Kurzgeschichte: Skyrim Charakter Tagebuch

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Bloody_Kain
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Kurzgeschichte: Skyrim Charakter Tagebuch

Beitrag von Bloody_Kain »

Moin auch.
Diese Geschichte hab ich vor ein paar Jahren mal geschrieben, ein paar Monate nachdem Skyrim raus kam glaub ich.
Es sind ein paar Tagebuch Einträge eines damaligen Charakters von mir welche die Zeit zwischen dem Entkommen aus Helgen und dem Abschluss des ersten Dungeons (Huegelgrab) mit der goldenen Drachenklaue beschreiben.
Ich halte mich mit Umschreibungen hier nicht so lange auf, da viele hier das Spiel und die Anfänge ja kennen.
Wer es nicht kennt: Achtung vor tieffliegenden Spoilern. xD

Hier die Geschichte. Eine Fortführung ist nicht angedacht, dafür ist das Spiel zu Umfangreich. ^^
Viel Spaß beim lesen. ;-)
Skyrim Charakter Tagebuch

15. Letzte Saat
Ich schreibe diese Zeilen in ein Tagebuch, das ich ab Heute regelmäßig führen werde.
Im Moment sitze ich hier in einer Siedlung namens Flusswald in einer Taverne und versuche mich von den Ereignissen der letzten beiden Tage zu erholen, bevor meine Flucht weiter geht.
Deshalb beginne ich meine Aufzeichnungen eben jenen chaotischen Tagen, soweit ich mich noch an sie erinnern kann.


Ich weis nicht welcher Tag es war, aber so wie es aussah, sollte es mein letzter werden.
Ich befand mich auf einem Pferdekarren und mir dröhnte der Schädel.
Wie war ich nur in dieses Schlamassel geraten?
Ich wusste es nicht mehr.
Mit mir auf dem Karren saßen noch drei Personen. Einer war ein Nord und saß mir links gegenüber.
Jener rechts gegenüber von mir schien ein Imperialer zu sein, doch welchem Volk der Mann rechts neben mir angehörte, konnte ich nicht sagen.
Er wurde gefesselt und sogar geknebelt, als ob allein seine Stimme schon tödlich wäre.

Als ich mich umsah, entdeckte ich einen weiteren Pferdekarren vor uns. Davor und hinter uns ritt eine kleine Eskorte.
Wo wurden wir hingebracht? Was würde mit uns geschehen?
Nach der Landschaft und der Kälte zu schließen, waren wir auf den Weg in den hohen Norden, nach Himmelsrand.
Doch warum hier?

Jedes Mal wenn ich versuchte, mich an mein früheres Leben zurück zu erinnern, schmerzte mir der Kopf. Ich konnte nicht einmal sagen, was in den letzten paar Tagen passiert war und ob der Gedächtnisverlust eine Folge von zuviel Alkohol, einer Schlägerei, Zaubern oder vielleicht Gift war.

Aber eines wusste ich, sollte ich den heutigen Tag überstehen, würde ich ein neues Leben unter einem neuen Namen anfangen, wo auch immer ich gerade war.
Wenn es wirklich Skyrim war wo ich mich gerade befand, sollte ich hier gut untertauchen können.
Hier kannte mich niemand, hier sollte ich sicher sein.

Die Stunden verstrichen und nachdem ich mehrmals wieder in Bewusstlosigkeit zurückgesunken war, was immer mich erwischt hatte muss stärker gewesen sein als ich dachte, sprach mich der Nord an, der mir links gegenüber saß.
Er meinte ich hätte versucht die Grenze zu überqueren und sei dann in einen Hinterhalt der Imperialen geraten, genau wie sie.
Aber welche Grenze?

Der Herr rechts gegenüber von mir wurde von dem Nord als Dieb bezeichnet, und dieser nannte den Nord einen Sturmmantel…
Was bei den Neun war ein Sturmmantel?
Die beiden hatten eine kleine hitzige Diskussion und wie es schien, sind oder waren die Sturmmäntel eine Art Rebellengruppe die in Skyrim aktiv ist… oder war.

Dann fiel ein Name. Der Mann neben mir, der gefesselt und geknebelt war, schien eine wichtige Person zu sein, wurde er doch als Ulfrik Sturmmantel bezeichnet, der Jarl von Windhelm, Anführer der Rebellion und angeblich der wahre Großkönig von Himmelsrand, welches auch als Skyrim bekannt war.

