Mein Tutorial zum Geschichten schreiben:

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Bloody_Kain
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Mein Tutorial zum Geschichten schreiben:

Beitrag von Bloody_Kain »

Sammlung von Prologen für Geschichten, die in der realen Welt beginnen, aber in einer anderen Fortgeführt werden bzw. Einfluss auf die reale Welt haben + Hilfen zum Schreiben von Geschichten.

Vorwort / Prolog:
Moin auch.
Wie der lange Titel sagt, versuche ich mir eine kleine Gedächtnisbrücke für zukünftige Schreibprojekte zu schaffen, welche in anderen Welten spielen, oder aber die reale Welt verändern könnten.
Zusätzlich möchte ich ein kleines Kapitel schreiben, wie man am besten vorgehen sollte, wenn man so etwas in Angriff nehmen will.

Warum?

Nun, es ist immer irgendwie schwierig einen Anfang für eine Geschichte zu finden, welche man sich gerade ausmalt.
Oft hat man weniger ein Grundgerüst, sondern ehr einen Teil der Geschichte im Kopf, welcher aber noch öfter erst sehr viel Später in der Geschichte spielt die man sich ausmalt und welchen man erst einmal erreichen muss.
Die Frage ist dann meistens nur: Wie komme ich da hin und wie fange ich am besten an?


Deshalb will ich hier 1. Eine kleine Hilfe schreiben, was man am besten machen sollte wenn man sich eine Geschichte ausdenkt und 2. Eine kleine Sammlung von Ideen zu Anfängen / Prologen, mit denen eine Geschichte starten könnte.

Kapitel 1: Hirngespinste und was man mit Ihnen machen sollte.

Ich weiß nicht wie das bei anderen Autoren und Hobby Autoren so ist, aber mir kommen meine Ideen zu Geschichten, oder Teilen davon, meistens im Schlaf. Entweder sie spuken mir Abends, wenn alle Geräte aus sind und ich im Bett zur Ruhe komme, im Kopf herum, oder Morgens bevor ich aufstehen muss. Die sogenannte Rem schlaf Phase, wo das Gehirn normalerweise die Ereignisse vom Vortag durchgeht und die Erlebnisse und das gelernte sortiert, das unwichtige entfernt und den Rest ins Gedächtnis einmeißelt, aber auch Wünsche, Sehnsüchte, Begierden, Ängste und vieles mehr aufzeigt und dann daraus unsere Träume formt.
Nun, bei mir funktioniert das meistens etwas anders, vor allem in letzter Zeit, da ich mich nach einem anderen, neuen und aufregenderem Leben sehne, als es jetzt ist.
In letzter Zeit gehe ich immer wieder Möglichkeiten durch, eine phantastischer als die andere, um diesem jetzigen Leben zu entkommen, woraus sich aber wiederum interessante Möglichkeiten für Geschichten bilden.

Nur, was fängt man mit solchen „Hirngespinsten“ an und vor allem, wie fängt man diese Ideen am besten ein? Denn wie jeder weiß: Ideen sind wie Luftblasen, sie sind leicht gebildet wenn die Materie stimmt, haben aber die Angewohnheit bei der kleinsten Störung zu platzen und sind dann für immer weg… jedenfalls in dem Zusammenhang den man sich ausgemalt hat.
Also bleibt nur eines: Man muss sie entweder auf Papier, oder besser auf einem Tonband bannen.
Warum ein Tonband?
Nun, oft kommt man mit dem schreiben / tippen nicht hinter seinen Ideen her und lange bevor man auch nur die Hälfte aufgeschrieben hat, sind die meisten nachfolgenden Ideen verschwunden.

Wenn man dann seinen Geist ins Tonband entleert hat, fängt die wahre Vorarbeit erst an, denn nun muss man das Gesagte immer wieder durchhören, und sich dabei wichtige Stichpunkte in eine Liste schreiben. Diese bildet dann eine Art Sachlicher Merkzettel und ein Grundgerüst, auf welchem man dann später die Geschichte aufbauen kann, kann nicht muss.
Es empfiehlt sich, diese Liste auf dem PC abzutippen, z,B. in eine Excel Tabelle, wo man die Reiter auf verschiedene Themen unterteilt: Personen, Ort, Geographische Merkmale, usw.
Außerdem kann man dort Links zu im Internet gemachten Nachforschungen hinterlegen, welche der nächste Part sind den man angehen sollte.

