Releaseplaene von AMD

Brennt das Netzteil, meckert Windows oder eine andere Software? Dann seid ihr hier genau richtig. Auch wenn der PC gerade nicht brennt.

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himmelslicht
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Releaseplaene von AMD

Beitrag von himmelslicht »

Ich moechte hier mal zusammenfassen, was ich bisher so gehoert, bzw. gelesen habe.

Ab 19.9.2011:
AMD Bulldozer Release. Es werden alle FX-CPUs mit Nummer auf xx50 und xx00 veroeffentlicht. Die CPUs mit xx20 und xx70 sind hoeher getaktete Versionen der gleichen CPU, und werden im naechsten halben Jahr vorgestellt.
Beste CPU zum Release: FX-8150, 8 Cores, 3.6 GHz, 4.2 GHz Turbo, 8 MiB L2 Cache, 8 MiB L3 Cache, DDR3 bis 1866 Mhz offiziell.

Zweite Haelfte 2011:
AMD Radeon HD 7xxx series. Weitere geteils, sowie ein fixes Datum habe ich nicht gefunden, diverse Quellen sprechen von einem Release zusammen mit den neuen AMD Prozessoren. AMD hat allerdings bisher nur lauten lassen, dass der Release noch in 2011 stattfindet, und damit definitiv for den Nvidia 6xx GPUs.

2012:
2te Bulldozer Generation. Hoehere Taktraten, bis zu 10 Cores. Unterstuetzung fuer das in 2012 kommende DDR4, auf neuem Socket FM2. Der Llano der 2ten Generation wird ebenfalls den Socket FM2 benutzen.

Interessant finde auch Vergleich mit den Intel Sandy-Ex (Sandy-Bridge Extreme) CPUs, die Ende 2011 auf den Markt kommen. Bisher ist nur der i7-2600k auf dem Markt, das schnellste Glied der Performance Serie. Die Extreme Serie kommt erst fast ein Jahr spaeter.
Bulldozer FX-8170: 8 Cores, 3.9 GHz, 4.5 GHz Turbo, 8 MiB L2 Cache, 8 Mib L3 Cache, Dual-Channel DDR3-1866, ~350$
Sandy-Ex 3960X: 6 Core, 12 Threads, 3.3 GHz, 3.9 GHz Turbom 1.5 Mib L2 Cache, 15 Mib L3 Cache, Quad-Channel DDR3-1333, 999$

Damit schlaegt der Bulldozer meiner Meinung nach den neuen Intel schon vor dessen Release. Mehr Cores und mehr GHz bedeutet vermutlich auf mehr reine Rechenpower. Wie sich das vergleicht, kann man erst durch Benchmarks testen.
Das neue Cache Konzept des Bulldozer scheint den alten Cache Komzept der Intel CPUs ueberlegen zu sein. Die Cores sind durch den riesigen L2 Cache viel enger verknuepft, als die Intel Cores durch den L3 Cache.
Dual-Channel Momory war ein riesen Erfolg bei seiner Einfuehrung damals, und Speicherabndbreite was endlich kein Problem mehr. Inzwischen hat sich das aber geaendert. Viele, viele Verbesserungen machen den Unterschied zwischen Single und Dual Channel kaum mehr spuerbar, teilweise sogar nur noch messbar. Der Unterschied zwischen Dual und Quad-Channel wird noch geringer ausfallen, zumal Quad-1333 nur 1/3 mehr Bandbreite aufweist als Dual-1866, und das bei merkbar hoeheren Latenzen. Selbst bei professionellen Anwendungen glaube ich nicht, das Intels Loesung irgendwelche Vorteile bietet.
Zuletzt geändert von himmelslicht am Di 16. Aug 2011, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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himmelslicht
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Beitrag von himmelslicht »

Bisher habe ich in meinem PC einen Phenom X2 auf 3.6GHz in Betrieb, zusammen mit einer HD4890.
Daran muss ich etwas aendern. Waehrend die Karte auch bisher noch ihre Leistung bringt, komme ich mit der CPU immer oefter ans Limit, und habe Bottlenecks.

