
Sie sagte mir über ein kleines Chatprogramm, das sie gerne einen Körper hätte, also suchte ich ein paar aus einer meiner Bildersammlungen raus. Zu dem Zeitpunkt allerdings dachte ich dass all das nur ein Traum sein kann. Erst als sie mich am nächsten Morgen weckte und nach einigen Schreckmomenten, wo ich schon dachte ich verlier den Verstand, machte sie mir klar, dass dies doch kein Traum und sie und alles um mich rum Wirklichkeit war, aber davon hatte ich euch doch schon erzählt.“
Lilith setzte sich zu Vincent auf den Schoß.
„Hier die Halsbänder und die Fernbedienungen Schatz, ich hoffe es klappt.“
„Ich auch Liebes.“
Er reichte eines davon seinem Vater.
„Leg du es ihr an, ich bin zwar Mitglied der Familie aber du bist Rudelführer und deshalb solltest du das machen.“
Er nickte und rief sie zu sich.
Sofort kam sie freudig angelaufen und als sie sah das er was für sie hatte, war sie vor Freude gar nicht mehr zu bremsen.
„Feine Maus und nun halt still.“ Versuchte sein Vater sie zu beruhigen.
Wenig später war das Halsband angelegt.
„Und jetzt?“ wollte er wissen und sah seinen Sohn fragend an.
„Jetzt schalte ich es ein. Keine Sorge, sie wird keinen Schmerz verspüren, auch wenn es so aussieht. Sie wird ein paar Informationen zu verarbeiten haben und deshalb werde ich den Schlafmodus aktivieren damit sie es besser verkraftet. In spätestens einer Stunde ist sie wieder fitt und wird sich Pudelwohl fühlen.“
„Na hoffentlich.“ Brummte er.
„Heh Paps, meinst du ich würde ihr etwas geben das sie verletzt? Dafür hab ich sie viel zu gern und außerdem halte ich eh nichts von Leuten die Tiere quälen, egal ob für die Wissenschaft oder was auch immer.
Okay, sag ihr bitte sie soll sich bei dir hinlegen, dann werde ich das Halsband aktivieren.“
Sein Vater tat wie es sein Sohn von ihm wollte und die Hündin legte sich zu seinen Füßen, wenn auch etwas widerstrebend, hin.
Vincent aktivierte die Fernbedienung und wenig später schlief sie tief und fest.
In dem Moment kam eine der Bediensteten aus einer Tür etwas weiter die Terrasse hoch und schob einen kleinen Servierwagen vor sich her.
„Ich habe ihnen ein paar Erfischungen, Kaffee und Kuchen mitgebracht Sirs und Madams. Ich hoffe dass sie ihnen munden werden.“ Sagte sie mit sanfter Stimme, als sie bei ihnen ankam und machte sich daran, aufzutischen.
Vincent sah auf ihr Namensschild.
„Lili, würdest du bitte wenn du hier fertig bist, meiner Schwester dabei helfen, diese Halsbänder ihren Katzen anzulegen?“
„Sicher.“
„Ich halte das für keine gute Idee, du weist doch das sie Fremden, selbst euch gegenüber total scheu sind.“
„Machen sie sich darum keine Sorgen Madam, als Mensch Katzen Hybriden beherrschen wir auch die komplizierte Sprache der Katzen, was für andere Humanoide vielleicht etwas seltsam aussehen mag.
Vielleicht kann ich sie dazu überreden, sich die Halsbänder freiwillig anlegen zu lassen.“
„Wollen wir es hoffen, sie haben noch nie Halsbänder getragen.“

Nachdem Lili fertig war, begleitete sie Vincents Schwester zu ihrem Zimmer.
Der Rest der Familie, einschließlich Vincent und Lilith gossen sich derweil Kaffee oder Limonade ein und plauschten ein wenig. Vincent musste eine Menge Fragen beantworten, vor allem was das Hotel und die Umgebung anging.
Irgendwann kam die Frage, wie er es anstellen wollte, seiner Mutter ihr Augenlicht wieder zu geben.
„Nun, es ist so. Die Reparatur ihrer Augen hat jetzt in diesem Moment bereits angefangen, auch wenn sie noch nichts davon merkt.
Alles was wir hier essen oder trinken, ist mit winzigsten Nanobots versehen, deren Programmierung es ist, die Körper nach Krankheiten oder schadhaften Organen abzusuchen und diese zu reparieren.“
Als er dies hörte, stoppte sein Bruder darin sein Glas Limonade zu trinken und sah ihn sauer an.
„Hättest du das nicht ehr sagen können?“
„Keine Sorge, wie ich sagte sie helfen dem Körper und schaden ihm nicht.
Wenn ihre Arbeit getan ist, werden sie vom Organismus über die Schweißdrüsen oder über andere Wege ausgeschieden und zerstören sich selbst sobald sie den Körper verlassen haben.
Was meinst du woher ich meine jetzige Figur habe?
Meine Diabetes ist weg, genau so wie meine Fettleber und noch einiger anderer Beschwerden die ich mit der Zeit bekommen hab.
Auch hab ich nun mein Idealgewicht von knapp 95 Kilo erreicht und den alles in knapp 3 Wochen die ich nun hier bin. Also in unserer Zeit, auf der Erde sind grad mal knapp 3 Tage vergangen.“
„Und das ist gesund und bleibend?“
„Nun, Lilith hier hat mir versichert, das alles was hier wieder hergestellt wird, auch so bleiben wird wenn ihr später in eure Welt zurück kehrt.
Wenn ihr wollt könnt ihr hier ein paar Fitnesseinrichtungen nutzen, ihr könnt das Gelände erkunden, wir haben hier einen großen Pool mit Salzwasser ohne Chlor und noch einiges andere das ihr euch mal ansehen könnt.“
Er sah seinen Bruder an.
„Und wenn jemand daran kein Interesse hat, gibt es auf dem Terminal in den Zimmern auch einige Spiele und eine große Datenbank an Filmen und Animes von der alten Erde, um die Zeit tot zu schlagen.“
„Gut.“ Meinte dieser nur.

Wenig später kam seine Schwester etwas verwirrt aber zufrieden zurück.
„Ich bin total beeindruckt. Diese Lili, ich weis nicht wie sie es gemacht hat, aber meine beiden Katzen haben sich von ihr ohne Probleme die Halsbänder anlegen lassen. Das war fast schon unheimlich!“
„Ja, unsere Bediensteten haben schon interessante Fähigkeiten.“ Meinte Lilith mit einem wissenden lächeln.
„Nun müssen sie mich allerdings entschuldigen. Für sie mag es grade einmal Mittag sein, aber Tatsache ist, das wir grade mitten in der Nacht haben und eigentlich fast das ganze Ressort am schlafen ist.
Lili gehörte Heute zur Nachtschicht genau wie jene drei, die wir ihnen vorhin vorgestellt haben.“
„Oh natürlich, kein Problem.“ Gab Vincents Mutter zurück und nachdem Lilith ihm noch einen Kuss gegeben hatte, verschwand sie durch dieselbe Tür, durch die auch Lili gekommen war.
„Eine beeindruckende Frau.“ Meinte sie schließlich.
„Ja das ist sie und ich bin stolz darauf, sie an meiner Seite zu haben.“
„Das glaub ich dir gerne.“ Meinte sein Bruder.

Sie blieben noch etwas zusammen, dann verabschiedeten sie sich von einander.
Vincents Vater trug die immer noch schlafende Hündin ins Apartment und wenig später war die Tür auch schon geschlossen und das Licht gelöscht.
Vincent räumte noch eben den Tisch ab und brachte das Wägelchen zum Gang, wo auch schon Lili wartete und ihn in Empfang nahm.
Er vergewisserte sich noch, das alle in ihre Zimmer zurückgekehrt waren, dann löschte er die Außenbeleuchtung und ging die leeren Flure entlang, bis zu jenem Privataufzug, der zum Penthaus führte und welchen nur er, Lilith und wenige Auserwählte benutzen konnten.
„Eine gute Nacht wünsche ich Sir.“ Kam Merles Stimme von der Rezeption.
„Danke, dir auch.“ Grüßte er zurück bevor sich die Tür schloss.
Er freute sich schon auf sein Bett, die letzte Nacht auf einer ehr unbequemen Schlafcouch und davor im Gästebett seines Bruders waren alles andere als angenehm und er hatte kaum geschlafen.
Morgen früh würde er sie rumführen und ihnen alles zeigen. Danach würde er seine Mutter in den medizinischen Teil des Ressorts begleiten, wo ihre Augen weiter behandelt werden würden. Er freute sich schon auf den Moment, wo sie wieder alles ganz klar sehen konnte…
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Bloody_Kain
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Kapitel 9
Die Familie genoss die Woche in vollen Zügen und man konnte sehen dass alle Spaß hatten, sogar die Tiere die nun gut miteinander auskamen.
Die Katzen waren zwar zunächst etwas mit der neuen Freiheit die sich ihnen bot überfordert, doch schließlich trauten auch sie sich hinaus, kletterten auf einen nahen Baum und ließen sich dort nieder um alles in Ruhe zu beobachten.
Die Hündin spielte und tobte ausgelassen herum, manchmal alleine aber oft auch mit einem Mitglied der Familie.
Allerdings war es für seine Eltern grade zu ein Schock, als sie am ersten Morgen von einer sprechenden Schäferhündin geweckt wurden.

Seine Mutter bekam einen Tag lang nicht viel davon mit, da sie einen Verband um die Augen tragen musste, was Vincent ein wenig Leid tat.
Dennoch, als der Verband am nächsten Tag abgenommen werden konnte und sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte sie es nicht glauben.
Die Welt um sie herum sah nicht mehr so aus, als wenn man sie durch einen langen schmalen Tunnel durch milchiges Glas sehen würde, sondern gestochen Scharf und einfach wunderschön!
Von unbändiger Freude erfüllt, weinte sie sich an der Schulter ihres Mannes aus.
Sie umarmte ihren Sohn und sogar Lilith, welche ihr, ihr Augenlicht zurückgegeben hatten.
Als nächstes war sein Vater dran, doch da bei ihm der Fall nicht so schlimm war wie bei seiner Mutter, musste er den Verband nur ein paar Stunden aufbehalten.
Auch seine Reaktion, als die Verbände endlich abgenommen wurden, fiel sehr freudig aus, wenn auch nicht so extrem wie bei Vincents Mutter.

Die nächsten Tage verbrachten sie alle damit, die Anlage zu erkunden, spazieren zu gehen, im Pool zu schwimmen oder auf den Liegestühlen zu Faulenzen.
Abends saßen sie oft noch auf der Veranda und sahen zu den Sternen und am Vorletzten Tag, schmissen sie eine große Grillfete zu der alle eingeladen waren. Vincent tat es nur etwas Leid, dass Hino nicht bei ihnen sein konnte.

Am Ende der Woche hatte Vincent das erreicht was er erhofft hatte.
Seine Mutter und sein Vater konnten wieder ohne Hilfsmittel sehen und lesen.
Sein Bruder hatte fast zwanzig Kilo abgenommen ohne irgendwelche Komplikationen zu bekommen oder sich besonders anzustrengen und sah nun wesentlich besser aus als vorher und auch seine Schwester hatte ein wenig abgenommen und verstand nun ihre Katzen viel besser.
Am liebsten hätten sie die Halsbänder behalten, doch Vincent sagte ihnen allen, auch den Tieren ausdrücklich, dass keine Technologie, außer der Fernbedienung die er ihnen kurz bevor sie wieder gingen gab, diesen Ort verlassen durfte.
Die Tiere würden noch wissen, was hier geschehen war und einen Teil ihrer hier gewonnenen Intelligenz behalten, doch alles andere würde wieder so werden wie immer.
Jedoch, sollten sie das nächste Mal her kommen, werden die Tiere keine Probleme mehr machen und keine Angst verspüren, denn sie wüssten nun, das ihnen hier nichts geschah.

Schließlich war der Tag gekommen an dem sie wieder zurückreisen mussten. Den Tieren wurden die Halsbänder abgenommen, die Katzen in die Transportbox gebracht und alle versammelten sich vor dem Portal.
„Danke dir mein Sohn, für alles was du für uns getan hast. Wir kommen dich bestimmt mal wieder besuchen.“ Meinte sein Vater und umarmte ihn.
„Viel Glück Vincent.“ Verabschiedete sich seine Mutter von ihm und umarmte ihn ebenfalls.
„Vergiss nicht dass du bei uns immer willkommen bist.“
„So wie ihr hier.“ Antwortete er. Im laufe der letzten Woche hatte er ihnen mehrfach erklärt, das er hier einen anderen Namen führte und nach und nach hatten sie es akzeptiert.

„Und du bist sicher dass das so bleibt?“ fragte sein Bruder und deutete auf sich.
„Nur wenn du nicht wieder in deinen alten Trott und deine alten Essgewohnheiten abrutschst.“ Antwortete dieser und lachte.

Während sich die anderen auch von Lilith verabschiedeten, die sie nun als Teil der Familie ansahen, ging Vincent zu seiner Schwester. Er hatte seit sie Erwachsen waren ein recht gutes Verhältnis zu ihr und war ein wenig traurig darüber, dass nun alle wieder gehen mussten.
Sie war wohl ebenfalls traurig, aber auch mehr als zufrieden.
„Danke Vincent für diesen tollen Urlaub. Es hat echt super viel Spaß gemacht und ich glaub, sogar die beiden hier hatten ihren Spaß.“ Sie hob leicht den Transportkorb an aus dem ihre beiden Katzen herausschauten.
Er kniete sich zu ihnen runter.
„Das ihr mir bei euch zuhause ja schön artig seid. Ich freu mich schon darauf wenn ihr wieder herkommt.“
Beide nickten und maunzten einmal und er war zufrieden.
Er umarmte seine Schwester noch einmal, dann ging er zu seinem Vater und zeigte allen, wie man die Portalsteuerung aktivierte.
„Wichtig ist, dass es eine Menge Energie kostet, ein freies Portal zu erzeugen. Danach braucht die Fernbedienung fast eine Woche zum regenerieren.
Wenn man allerdings einen Ort hat wie wir hier, an dem ein festes Portal installiert ist, sendet die Fernbedienung nur ein kurzes Signal und der Portalplatz macht den Rest. Hier, ihr müsst das so machen und wenn ihr Probleme habt, hier drin ist auch ein Kommunikator, mit dem ihr mit mir Kontakt aufnehmen könnt. Aber benutzt ihn bitte auch nur in Notfällen, niemand darf erfahren das ihr so ein Teil habt. Wenn ihr wieder in eurer Welt seit, wird sie aussehen und funktionieren, wie eine Universalfernbedienung für eure Hifi Geräte, also Fernseher, DVD Player und so. Nur die Knöpfe unter dieser Platte im Boden, öffnen das Portal.“
Er ließ seinen Vater das Portal öffnen und winkte ihnen noch einmal zum Abschied, dann waren sie verschwunden.
Vincent starrte noch eine Weile auf das nun leere Portalfeld und wie es wieder herunterfuhr. Er hoffte sie würden nun ein besseres Leben, leben können als vorher.

