Fallout NV DLCs: Honest Hearts & Old World Blues
Verfasst: Do 19. Mai 2011, 22:41
Hi Leute,
hier Infos zum neuen ...
Fallout New Vegas DLC: Honest Hearts
Honest Hearts, das zweite DLC-Addon für den Fallout-Ableger New Vegas, macht alles richtig, was die Dead-Money-Erweiterung falsch gemacht hat – und es macht alles falsch, was Dead Money richtig gemacht hat.
Religiöse Fundamentalisten haben es leicht. Sie finden in den Codizes ihres Glaubens immer eine Stelle, auf die sie ihre extremen Standpunkte gründen können. Von einer gewaltbereiten »Auge um Auge«-Mentalität bis zu einem radikalen Pazifismus, der auch die andere Wange hinhält, können die Positionen driften. Was nun, wenn wir uns zwischen einer der beiden Positionen entscheiden müssten? Endgültig, und mit unabsehbaren Konsequenzen für ein ganzes Volk?
Vor diese weitereichende Entscheidung stellt uns Honest Hearts , die zweite DLC-Erweiterung zu Fallout: New Vegas . Das ist eine aufregende Grundkonstellation, die allerhand Möglichkeiten für spannende Aufträge, tragische Schicksale und elementare Grundsatzdebatten eröffnet. Nur: Honest Hearts macht nichts daraus. Was es bei Story verschenkt, gleicht es dafür durch Entdeckungsfreude wieder aus.
Wie immer beginnt (nach der Installation des ca. 10 Euro teuren DLCs) alles mit einer simplen Pip-Boy-Mitteilung. Eine Handelskarawane sucht einen Beschützer für einen Trip in den Zion-Nationalpark im ehemaligen Utah.
Kaum haben wir die Händler im Norden des Ödlands ausfindig gemacht, haut uns der Karawanenführer gleich seine Bedingungen um die Ohren. Wir müssen alle Begleiter entlassen und dürfen nur ein Gewicht von 75 mit uns rumschleppen. Mit unserem »Starken Rücken« können wir das Limit zwar auf 100 heraufhandeln, aber danach ist Schluss mit Kompromissen.
So ganz erschließt sich uns die Gewichtsbeschränkung nicht, außer dass sie vermutlich künstlich den Schwierigkeitsgrad anheben soll. Wir müssen nämlich nützliche Zweitrüstungen oder intakte Ersatzwaffen zurücklassen, bekommen es in Zion aber später mit materialermüdenden Dauerkämpfen zu tun. Im Gegenzug hebt Honest Hearts die Levelgrenze um weitere fünf Stufen an, sodass (den Vorgänger-DLC Dead Money vorausgesetzt) nun Level 40 das höchste der Gefühle darstellt.
Für New-Vegas-Veteranen, die sich bereits vollumfänglich ausgerüstet und »geskillt« haben, bietet der DLC auf den normalen Schwierigkeitsgraden trotzdem kaum eine Herausforderung. Dead Money war hier deutlich anspruchsvoller, dafür ist Honest Hearts offener für unterschiedliche Vorgehensweisen und Waffenvorlieben. Nur sollten sie gut und ausdauernd kämpfen können, und ein hoher Reparatur-Skill ist vorteilhaft.
Kaum im zerklüfteten Canyon von Zion angekommen, gerät unsere Karawane prompt in einen Hinterhalt des barbarischen Weißbein-Stammes und – wie sollte es anders sein – wir überleben als einziger. Der Weg zurück ist selbstredend versperrt, und so müssen wir das Problem mit den Weißbeinen lösen, ehe wir nach Hause dürfen.
Zwei weitere indigene Stämme sind uns freundlicher gesonnen. Die Wüstenpferde stehen unter Führung des mysteriösen »Verbrannten« Joshua Graham, während das Tränenvolk dem Missionar Daniel folgt. Beides sind Männer mit einem ans fanatische grenzenden Glauben. Während Joshua eine gewalttätige Vergeltungsaktion zur Lösung des Weißbein-Problems fordert, will Daniel lieber klammheimlich sein Volk evakuieren und woanders sein Glück suchen.