Sehr interessant, aber genutzt hat mir die Information in dem Moment sehr wenig.

Die Gespräche gingen noch eine weile weiter, bis wir von der Wache angeschnauzt wurden, endlich ruhig zu sein.
Das Gelände wurde immer winterlicher. Überall lag Schnee und die einzigen Bäume die zu sehen waren, waren Nadelbäume.
Wenn wir noch nicht in Himmelsrand waren, dann definitiv an seiner Grenze.

Wir kamen in einen Ort, den der Nord Helgen nannte.
Während der Dieb zu den Neun betete, er möge errettet werden, hörte ich irgendwo etwas davon, dass schon der Scharfrichter warten würde.
Waren wir auf dem Weg in unseren Tod?
Die beiden Wagen hielten und nach und nach stiegen die Gefangenen, zu denen ich auch gehörte aus.
Wir wurden in Reihen aufgestellt und warteten auf unser Schicksal.
Ein Kaiserlicher rief uns nacheinander auf und notierte etwas in einen Buch, neben ihm ein hoher Kaiserlicher Soldat in pompöser Rüstung.
Zuerst war der geknebelte Mann dran, dann der Nord, der Ralof von Flusswald hieß und schließlich der Dieb.
Doch als er zum Scharfrichter treten sollte, riskierte er sein Leben lieber bei einem Fluchtversuch, als dem sicheren Tod entgegen zu treten.
Er wurde von einem Pfeil getroffen bevor er auch nur fünfzig Schritte gemacht hatte…
Schließlich wurde ich aufgerufen und musste vortreten.

Er trug meinen Namen, Ragnar Schwarzpfote und meine Rasse ein und verglich sie mit einer Liste gesuchter Personen, fand mich dort allerdings nicht vor.
Als er dies der Kaiserlichen sagte, ließ sie mich dennoch in die Reihe geleiten, in der auch die anderen Gefangenen auf ihren Tod warteten. Wahrscheinlich waren ihr alle Khajit unangenehm, sie misstraute ihnen oder sie wollte einfach alle Zeugen loswerden.

Als ich dort stand, musste ich mit ansehen wie ein anderer Gefangener, ein Nord aber nicht der mit dem ich im Wagen gesessen hatte, zum Henkersblock geführt wurde.
Er kniete nieder, legte seinen Kopf auf den Block und ehe ich es begriff, ließ auch schon der Henker seine Axt fallen. Der körperlose Kopf fiel in einen Korb neben dem Block.
Nun war ich dran.
Ich schickte ein letztes Stoßgebet an die Götter und bereitete mich auf den Tod vor.
Was danach geschah, ist nur ein schwimmen in meinen Erinnerungen.
Alles ging so schnell, doch ein Bild wird wohl für immer in meinen Erinnerungen eingebrannt sein.
Dort, auf dem Turm vor dem der Henkersblock stand… saß auf einmal ein großer schwarzer Drache, der aussah als hätte Oblivion ihn persönlich ausgespien.

Die Gefangenen nutzten ihre Chance und versuchten zu entkommen, doch die meisten von ihnen, wie auch die Kaiserlichen wurden Opfer des Feueratems des Drachen.
Ich hielt mich an den Nord und kämpfte mit ihm zusammen um unser Leben.
Wir betraten den Turm, streckten das kaiserliche Miststück nieder, welche uns alle hinrichten lassen wollte, schlugen uns durch Wachen und unterirdische Gänge, bis wir in einen Geheimgang flohen der uns weit außerhalb von Helgen führte.
Wir reisten noch ein Stück weiter zusammen, stießen auf ein paar Wölfe und den so genannten Wächtersteinen, welche es in ganz Skyrim geben soll, bis wir irgendwann in Flusswald ankamen.
Angeblich lenken diese Steine die Wege des Schicksals, wobei jeder Wächterstein einem anderen Wächter unterstand und ungewöhnliche Kräfte verlieh.
Hier konnte ich mich zwischen Krieger, Magier und Dieb entscheiden und da ich als Khajit schon immer meinem Glück vertraut habe, nahm ich den Dieb.
Ein Lichtstrahl schoss in den bewölkten Himmel, kaum das ich den Stein berührt hatte.
Was dies alles allerdings bedeutete, ist mir immer noch nicht ganz klar.