Natürlich kann man seine höchst eigene Welt machen, aber oft fangen Hobby Autoren mit Geschichten an, die in bestimmten Welten spielen. Dies ist einfacher, da man bereits eine feste Basis hat, aber bringt auch Einschränkungen mit, da man sich oft an gegebene Tatsachen halten muss, die man zwar biegen, aber nicht brechen darf.
Dies kann eine Bestimmte Fiktive Ära in der Menschheitsgeschichte sein, eine Welt aus einem Spiel, einer Serie, einem Film oder Filmreihe oder einfach einem Comic / einer Comic Reihe, die man besonders inspirierend findet.

1.1: Die Charaktere:
Etwas wo ihr verteufelt aufpassen müsst, sind die Charaktere die in der Geschichte eine Rolle spielen sollen und ihr verhalten, vor allem wenn ihr euch bei Ausländischen Charakteren und Kulturen bedient.
Es kann nämlich irgendwann der Punkt kommen, wo alle Charaktere einer Partei, egal ob gut oder schlecht, sich gleich anhören. Bedenkt immer, jeder Charakter muss als Unikat angesehen werden. Sie werden nicht ihr Verhalten ändern, jedenfalls nicht auf Dauer, nur weil auf einmal ein Fremder in ihr Leben tritt. Sicher, man wird sich anpassen, aber das Ego der Charaktere darf sich nicht soweit ändern, das alle gleich klingen. Dies ist ein Fehler der mir sehr oft passiert, weil ich versuche eine Harmonie in meine Geschichten einzubauen, wo alle mehr oder weniger miteinander befreundet sind, aber dann wieder vergesse, dass jeder Charakter ein eigenes Individuum ist. Deshalb, nehmt bei eurer ersten Geschichte: 1. Nicht zu viele verschiedene wichtige Charaktere, 2. Versucht euch vielleicht an lebenden Menschen zu orientieren. Dem Metzger oder Bäcker im Dorf den man schon lange kennt, dem gemeinen Nachbarsjungen mit seiner Zwille, der alte Opa im Park der immer den jungen Frauen begierig beim Joggen hinterher schaut…
So viele verschiedene Menschen es gibt, so verschieden können auch eure Charaktere sein…
Passt aber auf, wenn ihr euch in diese hinein versetzt, sonst werdet ihr vielleicht Schizophren. ;-)


1.2 Noch etwas zur Vorbereitung und für Später:
Taschenbücher und gebundene Bücher, sind nur selten in A4 Format erhältlich.
Ich weiß jetzt nicht wie das Format heißt, da fragt am besten einmal bei einer Buchhandlung, oder schaut bei Google oder Wiki. Bevor ihr Anfangt die Geschichte zu schreiben, stellt die Seitengröße darauf ein, mindestens auf A5, aber meistens sind Taschenbücher kleiner. Versucht auch die Seitenzahl im Auge zu behalten. Gerade euer erstes Werk, sollte nicht über +- 400 Seiten stark werden. Falls es dies doch wird, und ihr noch einmal mindestens 200 Seiten hin bekommt, schaut ob ihr irgendwo einen Schnitt machen könnt, so dass 2 Bücher zu je der ungefähr gleichen Seitenanzahl bei raus kommen. Falls ihr dies nicht hinbekommt, macht das erste Buch etwas kleiner, dafür das 2. Buch Umfangreicher oder fragt andere Autoren wie man so etwas handhabt.
Es gibt im Internet ein paar Foren, wo man sich explizit mit dem Thema Geschichtenschreiben beschäftigt, sucht diese einmal auf und fragt nach Hilfe. Auch könnt ihr dort, sofern es sich nicht um bestimmte Inhalte handelt die ich im nächsten Kapitel aufgezählt habe, Teile oder die ganze Geschichte posten und fragen, ob wer noch weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge hat.
Besser ist es aber, sie Kapitel für Kapitel zu posten, denn dann bekommt ihr ehr Feedback, als wenn ihr sie im Ganzen postet. Gerade bei mehreren hundert Seiten, kann es unter Umständen recht lange dauern, bis ihr Antworten bekommt. ^^


Kapitel 2: Inspiration und Motivation:

Dies ist generell das Schlüsselwort: Inspiration!
Was inspiriert euch, genau DIESE Geschichte zu schreiben? Wollt ihr ein eigenes Fanwork kreieren? Wollt ihr ein Buch schreiben, welches ihr später an einen Verlag weitergeben wollt um damit Geld zu verdienen? Was wollt ihr machen?
Sicher, das 2. Ist wohl der Traum fast eines jeden Hobby Autors, doch bis dahin ist es oft ein langer Weg, welcher auch eine Gewisse Vorkasse benötigt.
Auch muss die Geschichte, wenn sie auf einer Lizenz beruht, den Lizenzgebern gefallen, was oft nicht so einfach ist, denn man kann Lizenzgebundenes Material nicht einfach so veröffentlichen, sonst riskiert man Klagen und Gerichtsverhandlungen.
Mit reinen Fan Geschichten, kann man nur beschwerlich Geld machen. Man kann sich als Write Artist in Auftrag kleine Geschichten ausdenken und sie dann an Fans verkaufen, aber das ist oft ebenso beschwerlich, wie für einen Verlag zu schreiben, auch wenn die Geschichten kleiner sind.

