Spiele die ich in letzter Zeit ausprobiert habe...

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Bloody_Kain
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Re: Spiele die ich in letzter Zeit ausprobiert habe...

Beitrag von Bloody_Kain »

Everspace

Moin auch.
Gestern habe ich mir Mal Everspace angeschaut und ich muss sagen, es spielt sich recht gut, ist aber BOCK SCHWER! ^^

Everspace ist eine Mischung aus der Ansicht und Steuerung von Freelancer, gepaart mit den Sektorkarten und n bissl mehr von FTL - Faster than Light.

Was ich damit meine ist folgendes:
Ihr spielt das Spiel in 3 Ansichten: Hangar, Sternkarte und Simulation.
Im Hangar (bekommt ihr immer zu sehen wenn ihr im Spiel verreckt, und das passiert praktisch dauernd) kauft ihr neue Schiffe und rüstet die natürlich auf.
Dies geschieht mit der Knete, die ihr während der Simulationsphase erbeutet.
Es gibt insgesamt 3 Schiffchen: Ein Mittlerers Allzweckschiff, mit dem ihr anfangt, einen Abfangjäger und einen Jagdbomber.
Diese unterscheiden sich in Geschwindigkeit, Bewaffnung, Schilden und natürlich Anfangsausstattung.
Außerdem gibt es Subsysteme und Slots, aber auch passive Verbesserungen die sich während des Spiels bemerkbar machen, etwa mehr Waffen / Ausrüstungsslots, mehr Geld finden oder mehr Infos auf der Sternenkarte.
Die Sternenkarte, wenn man die so nennen kann, ist das was an FTL erinnert: Man fliegt von einem Ende des Sektors zum anderen, über insg. 6 Stationen (Untersektoren). Der letzte Untersektor hat ein Sprungtor und führt dann in den nächsten.
Hat man alle Sektoren durch, kommt man in einen Sackgassensektor, wo beim ersten Mal die Story pracktisch endet und den man später erreichen muss um den 2. Teil der Storyline zu vollenden.

Der Simulationspart ist natürlich das Interessanteste und schwierigste am Spiel. Ihr könnt das Spiel ähnlich wie in Freelancer, aus der Third Person Perspektive oder aus der Cockpit Ansicht spielen.
Gespielt wird mit Maus und Tastatur, oder per Gamepad. (Ich nutze ersteres.)
Hier fliegt ihr mit einem der drei Schiffe durch die Gegend, knallt Gegner ab (wenn die euch nicht zuerst erwischen), sammelt deren Hinterlassenschaften (Fracht) ein und versucht so lange wie möglich zu überleben.
Diese Fracht besteht aus Credits, Waffen / Ausrüstungssystemen, Treibstoff, Nanomodule oder Parts und wenn man viel Glück hat, Blueprints.
Mit letzteren kann man neue Waffen bauen, sofern man die Teile hat.
Und man kann die auch nur in der Simulationsphase im Inventarmenu bauen.

Das Schadensmodell der Schiffe ist auch interessant. Wo es bei den Gegnern reicht die Schilde runter zu schießen und dann die Panzerung zu knacken, werden bei euch mit sinkender Panzerung empfindliche Interne Systeme beschädigt. z.B. können die Triebwerke beschädigt werden (kein Boost) oder die Lebenserhaltung (ihr erstickt langsam), es können Waffensysteme beschäfigt werden (keine Primären oder Sekundärwaffen) oder irgendwas anderes.
Zur Reparatur der Panzerung braucht man diese Nanobots, die droppen aber relativ selten und je angeschlagener die Panzerung, desto mehr braucht man.
Für die Untersysteme braucht man aber auch andere Komponenten, und ich bin mindestens schon 2 Mal gestorben, weil ich entweder nicht genug Nanobot Packs und / oder die richtigen Teile parat hatte um entsprechende Untersysteme zu reparieren.

Aber Mal zurück zum Anfang.
Ihr startet in einem Mittleschweren Raumjäger mit einfacher Startbewaffnung.
Ihr hattet einen seltsamen Traum, in dem ihr etwas von einer Verschwörung gesehen habt, eine Flucht und eine unbekannte Station. Außerdem habt ihr Koordinaten und wisst nicht wohin sie euch führen werden.
Eine etwas vorlaute KI weist euch nach eurem Erwachen in die Steuerung des Raumjägers ein und zuerst geht auch alles Glatt.
Aber spätestens im 2. Sektor habt ihr es mit Gegnergruppen zutun, die euch den Arsch wegblasen, wenn ihr keine guten Piloten seid, auch wenn da das Tutorial noch nicht wirklich zu ende ist.
(Ich habs nicht Mal durchs Tutorial geschafft, musste es danach aber nicht nochmal wiederholen.)

Bei jedem Sprung durch ein großes Tor kommt eine weitere Erinnerungssequenz, bis ihr dann am Ende dort hin kommt, wohin euch diese Koordinaten führen... wenn ihr so lange lebt.
Wenn nicht müsst ihr wieder bei System 1 Sektor 1 anfangen, verliert alle Waffen, Parts und auch die Waffen die ihr unterwegs findet. Ihr behaltet nur das Geld und evtl. Farbpacks, mit denen ihr im Hangar euer Schiffchen einfärben könnt.
(Dies passiert aber auch wenn ihr diesen ersten Part der Geschichte schafft. Warum? Nun das müsst ihr schon selbst herausfinden. ^^)

Während dieses ersten Parts geschehen auch ein paar Story Ereignisse, aber mehr will ich dazu nicht sagen.