Er wies mir noch den Weg zu einer nahen Siedlung namens Flußwald, bevor wir uns trennten und ich mein Glück selbst in die Hand nahm.
Mit ein paar Münzen, die ich bei unserer Flucht fand, mietete ich mir dort ein Zimmer in der Taverne, kaufte mir ein leeres Buch, Feder und Tinte und begann mit jenen Aufzeichnungen, die ihr hier lesen könnt.
Des Weiteren besorgte ich mir beim örtlichen Schmied eine neue Ausrüstung, um jene zu ersetzen, welche ich mir auf unserer Flucht von den Toten zusammengesammelt hatte.
Ich dachte es würde zu sehr auffallen, wenn ich weiterhin Teile der kaiserlichen Rüstungen tragen würde, zumal sie in einem nicht gerade guten Zustand und Blut beschmiert waren.
Ich hatte schon versucht sie zu säubern, aber der Geruch war für meine empfindliche Nase immer noch vernehmbar. Um einige Kilo leichter und ein paar Münzen reicher, ging es mir schon gleich viel besser, und die neue Fellrüstung schmiegte sich an meinen Körper, als wäre sie speziell für mich gemacht worden… was zum Teil daran lag, das ich einige Teile selbst angefertigt hatte. Jedenfalls würde sie mich wärmen, wenn es mal wieder etwas zu kalt werden würde. Wir Khajit tragen zwar Fell, doch sind wir mehr an die wärmeren Gefilde von Elsweyer gewöhnt. Dort in der Wüste wurden die Wüsten zwar auch sehr kalt, aber gegenüber zu den nächtlichen Temperaturen hier, waren diese die reinsten Sommer Temperaturen.

Ich schließe nun diese Aufzeichnung fürs erste ab. Morgen will ich versuchen, noch ein wenig mehr Geld zu verdienen, in dem ich den Dorfbewohnern helfe.



17. Letzte Saat
Es gibt tatsächlich etwas zu tun hier in diesem Dorf.
Heute lernte ich beim örtlichen Schmied die Grundlagen der Schmiedekunst.
Ich durfte einen Eisendolch und einen Fellhelm herstellen, welcher mir noch gefehlt hatte und dann auch noch veredeln.
Beim Händler erfuhr ich dann von einem Diebstahl. Angeblich hat er lange Zeit lang ein Ornament besessen, das wie eine Drachenkralle aussah und aus massivem Gold bestand.
Er versprach mir eine ordentliche Belohnung, wenn ich sie ihm wiederbringe.
Seine Schwester zeigte mir am Dorfrand den Weg zum Hügelgrab, hoch oben auf dem Berg auf der anderen Seite des Flusses.
Ich bin schon gespannt was mich dort erwartet.
Ich überprüfte ein letztes Mal meine Ausrüstung, Zauber, Tränke, andere Vorräte und meine Waffen und machte mich dann auf dem Weg…

Ich bin froh dass ich als Khajit von natur aus ein Fell habe, dieses Klima ist wahrlich nichts für Hautträger oder Argonier. Doch wie schon geschrieben, wurde es auch mir schnell zu viel und war froh über meine neue Fellrüstung, auch wenn sie gegen Waffen wenig Schutz bot.
Aber es heißt ja, dass die Nord Eis statt Blut in ihren Venen haben…
Ich glaube allerdings dass es ehr der Met ist, der sie am erfrieren hindert.
Viel zu süß und stark für meinen Geschmack, aber es gibt kaum ein anderes Getränk in diesem Land und wenn man es nicht verträgt, wird man direkt als Milchtrinker bezeichnet.
Gut, gegen ein Glas frische kalte oder warme Milch habe ich noch nie etwas gegen einzuwenden gehabt, aber hier gilt dies anscheinend als eine Art Beleidigung und soll andeuten, das man kein Mann, kein Krieger war.

Ungefähr auf der hälfte der Strecke, traf ich auf einen alten Wachturm.
Drei Banditen hatten sich diesen als Unterschlupf gewählt und gingen sofort auf mich los, sobald ich in Sichtweite war.
Dank meiner neuen Ausrüstung, war es aber ein recht kurzes Scharmützel und ein paar Hiebe mir meinem Streitkolben später der einzigen Waffe neben dem Bogen aus Helfen die ich nicht verkauft hatte, lagen sie Tod zu meinen Füßen.