Auch muss man aufpassen, wie weit man gehen will. Will man eine einzelne, schnell erzählte aber doch spannende Geschichte schreiben, eine Geschichtsreihe, oder aber gleich eine Art Endlosgeschichte?
Viele, so auch ich, machen den Fehler und lassen sich zu einer Endlosgeschichte verleiten, als Beispiel nenne ich einmal Pokemon. Diese Welt bietet eine tolle Grundlage für vielerlei Abenteuer, die man alleine oder mit Freunden (real oder fiktiv), durchleben kann. Nur, wie die Fernsehserie und die vielen Spiele zeigen, kann solch ein Abenteuer, und sei es nur in einem einzigen Land, sehr viele Kapitel verschlingen, bis aus einem Anfänger, unter Umständen ein Champion wird, bis man die letzten Geheimnisse der Pokemon kennt, oder einige der mächtigsten Legendären Pokemon gefangen hat.

Viele scheitern daran, weil sie irgendwann nicht mehr weiter wissen, Schreibblockaden bekommen, die Motivation verlieren und die Geschichten über kurz oder lang aufgeben.

Andere machen es dagegen richtig, sie lassen sich Zeit, denn die sollte man sich nehmen.
Keine gute Geschichte lässt sich nur in wenigen Tagen zusammenschreiben. Es gibt zwar solche Fälle, aber meist sind sie sehr oberflächlich, beinhalten kaum Umgebungs- oder Personenbeschreibungen und sind auch nicht sehr gut zu lesen. (Glaubt mir, ich habe schon ein paar solcher Versuche gelesen. Oft hatten sie nicht einmal einen Prolog, haben mitten drin angefangen, waren voller Rechtschreibfehler oder noch schlimmer. So was will niemand lesen und erst recht kein Geld für zahlen.)
Sicher, ein paar Beschreibungen kann man sich sparen, wenn man für Insider schreibt, aber sobald dann jemand die Geschichte liest, der nichts von dieser Welt kennt, bzw. nur ein sehr oberflächliches Wissen hat, der wird damit nichts anfangen können.
Andererseits dürft ihr auch nicht ZU Ausführlich werden und euch seitenweise mit der Beschreibung eines Steins beschäftigen, denn dann geht dem Leser die Motivation flöten, sich auch noch den Rest anzutun. (Ich weiß, das war übertrieben, aber solche Geschichten gibt es wirklich.)
Ein gutes Mittelmaß ist also das A und O, damit sich die Leser nicht unter- oder überfordert vorkommen.



Kapitel 2.1: Inspirationsquellen und das benutzen von Ideen aus diesen:

Ein weiteres Thema das wichtig ist, sind Inspirationsquellen.
Sicher, wenn man eine Geschichte nach Lizenz schreibt, z.B. wieder Pokemon, dann hat man Grenzen und Vorgaben, die man nicht überschreiten sollte. Dies gibt einem Anfänger Sicherheit, aber unter Umständen wollt ihr ja eine komplett eigene Geschichte schreiben, in einem völlig eigenen Universum, sozusagen EURE TRAUMGESCHICHTE.
Nun, dies kann gut werden, muss es aber nicht.
Solange ihr dies als reine „Fangeschichte“ für euch und vielleicht ein paar andere schreibt und zur freien Verfügung stellt, dürfte es kaum Probleme geben. Viele Lizensgeber sind da recht offen und drücken ein Auge zu wenn man sich in deren Welten rumtreibt, schließlich können sie nicht jedes Fanwork kontrollieren.
Problematisch wird es meist, wenn man Charactere nimmt, die schon in den Originalen vorkamen, und diese „missbraucht“ für etwas, das sie sonst wohl nie tun würden. Hier sind vor allem die Schlafworte: Gewalt, Rechts oder andersradikales Gedankengut, Religiöse Elemente mit denen die Charaktere im Original nichts zu tun hatten, Sektentum und Pornographie zu nennen.