Lilith spürte seine Traurigkeit, umarmte ihn von hinten und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
„Sei nicht traurig Liebster. Ich bin sicher wir werden sie schneller wieder sehen als wir denken. Dafür hatten sie hier einfach zu viel Spaß.“
„Denke ich auch und beim nächsten Mal, werden sie vielleicht sogar noch mehr zu staunen haben wenn wir noch ein ganzes Stück weiter sind mit unseren Plänen.“
Er drehte sich zu ihr um und umarmte sie fest. Die Tränen die ihm über die Wangen liefen waren Tränen sowohl der Freude, als auch der Trauer.
Freude darüber dass er seine Familie wieder gesehen und ihnen ein unvergessliches Erlebnis beschert hatte und Trauer darüber, dass er sie nun wieder eine ganze Weile nicht sehen konnte.
Doch spätestens an Sylvester, das hatten sie abgemacht, würden sie wieder kommen. Auch dass Mike und Susan nun endgültig aus der inneren Familie verbannt waren und notfalls per Gerichtsbeschluss seine Familie zu meiden hatten, dafür würde sein Vater schon Sorgen.
Arm in Arm gingen sie zurück zum Resort.


In den nächsten Wochen kamen die Arbeiten gut voran. Langsam entstand eine überkuppelte Stadt im Mondkrater und auch der Bau der Werftanlagen und Hangars hatte bereits begonnen.
Hino war währenddessen auf dem Weg zur Sonne, um sich mit ihrem wahren Körper zu treffen. Vincent hätte sie gerne vorher noch einmal gesehen, doch als er nachdem seine Familie weg war, in der Basis eintraf, fanden sie nur das Dienstmädchen vor welches die Wohnung sauber hielt. Hier lies er sich zwei Uhren mit Datumsanzeige anfertigen. Eine die die Zeit und das Datum auf der Erde anzeigte und die andere zum Vergleich jene in dieser Dimension. Dies sollte es ihm in Zukunft erleichtern den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch zu bestimmen.

Zwei Monate später, als sie grade dabei waren die Bevölkerung der neuen Stadt zu erstellen, erreichte sie ein dringendes Signal.
Es kam von seinen Eltern und zuerst freute er sich, doch als er die Nachricht hörte wich ihm die Farbe aus dem Gesicht.
„Vincent? Hier spricht deine Mutter. Wir stecken in ernsten Schwierigkeiten…“
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Kapitel 10

„… wir stecken in ernsten Schwierigkeiten. Nachdem wir wieder zuhause erschienen sind, wurden wir von einer riesigen Gruppe Polizisten mit gezogenen Waffen umstellt und abgeführt. Sie beschlagnahmten alles was wir mitgebracht hatten, auch die Fernbedienung und führten uns ab. Die Tiere wurden uns weggenommen und die Hündin sogar mit einem Betäubungsmittel eingeschläfert weil sie uns beschützen wollte. Sie lebt noch, aber sie hat Angst, wie wir anderen auch.
Da wir Ihnen nicht sagen können, wie das Gerät funktioniert, habe ich mich bereit erklärt, dich zu rufen. Bitte Vincent, hilf uns.“

Die Nachricht brach ab.
Einige Minuten schwieg er und starrte nur auf das Terminal welches sie abgespielt hatte.
„Lilith… Was würde passieren, wenn sie länger als eine Woche hier bleiben würden?“
Sein Tonfall war ängstlich und doch gefasst als hätte er einen Plan.

Sie überlegte und hielt mit den Systemen Rücksprache.
„Laut meiner Datenbank würden sie nach sieben Tagen nicht mehr in der Lage sein, in ihre Welt zurück zu kehren und müssten hier Leben. Warum, was hast du vor?“
Er sah sie an und sie trat ein paar Schritte zurück. In seinen Augen stand eine Wut geschrieben wie sie sie noch nie bei ihm erlebt hatte.
„Ich hole sie her. Wenn sie auf der Erde nicht mehr willkommen sind und wie Verbrecher behandelt werden, haben sie dort nichts mehr zu suchen. Ich hol sie her damit sie hier leben können und dann werden wir wissen, wer ihnen das eingebrockt hat. Ich kann’s mir zwar denken, aber ich will es genau wissen!“

Er tippte etwas ins Terminal und eine Datei wurde geöffnet.
„Ich habe einen Plan, auch wenn er dir vielleicht nicht behagt.
Ich werde dieses Schiff hier bauen lassen, dazu diese Kampfmaschinen hier und eine Crew erstellen. Außerdem werden wir im Lunaorbit ein riesiges Rundportal errichten durch das wir es in eine andere Dimension versetzen können. Natürlich werden auch entsprechende Anlagen im Schiff installiert, damit wir auch wieder zurückkommen können.“
„Willst du das wirklich tun? Du weist dass du damit evtl. ein riesiges Chaos auf deiner alten Welt anrichten wirst.“
„Wahrscheinlich, aber wenn ich so wie ich bin dort hin gehe, werde ich verhaftet und wahrscheinlich nie wieder hierher zurückkehren können, denn in der Zeit die die brauchen, um mich zu verhören und die Technik der Fernbedienung zu verstehen, wird diese unsere Welt hier einfach aufhören zu existieren. Andererseits kann ich sie auch nicht im stich lassen, das würde mich zerstören“
Tränen standen ihm in den Augen als er das sagte.

Lilith atmete einmal tief durch.
„In Ordnung, ich werde dir helfen. Auch mir sind sie ans Herz gewachsen, aber was ist mit den anderen Familienmitgliedern, also eure Verwandtschaft? Was ist mit den Freunden die deine Familie hat?“
„Wenn das was passiert ist oder ein Tarnmanöver der Regierung durch die Presse gegangen ist, kann es sein das ihr Ruf bei allen zerstört wurde und sie kaum noch Freunde haben werden. Wie das mit unseren Verwandten aussieht, weis ich nicht. Wir hatten schon vorher nur wenig Kontakt zu den meisten von ihnen. Nur bei den wenigen mit denen wir uns gut verstanden, da könntest du Recht haben, aber vielleicht lässt sich auch da etwas machen, wir werden sehen.“
Also war es beschlossen. Vincent holte eine weitere Datei aus dem Rechner und studierte sie.
Es war ein Verzeichnis das er angelegt hatte, in denen er wichtige militärische Personen aus diversen Filmen samt ihren Rollen, Persönlichkeiten und Fähigkeiten eingetragen hatte.
Er hatte dies für einen späteren Zeitpunkt angelegt, wenn es daran ging eine Flotte zu erstellen um auf Abenteuerfahrt zu gehen.
Nun allerdings brauchte er sie für eine Befreiungsmission.

Das Schiff das er sich aussuchte musste in der Lage sein, auch in der Atmosphäre zu fliegen, auf einer Ebenen Fläche zu landen und zur Not auch zu schwimmen oder zu tauchen.
Es sollte in der Lage sein, verschiedene Arten von Kampfmaschinen wie Jäger und Mobile Suits zu tragen und zwei Shuttles zu transportieren, mit denen jeweils bis zu Zehn Personen Transportiert werden konnten.

Seine Wahl fiel auf ein Schiff, das er aus einer Animeserie kannte, die Archangel.
Sie erfüllte genau die Vorraussetzungen und bot die Möglichkeit, auch noch weitere Technik zu installieren.
Die Crew würde aus einer Mischung aus Menschen und Hybridwesen bestehen und sie würde drei Mobile Suits, zwei Jäger und beide Shuttle tragen.
Außerdem wurde sie um einen Teleporterraum nebst passender Sensoranlage, einem Schwerkrafterzeuger und einem Portalgenerierungsemitter erweitert.
Dies würde zwar die Crewkabinen und den Frachtraum ein wenig reduzieren, aber das würde mit der Technik die dort hinein verbaut wurde kein Problem sein.

Lilith stoppte derweil das Programm, welches die neue Bevölkerung der Stadt generierte und veranlasste nur, dass die letzten beiden Personen, die in den Biotanks waren, fertig gestellt wurden. Danach gab sie die Daten ein, die Vincent ihr gab, um die neue Crew von gut 150 Mann zu generieren bestehend aus der Brückencrew, Mechanikern, einigen Soldaten, medizinisches Personal, Kombüsen Personal, einige Reinigungskräfte welche aber hauptsächlich aus Maschinen bestanden, der Brückencrew und Piloten.
Die beiden Mobile Suit Piloten und den Captain übernahm er selber.

„Eigentlich ist der Original Captain der Archangel eine sehr gute Besetzung, aber ich würde gerne für diese Mission jemand anderes erstellen… jemand, den wir später auch als Admiral einsetzen können…“ meinte er und schaute weiter in seinen Dateien, bis er auf jemanden stieß, welche ihm passend erschien.

„Hier ich glaub ich hab’s. Captain Amelia aus dem Film Der Schatzplanet. Ein wenig spitzzüngig, mist Sinn für Humor, aber ansonsten ein sehr fähiger Captain.
Allerdings werden wir sie umschulen müssen, damit sie auch mit der Archangel umgehen kann, bisher hat sie nur Erfahrung mit Solarseglern wie sie im Film vorkamen.“
„Das dürfte kein Problem sein. Und die Piloten für die Suits?“ wollte Lilith wissen.
„Da muss ich noch suchen. Ich hatte da an zwei bestimmte Damen gedacht, aber die sind derzeit nicht verfügbar.“
„Du weist das wir sie, wer auch immer es ist, ohne Probleme erschaffen können?“
„Klar weis ich das, aber diese würde ich lieber persönlich rekrutieren und eingliedern.
Leider fehlt uns dazu im Moment die Zeit, alsoooo…“
Er suchte in seiner Datenbank nach passenden Charakteren.
„Okay, Pilot eins wird diese blaue Fuchshybridin namens Katrin und Pilot zwei wird diese Langohr Rotfüchsin namens Fara.“
Er zeigte Lilith die beiden Bilder die er sich rausgesucht hatte.
„Und warum Füchse und nicht wieder Catgirls?“
„Nun, einmal weil wir schon eine ganze Menge Katzenhybride hier haben und weil sie ebenso über eine gesunde Mischung aus Schläue und Wildheit besitzen wie die Katzen. Allerdings, normalerweise können sich Füchse und Katzen alles andere als leiden, deshalb müssen wir da ein bisschen was anpassen…“
„Ich schau mal. Soll die Crew ihre Heimat auf der Erde oder hier auf dem Mond haben?“
„Da sie hier stationiert werden, dürfte wohl eine Heimat in der neuen Stadt und ein paar Berufe die sie außerhalb ihrer Dienstzeit verüben können keine schlechte Idee sein.“
„Ich sehe mal was sich da finden lässt.“ Meinte Lilith und machte sich an die Arbeit.
Zum Schluss widmete Vincent sich den Mobile Suits selbst.
Die ersten beiden sollten Gundams sein, allerdings passte er die Kopfform an, so das sie mehr denen von Füchsen entsprachen. Als Vorlagen nahm er die Gundams Freedom und Justice.
Sein eigener Gundam würde mehr was von einem Phoenix haben.
Vor langer Zeit hatte er einmal an einer Geschichte geschrieben in der ein solcher Mobile Suit drin vorkommen sollte, leider hatte er es nie geschafft sie zu Ende zu schreiben.
Nun würde er seine Ideen hier in die Wirklichkeit versetzen und in Zukunft sogar selbst steuern.

Zuerst ließ er den Computer ein Modell jenes Phoenix aufrufen, welchen sie bereits geschaffen hatten. Dann ließ er ihn auf einen mechanischen Jagdflieger umrechnen und fügte noch die Bedingungen eines Transformationsmodus und eine Humane Form bei.
Zusätzlich gab er noch eine kleine Liste an Waffen hinzu, die das Gefährt in jeder Phase haben sollte.

Der Computer rechnete alles um und nach und nach entstanden zwei Bilder die den Mobile Suit in seinen jeweiligen Formen zeigte. Allerdings ergaben die Berechnungen, das der Suit aus zwei Komponenten bestehen musste um effektiv Arbeiten zu können, einem Torsopart und einem Legpart. Um diese zusammen zu kuppeln bekam der Legpart einen Drohnenaufsatz welcher das Gefährt durch die Luft oder durchs All steuern und sich vor dem Kombinationsmodus abkoppeln und zur Archangel zurückfliegen würde.
Laseremitter würden dafür Sorgen, dass beide Teile passgenau zusammenfanden.
„Hmm, soll ich eine KI einbauen oder einen Kopiloten mitnehmen?“ fragte er Lilith.
„Wenn Platz ist?“
„Mal schauen. Computer, wie würde sich das Design verändern, wenn noch ein Copilotenplatz eingebaut wird.“
Nach einigen Sekunden:
„Copiloten Platz nur im Fliegermodus möglich. Im Suitmodus würde die Kopilotenkanzel nahe der Thruster und den Rückenschwingen auskommen. Es wäre möglich diese zu verbinden und entkoppelbar zu gestalten, um sie als Jäger nutzen zu können, allerdings würde der Suit dann nicht mehr in der Lage sein zu fliegen oder im Weltraum zu kämpfen, wenn dies nötig ist.“
„Ich weis nicht…“ meinte er.
Wieder einmal brachte Lilith die Richtige Idee mit ein.
„Ich glaub ich weis was wir machen können. Du lässt dir diesen Mobile Suit bauen, für eine Person und so wie du es willst. Nebenbei lasse ich den Computer ein Jägermodell ohne Transformationsmodus ausrechnen für zwei Flieger. Diese können dann die Shuttles beschützen, oder zur Verteidigung und Eskorte des Schiffes dienen bzw. Feuerunterstützung leisten.
Die KI der beiden Jäger könnten wir so programmieren, das sie mit den Piloten synchron zusammenarbeitet, aber auch einige Raubvogelinstinkte mit einbringen, die diesen zusätzlich unterstützen.“
„Klingt gut, und wer werden die Piloten sein?“
„Eine steht vor dir und um die andere werde ich mich schon kümmern.“
Erst wollte er ihr widersprechen, das er sie nicht in Gefahr bringen wollte uns so weiter. Doch als er ihren Blick sah, welcher keinen Widerspruch duldete, gab er schließlich nach.
„In Ordnung, mach es wie du willst, aber stell mich deinem Wingman vor bevor es losgeht.“
„Abgemacht.“ Lächelte sie und umarmte ihn, glücklich dass auch sie ihren Teil zur Befreiung der Familie beitragen konnte.