Bei der Durchsuchung des Turms fand ich ein paar weitere Vorräte und etwas Gold.
Als ich den Turm wieder verließ, hatte es zu schneien begonnen und Wind kam auf.
Da es zu gefährlich war bei diesem Wetter und der aufziehenden Dunkelheit weiterzureisen, beschloss ich hier zu übernachten und Morgen früh bei hoffentlich besserem Wetter weiter zu reisen.
Ich platzierte am Eingang des Turms einen Warnzauber, den ich im Dorf aus einem Buch gelernt hatte und legte mich nahe eines kleinen Feuers nieder, dass vorher den Banditen ein wenig wärme gespendet haben muss.


18. Letzte Saat
Die Nacht war sehr kalt, aber ansonsten sehr ruhig.
Der Wind ließ gegen Mitternacht nach, doch dafür schneite es noch stärker.
Nun, kurz vor Sonnenaufgang, lässt er langsam nach.
Weder meine Spuren vom Vortag, noch die Leichen waren noch zu sehen. Alles unter dicken Schneeschicht verschwunden.
Nach einem schnellen Frühstück aus den Beständen der Banditen, meine eigenen Vorräte wollte ich noch schonen, packte ich meine Sachen und setzte meinen Weg fort.
Auf dem Rückweg würde ich hier evtl. noch einmal halt machen, bevor ich den Weg zurück nach Flusswald antrat.

Ich bin in dem Hügelgrab, ich kann es gar nicht glauben.
Noch nie habe ich solch einen Ort betreten, glaube ich zumindest.
Draußen haben mich noch mal drei Banditen erwartet, drinnen zwei weitere.
So wie es aussah, war dieser Vorraum vorher ein Nest von mutierten Riesenratten. Ich schnitt mir leise etwas von deren Fleisch ab, um es später jemanden zu zeigen.
Bei einem toten Banditen fand ich ein paar Münzen und als ich weiter schlich, konnte ich zwei weitere Banditen belauschen, die sich Sorgen um einen Kameraden und ihren Anteil an der Beute machten.
Nun, jetzt werden sie sich nie wieder Sorgen um irgendetwas machen.
In einer Truhe fand ich ein paar weitere nützliche Sachen und einen kleinen Septimbetrag.
Sobald ich mich etwas aufgewärmt habe, werde ich weiter in diese Ruinen vordringen…

Autsch, das hat bestimmt wehgetan.
Diese Ruine scheint gefährlicher zu sein als ich dachte.
Im Moment stehe ich in einer Kammer, vor mir ein Hebel, dahinter ein Tor.
Links von mir sind drei Säulen die man drehen kann mit seltsamen Bildern drauf. Ein Falke, eine Schlange und etwas, das wohl ein Fisch sein soll.
Ich werde mich noch etwas umsehen, denn so enden wie dieser Bandit, möchte ich auf keinen Fall.
Anscheinend war seine Kombination falsch denn er wurde, sehr unschön, von einem Hagel Stahlpfeile nieder gerafft.


Ich habe mich etwas umgeschaut und tatsächlich drei Bilder gefunden, die sich nicht bewegen lassen.
Mal sehen ob sich die Tür öffnet, wenn ich die Säulen so drehe, dass dieselben Bilder sichtbar sind.

Es hat geklappt!
Mir war schon etwas bange, als ich den Hebel umlegte, aber als die Tür sich endlich öffnete, hätte ich laut jubeln können.
Nur die Tatsache, dass es hier irgendwo noch andere Gefahren geben musste, die ich nicht auf mich aufmerksam machen wollte, hielt mich davon ab.
Weiter gings…

In dem Raum dahinter erwartete mich eine Truhe, ein Tisch und ein… Seelenstein?
Ich glaube ich habe schon einmal von diesen Dingern gehört, aber wo weis ich nicht mehr.
Angeblich kann man in ihnen mit einem bestimmten Zauber, die Seelen gerade getöteter Feinde binden.
Nun, ich kenne den Zauber nicht, noch nicht, aber vielleicht sind sie ja etwas wert.