Je nach Land kann dies zu echten Problemen führen und die Original Autoren werden auf jeden Fall dagegen vorgehen, sollten sie davon erfahren. (Z.B. wenn Harry Potter auf einmal ein böser Nazi Zauberer werden würde, oder von mir aus Batman in seiner Höhle seinen eigenen kleinen, unter Drogen gehaltenen Harem aus Bösewichtsschlampen hätte… entschuldigt das Wort. ^^
Generell sollte man darauf achten, dass man nicht in zu große Gewässer eintaucht, man könnte einem Hai zum Opfer fallen.
Generell kann man sich aber auch in solchen Welten bewegen, solange man sich an die Regeln hält und die Originalwelt nicht “beschädigt“.
Niemand hindert euch daran, neue Abenteuer für eure Lieblingshelden, oder Bösewichte zu erfinden, solange sie sich im Rahmen halten.
Wo ihr eure Inspiration her holt, aus eurer Fantasie, aus dem Alltag, Politik, Weltgeschehnissen, dem was ihr unterhalb der Gürtellinie mit euch rumtragt oder allgemeine Weltgeschehnisse, macht was ihr wollt, es ist eure Fantasie und nur ihr müsst sie „Ertragen“. ;-)

2.2: Nachforschungen und Ausarbeiten der Tabelle:
Wie schon erwähnt wurde, solltet ihr, wenn ihr euch an ein bestehendes „Universum“, bestimmte Orte oder Zeitlinien versucht, so viel über diese wissen wie es geht, oder zumindest einige Seiten in eure Liste verlinken und anlesen, die euch später weiterhelfen könnten, z.B. wenn ihr die Architektur und Landschaft beschreiben wollt oder welche Sprache dort gesprochen wird.
Ihr müsst natürlich nicht in dieser Sprache schreiben, außer ihr wollt es so bis der Charakter lernt, diese zu verstehen. Am einfachsten ist es, wenn er sie irgendwie sofort versteht. Wie das passiert, ob durch einen Zauber, durch ein Technisches Gerät oder durch das Schlüpfen des Geistes des Protagonisten in den Körper einer dort schon lebenden Person (dazu später mehr), ist eurer Fantasie und dem Universum überlassen in dem ihr schreibt.
Je mehr Nachschlagewerk ihr jedenfalls habt inkl. Bildern, und lernt diese zu beschreiben (Keine Texte kopieren, versucht es mit euren eigenen Worten zu beschreiben!), desto glaubhafter und womöglich interessanter wird es. Oder aber ihr erwähnt, woran der Stil der Gebäude den Hauptcharakter erinnert, so dass sich die Leser z.B. über Google selbst ein Bild davon machen können. (Eine kleine aber knappe Beschreibung schadet trotzdem nicht.)

Nun aber zurück zum Thema:


Kapitel 3: Anfänge von Geschichten:
Nun, dies ist meistens ein Punkt, wo viele ihre Probleme haben. Nicht jede Geschichte kann man mit „Es war einmal…“ beginnen.
Auch nicht von jetzt auf gleich mit einer Charakterbeschreibung, so etwas will kaum einer lesen.
Auch solltet ihr vor der Geschichte nicht unbedingt einen langen und ermüdenden Wulst an Informationen einbringen, was ich meine könnt ihr sehen, wenn ihr euch mal die Original Herr der Ringe Bücher anschaut und euch durch die Ahnentafel der Hobbits lesen müsst… *schauder*
Natürlich gibt es Fans die so was toll finden, allerdings könnte man diese auch bald als Nerds bezeichnen.
Wenn ihr euch aber zu Anfang ein bisschen zurückhaltet, und alles nach und nach aufbaut, kann die Geschichte viel interessanter werden. Ihr müsst natürlich selbst entscheiden, welcher Anfang, welcher Prolog sich am besten für eure Geschichte eignet.

Hier will ich ein paar Beispiele aufschreiben, wie man das machen könnte:

Kapitel 3.1: Ideen für einen Prolog:

1. Man fängt in der realen Welt mit irgendwelchen Alltagstätigkeiten des Protagonisten / Antagonisten, der dann irgendwie seinen Weg in diese andere Welt findet, welche ihr in eurer Geschichte begehen / erforschen wollt.
Dieser Übergang könnte sein:
Er oder Sie wird ohnmächtig, schläft ein, meint er oder sie bekommt einen Herzkasper und kippt um, fühlt sich verfolgt und biegt in eine dunkle Gasse, wo er oder sie im Schatten verschwindet / von etwas in diesen gezogen wird, wird irgendwie durch den Bildschirm / Fernseher in diese neue Welt gesogen usw.
Auch könnte der Hauptcharakter in der eigenen Welt eine Art von Unfall, im Verkehr, in Haushalt etc. haben und fällt dort ins Koma. Seine Seele fährt dabei aber in den Körper eines in der Zeit und an dem Ort wo eure Geschichte spielt, ansässigen Menschen / Nichtmenschen und muss dann als dieser die Abenteuer erleben, die ihr ihm oder ihr angedeihen lassen wollt. (Am Ende müsst ihr euch dann aber entscheiden, ob diese Seele wieder zurück in die eigene Welt findet, oder ob er dies nicht mehr will, oder es nicht mehr möglich ist weil der echte Körper verstorben ist / die Lebenserhaltenden Maschinen abgestellt wurden, etc. und was dann mit ihm und vor allem mit demjenigen passiert, in dessen Körper der Hauptcharakter gefahren ist.)

2. Man fängt in der anderen Welt an zu erzähle
n, gibt ein paar kleine Grunddaten und Umgebungsbeschreibungen, bzw. sehr krude Beschreibungen welche die Personen und Umgebung nur unzureichend beschreiben und bringt dann irgendwie den Hauptcharakter mit ein.
- Eine Methode: Man sieht den Anfang durch die Augen eines dortigen Charakters bzw. in dritter Person (vielleicht durch die Augen eines Vogels oder Tieres), welche / r später eine Rolle spielen wird (oder auch nicht), wechselt dann in die reale Welt wo irgendwas geschieht (Siehe die Punkte bei 1) so das der Protagonist / Antagonist sich in dieser neuen Welt einfindet.
- Man fängt wieder in der anderen Welt an, aber lässt den Hauptcharakter irgendwie in der neuen Welt erscheinen, erklärt aber erst später im Laufe der ersten beiden Kapitel, wie dieser in diese neue Welt kam.

3. Der Hauptcharakter ist von Anfang an Teil dieser neuen Welt, war aber vorher:
Ein unbescholtener Bürger, ein Sklave, ein Krieger, ein Ronin, ne Hexe, ein mystisches Wesen in Menschengestalt, ein Prinz oder eine Prinzessin, ein Monster, ein Toter? etc.
Diese können dann in der Geschichte mitgerissen werden, aktiv dran teilnehmen, Held oder Schurke werden (oder vom Held zum Schurken werden), klar bei Verstand sein oder eine Amnesie haben, vielleicht sogar verrückt (geworden) sein, im eigenen Körper bleiben, verwandelt / geopfert werden oder Teil einer neuen Kreatur werden, wie ihr es wünscht und ihr es euch bereits ausgemalt habt.

Auch sind die ersten Worte entscheidend. Man kann immer noch ein „Es war einmal…“ benutzen, aber ehr bei Geschichten die in der Vergangenheit oder Zukunft spielen. (Passt aber dann auf, das ihr euch nicht zu sehr nach Star Wars anhört: Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxie… (Ich meine dieser Satz ist sogar geschützt…)
Auch geht: „In einem fernen Land existierte einst…“
oder man fängt mit der Welt an auf der die Geschichte spielen soll: „(Platzhalter für den Namen der Welt, der Zeitlichen Epoche / Dynastie oder was und wo auch immer)(Beispiel aus Asterix: „Wir schreiben das Jahr So und so viel vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf…“ den Rest sollte man kennen.)
Für Science Fiction Geschichten kann man hingegen mit dem Datum / der Sternzeit anfangen wie bei Star Treck, man fängt direkt mit der Action an (Bsp. Star Wars Episode 4: A new Hope) oder, wie bei einer Geschichte die aus dem realen Leben stammen könnte, mit dem was eine bestimmte Person gerade eben macht. (Dies kann auch mit einer unwichtigen Opferfigur zu tun haben und was sie gerade macht, oder wer sie ist. Es kann auch ganz wo anders stattfinden, und dann irgendwelche Auswirkungen auf den Protagonisten haben von denen er oder sie nicht einmal etwas ahnt bis es ihn oder sie trifft, im positiven und / oder negativem.