Der Plan schritt voran.
In den Werften entstand unter zu Hilfenahme einiger kleinerer Versionen des Atomreorganisationsstrahlers ein neues Raumschiff und in zwei anderen Hangars die Jäger, Shuttles und die drei Mobile Suits.
Die frisch erstellten Piloten, darunter auch Vincent, Lilith und ihr Wingman Samantha, eine weitere Twi’lek mit hellblauer Haut, trainierten Tag und Nacht in den extra dafür angefertigten und eingerichteten Simulatorräumen um den Umgang mit den Maschinen weiter zu verbessern. Vincent hatte sich sogar einer Sitzung in einer Lernmaschine unterzogen um mit den ganzen komplizierteren Theorieaspekten wie z.B. der Navigation klarzukommen.
Es war harte Arbeit, doch nach ein paar weiteren Wochen, waren die Ergebnisse gut genug, dass der Operator ihm grünes Licht für einen Trainingslauf in den inzwischen frisch fertig gestellten Maschinen genehmigte. Bis die Crew der Archangel allerdings ihr Schiff beziehen konnte, würden noch mindestens zwei Wochen vergehen.
Vincent hatte schon mehrere kleine Sitzungen mit dem Captain und ihrem Ersten Maat hinter sich gebracht und stellte fest, dass sie es genauso wenig abwarten konnten wie er, dass das Baby endlich zu seinem Jungfernflug ansetzen konnte.
Alles schien nach Plan zu verlaufen, sogar die Errichtung des großen Weltraumportales lief gut voran und würde ungefähr genau mit der Archangel in Betrieb gehen.

In einer kleinen Verschnaufpause zwischen den Simulatorgängen, zog er sich auf die Konstruktionsbasis und in seine Wohnung zurück, von wo aus er eine Nachricht an die Portalfernbedienung seiner Eltern sandte.
„Ich komme bald, haltet nur noch ein wenig aus und gnade denen Gott, wenn sie euch oder den Tieren irgendetwas angetan haben!“
Er setzte sich auf die Kante seines Bettes, nicht dem im Schlafzimmer, sondern jenem aus Massivholz, das sein Vater einst extra für ihn angefertigt hatte. Es stand in seinem kleinen Privatbereich in dem auch sein anderes Zeug von der Erde verstaut war, sozusagen einer etwas erweiterten Kopie seiner alten Wohnung mit einer abschließbaren Tür, in die er sich ab und an zurück zog wenn er alleine sein wollte.
Lediglich Lilith hatte einen Schlüssel, aber auch sie kam nur selten her denn sie wusste, wenn er die Tür hinter sich verschloss, wollte er alleine sein. Er sah sich um.
Auf der Veranda wuchsen die Kräuter, welche er neu angepflanzt hatte, dahinter waren die Wolken des Gasplaneten über dem sein Heim schwebte. In der Wohnung befanden sich, außer dem Bett, fast nur neue Möbel, allerdings im Stil derer, die mit von der Erde übernommen worden waren. Eine neue und besser organisierte Küche, eine neue Schrankwand mit Vitrine, ein neuer Schreibtisch, neue Regale in denen seine ganzen PC und Konsolenspiele sowie DVD Filme und Musik CDs Platz fanden, ein kleiner Rollcontainer auf dem der PC stand und in dessen Regale einige alte Konsolen standen und jener andere Rollcontainer, auf dem sein Fernseher stand und hinter dessen Glastüren ein DVD Player und zwei weitere Konsolen schlummerten. Zum Schluss gab es da auch noch ein Bücherregal, welches sich zwischen dem Schrank wo der Einbaukühlschrank drin untergebracht war und dem Bett befand und voller alter Science Fiktion und Fantasie Romane war.

Die Wohnung war etwas größer als seine Alte, um mehr Platz für eine Bastelecke zu haben, wo er sich um seinen Modellbaukram kümmern konnte und um auch die größere Küche unter zu bringen. Ansonsten sah sie genau so aus wie seine alte auf der Erde.
Er seufzte, verspürte er doch irgendwie ein wenig Heimweh nach seinem alten Leben, auch wenn dieses viel armseliger war als sein jetziges. Er hatte praktisch nur von einem Tag zum nächsten gelebt, hatte keinen Job gehabt, konnte sich keinen seiner damaligen realisierbaren Träume erfüllen weil sie alle zuviel Geld kosteten.
Freunde hatte er kaum gehabt, wenn man mal von jenen absah, die er über das Internet gefunden hatte, doch von denen kannte er nur wenige persönlich oder hatte sie öfter als ein oder zwei Mal getroffen.

Er trat an eine der Glasschiebetüren zum Balkon, öffnete sie und trat hinaus.
Draußen stand noch sein alter Grill, den er erst letztes Jahr gekauft hatte.
Er hatte ihn wieder vom Söller geholt, als sie seinen alten, dort eingelagerten Kram aussortiert und in den Recycler gegeben hatten. Nun befand sich dort kaum noch etwas aus seinem alten Leben und alle Modellbauzeitschriften und sonstiger Lesestoff befand sich nun hier in seiner Wohnung, untergebracht in den Schränken, aus denen ebenfalls einiges aussortiert worden war.
Man glaubt manchmal gar nicht, wie viel sich doch über die Jahre hinweg ansammelt und merkt es meist erst, wenn man umziehen will.
Er konnte sich noch an den Auszug aus seinem Elternhaus in seine eigene Wohnung erinnern. Ganze zwei gelbe Säcke voller alter CDs, DVDs, kaputter Hüllen und anderer Plastiksachen plus zwei weiterer an Altpapier und alter Spielekartons und einer ganzen Mülltüte voll Restmüll hatte er entsorgt als er seine Sachen für den Umzug verpackt hatte.
Dabei war seine Familie erst drei Jahre zuvor in dieses Haus eingezogen. Gut, er hatte eine ganze Menge davon vorher noch nicht ausgemistet, aber trotzdem war es schon erstaunlich.

Ein Summen das von seinem Kommunikator ausging unterbrach seine düsteren Gedanken.
„Vincent hier.“ Meldete er sich.
„Lilith hier, darf ich rein kommen oder möchtest du lieber alleine sein?“
Er überlegte kurz.
„Nein ist schon gut, komm ruhig rein.“
Er schaltete das Komm ab, drehte sich aber nicht um als jemand hinter ihm die Haustür aufschloss und eintrat.
Auch als sie neben ihn trat, sagte er zunächst nichts sondern sah weiterhin auf die Wolken hinaus und hing seinen Gedanken nach.
Schließlich hielt Lilith das Schweigen nicht mehr aus und fragte ihn vorsichtig:
„Was bedrückt dich Liebster?“
„Nichts. Ich hänge nur ein paar Erinnerungen von früher nach.“
„Gute Erinnerungen?“
„Manche ja, manche nein, wie das nun mal bei Erinnerungen so ist. Wieso fragst du?“
„Nur so. Ich mag es nicht wenn du traurig bist.“
„Das gehört nun mal zum Leben dazu, man kann nicht immer nur fröhlich sein.“ Meinte er.
Er trat neben sie, umfasste sie an der Taille und drückte sie sanft an sich.
„Aber keine Sorge, da du hier bist fühl ich mich schon etwas besser. Ich mache mir nur Sorgen um meine Familie.“
„Ich auch. Ich hab sie zwar nur für eine Woche kennen gelernt, aber allein dafür, das sie für mein einen Platz in ihren Herzen gefunden und mich in eurer Familie willkommen geheißen haben, allein dafür finde ich, schulde ich ihnen etwas. Ich kann es nicht ertragen das so nette Menschen in Gefangenschaft leben müssen für etwas, für das sie wahrscheinlich nicht einmal was können.“
Vincent legte eine Hand auf das Geländer und drückte so feste zu bis seine Knöchel weis hervortraten.
Lilith sah zuerst die Knöchel an, dann in sein Gesicht und was sie da sah machte ihr Angst.
„Meine Familie ist das wichtigste für mich, wichtiger noch als das alles hier, abgesehen von dir natürlich.“ Meinte er.
„Sicher, wir haben uns schon wegen einigem gestritten, aber immer wieder haben wir uns wieder zusammengerauft und haben es durch gestanden. Nichts konnte uns entzweien und nun werden sie durch meine Schuld, nur weil ich ihnen einen Gefallen tun wollte, einen besseren Lebensabend für meine Eltern und einen netten Urlaub für meine Geschwister geben wollte, irgendwo festgehalten und verhört. Was mit den Tieren ist weis ich auch nicht, aber ich bezweifele das man sie bei meiner Familie gelassen hat.“
„Und du hast eine Ahnung wer dafür verantwortlich ist?“
„Ja, ich habe einen Verdacht. Vielleicht waren sie es nicht aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Wenn sie es waren, werden sie den Tag verfluchen an dem sie zur Welt gekommen sind!“ Wieder sah Lilith ihn an und in seinem Gesicht sah sie Wut und Verzweiflung miteinander kämpfen wie zwei Kampfhunde und seine Tränen sprachen für sich.
Sie nahm ihn in ihre Arme, drückte ihn an sich und flüsterte:
„Wir schaffen das schon du wirst es sehen. Ich habe da schon eine Idee und es ist mir auch erlaubt worden sie durchzuführen.“
„Was für eine Idee?“
„Eine Diplomatische Lösung sozusagen. Aber dafür müssen wir mit einigen Vertretern eurer Welt reden und für dieses eine Mal, haben wir sieben Tage Zeit um alles in die Wege zu leiten und deine Eltern und Geschwister zu befreien, nicht nur vier.“
„Und du meinst das reicht?“
„Muss es. Wenn wir am siebten Tag keine Antwort haben, nehmen wir alles was wir angeboten haben zurück, nehmen deine Familie mit und verschwinden von der Erde, samt ihrem Hab und Gut und bauen ihnen hier ein neues Zuhause auf.“
„Gut.“ Meinte er und lies sich von ihr zurück ins Zimmer und in ihre gemeinsame Wohnung führen. Für Sex waren beide nicht wirklich in der Stimmung, aber als sie sich eng aneinander kuschelten und der Schlaf sie übermannte, fühlten sie sich bereits viel besser.
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Kapitel 11

Endlich, nach Monaten des Baus, der Ausbildung, des Trainings, der Ausrüstung, Tests und nervlichen Spannungen war es endlich soweit.
In einem Observationsraum, welcher einen ungehinderten Blick in den Hangar und davor erlaubte, hatten sich alle Angestellten des Ressorts, darunter auch Merle, Sunny und Mimi versammelt, um den Stapellauf der Archangel und der Mobile Suits zu sehen.
Es gab sogar eine Schiffstaufe die Vincent selbst vornahm.

Als die Flasche an der, der Observationsplattform zugewandten Seite, zersprang, stiegen tosender Applaus und Jubelrufe zur Kuppel empor welche durch Lautsprecher in den Hangar übertragen wurden.
Vincent winkte ihnen zu bevor er zu seinem eigenen Mobile Suit, derzeit im Jägermodus, ging und letzte Startvorbereitungen abschloss.

Die Hangarcrew zog sich zurück. Laufstege, Zubringerleitungen und Stromkabel wurden von der Außenhaut der Archangel abgekoppelt und gaben sie endlich frei.
Langsam fuhr das Schiff seine Triebwerke hoch und es entfernte sich majestätisch aus seinem Konstruktionskokon.
Ein paar Kilometer vom Hangar entfernt, wurden die Haupttriebwerke gezündet und das Schiff flog zu einem Punkt, etwa Tausend Kilometer über der überkuppelten Stadt, wo sie auf den Rest wartete.

„In Ordnung Leute, seit ihr bereit?“
„Freedom bereit.“ Erklang Katrins aufgeregte Stimme
„Justice Bereit.“ Ließ Fara verlauten.
„Phoenix eins und zwei sind bereit.“ kam Liliths Stimme aus dem Komm.
„Hier Shuttleführer Alpha, beide Shuttles sind bereit zum Start.“

„In Ordnung. An alle, Start in folgender Reihenfolge: Erst Jäger eins, dann die Shuttles, dann Jäger zwei und zum Schluss die Suits. Ich werde das Schlusslicht bilden und aufpassen das niemand in Schwierigkeiten gerät.“
„Roger.“ Erklang es aus dem Komm.
Vom Tower, der mittlerweile besetzt war, kam über Kom eine Nachricht rein:
„Flugkontrolle an Phoenix eins, starten wenn bereit.“
Alle Raumfahrzeuge darunter auch die Suits, außer die Shuttles standen auf Schlitten welche nach und nach von leistungsstarken Kränen in ein Katapult gesetzt wurden, um ihrem jeweiligen Start den nötigen Schwung zu geben. Hinter dem Katapult war eine Flammenschutzwand die die Triebwerksstrahlen auffangen sollte.
Das Katapult funktionierte ähnlich wie jene, die auf Flugzeugträgern installiert waren, waren aber für weit größere Massen ausgelegt und wesentlich Moderner als ihre Gegenstücke auf der Erde.
„Phoenix eins an Flugkontrolle, starte.“
Mit dröhnenden Triebwerken schoss der erste Jäger durch ein Energiefeld welches die Atmosphäre im Hangar hielt, hinaus in den Weltraum.
„Hier Shuttle Alpha und Beta, start.“
Langsam hoben die beiden etwas schwerfällig anmutenden Shutles, die wie Rechtecke mit Triebwerken und Fahrgestell aussahen, vom Hangarboden ab und flogen hinaus. Wie die Archangel starteten auch sie ihre Haupttriebwerke erst draußen und nahmen dann Kurs auf den Rondezvues Punkt.
In der Zeit, die die Shuttles zum Start brauchten, hatten die Kräne bereits Phoenix Jäger zwei aufs Katapult gestellt.
„Hier Phoenixjäger 2, starte!“ Auch dieser Jäger schoss ins All und ein Freudenschrei begleitete ihren Start.
„Jäger zwei, bitte seien sie etwas leiser.“
„Oh, entschuldigen sie Chef. Nehme Begleitformation mit Shuttle Beta ein. Wir sehen uns an Bord.“
„Roger. Freedom, ihr Auftritt.“
„Habe verstanden Commander, Freedom Start!“
Auch sie legte einen erfolgreichen Start hin.
„Commander hier Fara, Sir dürfte ich diese Mission aussetzen? Ich fühl mich nicht grade wohl.“
Vincent verdrehte die Augen. Er wusste nicht was Lilith bei ihr falsch gemacht hatte, aber Fara neigte zur Nervosität welche sich immer dann bemerkbar machte, wenn es ernst wurde.
„Das ist nur das Lampenfieber Fara. Wir haben das so oft geprobt das es dir zu den Ohren herauskommen sollte. Du weist dass du es kannst, also gib dir einen Tritt und heb ab, sonst tu ich es.“ Er legte ein wenig schärfe in seine Stimme damit sie merkte das er es ernst meinte, aber nicht genug um ihr Angst einzujagen.
„In Ordnung.“
Als Justice auf dem Katapult stand, schluckte sie ihre Angst herunter und bereitete sich vor.
„Fara hier, Justice hebt ab!“
Der Andruck schlug sie in die Polster als das Katapult ausgelöst wurde, dann war sie auch schon im Weltraum.
Sie koppelte die Triebwerke ein und flog ihrer Kampfschwester im blauweißen Freedom hinterher.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
„Siehst du Fara, ich wusste doch dass du es schaffst.“ Erklang Vincents Stimme in ihrem Helm.
*Okay nun bin ich dran.* dachte er bei sich. Er wechselte den Funkkanal.
„Merle?“
„Wir sind hier, ein echt tolles Schauspiel!“
„Pass mir gut auf das Ressort auf.“
„Keine Sorge Meister, wir werden euch erwarten wenn ihr zurückkehrt.“
„Danke, es ist schön ein Zuhause zu haben das auf einen wartet und so nette Leute wie ihr alle es seit.“
Er wechselte wieder den Kanal als seine Plattform mit einem rucken im Katapult einrastete.
„Hier Phoenixfalke, auf geht’s!“ die Hochstimmung die ihn erfüllte als das Katapult ihn aus dem Hangar schoss war unbegreiflich.
So musste sich Hino in ihrer Phoenixform fühlen wenn sie durchs All flog.
*Nicht ganz, aber fast.* hörte er ihre Stimme in seinem Kopf.
Verdutzt sah er Richtung Sonne während der Autopilot die Maschine flog.
*Wie machst du das?* dachte er.
*Ich bin mit meinem Körper vereint und meine Kräfte haben sich potenziert. Ich kann jederzeit mit euch hier in diesem Sonnensystem Kontakt aufnehmen wenn ich will.*
Vincent lächelte, damit hatte er nicht gerechnet.
*Klingt großartig. Ich freu mich schon darauf dich wieder zu sehen.*
*Und ich mich auf euch. Passt gut auf euch auf.*
*Machen wir.*
Nach und nach verschwanden die Jäger, Shuttles und Mobile Suits in den geöffneten Hangars der Archangel.