Die Abwicklung dieses spannenden Konfliktes präsentiert Honest Hearts mehr als dröge. Beide Anführer schicken uns jeweils auf langwierige »Suche und Finde«- oder »Suche und Töte«-Missionen, die sich ohne große Storyentwicklung über mehrere Stufen hinziehen. Auch erreicht keine der Figuren einen markanten Eigencharakter, ganz im Gegensatz zu den Figuren bei Dead Money. Selbst Racheengel Joshua bleibt erstaunlich blass.
Architektonische Highlights wie das Casino Sierra Madre aus Dead Money suchen wir in Honest Hearts vergebens. Die meisten Dungeons stammen aus dem üblichen Bausatz. Am Ende bleibt dann die Wahl, ob wir um des Tötens oder um der Flucht willen kämpfen wollen. Wer sich entlang dieser mageren Hauptquest hetzt, sieht nach drei Stunden den Ausgang zurück ins Mojave-Ödland.
Offensichtlich braucht Honest Hearts eine andere Herangehensweise. Denn der zerfurchte sandsteinrote Canyon, der sich angenehm von der Ödland-Optik absetzt, lädt zum Stöbern und Entdecken ein. Unzählige Höhlen durchziehen die Gegend und warten auf neugierige Nasen, um ihre Geheimnisse zu enthüllen oder neue Nebenquests anzubieten.
Das jungfräuliche Gebiet bietet über vierzig neue Orte, den ein oder anderen neuartigen Gegenstand sowie ein eine Handvoll frischer Gegner wie die Yao Guai (eine Art mutierter Monster-Hyänen) oder die erstaunlich gut bewaffneten Weißbeine. Gründliche Forschernaturen können in Zion daher gut und gerne fünf bis acht Stunden verbringen und sollten sich hier deutlich wohler fühlen als beim strikt linearen Dead Money.
Technisch bleibt in Honest Hearts das meiste beim Alten, wobei die Betonung inzwischen klar auf alt liegt. Dafür enttäuscht uns diesmal zusätzlich die deutsche Vertonung, denn viele Stimmen klingen nicht nur lustlos, sondern wirken auch falsch besetzt. Und zeitweiligen Begleiter sind dauerplappernde indioähnliche Stammesmitglieder, klingen aber von bemühten Sprachumstellungen abgesehen gar nicht so. Hier verschenkt Honest Hearts leider viel von seiner Atmosphäre.
Quelle: GameStar
Gruss
Mr.Gnom
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Fallout New Vegas DLC: Honest Hearts
Honest Hearts, das zweite DLC-Addon für den Fallout-Ableger New Vegas, macht alles richtig, was die Dead-Money-Erweiterung falsch gemacht hat – und es macht alles falsch, was Dead Money richtig gemacht hat.
Religiöse Fundamentalisten haben es leicht. Sie finden in den Codizes ihres Glaubens immer eine Stelle, auf die sie ihre extremen Standpunkte gründen können. Von einer gewaltbereiten »Auge um Auge«-Mentalität bis zu einem radikalen Pazifismus, der auch die andere Wange hinhält, können die Positionen driften. Was nun, wenn wir uns zwischen einer der beiden Positionen entscheiden müssten? Endgültig, und mit unabsehbaren Konsequenzen für ein ganzes Volk?
Vor diese weitereichende Entscheidung stellt uns Honest Hearts , die zweite DLC-Erweiterung zu Fallout: New Vegas . Das ist eine aufregende Grundkonstellation, die allerhand Möglichkeiten für spannende Aufträge, tragische Schicksale und elementare Grundsatzdebatten eröffnet. Nur: Honest Hearts macht nichts daraus. Was es bei Story verschenkt, gleicht es dafür durch Entdeckungsfreude wieder aus.
Wie immer beginnt (nach der Installation des ca. 10 Euro teuren DLCs) alles mit einer simplen Pip-Boy-Mitteilung. Eine Handelskarawane sucht einen Beschützer für einen Trip in den Zion-Nationalpark im ehemaligen Utah.
Kaum haben wir die Händler im Norden des Ödlands ausfindig gemacht, haut uns der Karawanenführer gleich seine Bedingungen um die Ohren. Wir müssen alle Begleiter entlassen und dürfen nur ein Gewicht von 75 mit uns rumschleppen. Mit unserem »Starken Rücken« können wir das Limit zwar auf 100 heraufhandeln, aber danach ist Schluss mit Kompromissen.