Als Gegner gibts ein Außerirdisches Volk, gegen das die Erdstreitkräfte erst vor relativ kurzer Zeit Krieg geführt hatten und Banditen.
Beide bringen entweder Jäger oder Drohnen ins Feld, und von ersteren sieht man auch ab und an Korvetten und Fregatten.
Wenn man zu lange in einem Sektor verweilt, kommt eine Warnmeldung.
Dann springen zuerst Korvetten und Jäger in den Sektor, meist in der eigenen Nähe, und danach 2 kapitale Kreuzer, und das meist aus der Richtung, in der der eigene Jump Point liegt.
Die Waffen dieser Kreuzer machen natürlich aus dem eigenen Schiff innerhalb kürzester Zeit Kleinholz. Wer da nicht das richtige Untersystem zur richtigen Zeit einsetzt ist verloren.
(Mir ist es bisher 2 Mal gelungen zu entkommen, allerdings nur weil ich ein Hüllenverstärker Untersystem aktiviert hatte.
Ich habe das mit dem Jagdbomber geschafft, doch das Problem bei dem ist 1.: Der ist ziemlich lahm und 2. der hat nur ne starke Panzerung, aber keine Schilde. Dafür hat der nen Abwehrturm auf dem Rücken, der in der Lage ist, Gegner anzugreifen die von hinten kommen, sofern man den aktiviert und nicht grade in der Cooldown Phase ist oder man nicht genug Energie hat um den zu betreiben.)
Ja die Energie, das ist so die Achillispherse der Jäger. Es gibt nur einen Energiepool. Aus dem speisen sich die Primären Waffen, Schilde, der Booster und alle aktiven Nebensysteme.
Die Passiven Nebensysteme nehmen auch von dort ihre Energie, was man daran sieht das ein roter Bereich entsteht. (Reservierte Energie)
Diese steht dann für keine der anderen Systeme zur Verfügung.
Man kann das natürlich für teuer Geld nachrüsten, also die Energiekapazität erhöhen und die Regenerationszeit verringern, aber wie gesagt das geht nur wenn ihr entweder sterbt, oder die Geschichte durch macht.

Ach ja, es gibt viele Gefahren im Weltall neben Piraten und schießwütigen Aliens.
Schwarze Löcher die einen einsaugen Wollen, Sonnen die Sonnenstürme in die umliegenden Sektoren schicken, Plasmafelder die wie klein Gewitter im Weltall aussehen und einmal lag ein Sektor zu nahe an einer Sonne, so das mir nach und nach die Lebenserhaltung durchschmorte. ^^
Manchmal haben Gegner auch Störsender Platziert, die Verhindern das man den Sprungantrieb aktiviert und Wolkenverhangene Sektoren stören die Sensoren... man fliegt praktisch Blind und kann die Gegner nicht sehen bis sie über einen herfallen.


Ihr seht schon, das Spiel ist recht schwer, aber auch recht Abwechslungsreich.
Trotzdem wird es irgendwann etwas eintönig oder Frustrierend. Manchmal hat man nen guten Run, muss aber irgendwann aufgeben, weil man nicht rechtzeitig das passende Material findet um ein wichtiges Untersystem zu reparieren.
Manchmal wird man schon im ersten Sektor abgeknallt, oder vielleicht in Sektor 5 oder 7 oder auf der Finalen Karte und muss wieder von vorne anfangen.
Natürlich wird das Schiff mit jedem Mal sterben besser, aber es ist trotzdem nervig immer wieder von vorne und mit der Basis Ausrüstung anfangen zu müssen.
Später einmal kann man sich allerdings eine Option freikaufen, mit der man das Wrack seines Schiffes wiederfinden kann, mit dem man es in der vorrunde nicht geschafft hat und kann sich dann da alle Ausrüstung wiederholen. Allerdings braucht man dafür vorher die Freischaltung anderer Systeme und die werden mit jedem Punkt teurer, den man in die Investiert.
Sprich was beim ersten Punkt von vieren noch 200C kostet, wobei die vier die Punkte darstellen bis zum nächsten Level, kostet auf Level 3 Punkt 4 vielleicht bereits 4000C.

Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade. Der einfache bietet zwar einige Boni gegenüber Normal, aber man verdient auch 25% weniger und die Chance auf gutes Loot sind geringer als auf Normal. Wenn man auf schwer spielt, überwiegen die Mali, dafür bekommt man auch 25% mehr Knete und hat ne höhere Chance auf gutes Loot und Blueprints. (Mit Mali meine ich dass die Gegner mehr aushalten und mehr schaden machen.)

Grafisch sieht das Spiel sehr schön aus und der Sound ist passend. Lediglich bei einigen der Zwischen Animationen die die Geschichte erzählen, kamen in der deutschen Version nur die Untertitel, aber nicht die Erzähler Stimme. Ein kleiner Sound Bug den man verschmerzen kann wenn man schnell lesen kann.

Es mag kein Star Citizens sein, aber ich hab schon weit aus hässlichere Spiele gesehen. ^^

Everspace ist derzeit bei STEAM für 22,39€ erhältlich (Normalerweise um die 35€)

Wer auf solche Art von Spielen steht (Spielen, sterben, Aufrüsten, nochmal versuchen) und dabei lieber selbst fliegt statt eine Crew zu managen und dann auch noch ne gute Herausforderung mag, der ist mit dem Spiel gut beraten.
The Bird of Hermes is my Name,
eat my Wings to make me tame.
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