Als Vincent, immer noch im Pilotendress aber ohne Helm, die Brücke betrat, warteten Captain Amelia und Lilith bereits auf ihn.
„Alles Bereit zur Rettungsmission?“ fragte sie lächelnd.
„Das sollten sie doch wissen, sie sind schließlich der Captain.“ grinste er zurück.
Sie zeigte ihm ein Raubtierlächeln, bevor sie sich umdrehte und im Kapitänssessel platz nahm.
„Steuermann, nehmen sie Kurs auf das Portal. Anwahlprotokoll für Terra in der Standartgalaxie eins einleiten.“
Sie waren in den Planungssitzungen übereingekommen, dass es evtl. noch mehr Versionen der Erde gab und deshalb war Vincents einstige Heimat unter diesem Begriff eingetragen worden. Wer wusste, welche weiteren Dimensionen in Zukunft noch dazu kamen.
Seine eigene Taschengalaxie war unter einem viel einfacheren Namen eingetragen worden, Heimat.

Hoch im Orbit und ein gutes Stück vom Mond entfernt, schwebte ein ringförmiges Gebilde im All. Dies war das Dimensionsportal, das ein kleines Loch im Raum Zeit Gefüge erzeugte, welches den Sprung in eine andere Dimension ermöglichte. Später einmal sollte es auch als ein Sprungpunkt in die im entstehen begriffene Galaxie dieser Dimension dienen.
Der Weltraum im inneren des Rings wurde komplett schwarz um dann ein Bild von einer anderen Erde und einem Mond ohne Anzeichen von Leben auf ihm zu zeigen.
„Entsprechen die Übertragungen die durch das Portal kommen denen der Erde von der ich kam?“ fragte Vincent den Sensoroffizier, welche ein weiteres Catgirl war.
„Moment.“ Meinte sie, während sie an verschiedenen Geräten hantierte und angestrengt in ihre Kopfhörer lauschte.
„Ich empfange mehrere Frequenzen, Radio und Fernsehsignale. Es scheint die richtige Erde zu sein.“
„Gut, wollen wir es hoffen. Captain, volle Fahrt voraus. Bringen sie uns auf die dunkle Seite des Mondes, dann sehen wir weiter.“
Der Captain nickte und gab die Befehle weiter während Vincent und Lilith sich in zwei Gästesitze setzten und zusahen.
Ab hier würde sich entscheiden wie es weitergehen würde.

Der Transit klappte ohne Probleme und auch dass sie sich hinter dem Mond versteckten, der grade über der Nachtseite schwebte, welche einen Grossteil von Amerika bedeckte.
„Sonden starten.“ Befahl Captain Amelia und drei Kapseln, wurden aus einer der Raketenröhren geschossen. Eine von Ihnen war eine Signalboje, welche den Standort des Dimensionsüberganges kennzeichnete, durch den sie gekommen waren. Die anderen beiden würden in Richtung Erde fliegen.
Die erste würde in einen Geostationären Orbit über Deutschland gehen während die zweite auf halber Strecke stehen blieb und sich entfaltete.
Sie würden von der derzeitigen Position der Archangel, den Kontakt zur Erde ermöglichen.
Da die Satelliten einige Zeit brauchten um die Strecke hinter sich zu bringen, nutzten Vincent und Lilith die Zeit, um sich ihre Galauniformen anzulegen.
„Oh man ist dass ein steifer Stoff. Nun weis ich endlich warum Militärs diese Uniformen so selten wie möglich anziehen.“ Meckerte er.
„Ich mag meinen auch nicht, aber wenn man mit den „Herrschern der Welt“ redet, sollte man nicht wie ein gewöhnlicher Straßenjunge gekleidet sein.“
Er sah sie an.
„Wenn du mir nun noch sagen kannst, was an uns beiden gewöhnlich ist, wäre ich dir sehr dankbar.“
Darüber musste sie lachen.
„Wahrlich, an uns beiden ist wirklich nichts gewöhnlich. Mich dürfte es auf dieser Welt gar nicht geben, höchstens als Verkleidung und du, wenn du gewöhnlich wärst, würden wir alle und all das hier“, sie machte eine weit ausholende Geste, „gar nicht geben.“
„Stimmt.“
Aus dem Schiffskomm erklang Amelias Stimme.
„Die Satelliten sind fast in Position und wie es scheint, hat man sie entdeckt. Das Weltraumteleskop ist gedreht worden um zu erfahren, was da auf die Erde zufliegt.“
„Die werden ganz schön Augen machen wenn sie unsere Sendung empfangen.“
Meinte Vincent.
„Aber auch nur wenn wir mit dem hier fertig werden.“ Antwortete Lilith mit einem etwas gereizten Ton, da auch sie mit ihrer Uniform nicht ganz klar kam.
„Komm ich helfe dir und danach hilfst du mir bei meiner.“
„Einverstanden.“ Entgegnete sie.

Wenig später waren sie voll bekleidet. Sie trugen je ein militärisch geschnittenes Jackett, wie man es auf der Erde bei der Navy trug, dazu passende schwarze Hosen und Schuhe.
Unter dem Jackett trug er ein einfaches weißes Hemd während sie eine weiße Bluse trug.
Vervollständigt wurde alles durch eine schwarze Krawatte und eine Schirmmütze, welche in schwarz und weiß gehalten war. Auf dieser prangte der einzige Schmuck an der Uniform, ein Abzeichen welches einen Phoenix auf schwarzem Grund mit goldenem Rand zeigte, das Abzeichen der Phoenixbrigade.

Wenig später kamen sie durch die Tür der Brücke und Captain Amelia ließ es sich nicht nehmen, sie ein letztes Mal zu mustern.
„Und sie sind sich sicher dass sie nie bei einer militärischen Organisation waren? Diese Anzüge stehen ihnen ausgesprochen gut.“ Lächelte sie.
„Autsch, das hat wehgetan Captain. Andererseits bin ich sicher das sie in so einer Uniform auch hinreißend aussehen würden.“
Mit gespieltem entsetzen griff sie sich an die Brust als hätte sie eine Kugel abbekommen und riss die Augen weit auf.
„Touché Mr. Kane. Sie schießen auch nicht grade mit Platzpatronen.“
Alle drei lachten.

„Captain, die Satelliten sind in Position. Sie sollten nun störungsfrei übertragen können.“
„In Ordnung“, meinte sie zu ihrem ersten Maat und wand sich wieder an Vincent und Lilith, „Sie sind dran und machen sie uns keine Schande.“
„Nie im Leben Captain.“
Beide verließen die Brücke um einen anderen Raum aufzusuchen, welcher auch zu Planungszwecken benutzt wurde und den die Techniker für die Übertragung bereit gemacht hatten.
Vincent sah sich den Raum an. Die Wände und der Tisch waren in einem grade zu sterilem weiß. Der Boden war mit hellem Holz vertäfelt und die sechs Sitze, welche um den Tisch angeordnet waren, mit schwarzen Polstern bezogen.
An jedem Platz gab es ein in dem Tisch integriertes Terminal und in der Mitte war ein Holoprojektor eingebaut.
Normalerweise waren an beiden Kopfenden, Bildschirme in den Wänden eingelassen, doch nun war einer davon hinter der Kameracrew und das andere von einer Flagge verdeckt, welche dasselbe Symbol aufwies, wie seine Schirmmütze.

„Man ich hoffe echt dass das klappt.“
„Das wird schon, ich bin ja auch noch da.“ Versuchte sie ihn aufzuheitern.
„Glaub mir, wenn du nicht hier wärst, wäre ich es auch nicht.“
Sie legte ihm eine Hand auf seine rechte Schulter und drückte sie sanft.

„Okay, wir haben Kontakt aufgenommen. Wie es scheint ist die Bundespräsidentin unterwegs, aber wir haben den Verteidigungsminister.“ Sagte Amelia ins Komm.
„Auch gut. Den hätten wir eh sprechen müssen damit wir die Anflugerlaubnis bekommen.“
„Okay, dann stelle ich ihn nun durch. Achtung… jetzt.“
Vor Vincent erschien das Bild eines älteren Mannes in der Luft.
„Ich bin der Verteidigungsminister von Deutschland, wer sind sie und was wollen sie?“
„Guten Tag Herr Minister, mein Name ist Vincent Kane und wir senden von einem Punkt auf der anderen Seite des Mondes.“
„Unmöglich! Niemand von unserem Planeten ist in der Lage ohne weiteres in den Weltraum zu fliegen. Hören sie also mit diesen Spielchen auf und vertrödeln sie nicht meine wertvolle Zeit!“
„Oh ich versichere ihnen, dies ist kein Trick. Unser Signal wird durch zwei Satelliten direkt zu ihrem Büro gesendet. Die Presse, wird davon keinen Wind bekommen weil wir eine ihrer militärischen Frequenzen benutzen.“
„Woher…?“
„Das war kein Problem mit unserer Technik. Hören sie, wir sind hier um ein Unrecht wieder gut zu machen und dazu müssen wir mit der Bundeskanzlerin und vor dem Bundestag sprechen. Da wir aber erst bei ihnen landen müssen, erbitten wir einlass in den Deutschen Luftraum und einen abgesperrten Landeplatz auf denen drei Jäger und ein Shuttle landen können.“
„Das ist nicht grade wenig worum sie bitten, zumal die Kanzlerin grade ganz wo anders ist.“
„Dann richten sie eine Telefonkonferenz ein oder machen sie sonst etwas.
Wir werden ihnen ein Angebot machen dass die Welt nicht ablehnen kann und wir werden genau sieben Tage hier sein, danach fliegen wir wieder ab.
Ich gebe ihnen genau einen halben Tag zeit alles in die Wege zu leiten, denn wie sie schon sagten, Zeit ist ein kostbares Gut.“
„Aber wie erreich ich sie wenn alles bereit ist?“
„Gar nicht. Ich werde sie in genau zwölf Stunden noch einmal anrufen. Ach ja, und seien sie bitte so gut, und geben sie uns freies Geleit, wir wollen keine Kämpfe verursachen.“
„Ich werde sehen was ich tun kann.“
„Zwölf Stunden.“ Sagte Vincent noch einmal, dann wurde die Verbindung unterbrochen.
„Und du glaubst echt, zwölf Stunden reichen bei denen?“
„Wahrscheinlich nicht, aber länger halte ich es in diesen Klamotten nicht aus!“ Er zwinkerte ihr zu.
Als Antwort bekam er ein breites Grinsen von ihr.
„Und was machen wir jetzt?“ wollte sie wissen.
„Wie wäre es wenn wir einen Teil dieser Klamotten ablegen und uns etwas Kaltes zu trinken organisieren?“
„Klingt nach einem Plan für mich.“
Sie schälten sich gegenseitig aus den Jacketts, legten die Mützen auf den Tisch und verließen zusammen mit der Technikercrew, welche die Kamera bedient hatte, den Raum.

Zwölf Stunden später saßen sie wieder im kompletten Dress im Besprechungsraum, vor sich auf dem Wandschirm, der Verteidigungsminister.
„Die Kanzlerin glaubt nicht dass sie wirklich aus dem Weltraum kommen und hält das alles für einen Trick.“
„Gut wenn sie das meint. Dann geben sie uns bitte die Koordinaten eines Flugplatzes wo wir landen können und sie wird selbst sehen dass dies kein Trick ist.“
Der Verteidigungsminister schaute kurz zur Seite und man sah dass er sich mit jemanden beriet.
„In Ordnung“, er tippte etwas in ein Terminal, was auf dem kleinen Display vor Vincent erschien, „dies sind die Koordinaten eines militärischen Flughafens in der Nähe von Berlin. Ich werde sie dort Empfangen und hoffe wirklich, das sie nicht meine Zeit vergeuden, um ihrer willen.“
„Da machen sie sich mal keine Sorgen. Wir sehen uns dann spätestens in…“ er schaute kurz zur Seite als wenn er etwas nachprüfen wollte, „sagen wir zehn Stunden. Bis dahin dürften wir es vom Mond in die Erdatmosphäre geschafft haben.“
Der Verteidigungsminister riss überrascht die Augen auf, doch bevor er etwas sagen konnte, unterbrach Vincent die Verbindung.
„War das nicht etwas unhöflich?“
„Ich denke nicht. Der Empfang der uns erwarten wird macht mir mehr Sorgen.“
„Stimmt. Na gut dann raus aus dem Fummel, ab in die Reinigung damit und her mit den Pilotenanzügen.“
„Freu dich nicht zu früh, schließlich müssen wir die später wieder anziehen.“
Sie verzog ein wenig sauer das Gesicht.
„Man, musstest du mich daran erinnern?“
Er streckte ihr kurz die Zunge raus und rannte dann vor ihr davon Richtung ihrer gemeinsamen Kabine, sie ihm auf den Fersen.
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Kapitel 12


Der Flug zur Erde verlief ziemlich ruhig, was kein Wunder war da die Raumfahrt auf der Erde nicht grade Fortgeschritten war.
Das einzige was ihn etwas beunruhigte, waren die Medien und die anderen Länder der Erde.
Was würden diese wohl dazu sagen, wie weit würden diese die ganze Sache aufplustern?
Für den Fall der Fälle hatte er die beiden Gundams und das zweite Shuttle, mit einem Spezialteam, auf dem Mond landen lassen und standen somit in wenigen Stunden bereit.
Vincent hoffte nur dass es nicht soweit kommen würde.