Neben diesem Raum führte eine hölzerne Wendeltreppe nach unten, tiefer in den Berg.
Von unten dringen seltsame Geräusche herauf. Ich sollte mich besser darauf vorbereiten dass es haarig werden könnte…

Ratten! Ich hasse Ratten!
Kaum war ich unten, wurde ich von einem Pack dieser Riesenratten angegriffen.
Zum Glück sind sie keine wirklichen Gegner und so waren sie schnell Geschichte.
Im Gang dahinter hörte ich eine Stimme, jemand rief um Hilfe.
Vorsichtig folgte ich dem Gang und bog nach links.
Vor mir erstreckte sich eine große Kammer, was an sich nicht überraschend war.
Allerdings hatte sich hier eine ziemlich große Frostspinne niedergelassen denn überall hingen dicke Netze, Eierbeutel und ehemalige Opfer.
Eines dieser Opfer war anscheinend noch am Leben, denn es zappelte in einem der Netze und rief um Hilfe.
Gerade als ich mich aufmachen wollte, ihn zu befreien, denn die Stimme klang ehr männlich als weiblich, vernahm ich über mir eine Bewegung.
Dort war sie, die größte Spinne die ich je gesehen habe!
Ein eisiger Schauer lief mir den Rücken herunter, wenn es eines gab was ich noch weniger mochte als Ratten, dann waren es Spinnen, vor allem wenn sie groß genug waren, das ich ihre nächste Mahlzeit sein konnte!
Diese schien aber von einem vorherigen Kampf verwundet zu sein, wenn ich die Schleimspur richtig deutete, die sie hinter sich herzog. Ich nahm meinen Schild, den ich bei den Banditen erbeutet hatte vom Rücken, zog meinen Streitkolben und machte mich kampfbereit.


Der Kampf war fürchterlich und ein paar Mal dachte ich, ich schaffe es nicht.
Doch dann gelang mir ein Streich, der ein paar der Augen der Spinne traf und sie blendete. Sofort als sie von mir abließ, setzte ich nach. Ich beschwor einen Flammenzauber herauf, den ich ebenfalls im Dorf gelernt hatte, und verbrannte sie bis nur noch ein Haufen Asche übrig war.
Sobald ich meine Wunden versorgt, und vorsichtshalber ein Gegengift getrunken hatte, ging ich zu dem Schreihals und befreite ihn.
Wie sich herausstellte war er ein weiterer Bandit und wollte sofort abhauen, sobald er frei war.
Als er sich umdrehte um davon zu rennen, erspähte ich ein großes Objekt in eine seiner Taschen und etwas Goldenes funkelte durch einen Riss.
Ich packte ihn am Arm um ihn aufzuhalten, doch wie aus dem Nichts hielt er plötzlich einen Dolch in der Hand und versuchte mich damit abzustechen.
Mit einem Schwung meines Schildes, schlug ich ihm den Dolch aus der Hand und während er diese mit schmerzverzerrtem Gesicht festhielt, setzte ich mit meinem Streitkolben nach und erschlug ihn.
Und tatsächlich, er hatte die Kralle die ich suchte… und ein Tagebuch…
Ich blätterte durch die Seiten mit einer sehr schlechten Handschrift und erfuhr so, das es noch tiefer in de Ruine einen geheimen Ort gab, der vielleicht einen großen Schatz enthielt.
Neugier und der Geruch des Goldes das dort vielleicht auf mich wartete, ließen mich weiter in dieses Grab vordringen.

In der nächsten Kammer angelangt, musste ich erst einmal stoppen und schlucken.
Leichen! Aufgebahrt in Wandnischen zur ewigen Ruhe.
Vorsichtig ging ich die Reihen entlang und plünderte hier und da ein paar Grabbeigaben.
Plötzlich bewegte sich eine der Leichen und griff mich an!
In der Überraschung schaffte es dieses Ding beinahe, mich zu überrumpeln, doch dann riss ich mich zusammen und überwand es und noch zwei weitere, die ihm folgten.
Außer Atem und ein wenig erschöpft, durchsuchte ich die nun endlich toten Untoten und versorgte einmal wieder meine Wunden.
Ich hoffte nur, dass ich einen Weg aus dieser Gruft finden würde, bevor mir meine Vorräte ausgehen würden.
Am Ausgang dieses Grabes fand ich eine interessante Falle vor.
Eine Bodenplatte war mit einem Mechanismus in der Wand verbunden, welcher ein Stachelbewehrtes Eisengitter vorschnellen, und das Opfer nicht nur aufspießen, sondern auch vor die Wand schleudern ließ.
Wie es aussah, hatte diese Falle mir sogar einen Kampf erspart, denn ein weiterer toter Untoter lag zerschmettert an einer Wand neben der Falle.