4. Ein ganz anderes Thema wäre es dagegen, wenn man die Geschichte so schreibt, das sie in der eigenen Welt, vielleicht auch im eigenen Umfeld stattfindet, vielleicht sogar in der Gegenwart und sie dort nicht nur Anfängt, sondern auch endet. Hier ist immer noch viel Spielraum für Fantasie, wie viele „Aliens überfallen die Erde“ oder diverse Katastrophenfilme beweisen. Es gibt auch eine Hand voll Fantasie Filme, die in der realen Welt spielen, allerdings an verwunschenen Orten wie alten tiefen Wäldern, dunklen Seen in unzugänglichem Gelände, tief in den Bergen und / oder dunklen Höhlen usw. Auch könntet ihr versuchen, ein Szenario aus einem Spiel / Film Wirklichkeit werden zu lassen.
(Ich hab so was einmal mit Fallout probiert… ist mir leider nicht so gut gelungen. Aber vielleicht gelingt es ja einmal jemand anders? )
Kapitel 5: Das weiterführen der Geschichte und überwinden von Schreibblockaden / Ideenlosigkeit:
Ihr habt nun also einen Anfang / Prolog gefunden, welcher zu eurer Geschichte passt. Gut.
Nun geht es daran, mehr daraus zu machen.
Wenn ihr erst einmal diese zweite Hürde, den Anfang, überwunden habt, ja richtig zweite Hürde, denn die Erste ist sich überhaupt erst einmal zu trauen eine eigene Geschichte zu schreiben, denn das kann irgendwie nicht jeder, werdet ihr schnell feststellen, das eure Geschichte eine Art Eigendynamik entwickelt.
Sie erzählt sich praktisch von selbst, ihr bekommt einen Schwung der euch immer weiter schreiben lässt, bis ihr irgendwann an den Punkt kommt, wo ihr euer Gehirn leer geschrieben habt… natürlich nur wenn ihr Spaß daran habt.
Dann werdet ihr zufrieden das Keyboard beiseitelegen, auf die Uhr schauen und feststellen, das zig Stunden vergangen sind, außer ihr habt euch für einen Termin den Wecker gestellt, und große Augen machen. (So ist es mir beim ersten Mal gegangen. ^^)
Aber keine Angst wenn ihr euer Gehirn, sozusagen, leer geschrieben habt: 1. Könnt ihr danach meist sehr gut entspannen und / oder schlafen, 2. es lässt euch Platz und die Freiheit, euch neue Sachen oder den Weg für die nächsten Kapitel auszudenken.

Aber: Ihr müsst dies nicht übereilen. Sicher, wenn man einmal im Fluss ist, sollte man schreiben, wann immer es geht. Auch sollte man immer ein Notizbuch und Stift, oder das aufnahmegerät mit einem leeren Datenträger mit haben (oder sein Handy mit Diktierapp oder Funktion), denn Ideen und Einfällt können Immer und überall kommen. (Ich habe einmal an einer Geschichte geschrieben, die ich aber inzwischen aufgegeben habe… vorerst jedenfalls. Damals hatte ich von meiner Arbeitsstelle einen gut 45 Minuten dauernden Heimweg mit dem Roller. Da ich durch ländliches Gebiet und ein paar Waldstücke musste, und der Weg ansonsten recht langweilig war, ging meine Fantasie ein wenig auf Reisen und ich habe mir ein Kapitel nach dem anderen ausgemalt, welche ich später auf jeden Fall aufschreiben wollte. Nur, als ich dann endlich zuhause war, der PC lief und ich mein Schreibprogramm gestartet hatte, saß ich oft vor der Tastatur und mir fiel NICHTS mehr ein! Alle Ideen waren bereits wie Seifenblasen zerplatzt. Ähnlich erging es mir in einer Schulung letztes Jahr. Ich bin morgens aufgestanden, hatte einen kompletten Geschichtsteil im Kopf. Da ich aber zu einer Schulung musste, konnte ich mich nicht einfach vor dem PC setzen und das schreiben was mir im Kopf herumspukte. Ich fuhr als zur Schulung, wir hatten Informatik Unterricht, ich startete auch hier sofort den PC und das Schreibprogramm und schrieb drauf los. Ich hatte keine zwei Absätze geschrieben, da kam die Lehrerin und fragte mich, ob ich meine Übungen machen würde. In dem Moment platzte die Seifenblase mit solcher Wucht, das ich erst einmal etwas benommen die Lehrerin anschaute, bejahte und als ich weiterschreiben wollte, war alles weg. Ich weiß bis heute nicht mehr, was ich damals schreiben wollte…)
Auch wichtig: Wenn es geht, schreibt ein Kapitel zu Ende, oder wenigstens zur Hälfte fertig, so dass ihr, solltet ihr unterbrechen müssen, euch wieder einlesen und weiterschreiben könnt.
Es gibt nichts blöderes, als wenn man nach ein paar nicht viel sagenden Sätzen aufhören muss, und wenn man später Mal weiterschreiben will, wenn man Zeit hat, dann nicht mehr weiter kommt.