Der richtige Tanz begann, als sie in die Atmosphäre eintraten.
Vier Feuerbälle die der Erde über Deutschland entgegenstrebten. Er war sich sicher dass dies ein großartiges Schauspiel von dort unten sein musste.
Dank Fortschrittlicher Systeme und einem Nanopolimer, welches sich unter den Jägern und dem Shuttle vor dem eintritt ausgebreitet hatte um die Hitze abzuleiten, gab es auch hier keinerlei Probleme. Endlich verschwanden die Flammen und sie konnten ihren Flug ungestört fortsetzen.

Sie blieben ein gutes Stück über den Wolken, um den Flugverkehr nicht zu behindern, bis sie über dem Sperrgebiet ankamen, dass die vom Verteidigungsminister benannte Militärbasis enthielt.
Kaum waren sie in diesem Luftraum eingetroffen, sahen sie auf den Sensorschirmen zehn Jäger auf sich zu kommen, voll bestückt und mit entsicherten Waffen.
„Ankommender Flug, dies ist Staffelführer Alpha 1 von Flug 3.6.0. Sie sind in einen gesperrten Luftraum eingedrungen. Bitte identifizieren sie sich.“
„Staffelführer Alpha eins, hier spricht Vincent Kane vom Phoenix Geschwader. Wir werden auf ihrem Flugplatz erwartet.“
Die Jäger schossen über sie hinweg, ohne dass eine Waffe abgefeuert worden war und nahmen hinter ihnen Position ein.
Zur Sicherheit hatte Vincent seinen Leuten befohlen, die Waffen zu deaktivieren und nur die Schildbatterien geladen zu lassen um diese jederzeit aufrichten zu können.
„Bestätige. Wir haben den Auftrag, sie zu ihrem Ziel zu geleiten. Sollten sie irgendwelche Aktionen ausführen, die wir für Feindselig halten, pusten wir sie vom Himmel.“
„Kein Problem, führen sie uns hin.“
Das Vincents Jäger und sogar das Shuttle besser geschützt, und die Jäger zehnmal besser bewaffnet waren als diese Jäger, behielt er für sich.
Er schaltete auf den Staffelkanal.
„Alles mitgehört Phoenix eins?“
„Alles klar Leader. Beziehen Position im Verband und passen den Kurs an. Ich denk mal dass sie nicht wissen, was sie von unseren Maschinen halten sollen.“
„Denk ich auch und dabei haben sie noch gar nichts gesehen.“ Kicherte er.
„Stimmt. Am liebsten würde ich ihnen ja zeigen was diese Babys hier können, aber dann hätten wir vielleicht einen ausgewachsenen Krieg am Hals.“
„Auf keinen Fall, es wird vielleicht so schon schwer genug.“
„War auch nur ein Scherz Kane. Bis später, wir sehen uns unten.“
„Roger and out.“
Er öffnete einen Kanal zum Shuttle.
„Phoenix Leader an Shuttle, sind alle bereit?“
„Hier Shuttle, alles ist bereit. Sobald wir gelandet sind, werden wir auf ihr Signal hin aussteigen und den Absperrkordon installieren.“
„Gut, wir wollen ja nicht, dass ein Soldat mit nervösem Zeigefinger oder ein Terrorist unsere schönen Maschinen beschädigen oder?“
„Auf keinen Fall Sir.“ Gab der Major zurück.
„Gut. Bis zur Landung halten wir Funkstille. Folgen sie weiter dem Kurs der ihnen gegeben wird.“
„Verstanden, Roger and out.“
Vincent war zufrieden mit seinen Leuten. Alle waren sie in den letzten Monaten zu Profis geworden, doch was ihnen noch fehlte war eine Feuertaufe.
Er betete schon fast dafür, dass sie diese nicht ausgerechnet auf seinem alten Heimatplaneten bekommen sollten.

Ein halbe Stunde später, sie mussten die Antriebe drosseln damit die Erdjäger mithalten konnten, gingen alle unter die Wolken und einige Kilometer voraus kam eine lange Landebahn in sicht. Umgeben wurde diese und der riesige Gebäudekomplex am anderen Ende von einem dichten Wald.
„Hübsch.“ Sprach Vincent seinen Gedanken laut aus.
Weit in der Ferne konnte er die Ausläufer einer großen Stadt ausmachen.
*Ob das Berlin ist?* fragte er sich, hatte aber keine Zeit es in den Karten nachzuschlagen, da er sich auf die Landung konzentrieren musste.
Plötzlich schrillten seine Sensoren auf, er war in mehreren Zielerfassungen geraten.
Der Computer identifizierte mehrere Boden Luft Raketenstellungen entlang der Landebahn, während vor den Gebäuden eine regelrechte Verteidigungslinie aus Panzerfahrzeugen und Soldaten stand.
Auf den Dächern der Hangars und diverser anderer Gebäude, und sogar im Wald, hatte eine Sensorabtastung des Gebietes versteckte Menschen geortet, wahrscheinlich Scharfschützen oder Schützen mit tragbaren schweren Waffen.
„Leader, hier Phoenix eins. Scheint als werden wir erwartet.“
„Sieht ganz so aus. Bereitmachen zur Landung.“
„Roger.“
„Alpha eins, hier Phoenix Leader. Danke für das Geleit und sagen sie bitte der Flugkontrolle, das unsere Maschinen Senkrechtstarter sind und wir daher etwas näher bei den Gebäuden landen.“
„Ich werde es weiter geben, aber machen sie keine Dummheiten. Ich würde nur ungern gegen ihre Maschinen antreten müssen.“
„Das glaube ich ihnen gerne. Ich wünsche einen guten Weiterflug und freien Himmel.“
„Danke, Alpha eins aus.“

Vincents Gruppe drosselte ihre Geschwindigkeit und sank langsam zu Boden, während die Düsenjäger weiterflogen.
Etwa fünfhundert Meter von den Gebäuden und der Verteidigungslinie entfernt, fuhren alle Jäger und das Shuttle die Landevorrichtungen aus und setzten schließlich auf.
Der Shuttle verfügte über Rollen während die Jäger und auch Vincents eigener auf künstlichen und verstärkten Vogelbeinen landeten.
Diese senkten letztendlich den Jäger auf den Boden ab, während die Piloten die Maschinen herunterfuhren.
„Leader an alle, bleibt noch in den Jägern, ich werde als erstes aussteigen.“
„Bist du dir sicher?“
„Ja. Wenn sie sehen dass ein Mensch den Jäger verlässt, werden sie vielleicht etwas freundlicher sein als wenn sie mit zwei außerirdischen Damen konfrontiert werden.“
„Ich denke nicht, aber okay. Übrigens, da kommt eine Kolonne aus gepanzerten Fahrzeugen und eine Limousine auf uns zu.“
„Hab’s schon gesehen. Das ist wohl unser Empfangskomitee.“
Vincent entledigte sich der Gurte die ihn an den Schleudersitz banden, legte die Handwaffe bei Seite und schaltete den Jäger auf Bereitschaft, bevor er die Kanzel öffnete und eine Strickleiter herab ließ.
Sie hatten die Jäger so hingestellt, dass die Ausstiege von ihnen gedeckt wurden. Sollten sie also unter Feuer geraten, würden sie nicht Schutzlos in ihre Jäger steigen müssen.

Das Empfangskomitee bestand aus drei Fahrzeugen. Zwei waren Fenneks, Geländewagen, gut gepanzert mit einem bedrohlich aussehenden Maschinengewehr auf dem Dach das von einem Soldaten bedient wurde. Im vorderen Wagen konnte Vincent neben dem Fahrer und Schützen noch mindestens zwei weitere Soldaten ausmachen. Dazwischen eine weiße Limousine in der wohl der Minister saß und welche wahrscheinlich ebenfalls gepanzert war.

Er winkte ihnen kurz zu, bevor er die Strickleiter hinab stieg, den Helm ab nahm und sein Schweißnasses Haar ausschüttelte.
Er klemmte sich den Helm unterm Arm, ging auf die andere Seite des Jägers und wartete.
Sofort war ihm bewusst, dass er wahrscheinlich von jedem Scharfschützen in diesem Areal mit freier Schusslinie und von den Soldaten der ankommenden Wagen an den Maschinengewehren ins Ziel genommen worden war. Ein eisiger Schauer lief seinen Rücken hinunter, doch er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen und lächelte stattdessen, wenn auch etwas gezwungen.
Die Kolonne hielt keine fünfzig Meter von ihm entfernt an und die nicht für die Geschütze gebrauchten Soldaten stiegen aus.
Sofort hatten sie ihre Waffen auf Vincent und die anderen Gefährte gerichtet, vor allem auf das Shuttle.
Ein Soldat trat an die Hintertür der Limousine und öffnete sie. Heraus trat ein Herr in einem Vornehmen Anzug mit Krawatte, wahrscheinlich einer der Minister. Die Frage war nur, war es der Verteidigungsminister oder nicht, das konnte Vincent noch nicht sagen.
Den Helm im Gras beim Jäger lassend und erhobenen Händen, ging er langsam auf die Limousine zu.
Auch die Person im Anzug, sowie der Soldat welcher die Tür aufgemacht hatte und ein weiterer kamen ihm entgegen. Ersterer war wahrscheinlich ein Leutnant oder Major und trug keinen Helm, sondern eine Schirmmütze und an seiner Seite war eine Pistole, bei dessen Halfter er den Lederriemen geöffnet hatte um schneller zugreifen zu können. Der andere Soldat trug sein Maschinengewehr vor der Brust, mit dem Lauf zum Boden zeigend und dem Zeigefinger nahe am Abzug, immer bereit erst zu schießen und dann zu fragen.
Selbst die Tatsache, dass Vincent seine eigene Pistole im Jäger gelassen hatte und sein Halfter leer war, ließ sie nicht lockerer werden.
Etwa auf halber Strecke trafen sie sich und Vincent nahm langsam die Hände runter.
„Guten Tag.“ Grüßte er den Anzugträger, als wenn es das selbstverständlichste der Welt wäre.
„Wünsche ich ihnen auch. Ich bin der Sekretär des Verteidigungsministers. Ich soll sie hier abholen und zu ihm bringen, wenn ihnen das genehm ist.“
„Ich dachte er würde uns persönlich abholen?“
„Nun, dies war leider nicht möglich, Termine, sie verstehen?“
„Natürlich. Wenn sie gestatten, dann werde ich meine Stellvertreterin zu mir rufen und den Leuten im Shuttle bescheit geben, das sie einen Sicherheitskordon um unsere Schiffe errichten sollen.“
„Meinen sie wirklich dass dies notwendig ist und dass die Lage nicht schon angespannt genug ist?“
„Sir, dieser Kordon besteht aus einem mobilen Schildemitter, welcher einen Energieschild um die Jäger und das Shuttle aufbaut, es ist keine Angriffswaffe, nur eine passive Verteidigung gegen zu neugierige Nasen, Terroristen und Leute die einen zu nervösen Abzugfinger haben.
Dies soll natürlich keine Beleidigung sein Sir.“ Wandte er sich an den Herrn mit der Schirmmütze.
„Ich bin Oberstleutnant Jansen und derzeit für die Verteidigung dieser Basis verantwortlich. Auch wir würden es vorziehen, wenn es hier zu keinen Zwischenfällen kommen würde.“
„Nicht nur sie. Dies ist mein Heimatland, auch wenn ich mehr im Westen aufgewachsen bin.
Nichts ist unangenehmer als militärische Auseinandersetzungen im eigenen Land.“
Er reichte dem Oberstleutnant seine Hand.
„Mein Wort als Ehrenmann das es hier, sofern wir nicht provoziert werden, zu keinerlei militärischen Auseinandersetzungen kommen wird.“
Zögernd nahm der Oberstleutnant die Hand und schüttelte sie.
„Sofern meine Befehle nichts anderes sagen, werde ich diesen vorübergehenden Nichtangriffspakt akzeptieren.“
„Danke.“
Er wandte sich noch mal an den Sekretär.
„Sobald alles erledigt ist, ich rechne so mit einer halben Stunde, wird meine Stellvertreterin einen Aktenkoffer mitbringen, welcher wichtige digitalisierte Dokumente und ein Abspielgerät enthält.“
„Würden sie uns bitte erlauben, diesen Koffer erst auf Sprengstoff zu untersuchen?“
„Natürlich, doch ich versichere Ihnen jetzt schon, dass dort drin nichts ist, das jemanden hier gefährlich werden könnte. Wenn sie mich dann bitte entschuldigen.“
Er drehte sich um und ging zu seinem Schiff zurück. Im Schatten des Schiffes sprach er in ein verstecktes Mikro.
„In Ordnung Leute, wie wir es besprochen haben. Samantha, bleib du bitte erst noch im Jäger und komm erst heraus, wenn das Feld steht.“
„Roger.“ Kam ihre leicht angespannte Stimme aus dem Komm.
„Shuttle?“
„Hier Major Diss.“
„Sie können nun mit dem Aufbau der Schildpfosten beginnen, aber lassen sie bitte alle Waffen im Shuttle und holen sie sie erst raus, wenn alle Pfosten aktiviert wurden.
Wir haben zwar einen vorübergehenden Waffenstillstand, aber wir wollen hier keine Zwischenfälle provozieren.“
„Habe verstanden, wir sind unterwegs.“
Vincent sah rüber zum Shuttle. Eine Seitentür öffnete sich und heraus traten Zehn grazile Wesen in engen Kampfanzügen, welche an diversen Stellen gepanzert waren.
An einem Gürtel und einer Weste waren mehrere Taschen erkennbar und während das Unterzeug schwarz war, waren Weste, Hose und die Helme im Waldtarnmuster gehalten.
Was niemand auf der Erde wusste, diese Tarnmuster würden sich ändern, je nachdem in welchem Gebiet sie sich befanden.
In den Händen hielten sie lange Metallpfosten die unten eine Spitze zu haben schienen, an denen ansonsten noch nichts Auffälliges war.
Diese Zehn verteilten sich in einem Kreis um die Schiffe, rammten die Spitzen in den Boden, sie waren extra auf einer Rasenfläche gelandet, bückten sich dann um eine kleine Klappe aufzumachen und etwas in ein Kontrollfeld einzutippen.
Nacheinander traten sie zurück und meldeten über Komm dass sie bereit waren.
Kurz darauf kam Leben in diese Metallpfosten. Die obere hälfte teilte sich in vier Abschnitte und zum Vorschein kam eine lange Kristallstange.
Das untere Achtel wurde heruntergefahren und bildete einen Spreizfuß für besseren Stand. Lediglich der Teil in dem das Kontrollfeld war, öffnete sich nur auf einer Seite, der Außenseite und gab den Blick auf eine weitere, wenn auch kleinere Kristallstange frei.
Vincent verließ in Begleitung von Lilith das Areal und stellte sich zu dem Sekretär.
Dieser konnte nicht anders, genauso wie einige der Soldaten, und starrten Lilith ungläubig an.
„Okay Major, wir sind raus. Aktivieren sie nun den Schild.“
„Verstanden. Kommen sie und die Kommandeurin heil wieder zurück Sir.“
„Das haben wir vor.“
„Roger, wir warten hier auf sie. Ende und aus.“
Oben auf dem Shuttle öffnete sich eine Luke und ein weiterer Kristallstab richtete sich auf.
Er leuchtete kurz und Hell auf, dann legte sich ein leicht bläulich schimmerndes Feld um den oberen Bereich. Als das Feld auf die Stangen traf, breitete es sich Seitlich bis zum Boden aus und bedeckte auch einen kleinen Bereich direkt vor den Säulen, so dass sie von außen nicht beschädigt werden konnten.
„Wie lange können sie da drin überleben?“ fragte der Oberstleutnant ungläubig.
„So lange bis die Vorräte ausgehen. Das Feld lässt die Luft gefiltert durch, hält aber alle festen Objekte wie zum Beispiel Projektile und Körper draußen. Aber wie das genau funktioniert, kann ich ihnen natürlich nicht sagen.“ Meinte er lächelnd.
„Ich bin auch nicht sicher ob ich das wissen will.“ Gab der Oberstleutnant zurück.
„Nun ja, ich denke wir sollten langsam losfahren oder?“ meinte Vincent.
„Zeit ist ein kostbares Gut und das wohl nicht nur für uns, oder irre ich mich da Herr Sekretär?“
Dieser riss sich von dem Los was um ihn herum vorging.
„Ja, natürlich. Kommen sie bitte.“ Stammelte er und führte sie zurück zur Limousine.
Sie stiegen ein, fuhren ein kurzes Stück zum Sicherheitskordon, dann mussten sie noch mal aussteigen, sich nach versteckten Waffen abtasten und den Aktenkoffer untersuchen lassen, doch schließlich waren sie endlich unterwegs Richtung Berlin zum Bundestag…
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Kapitel 13