Vorsichtig stahl ich mich an der Falle vorbei und ging weiter.

Untote und Fallen, das war es was mich in den nächsten Räumen und Gängen erwartete.
Ich kämpfte mich weiter vor, bis ich irgendwann in einem Gang stand an dessen Ende ein großes Metalltor mit seltsamen Ornamenten drauf mir den Weg versperrte.

Bei genauerer Betrachtung gab es in dieser Tür drei verschiedene Ornamente und eine Platte in der Mitte, in die anscheinend ein bestimmter Schlüssel gesteckt werden muss…
Ein Schlüssel mit drei Fingern…
Moment!
Ich zog die erbeutete goldene Drachenkralle und das Tagebuch aus meinem Beutesack und studierte die letzten Einträge.
Aha dort stand etwas. Die Lösung des Torrätsels befand sich auf der Kralle.
Ich sah sie mir genauer an und tatsächlich, auf ihr befanden sich ebenfalls drei Symbole.
Ich drehte die in die Tür eingelassenen Ornamente, welche sich anscheinend auf großen Steinkreisen befanden, bis sie denen auf der Kralle entsprachen, setzte diese auf die kleine Platte mit den drei Löchern und drehte sie.
Etwas klickte. Schnell zog ich die Kralle aus den Löchern und steckte sie in einen meiner Beutel, bevor ich meinen Schild in Erwartung einer weiteren Falle hob, doch dann senkte sich das Tor mit einem gewaltigen rumpeln in den Boden und gab den Weg ins Allerheiligste des Hügelgrabes frei ohne dass irgendetwas passiert war und ich atmete erleichtert auf.

Einen Gang später, traf ich auf eine große Grotte. Ein Bach hatte sich quer hindurch gefressen und so eine Art Insel geschaffen auf der auf einem erhöhten Punkt ein großer Sarkophag stand.
Dahinter war eine Wand mit seltsamen Zeichen drauf.
Als ich mich ihr näherte schien sie mich zu rufen.
Ich hörte einen seltsamen altertümlichen Gesang, so wie Stammesgesang und doch anders.
Eines der… Wörter? darauf leuchtete und die Worte schienen sich in meinen Geist zu brennen.
Was im Namen des ursprünglichen Lichtes ging hier vor?
Als ich mich der Wand weiter näherte, bekam ich so etwas wie einen Stromschlag und ich ging in die Knie.
Als ich aufsah, war das leuchtende Wort verschwunden, dafür hörte ich hinter mir das Geräusch eines sich bewegenden Sargdeckels.
Der Tote der in diesem Sarkophag geschlummert hatte, war wieder erwacht und griff mich an.
Zuerst dachte ich dass dies kein Problem sein würde wie die anderen vor ihm, doch irrte ich mich. Dieser hier war von einem gänzlich anderen Kaliber und schon bald kämpfte ich mit all meiner Kraft um mein Leben…

Endlich, es ist vollbracht.
Wieder war ich siegreich und diesmal war mein Lohn größer als ich es für möglich gehalten habe.
Der Untote führte eine alte Nord Zweihandklinge welche verzaubert zu sein scheint.
Von ihr geht eine eisige Kälte aus und wenn ich sie schwinge, umgibt sie ein eisiger Nebel.
Zufrieden warf ich die alte Nordaxt die ich einem der Untoten abgenommen und bisher benutzen musste da mein Streitkolben zu beschädigt war um ihn weiter zu benutzen, weg und legte die neue Klinge in die Rückenscheide.
In einer Truhe in der Nähe fand ich etwas Gold und ein paar andere Sachen die ich wahrscheinlich gut verkaufen konnte… wenn ich hier erst einmal heraus war.