Hier ein Rat von mir:
Wenn ihr Geschichten schreibt, tauscht euch mit anderen aus. Mit Leuten, online wie offline, die sich auch für das Hobby interessieren, mit der Familie (solange die Geschichte nicht zu explizit ist, auch mit den Kindern die sich für dieses „Universum“ interessieren), mit Hobbyklub Genossen, Freunden, anderen Hobby oder Professionellen Autoren, sofern ihr welche kennt oder wem auch immer, und fragt explizit nach Ideen, oder was man verbessern könnte. Erwartet aber nicht sofort Antworten, lasst den Leuten etwas Zeit, damit sie sich mit eurem Werk auch befassen können.

Auch hilft es manchmal, wenn man sich einfach mal etwas ruhe gönnt, bei schönem Wetter in den Garten oder spazieren geht, oder mit dem Fahrrad eine kleine Tour macht, vielleicht auch mit dem Auto zu einem eurer Lieblingsorte fahrt, an die See, an ein Baggerloch, an den Rhein oder einen anderen Fluss und einfach die Seele baumeln lasst. Beobachtet das Wasser, die Wolken, die Tiere wenn welche da sind, vielleicht auch andere Menschen und was sie so tun, und relaxt, haltet aber immer Block und Stift, oder ein Ton Aufzeichnungsgerät bei euch, Handy würde ich ausschalten, und sollte euch was einfallen, zeichnet es auf damit ihr es später zuhause verwenden könnt… oder nehmt einen Laptop / ein Notebook oder Tablet mit Tastatur mit das eine lange Akkulaufzeit hat und schreibt direkt vor Ort drauf los.

Oder aber, wenn ihr zu einer bestimmten Zeitepoche schreibt, schaut euch Dokus über die Zeit an oder Fahrt im Urlaub dorthin, und holt euch direkt vor Ort Anregungen, Infos und Ideen. Macht eine Menge Bilder, die ihr zuhause ansehen könnt, nicht nur von euch, eurer Freundin / Frau und den Kiddies, sondern vor allem von der Umgebung, der Landschaft, der Architektur usw.
Nehmt euch unter Umständen einen örtlichen Führer und Übersetzer welche euch etwas über den Mystizismus der Orte erzählen können, wenn dies in euren Geschichten eine Rolle spielt usw.
Es gibt Unmengen an Möglichkeiten, eine solche Situation zu umschiffen. Manchmal braucht es Zeit, manchmal einschlägige Erfahrungen, Informationsreisen oder einfach einen ruhigen Ort um die Seele baumeln zu lassen. (Ich kannte mal jemanden, der hat eine Geschichte geschrieben und Online gestellt, während er im Kossovo im Militäreinsatz war, um sich von dem abzulenken und teilweise das zu verarbeiten, was er dort erlebt hat. Und dies war keine schlechte Geschichte, ich hab sie sehr gerne gelesen. Allerdings habe ich den Autor und damit die Geschichte aus den Augen verloren, als das Forum, in das er immer gepostet hat, dicht gemacht hat. Schade… )


Kapitel 4: Zwingt euch nicht!

Während ihr so die Geschichte schreibt, werdet ihr schnell feststellen, dass ihr sie nicht so schreiben könnt, wie ihr sie ursprünglich im Gedächtnis hattet. Sie wird sich verändern, ein Eigenleben entwickeln und es kann passieren, dass ihr jene Situation, die euch überhaupt zum Schreiben gebracht hat, entweder nicht erreicht, oder sie anders Aussieht als ursprünglich geplant.
Grämt euch nicht deswegen, das passiert halt. Die Fantasie ist wie ein Fluss, er fängt klein an, wird schnell größer, fließt mal schneller, mal langsamer, schäumt über Steine, bildet Strudel, stürzt Felswände hinunter, mündet vorübergehend in einen See oder verschwindet unter Felsen um Unterirdisch weiter zu fließen, bis er wieder irgendwo an die Oberfläche kommt und doch endet die Reise der meisten Flüsse immer im Meer.
Natürlich werden solche Flüsse für die industrielle Schifffahrt gezähmt und Schiffbar gemacht durch Begradigung, Schleusen, Wasserkraftwerke usw.
Auch kann es sein, dass so ein Fluss durch die Industrie an diesem Vergiftet, oder aber wieder gereinigt wird. Es gibt Überschwemmungsgebiete, Altrhein Flüsse, Nebenarme usw. und an diesen wilde Natur in Hülle und Fülle.
So ungefähr könnt ihr euch die Fantasie vorstellen, wenn sie Visualisierbar wäre. Genau wie das Wasser, findet sie ihren eigenen Weg, und der ist nur selten kurz und gerade auf das Ziel gerichtet.
(Das ist bei Sachbüchern so, aber nicht bei Büchern die aus der Fantasie geboren wurden.)