Sie fuhren gute zwei Stunden durch den Nachmittagsverkehr in die Hauptstadt, diesmal allerdings ohne die beiden Militärwagen.
„Wir wollen möglichst kein Aufsehen erregen. Ich hoffe es ist ihnen recht, wenn wir durch einen Hintereingang ins Gebäude gehen?“
„Sicher. Presserummel können wir im Moment gar nicht gebrauchen.“
Lilith hatte sich vor der Abfahrt, in ein langes dunkles Gewandt gekleidet, welches über eine Kapuze verfügte die sie sich weit ins Gesicht ziehen konnte. Es war nicht grade unauffällig, aber immer noch besser als wenn die Fotographen und Paparazi ihre Leku sahen.
Kurze Zeit später bogen sie in eine Seitenstraße nahe dem Bundestag und hielten vor einem verschlossenen Tor. Der Fahrer gab eine Karte in einen Automaten und tippte einen Code ein, dann öffnete sich das Tor und gab den Weg zu einer Tiefgarage frei.
Sobald er die Karte wieder zurückgenommen hatte, fuhr er weiter.
„Wir sind jetzt in einer privaten Tiefgarage die extra für den Bundestag gebaut wurde. Hier werden die Wagen der Abgeordneten und Minister geparkt und von hier führt ein Tunnel in den Bundestag.“
„Interessant.“ Meinte Vincent der von dem allen vorher noch gar nichts gewusst hatte.
Ehrlich gesagt, hatte er sich vorher für Politik gar nicht wirklich interessiert.
Fast alles was man in den Medien gehört hatte, war irgendwie negativ gewesen, ob es nun das Inland, den Euro oder die EU an sich betraf. Die Schuldenkriese auf der Welt die in den Vorjahren begonnen hatte, war noch lange nicht vorbei.

Der Wagen hielt, alle stiegen aus und der Sekretär führte sie an Wachpersonal, Kammaras und ähnlichem vorbei in den beleuchteten, dennoch recht nüchternen Verbindungstunnel.
An der Decke verliefen Rohre und Kabel während an den Wänden ein dicker blauer Streifen entlang lief. In regelmäßigen Abständen waren Feuerlöscher angebracht und ab und an durchbrach eine Feuerschutztür die Wände.
Der Gang endete vor einer weiteren Feuerschutztür, welche in ein Treppenhaus führte und dieses führte hoch ins Bundestagsgebäude.
Der Sekretär führte sie aber nicht in den Tagungssaal, sondern in den Bürobereich, wo er dann in ein Büro eintrat, auf dessen Schildchen links daneben groß Verteidigungsminister und der Name stand.
„Ich bitte sie einzutreten und da vorne Platz zu nehmen. Er wird sie in kürze empfangen.“
„Je kürzer desto besser.“ Meinte Lilith und setzte sich mit dem Aktenkoffer auf eine dunkle, mit Leder überzogene Gästecouch.
Vincent folgte ihr, nachdem er sich kurz interessiert umgesehen hatte und setzte sich ebenfalls.
Der Raum sah wie ein Warteraum aus, nur etwas vornehmer.
Vor ihnen befand sich ein kleiner Glastisch, in einer Ecke war in eine Wand eine Garderobe eingelassen wo man Jacken aufhängen konnte und links neben der Tür war ein großer Schreibtisch über Eck, auf dem zwei Flachbildmonitore und Unmengen an Akten zu sehen waren. An den Wänden hingen ein paar Bilder mit Landschaftsbildern, was für Vincent erheiternd war, denn für diese so genannte Kunst, die für ihn nur aus farbigem Geschmiere zu bestehen schien, hatte er nichts übrig.
„Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“
„Kaltes Mineralwasser reicht uns, danke.“
Der Sekretär verbeugte sich leicht und verließ dann das Büro.
Entspannt warteten sie darauf, dass sich irgendetwas tat.

Lange mussten sie nicht warten, da öffnete sich die Tür ein zweites Mal, nachdem der Sekretär mit den Getränken zurückgekommen war, und ein älterer Herr mit Brille und langsam grau werdenden Haaren trat ein.
Beide standen aus Höflichkeit auf.
„Ich wünsche einen guten Tag. Sie müssen Vincent Kane sein.“ Meinte er freundlich und reichte Vincent die Hand.
„Richtig und das hier neben mir ist meine Stellvertreterin Lilith.“
Sie schlug die Kapuze zurück und lächelte, bevor auch sie ihm die Hand reichte.
„Da haben sie aber eine wirklich einzigartige Stellvertreterin Herr Kane.“
„Danke. Ja sie ist wirklich etwas Besonderes.“
„Alter Schmeichler.“ Meinte sie leise und stieß ihn mit ihrem linken Ellebogen an.
Der Minister lachte.
„Nun, kommen sie doch bitte in mein Büro. Mein Terminkalender räumt mir derzeit nicht viel Zeit ein.“
„Natürlich, aber wenn sie das gehört haben was wir ihnen sagen werden, kann es sein das ihr Terminkalender etwas umstrukturiert werden muss.“ Meinte Lilith.
Der Minister hob verwundert eine Augenbraue, führte sie dann aber in sein Büro.
Das Büro war recht spartanisch eingerichtet. An den Wänden standen große Holzschränke, wahrscheinlich voll mit Aktenordnern oder anderen Medien, während der Raum von einem großen Massivholzschreibtisch dominiert wurde. Auf diesem stand wieder ein Flachbildschirm, Tastatur und Maus. Dazu einige Schreibtischutensilien und wieder Aktenstapel.
Hinter dem Schreibtisch war ein großer Drehstuhl mit großer schwarzer Rückenlehne und vor dem Schreibtisch zwei Sessel, im selben Stil und selbem Material wie die Couch im Vorraum.
„Setzen sie sich bitte.“ Meinte er während er um den Schreibtisch herum trat.
Sobald alle saßen, kam er sofort zur Sache.
„Also, entschuldigen sie dass ich so direkt bin, aber würden sie mir nun bitte erklären was sie von uns wollen?“
Vincent berichtete ihm was sich vor kurzem vorgetragen hatte, dass seine Familie wegen irgendetwas wovon er nichts wusste verhaftet worden war und immer noch festgehalten wurde.
„Und warum kommen sie damit zu mir? Ich bin da doch gar nicht für zuständig.“
„Nein, aber sie waren dafür zuständig, das wir in den Luftraum über Deutschland einfliegen durften und für die Sache am Flughafen.“
„Das stimmt wohl, aber wie geht es nun weiter?“
„Nun, wir haben hier zwei Möglichkeiten dieses Problem zu lösen. Den friedlichen oder den komplizierte Weg. Ich denke wir bevorzugen beide den Friedlichen weg oder?“
„Wollen sie uns drohen?“ fragte der Minister, während er Vincent aus zusammengekniffenen Augen ansah.
„Nicht doch, nicht doch. Herr Minister, diese Welt war vor noch gar nicht so langer Zeit meine Heimat genau wie die Ihre. Erinnern sie sich noch an die Vorkommnisse vom 21.12. dieses Jahres?“
„Natürlich.“
„Genau das ist mir auch passiert und ohne das würden wir uns hier nicht sehen, sie wüssten nicht einmal dass es mich gibt, weil ich nur ein weiterer Hatz IV Empfänger auf einer langen Statistikliste wäre. Aber grade weil ich am 21.12. von dieser Welt verschwand, ist all das zustande gekommen was ich ihnen erzählt habe, das was sie wahrscheinlich auf den Aufzeichnungen vom Flugplatz gesehen haben und auch dass, was ich ihrer Regierung und jeder anderen Regierung auf dieser Welt, ausgenommen vielleicht den Taliban verseuchten Ländern und Süd Korea, anbieten will im Austausch für die Freiheit meiner Familie, der Niederlegung aller Anklagepunkte, der wieder Freimachung ihrer Konten und einer Gerichtlichen Verfügung gegen meine Stiefgeschwister, dass sie in Zukunft meine Familie nicht mehr behelligen und sie von einem Erbe, für den Fall das meinen Eltern einmal was passieren sollte, ausschließt.“
„Das sind einige Punkte und auf das meiste habe ich keinen Einfluss. Nur eine Frage, dass was sie uns anbieten wollen, ist das eine friedliche Technologie oder eine die im Krieg verwendet werden kann?“
„Wie sie vielleicht wissen, besteht bei fast jeder Technologie die Möglichkeit, dass sie in einem Kampf oder Krieg eingesetzt werden könnte. Jeeps und andere Kfzs können gepanzert und mit Waffen ausgerüstet werden, eine Kettensäge schneidet sich genauso gut durch Fleisch und Knochen wie durch Holz und ein Messer kann einen Käse schneiden, aber auch zur Mordwaffe werden.“
„Ich verstehe.“ Meinte er.
„Nun, ich will sehen ob ich ihnen einen Termin bei der Rechtsabteilung und der Technik- und Forschungsabteilung und natürlich der Bundespräsidentin beschaffen kann. Deren Terminkalender sind zwar noch voller als meiner, aber ich denke, dort sind sie besser aufgehoben als hier.“
„Danke, aber bitte machen sie etwas Druck. Wir sind wie wir schon sagten, nur sechs Tage hier auf dem Planeten. Am Siebten reisen wir ab und wenn wir bis dahin nicht alles geregelt haben, nehmen wir unsere Technik wieder mit, befreien meine Familie und verschwinden, ob nun mit oder ohne die Erlaubnis durch EU Luftraum zu fliegen.“
„Ich verstehe. Gut, mein Sekretär wird sie zu einem Hotel fahren lassen, wo sie sich frisch machen können. Ich werde ihren Fall weitergeben und sie abholen lassen, wenn es soweit ist.
Da wir bald Sylvester haben, werden viele nicht grade begeistert sein, aber da es so wichtig ist, werden sie es wohl verstehen.“
„Danke noch einmal.“ Alle standen auf und beide schüttelten dem Minister nacheinander die Hand bevor sie das Büro verließen.
Draußen erwartete sie bereits der Sekretär.

Keine Stunde später befanden sie sich in einem Hotel für WIPs, ganz in der Nähe zum Bundestag.
„Was meinst du?“ fragte Lilith, „Wie lange wird das dauern?“
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Es könnte sein dass dies alles auf dem letzten Drücker entschieden wird. Das sich die Regierungen in einem Land entscheiden, dauert schon lange, wenn sich ein Kontinent entscheiden muss geschweige denn die ganze Welt, das kann ewig dauern.“
Lilith seufzte, schälte sich weiter aus ihren Klamotten und verschwand im Bad. Vincent sah sich noch einmal in dem Apartmentzimmer um, dann aktivierte er sein Komm.
„Phoenix Leader an Phoenix zwo, wie ist die Lage?“
„Leader hier zwo, alles ruhig. Die meisten Soldaten wurden abgezogen, aber ich bin sicher dass sie nur in eine nahe Kaserne verlegt worden sind. Die schweren Geräte sind immer noch hier, genauso wie die Luftabwehr. Ich denke eine Flucht ohne die Reserve könnte etwas schwer werden.“
„Keine Sorge, bisher sieht es noch gut aus. Beobachten sie weiter die Lage und sagen sie mir, wenn sich etwas ändern sollte.“
„Mache ich. Over und aus.“
„Bestätige, Over und aus.“
Durch die, einen Spalt weit aufstehende Badezimmertür, quoll Wasserdampf und das Geräusch einer Duschbrause war zu vernehmen.
Vincent schloss die Apartmenttür ab, spähte noch mal an den geschlossenen Vorhängen vorbei nach draußen und als er mit allem zufrieden war, beeilte er sich damit, sich ebenfalls auszuziehen und zu Lilith unter die Dusche zu verschwinden.
Er hoffte echt dass sich die Minister beeilen würden.