Nach der Versorgung meiner Wunden, sah ich mich weiter in der Kammer um und Tatsächlich fand ich einen weiteren Gang, der von dem innersten Heiligtum wegführte.
Ich beschloss ihm zu folgen, da ich nicht noch einmal durch dieses mit Fallen und von Untoten verseuchte Grab gehen wollte. Außerdem war ich nun voll beladen mit Schätzen und die würden mich sicher beim kämpfen ziemlich behindern.
Zurücklassen war allerdings auch keine Option.
Noch einen Blick zurück werfend, zündete ich eine Fackel an, die ich unterwegs von einem toten Banditen geplündert hatte, und folgte vorsichtig dem Gang in der Hoffnung das er mich hinaus und zurück an die Oberfläche führen würde, denn ehrlich gesagt ging mir diese Gruft langsam auf die Nerven. Ich bin lieber draußen unter freiem Himmel als irgendwo im Untergrund in verfallenen Verließen, Tempeln oder Gräbern.

Dort, Tageslicht!
Endlich, es geht wieder ins Freie.
Ich hoffe ich komme nicht zu weit weg von der Siedlung aus, das Zeug ist doch recht schwer…

Draußen sog ich die frische kalte Luft mit Genuss in meine Lungen. Ich brauchte etwas um mich an die Helligkeit zu gewöhnen, doch dann sah ich, dass ich auf einem Felsvorsprung stand und es unter mir einige Meter in die Tiefe ging.
Vorsichtig suchte ich mir auf den verschneiten und vereisten Felsen meinen Weg nach unten wo ich eine Corrund Erzader vorfand, welche ich gleich mit meiner Spitzhacke, welche ich in Flusswald gekauft hatte, bearbeitete.
Zwischen dem brauchbaren Erz fand ich sogar einen Amethysten, der würde mir bestimmt etwas einbringen. Meine Laune besserte sich, bis ich mich umdrehte und vor einem See stand.
Wo zum Geier bin ich hier? Fragte ich mich.
Ich sah auf meine Karte und stellte fest, dass ich ein gutes Stück Fluss aufwärts aus der Ruine herausgekommen war und dass der Fluss sich aus diesem See speist.
Ich beschloss also dem See stromabwärts zu folgen und das Beste zu hoffen.

Einige hundert Meter Stromabwärts, sah ich auf der anderen Seite ein kleines Lager und eine Person die dort am Feuer kauerte.
Ich wollte zu diesem Menschen hinüberschwimmen, doch bevor ich dies tun konnte, wurde ich von Wölfen angegriffen welche ich dank meiner neune Klinge recht schnell erledigt hatte.
Meinen Beutesack versteckte ich in einen nahen holen Baumstumpf und sicherte ihn mit einer Falle, dann schwamm ich hinüber und redete eine weile mit dem Herrn, welcher sich als Jäger herausstellte, der dort fischte.
In der nähe seines Lagers erspähte ich eine Eisenerzader und so fragte ich ihn, ob er etwas dagegen hatte, wenn ich das Erz abbauen würde.
Er verneinte, hätte eh nicht das richtige Werkzeug und ich solle mich bedienen.
Das tat ich dann auch, dankte ihm und schwamm zurück zu meinem Beutesack. Dies erwies sich aufgrund der Eisenbrocken und der Strömung als schwerer als ich dachte und so musste ich ein gutes Stück des Weges wieder zurückgehen, weil ich von der Strömung mitgerissen worden war.
Ich packte die Eisenbrocken zu meinen anderen Sachen, schulterte den Sack und machte mich, diesmal klatschnass, durchgefroren und erschöpfter als jemals zuvor wieder auf den Rückweg nach Flusswald.

Irgendwann kurz nach Sonnenuntergang kam ich auch endlich an.
Ich kehrte zuerst wieder in der Taverne ein, wo ich mir ein Zimmer nahm, meine immer noch klammen Sachen zum Trocknen auszog und mich in ein einfaches Gewand kleidete.
Eine heiße Suppe und einen Humpen Met später ging es mir schon wesentlich besser und das Kaminfeuer vor dem ich saß, tat sein übriges um meine Stimmung zu heben.

Ich schrieb noch einige Zeilen in dieses Tagebuch, bevor ich mich zur ruhe begab.
Morgen würde ich das Verkaufen was ich nicht brauchte und die Kralle zurückgeben.
Ich bin gespannt wie viel mir das alles einbringen wird…
The Bird of Hermes is my Name,
eat my Wings to make me tame.
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