Auch was die Zeit angeht in der ihr eure Geschichte schreibt: Schreibt wenn ihr Lust habt, wenn ihr Zeit habt und ungestört seid! Wenn dies nicht möglich ist, legt es beiseite, lasst es ruhen. Wenn es sein muss dann bis ihr es vergessen habt, um es irgendwann wieder hervor zu holen (Speichert auf dem PC geschriebenes unbedingt auf einem Datenträger / Rohling ab. USB Sticks gehen schnell kaputt, auf dem PC hat man schnell mal was gelöscht ohne es zu wollen, Disketten gibt es nicht mehr, sind aber auch nie sicher gewesen. Wenn ihr könnt, druckt es auch noch einmal komplett aus und heftet es in einen Schnellhefter oder Ordner und nehmt den IMMER mit, bei jedem Umzug! Irgendwann werdet ihr, eure Kinder oder Enkel diese Geschichte vielleicht wieder entdecken und ihr werdet euch zurück erinnern. Vielleicht könnt ihr dann, angespornt von den Kids oder durch die Erinnerungen, wieder ans Schreiben machen und diese Geschichte beenden um sie weiter zu geben.

Wenn ihr euch aber zwingt, kommt ihr in Stress und stress ist der Verhängnis jeder gesunden Kreativität… nen Lenz schieben allerdings auch. ^^


Kapitel 5: Das überarbeiten der Geschichte.

So, ihr habt nun einen großen Teil eurer Geschichte geschrieben, oder sie schon beendet wenn es eine kleine war. Bevor ihr nun aber ein Kapitel irgendwo postet, solltet ihr ALLES noch einmal Kapitel für Kapitel Korrektur lesen.

Warum?

Nun, zum einen natürlich, um die Rechtschreib- und Grammatikfehler auszumerzen so gut es eben geht. Außerdem werdet ihr feststellen, dass sich eure Schreibweise irgendwann ändern wird, sie wird sicherer werden, besser verständlich und das werden auch die Leser merken.
Deshalb solltet ihr schauen, ob ihr vielleicht die ersten Kapitel, mit dieser neuen Sicherheit noch einmal überarbeiten wollt. Auch in späteren Kapiteln kann es beim Korrektur lesen passieren, dass ihr Sätze austauscht, um das Gesamtbild stimmiger, die Geschichte fließender oder spannender zu machen, oder um ein paar ergänzende Umschreibungen einzufügen, die euch als ihr dieses Kapitel zuerst geschrieben habt, nicht eingefallen sind. Wenn ihr dann fertig seid, lasst die Geschichte ein paar Wochen, oder auch Monate ruhen. Ich weiß das ist schwer, schließlich wollt ihr so schnell wie möglich euer Feedback von euren Mitlesern haben, aber nehmt euch einfach die Zeit.
Danach, lest ihr die Geschichte noch einmal Korrektur und konzentriert euch besonders auf die Rechtschreibung. Ihr werdet unter Umständen feststellen, dass ihr in eurem Eifer eine ganze Menge übersehen habt.
Sollte euch das zu lange dauern, fragt andere ob sie euch beim Korrekturlesen helfen. (Wenn ihr einen Deutschlehrer kennt, der euch gerne unterstützen würde, fragt ihn oder sie einfach. ^^ )

Wenn das alles passiert ist, macht mit der Geschichte was ihr wollt: Postet sie Online auf bestimmte Plattformen, in Foren wo ihr gerne seid und Freunde habt, schickt es den Leuten die euch mit Ideen versorgt und geholfen haben oder wenn ihr könnt und die Mittel und Lizenztechnisch ein schriftliches Okay habt, wendet euch an einen Verlag… Bereitet aber dafür eine Leseprobe vor, denn die werden bestimmt nicht eurer ganzes Machwerk durchlesen.

Abschließende Worte:
So, das war es auch schon von meiner Warte aus.
Für was ihr euch auch entscheidet und wie das Endergebnis auch aussehen mag, ich hoffe euch hat dieses kleine Tutorial, dieser kleine Leitfaden geholfen und ihr habt viel Spaß bei allem was ihr so schreiben wollt.

Manne liest sich. :up
The Bird of Hermes is my Name,
eat my Wings to make me tame.
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