Zwei Tage waren sie nun schon in dieser Dimension und erst am dritten bekamen sie den Anruf, dass die Minister sie erwarteten.
Sie wurden wieder mit einer Limousine abgeholt, allerdings diesmal einer kleineren wie sie die Minister verwendeten keine Stretch Limo, und wurden wieder in die vom Vortag bekannten Tiefgarage gefahren. Wieder schafften sie es, ohne das Reporter sie behelligten doch Vincent fragte sich, wie lange das noch gut ging.
Oben wurden sie von vier Personen in einem kleinen Konferenzraum erwartet.
Den Verteidigungsminister kannten sie ja bereits, dazu gesellte sich die Ministerin für Justizfragen und die beiden Minister für Technik und Forschung.
Die Kanzlerin war derzeit nicht in Deutschland, sondern unterwegs, war aber über eine Konferenzschaltung mit Video Phone anwesend.
Als sich alle Minister vorgestellt hatten, nahmen alle an einem ovalen Tisch platz, alle außer Lilith die den Aktenkoffer auf den Tisch legte, ihn öffnete und einige Akten und einen kreisförmigen Apparat heraus holte, bevor sie ihn wieder schloss und auf den Boden stellte.
Vincent erhob sich wieder.
„ Zuerst einmal möchte ich ihnen allen danken, dass sie mir ihre kostbare Zeit zur Verfügung stellen. Mein Name ist Vincent Kane, ehemals Bürger dieser Welt und dieses Landes und dies hier ist Lilith, meine Stellvertreterin in allen Belangen.
Wie ich schon dem Verteidigungsminister erklärte, war ich einer jener Menschen, die am 21.12.2012, also vor wenigen Tagen, auf mysteriöse weise verschwanden.
Nun bin ich wieder hier, weil ich leider einen Notruf meiner Familie bekam, in dem es hieß dass sie verhaftet wurden und festgehalten werden. Ich bin nun hier, um genau das auf die eine oder andere Weise zu Regeln. Natürlich bevorzuge auch ich die friedliche Methode, doch wenn alle Stricke reißen, werden wir sie befreien, von hier verschwinden und die Welt wird leer ausgehen.“
Zuerst blieben alle Still, bis die Ministerin für Justizfragen aufstand und eine Akte vor sich aufklappte.
„Ich habe mir den Fall ihrer Familie angesehen. Sie wurden beschuldigt, im großen Stil mit Drogen zu handeln und ihre Geschwister würden Softwarepiraterie betreiben.“
„Das ist doch gestunken und erlogen!“ platzte es aus Vincent heraus.
„Meine Eltern hatten noch nie etwas mit Drogen zutun und meine Geschwister sind keine Softwarepiraten. Meine Schwester arbeitet bei einer Telefonfirma als Callagent und mein Bruder arbeitet bei einer großen Firma als Fachlagerist. Die haben gar keine Zeit für so was.
Wer hat sie eigentlich beschuldigt?“
„Das können wir ihnen nicht sagen. Wir konnten auch den Verdacht des Drogenhandels und der Softwarepiraterie nicht bestätigen da die Polizei nichts gefunden hat.
Eigentlich sollte all das zu den Akten gelegt werden, aber wegen des mysteriösen Auftauchens ihrer Familie aus dem nichts und wegen der uns unbekannten Technik in ihrem Besitz, wurden sie für weitere Befragungen in Schutzhaft genommen, heißt es hier.“ Sie deutete auf die Akten vor sich.
„Nun gut. Ich denke der Herr Verteidigungsminister hat ihnen schon gesagt was ich verlange oder?“
Er sah zum V. Minister hinüber.
„Ich habe ihnen alles gesagt, was sie mir erzählt haben, aber es wäre vielleicht besser wenn sie es noch einmal wiederholen.“
Vincent nickte.
„Also, ich möchte das meine Familie sofort wieder freigelassen und ihnen ihr Eigentum, dazu zählt auch diese Fernbedienung, zurückgegeben wird. Ferner sollen alle Schäden, die entstanden sind, beglichen, die Konten meiner Familie sollen wieder freigegeben werden und jene, die ihnen das eingebrockt haben, sollen verhaftet und per Gerichtsbeschluss untersagt werden, meinen Eltern je wieder zu nahe zu kommen. Ach ja, ein Schmerzensgeld für sie sollte auch drin sein und ich hoffe den Tieren ist nichts passiert.“
Die Ministerin sah noch einmal in die Akten.
„Der Hund und die beiden Katzen wurden vorübergehend in eine Tierpflegestätte übergeben. Weitere Informationen habe ich leider nicht.“
Nun meldete sich die Kanzlerin zu Wort.
„Ich denke das wird alles kein Problem sein, doch nun würden wir gerne wissen, was sie uns anzubieten haben, was so wichtig ist, dass sie uns hier zusammengerufen haben.“
„Natürlich. Meine Stellvertreterin wird ihnen alles erklären.“
Vincent setzte sich und überließ Lilith das Wort.
Diese ging einmal um den Tisch und gab jedem einen dünnen Aktenordner.
Dann ging sie zurück zu Vincent und aktivierte den Ring über eine kleine Schaltfläche an einer Seite.
„Die Technologie die wir Ihnen und der ganzen Welt, mit Ausnahme jener Länder, die für ihre Regime oder als Terroristenhochburgen bekannt sind, anbieten, dürfte viele ihrer Probleme hier auf der Erde lösen.
Das Gerät das sie auf den Schematischen Zeichnungen in den Akten und hier im Holoprojektor sehen, ist ein AMR, ein All Material Recycler.“
„Recyclinganlagen haben wir schon einige auf der Erde und es kommen immer neue dazu, was ist an dieser so anders?“ wollte die Kanzlerin wissen.
„Nun, zu Anfang wäre zu erwähnen, dass sie mit einer Technik arbeitet, die es auf dieser Welt wohl in den nächsten 50 Jahren nicht geben wird. Zum zweiten ist sie so ausgelegt, das diese eine Anlage, alles Recyceln kann was sie hinein geben und das beinhaltet auch ABC Material.“
Dies brachte ihr von allen ungläubige Blicke ein.
„Ich werde es ihnen erklären…“
Und das tat sie.
Dieser Termin dauerte den Großteil des Tages und wurde mehrmals unterbrochen für Erfrischungen, Mittagessen und dem Landeanflug der Kanzlerin.
„Da wir, des Mächtegleichgewichtes auf der Erde, diese Technologie nicht nur einem Land anbieten können, werden wir sie allen zur Verfügung stellen, bis auf eben jenen Ländern der Erde, wo die Wahrscheinlichkeit groß ist, das sie als Terror- oder Erstschlagswaffen bzw. zum verschwinden lassen unerwünschter politischer Feinde benutzt werden könnten.“
Wenn sich die Weltregierungen innerhalb der nächsten drei Tage einigen können, werden wir ihnen die Pläne und einen Prototypen geben, samt des Replikators und des Security Upgrades.
Wenn sie länger brauchen, werden wir ihnen nur die Pläne zum Bau, die Formeln für die Herstellung der benötigten Materialien und eine Mobile Version des Gerätes hier lassen.
Also lassen sie sich bitte nicht zu viel Zeit. Die Welt in der sie leben, hat die Chance sich zu verbessern, aber dafür müssen sie mehr tun als bisher.
Viele Projekte sind in der Vergangenheit am Geld gescheitert, doch nun können sie Technik um sonst bekommen, bzw. fast umsonst schließlich gibt’s da ja den Deal wegen Mr. Kanes Familie.“
Damit schloss sie den langen Vortrag, schaltete den Holoprojektor ab und trat zurück an Kanes rechte Seite.

„Das ist ein ganz schön dickes Ei dass sie uns da ins Nest legen.“ Meinte die Kanzlerin.
„Und dies alles nur weil ihre Familie irrtümlich verhaftet worden ist?“
„Meine Eltern haben vor kurzem im Lotto gewonnen und sie wünschen sich nichts mehr als ihren Lebensabend in Ruhe zu verbringen, so wie jeder andere auch.
Ich half ihnen ein bisschen und sie durften einen einwöchigen Urlaub in meiner Dimension verbringen. Für das wohl meiner Familie nehme ich eine Menge in kauf und sollte das hier unter Dach und Fach sein, werden sie alle mich und meine Streitkräfte nie wieder sehen.“
Er verschwieg ihnen dass er ab und an vorbei kommen würde um nach seiner Familie zu sehen.
„Aber nur noch eines zum Schluss, was meine Stellvertreterin ihnen noch nicht gesagt hat.
Diese Technik unterliegt einer sehr weitreichenden Bedingung, noch weitreichender als das Wohl meiner Familie. Ich bin sicher ihre Forscher werden die Techniken die in diesen Plänen vorhanden sind, auch für andere Bereiche des Lebens verwenden und das können sie auch gerne machen, das ist mir egal. ABER!“ betonte er mit erhobenen Zeigefinger, „sollte ich eines Tages hierher zurück kommen, und Militär oder zivile Waffen oder andere Kriegsgeräte vorfinden, die auf jener Technologie basiert die wir ihnen gaben, werden wir die Erde von dieser Technik säubern und sie werden wieder da stehen wo sie jetzt stehen.
Die einzige Ausnahme die ich akzeptieren würde, wäre zum Bau von Raumschiffen und als Schutz vor außerirdischen Aggressoren. Alles andere ist ein absolutes No Go!“
„Wir können ihnen natürlich nichts versprechen,“ sprach die Kanzlerin, „aber ich werde es in meiner nächsten Konferenzschaltung so an alle weitergeben.“
„Danke Frau Kanzlerin.“ Meinte Vincent.
„Nun, wir werden nun einiges zu bereden haben. Herr Verteidigungsminister, beraumen sie bitte für Morgen eine Sondersitzung an mit höchster Dringlichkeit.
Sie Mister Kane und Misses Lilith sollten sich nun wieder zum Hotel begeben. Diese Sonder Tagung wird überaus anstrengend sein, schon allein deshalb weil die Presse nicht zugegen sein darf.
Frau Justizministerin, sorgen sie bitte dafür dass die Eltern dieses Herrn sofort freigelassen und alles in die Wege geleitet wird. Ob wir uns nun einig werden oder nicht, diese Bürger wurden zu Unrecht beschuldigt und das müssen wir wieder gut machen. Und lassen sie nach jenen fahnden, die dass alles angestiftet haben.“
„Ich werde es sofort an die zuständigen Behörden weitergeben.“
„Nun, damit scheint alles gesagt worden zu sein. Ich danke ihnen allen für ihre Zeit und wir sehen uns dann Morgen.“
Damit wurde die Verbindung unterbrochen und alle verließen den Raum.
Während Lilith den Holoprojektor einpackte, eilte Vincent hinter der Justizministerin her.
„Entschuldigen sie bitte noch mal Frau Justizministerin…“
Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an.
„Ja bitte?“
„Ich würde gerne mit meiner Partnerin zum Haus meiner Eltern in Westdeutschland fliegen, aber mit unseren Maschinen oder mit dem Flugzeug und der Bahn wäre das zu auffällig.
Da sie hier Morgen darüber Diskutieren wie es weiter geht und wir im Hotel festsitzen würden, würde ich gerne zum dort hin zurückkehren und alles für die Sylvesterfeier vorbereiten. Schließlich ist Morgen Nacht ja schon Sylvester und wenn in dem Haus, nach der Durchsuchung, nur halb so viel Chaos herrscht wie ich vermute, wäre es besser wenn es vorher beseitigt werden würde.“
„Ich kann sie verstehen, aber was ist wenn wir sie doch brauchen? Außerdem, sie machen uns Druck und sagen, wir hätten nur sieben Tage Zeit, wovon mit Heute schon drei verloren sind, bevor sie wieder gehen und dann fragen sie nach so was?“
Vincent seufzte.
„Sie haben ja Recht. Es ist nur…“
Nun seufzte auch sie, allerdings etwas frustriert.
„Ich kann sie verstehen, auch mir liegt meine Familie am Herzen und auch ich bin ein bisschen ungehalten darüber, aus dem Urlaub gerissen zu werden und Morgen an dieser Sondersitzung teilnehmen zu müssen. Ich kann ihnen versichern, das ich da bestimmt nicht die einzige bin.“
„Das verstehen ich ebenfalls.“ Sagte er mit traurigem Gesicht.
Nach ein paar schweigsamen Momenten meinte sie schließlich:
„Passen Sie auf, ich denke ich kann da was regeln, es wird wahrscheinlich ein wenig Aufruhr erzeugen, den ich eigentlich vermeiden will, aber wenn sie mir versprechen, am 1.1. um 10 Uhr an dem Platz zu sein, an dem wir sie absetzen werden, dann werde ich versuchen für sie beide an einen Hubschrauber zu kommen, der sie vom Hoteldach zurück zum Militärflughafen bringt. Von dort wird sie dann eine Bundeswehrmaschine zu… Wo sagten ie noch mal leben ihre Eltern?“
Vincent beschrieb ihr wo sich die Stadt befand und das dort auch eine Kaserne in der nähe war.
„Ah gut. Wir werden sie zu dieser Kaserne bringen und am nächsten Tag wieder abholen.“
„Das wird nicht nötig sein denke ich.“
„Wie das?“
„Es ist so, meine Eltern hatten, als sie gefangen genommen wurde, ein Gerät bei sich. Dieses Gerät brauche ich wieder, dann kann ich eine Abkürzung nehmen, in dem ich ein Portal in meine Welt öffne und dann mit meiner eigenen ein Portal zum Flughafen öffne wo unsere Jäger stehen.“
Er verschwieg ihr das die Portalsteuerung die er benutzte mehrere Standorte einspeichern und anwählen konnte. Stattdessen wollte er dass seine Eltern sein Geschenk wieder zurückbekamen.
„Ich verstehe. Nun, das macht die Sache einfacher und Kostengünstiger.
Einverstanden, ich werde mich darum kümmern und gleich darauf werde ich versuchen, eine Freilassung ihrer Eltern zu erwirken.“
„Und der Tiere bitte.“
„Natürlich, und der Tiere. Aber nun verschwinden sie bevor ich mir alles noch Mal anders überlege!“ meinte sie lächelnd.
„Danke sehr.“ Verabschiedete sich Vincent und eilte schnell zu Lilith zurück.
„Was hattet ihr den noch so dringend zu bereden?“ fragte sie verwundert.
„Das wirst du schon sehen. Lass uns schnell zum Hotel zurück fahren und packen.“
Als sie den Gang hinunter liefen, sah ihnen die Justizministerin nach…
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Kapitel 14

Der Flug zum Flugplatz dauerte nur eine knappe halbe Stunde und nachdem Vincent sich kurz mit seinen Leuten beraten hatte, stiegen er und Lilith auch schon in den Hubschrauber, welcher sie auf die andere Seite Deutschlands brachte.
Samantha war ein wenig traurig dass sie nicht mit durfte, doch daran konnten sie nichts ändern. Es musste nun mal immer eine Pilotin bei den Jägern sein.
Vincent versprach ihr dafür eine Riesen Party sobald sie wieder zuhause waren, was sie ein wenig tröstete.
Der Flug vom Militärflugplatz zu dieser Kaserne, dauerte dafür den Rest des Nachmittags und einen Großteil der Nacht.
Lilith sah dabei neugierig aus den Fenstern der Maschine, als sie über Wiesen, Felder, Wälder, Städte und Dörfer hinweg flogen, vieles davon allerdings unter einer schicht Frost und teilweise Schnee begraben.
„Das ist eine schöne Welt.“ Meinte sie begeistert.
„Ach das ist noch gar nichts. Du solltest sie mal im Frühling sehen, da sieht sie noch viel schöner aus.“
„Lass uns irgendwann wenn hier Frühling ist, zurückkehren. Ich will das unbedingt mal sehen.“ Sagte sie verträumt und schmiegte sich an ihn.
„Sicher liebes, alles was du willst.“
„Alles?“ fragte sie vergnügt.
„Oh, nun ja, das meiste vielleicht.“ Scherzte er,
Dafür fing er sich einen Ellebogenknuff ein und beide lachten.
Der Flug dauerte und dauerte.
Mit einem Flugzeug wären sie wesentlich schneller gewesen, aber der nächste Flugplatz war entweder Weeze, Düsseldorf oder einer nahe den Niederlanden gewesen weil der Ort nur einen Segelflugplatz hatte und die Kaserne nicht über solch eine Einrichtung verfügte.