So ganz erschließt sich uns die Gewichtsbeschränkung nicht, außer dass sie vermutlich künstlich den Schwierigkeitsgrad anheben soll. Wir müssen nämlich nützliche Zweitrüstungen oder intakte Ersatzwaffen zurücklassen, bekommen es in Zion aber später mit materialermüdenden Dauerkämpfen zu tun. Im Gegenzug hebt Honest Hearts die Levelgrenze um weitere fünf Stufen an, sodass (den Vorgänger-DLC Dead Money vorausgesetzt) nun Level 40 das höchste der Gefühle darstellt.
Für New-Vegas-Veteranen, die sich bereits vollumfänglich ausgerüstet und »geskillt« haben, bietet der DLC auf den normalen Schwierigkeitsgraden trotzdem kaum eine Herausforderung. Dead Money war hier deutlich anspruchsvoller, dafür ist Honest Hearts offener für unterschiedliche Vorgehensweisen und Waffenvorlieben. Nur sollten sie gut und ausdauernd kämpfen können, und ein hoher Reparatur-Skill ist vorteilhaft.
Kaum im zerklüfteten Canyon von Zion angekommen, gerät unsere Karawane prompt in einen Hinterhalt des barbarischen Weißbein-Stammes und – wie sollte es anders sein – wir überleben als einziger. Der Weg zurück ist selbstredend versperrt, und so müssen wir das Problem mit den Weißbeinen lösen, ehe wir nach Hause dürfen.
Zwei weitere indigene Stämme sind uns freundlicher gesonnen. Die Wüstenpferde stehen unter Führung des mysteriösen »Verbrannten« Joshua Graham, während das Tränenvolk dem Missionar Daniel folgt. Beides sind Männer mit einem ans fanatische grenzenden Glauben. Während Joshua eine gewalttätige Vergeltungsaktion zur Lösung des Weißbein-Problems fordert, will Daniel lieber klammheimlich sein Volk evakuieren und woanders sein Glück suchen.
Die Abwicklung dieses spannenden Konfliktes präsentiert Honest Hearts mehr als dröge. Beide Anführer schicken uns jeweils auf langwierige »Suche und Finde«- oder »Suche und Töte«-Missionen, die sich ohne große Storyentwicklung über mehrere Stufen hinziehen. Auch erreicht keine der Figuren einen markanten Eigencharakter, ganz im Gegensatz zu den Figuren bei Dead Money. Selbst Racheengel Joshua bleibt erstaunlich blass.
Architektonische Highlights wie das Casino Sierra Madre aus Dead Money suchen wir in Honest Hearts vergebens. Die meisten Dungeons stammen aus dem üblichen Bausatz. Am Ende bleibt dann die Wahl, ob wir um des Tötens oder um der Flucht willen kämpfen wollen. Wer sich entlang dieser mageren Hauptquest hetzt, sieht nach drei Stunden den Ausgang zurück ins Mojave-Ödland.
Offensichtlich braucht Honest Hearts eine andere Herangehensweise. Denn der zerfurchte sandsteinrote Canyon, der sich angenehm von der Ödland-Optik absetzt, lädt zum Stöbern und Entdecken ein. Unzählige Höhlen durchziehen die Gegend und warten auf neugierige Nasen, um ihre Geheimnisse zu enthüllen oder neue Nebenquests anzubieten.
Das jungfräuliche Gebiet bietet über vierzig neue Orte, den ein oder anderen neuartigen Gegenstand sowie ein eine Handvoll frischer Gegner wie die Yao Guai (eine Art mutierter Monster-Hyänen) oder die erstaunlich gut bewaffneten Weißbeine. Gründliche Forschernaturen können in Zion daher gut und gerne fünf bis acht Stunden verbringen und sollten sich hier deutlich wohler fühlen als beim strikt linearen Dead Money.
Technisch bleibt in Honest Hearts das meiste beim Alten, wobei die Betonung inzwischen klar auf alt liegt. Dafür enttäuscht uns diesmal zusätzlich die deutsche Vertonung, denn viele Stimmen klingen nicht nur lustlos, sondern wirken auch falsch besetzt. Und zeitweiligen Begleiter sind dauerplappernde indioähnliche Stammesmitglieder, klingen aber von bemühten Sprachumstellungen abgesehen gar nicht so. Hier verschenkt Honest Hearts leider viel von seiner Atmosphäre.
Quelle: GameStar
Gruss
Mr.Gnom