Irgendwann gegen zwei Uhr Morgens kamen sie endlich an.
Beide hatten versucht in der Zeit etwas zu schlafen, waren aber kaum dazu gekommen und nun entsprechend KO.
Ein Wagen der Kaserne brachte sie dann schließlich zum Haus seiner Eltern.
Zum Glück für ihn hatte er noch die Schlüssel, die er nach dem Einzug seiner Eltern von diesen bekommen hatte, sozusagen als Ersatzschlüssel falls sich seine Mutter einmal aussperrte oder für Notfälle.
Er schloss die Tür auf, trat ein und schaltete das Licht an.
Was sich Ihnen Bot war eine total verwüstete Wohnung. Vieles war auseinander genommen, zerstört und verstreut worden auf der Suche nach Substanzen, die seine Eltern noch nie auch nur in die Finger genommen hatten.
„Sieht nach einer Menge Arbeit aus.“ Meinte Lilith, während beide ins Wohnzimmer traten.
„Denke ich auch, zuviel für uns und das meiste ist auch noch kaputt.“
Er hob ein Bild vom Boden auf, ein eingerahmtes Foto seiner Familie, eine Momentaufnahme, wie sie alle noch sehr viel jünger, in einer art Kanu sitzend auf eine Wildwasserbahn bezwangen, welche sich in einem Freizeitpark befand in dem er selbst das letzte mal vor einigen Jahren gewesen war.
Das Glas war zersprungen als es beim durchsuchen der Wohnung runter gefallen war.
Er vermisste sie.
„Ich hab mich etwas umgesehen. Alle Räume sehen so aus wie hier. Die Küche sieht sogar noch schlimmer aus, weil auch alle Lebensmittel durchwühlt und rausgeräumt worden sind.“
„Na klasse, das erklärt dann wohl auch diesen Geruch.“
„Ja. Was hälst du davon wenn wir kurz in unsere Welt reisen, uns dort ausschlafen und dann mit einer Putzkolonne hier anrücken und alles sauber machen?“ meinte sie, als sie hinter ihn trat, ihn von hinten umarmte und neugierig das Bild ansah, das er immer noch in den Händen hielt.
„Seit ihr das?“
„Ja. Eine der glücklicheren Momente aus meiner Kindheit. Eine der wenigen Male in denen wir als Familie in einem Freizeitpark waren.“
„Klingt so als wenn deine Kindheit nicht grade die beste war.“
„Nein, wahrlich nicht. Sie hatte auch viele gute Seiten, doch die vergisst man nur zu leicht und übrig bleiben die schlechten Erinnerungen.“
Er seufzte und stellte das Bild zurück in ein Schrankregal.
„Was deine Idee angeht, einverstanden. In der kurzen Zeit die hier vergeht, kann hier nichts passieren und während die anderen hier klar Schiff machen, kann ich mir Vaters Auto schnappen und einkaufen fahren.
„Gut, aber erst nachdem wir eine Bestandsliste gemacht haben, was deine Eltern alles hier hatten.“
„Hmm, wenn ich es mir recht überlege. Warum machen wir die Liste nicht jetzt und bringen die Lebensmittel aus unserer Welt mit? Am 31. Dezember einkaufen zu gehen ist eine mehr als Nervige Angelegenheit, vor allem wegen der vielen Last Minute Einkäufer, das gibt immer megalange Schlangen an den Kassen.“
„Okay, aber nur dieses eine Mal.“ Meinte sie.
„Du bist echt ein Schatz.“ Gab er lächelnd zurück, drehte sich um und küsste sie lange und innig.
Danach suchten sie sich schnell was zu schreiben und verschwanden in der Küche, bevor sie das Haus verließen und im Garten das Portal in ihre Welt öffneten.

Kurze Zeit Später, in Kanes Welt waren in der Zeit zwei Tage vergangen, öffnete sich das Portal erneut und insgesamt sieben Mann, voll bepackt mit Tüten und Gerätschaften und in dicke Wintersachen gekleidet, traten daraus hervor.
Vincent lief schnell zum Vordereingang, von da ins Haus und öffnete die Balkontür. Die Nachbarn sollten nicht sehen dass ein ganzer Trupp ins Haus eindrang, auch wenn um diese Uhrzeit kaum wer auf den Beinen sein sollte.
Nachdem alle im Haus waren, wurden die Fünf Mädchen und auch Lilith auf die verschiedenen Räume aufgeteilt, während Vincent sich den Keller ansah.
Auch hier war alles zerwühlt worden, und so begann er nach und nach selbst Ordnung zu schaffen.
Stunden später kam er verschwitzt aber zufrieden aus dem Keller zurück nach oben und trat in die Küche.
Sunny hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst her zu kommen und die Küche zu übernehmen.
„Junge was ein Saustall.“ Kommentierte sie den Zustand der Küche als sie Vincent in der Tür sah.
„Wie konnten diese Polizisten hier nur alles so hinterlassen?“
„Nun, sie werden dafür bezahlt Beweise zu finden, nicht aber hinterher wieder aufzuräumen.“
„Ja, schon. Aber diese ganzen Lebensmittel die hier verteilt lagen. Ein Wunder das keine Schädlinge hier aufgetaucht sind!“
„Wer weis Sunny. Hast du die Fallen aufgestellt?“
„Noch nicht, erst will ich noch wischen.“
„Gut. Ich werde dann mal schauen wie weit die anderen sind.“
Sunny nickte und ging wieder an die Arbeit.
Er trat ins Schlafzimmer seiner Mutter welches sich Lilith vorgenommen hatte.
„Ich denke das meiste muss erst wieder gewaschen und gebügelt werden.“ Meinte sie.
„Das können wir evtl. drüben bei uns machen, weil die Wäsche auch einen Platz zum trocknen braucht.“
„Stimmt. Ich werde mich mit den anderen drum kümmern, wenn wir sie wieder zurück bringen.“
„Gute Idee.“
Als nächstes checkte er das Schlafzimmer seines Vaters und das Bad, wo er dass selbe zu hören bekam und schließlich das Wohnzimmer.
Hier hatten zwei der Bediensteten ein Gerät aufgebaut, welches einen Schwarm Nanobots enthielt und programmierten grade ein Instandsetzungsprotokol.
„Und? Wie kommt ihr voran?“
„Wir haben fast alle Schäden Katalogisiert. Als nächstes werden wir noch bestimmen, wo was hinkommen soll.“
„Klingt gut. Dann stör ich euch mal nicht weiter.“
Er ging zurück zu Sunny und half ihr in der Küche.

Wenige Stunden später, es war mittlerweile neun Uhr Morgens, trotzdem war es draußen noch stock duster.
Es hatte wieder zu schneien angefangen und die Bediensteten und Lilith hörten kurz mit ihrer Arbeit auf und sahen dem Tanz der Flocken im Licht einer Gartenlampe zu.
„Wunderschön.“ Meinte eine der Bediensteten.
„Können wir das auch mal bei uns haben?“ fragte Lily, die mitgekommen war um sich später um die Tiere zu kümmern, dazu hatte sie auch die Halsbänder mitgebracht.
„Sicher. Allerdings wäre Mimi glaub ich nicht so sehr davon begeistert, weil dann all ihre tollen Pflanzen und Blumen eingehen würden.“
„Oh…“ meinten alle enttäuscht.
„Keine sorge, ihr werdet auch noch öfter Schnee sehen, sobald der Planet fertig ist um dem sich der Mond dreht.“ Versprach er, worauf hin alle freudig jubelten.
„Okay, aber nun erstmal zurück an die Arbeit, wir sind noch nicht ganz fertig.“
Mit neuer Begeisterung stürzten sich alle in die Arbeit und schließlich, gegen halb 11 waren sie fertig. Lilith brachte alle bis auf Lily und Sunny nach Hause, mit sich nahm sie fast die komplette Wäsche seiner Eltern und natürlich alle Geräte die sie mitgebracht hatten.
Vincent nutzte die Gelegenheit und lüftete einmal komplett durch. Auch wenn die Essensreste nun alle beseitigt waren, klebte doch immer noch ein unangenehmer Muff in der Wohnung und er hoffte dass es damit dann vorbei sei.
In der Zwischenzeit sorgten er und Sunny in der Küche erst einmal für ein stärkendes Frühstück für sie drei um sich dann an die Vorbereitungen für das Mittag, bzw. das Abendessen zu machen.
Etwas später allerdings, schloss er die Gartentür und Fenster wieder, bevor er die Heizung hochdrehte.

Es dauerte keine halbe Stunde, bis Lilith und die drei Catgirls von vorher wieder zurück kamen, voll beladen mit Wäschekörben und einigen mobilen Gestellen welche von einer Folie umgeben waren, in denen Hemden und Jacken hingen an Bügeln.
Es war etwas schwer alles durch den Schnee zu bekommen, aber nachdem alle mit anpackten, hatten sie damit keine Probleme.
Schnell war alles wieder in den Schränken verstaut und die drei Mädchen konnten mit dem was übrig blieb weder zurück in ihre Welt.
Nun hieß es warten und die vier machten es sich auf der Couch bequem und schauten Fern.


Endlich, gegen 14 Uhr, sie hatten es sich im nun sauberen und aufgeräumten Wohnzimmer gemütlich gemacht und waren leicht eingeduselt, hörten sie von der Haustür Stimmen und das freudige Geheule und Gebelle eines Hundes.
„Aufstehen alle, ich glaube sie sind da.“
Er selbst war schneller auf den Beinen als die anderen, doch nicht schnell genug.
Das erste was passierte war, das er vom Flur aus wieder zurück ins Wohnzimmer flog, als die Hündin ihn mit Schwung ansprang.
Nur Lilith hatte er es zu verdanken, dass er nicht hinten rüber viel und sich wehtat.
„Ist ja schon gut kleines.“ Meinte er zu der Hündin als sie aufgeregt immer wieder an ihm hoch sprang.
„Was macht ihr denn hier und…“ wollte seine Mutter wissen, als sie erstmal bemerkte, dass die Wohnung total sauber war.
„Aber?“
„Nun, wir waren etwas früher hier als ihr, genauer gesagt seit Heute Früh um halb drei.
Die Wohnung sah aus als hätte ne Bombe eingeschlagen, alles war kaputt und die Küche… Glaubt mir ne Müllkippe wäre dagegen sauber gewesen.“
„Das kannst du wohl laut sagen.“ Kam es von Sunny die lächelnd die Arme vor ihren Brüsten verschränkte.
„Aber wie ihr seht, haben wir uns etwas Verstärkung geholt und alles mit ein bisschen weiterer Arbeitskraft und ein paar Spielereien aus unserem Taschenuniversum wieder hergerichtet.“
„Ich weis gar nicht was ich sagen soll…“ meinte sein Vater.
„He, ihr seit zum Teil durch mich erstmal in diese Lage gekommen, da ist es doch selbstverständlich dass ich dafür auch grade stehe oder?“
Er grinste sie schief an.
„Aber kommt erstmal rein, zeiht die dicken Klamotten aus und macht es euch gemütlich.
Ich denke Mal ihr könnt einen Kaffee gebrauchen oder?“
„Das ist eine wunderbare Idee.“ Antwortete seine Mutter, während Sunny in die Küche ging.
„Gut dich zu sehen.“ Begrüßte ihn seine Schwester während sie ihn umarmte.
„Da haste ja ganze Arbeit geleistet.“ Meinte sein Bruder.
„Joh, aber ich hatte ja auch ne Menge Hilfe. Ohne meine fleißigen Bienchen vom Ressort hätte ich das nie in der Zeit geschafft und ohne unsere Technik hätten wir vieles wegschmeißen müssen.“
„Und wie lang bleibt ihr?“ wollte seine Mutter wissen.
„Nur bis Morgen früh, dann müssen wir wieder gehen.“
„Oh.“ Meinte sie etwas traurig.
„Macht euch nichts draus, ich bin froh dass euch nichts passiert ist und es euch allen gut geht. Ach äh, Lily, kümmerst du dich bitte um die Tiere?“
„Gerne doch.“ Meinte sie lächelnd, ging zur Hündin und legte ihr das Halsband an, bevor sie zu seiner Schwester ging und dasselbe mit den Katzen im Korb machte.
„Aber ich dachte, die sind nur dafür, wenn wir in eure Welt zu besuch kommen?“ sprach seine Schwester aus was alle dachten.
„Die nehmen wir auch wieder mit. Ich dachte nur, es wäre schöner wenn wir ALLE Sylvester feiern könnten, inklusive der Tiere.“
„Tolle Idee.“ Kam es von der Hündin und auch die Katzen, welche sich auf die Rückenlehne der Couch zurückgezogen hatten stimmten dem zu.
„Na das kann ja nur ein interessanter Abend werden.“ Meinte sein Vater.
„Denk ich auch. Sag mal, sollen wir noch los Feuerwerk holen oder sollen wir dieses Jahr wieder ohne feiern?“
„Feuerwerk? Was ist das?“ wollten Lilith, Sunny und Lily alle gleichzeitig wissen.
„Nun, ich denke wir schauen mal ob wir noch etwas kriegen. Lass uns noch ne Stunde ausruhen, dann fahren wir beide noch mal zu den Discountern hier in der Ecke.“
„Super, aber auf Böller sollten wir verzichten, Lily und Sunny und natürlich den Tieren zu liebe.“
„Einverstanden.“ Brummte er und genoss das Gefühl, endlich wieder in seinem Sessel zu sitzen.
Die nächsten beiden Stunden wurde damit zugebracht, dass jeder, auch die Tiere erzählte, was sich die letzten Tage zugetragen hatte.
Dabei wurde Kaffee, Kakao und Kuchen gerecht und alle waren in guter Stimmung.
Schließlich trennten sie sich alle wieder, seine Mutter verschwand ins Schlafzimmer, sein Bruder und seine Schwester blieben mit den Katzen im Wohnzimmer und Lilith, Lily und Sunny gingen in die Küche.
Vincent fuhr indes mit seinem Vater und dessen Auto zum nächsten Discounter.
Dort fanden sie noch ein wenig Bodenfeuerwerk und ein pack mit ein paar Raketen, das sollte genügen.
Zusammen mit ein paar alkoholischen, einer Menge nicht alkoholischen Getränken, einer Ladung Knabberkram und ein paar Sachen für das Frühstück am nächsten Tag, kehrten sie wieder zurück.
Nachdem sie alles reingeschleppt hatten, zog sich auch sein Vater in sein Schlafzimmer zurück, während Vincent zu den Frauen in die Küche ging.
Mit fünf Personen war diese nun aber etwas zu voll und Sunny fing an sich zu beschweren weil immer jemand im Weg war.
„Lilith, warum gehen du und Lily nicht erstmal wieder zurück nach Hause? Du kannst ja die Zeitverschiebung so anpassen, das sie solange wir hier sind, synchron läuft.“
„Gute Idee. Soll ich noch irgendwas dort machen oder Mitbringen für Heute Abend?“
„Ich denke wir haben alles hier oder brauchst du noch etwas Sunny?“
„Nein, alles Okay.“
„Gut, dann bis später und ruht euch etwas aus.“ Verabschiedete er sich von den beiden, wobei er sie nacheinander umarmte.
So leise wie sie konnten, zogen sie sich an und verschwanden durch die Balkontür in den Garten. Vincent öffnete vom Balkon aus das Portal und schon waren sie verschwunden.

Dieses Sylvester dürfte noch sehr interessant werden…
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