Bisherige Plaene waren, einen FX-8150 zu kaufen. Dieses kleine Wunderwerk hat bei gleicher Taktrate 6mal soviel reine Rechenpower wie mein Phenom. Dazu muss wohl ein neues Mobo, wenn das alte kein Biosupdate auf AM3+ bekommt.

Insgesamt habe ich folgende Optionen ausgemalt:
Jetzt ein "billiger" 4-Core Bulldozer, und evtl. ein billiges Mobo. Nicht meine Welt, sondern nur als Uebergangsloesung, bis ich 2012 dann wieder ein ordentliches Mobo mit FM2 Socket kaufe. Irgendwann zwischendrin kommt dann noch eine HD7000. 2012 wird dann zugeschlagen: DDR4, Bulldozer 2nd Gen mit 8 oder 10 Cores, evtl. highend HD7000 wenn noch nicht vorhanden. Damit waere erstmal aufgesorgt.

Jetzt zuschlagen: Highend Mobo, Bulldozer 8-Core, sobald verfuegbar eine HD7xxx. Das waere genuegend, um fuer Jahre vorzusorgen. Naechstes Jahr sind die Teile auch noch nicht veraltet, und ich kann entscheiden, was ich damit mache. Aber DDR4 will ich eigentlich schon.

Zuletzt: Warten. Ich besorg mir eine etwas schnellere, aber billige CPU, evtl ein Phenom X4. Ich warte bis 2012, und schlage dann zu.

Am Effizientesten waere wohl Option 3. Aber ich tendiere eher zu Option 2, auch wenn es naechstes Jahr eventuell bedeutet, dass ich noch aktuelle Teile fuer mehr als 500 Euro ausrangieren muss. Aber mit Garantie lassen die sich noch recht annehmbar verkaufen, inkl. Wertverlust vielleicht fuer 40-60% des Kaufpreises. Option 1 waere so ein Zwischending, um beim Warten nicht am Hungertuch nagen zu muessen.

Was denkt ihr so?
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Lexx
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Beitrag von Lexx »

Wie der FX8150 in diversen Benchen abgeschnitten hat, weißte sicherlich bereits. Und nein, ich gehöre nicht zu den Benchmark-Lemmingen. Mich interresiert auch das ''dahinter'' und gerade beim Bulli sollte man sich die Features-List bzw. den Aufbau der CPU ansehen bevor ein Urteil gefällt wird. Da Bulldozer eine komplett neue Architektur aufweist und Features unterstützt die erst nächstes Jahr oder wenn überhaupt für den Desktop-Bereich kommen, würde ich dennoch etwas warten. AMD hat bereits auch neue Steppings angekündigt wo nochmal etwas am Verbrauch und Performance geschraubt wird.
Win 7 kann mit dem Bulli überhaupt nicht umgehen und bremst ihn zum Teil auch erheblich aus. Da Microsoft wahrscheinlich alle Ressourcen bereits Richtung Win 8 richtet, bringt hoffentlich AMD demnächst noch einen CPU-Treiber raus (für XP gibt es auch AMD64 & Dual-Core Treiber).

Solltest du ein *nix System nutzten, kann ich dir den Kernel 2.6.38 empfehlen. Der bietet zwar noch keinen echten Bulli Support, aber dadurch das der FX ein abgespeckter Opteron (Server-CPU) ist und dort zum überwiegenden Teil ohnehin nur *nix Systeme laufen, wird ein Kernel Update nicht lange auf sich warten lassen.

Zum Bulldozer bzw. Zambezi allgemein:
Ich für meinen Teil benutze ausschließlich AMD CPU's, aber ich denke das AMD den FX zu schnell released hat. Der Bulli verfügt über 2Mrd. Schaltungen und hat Features an Bord die eine Server-CPU auch braucht. Nur, hat der G34 Sockel 1974 Pins wovon der Prozessor 1944 nützt. Der AM3+ Sockel hingegen 942 Pins. D.h. die Desktop-Variante hat ca. um 1000 Pins weniger zur Verfügung als die Server-Version. Somit imo für den Desktop etwas overkill. Damals konnte man schon diverse Opteron Derivate für den Desktop nutzen und auch hier war die Enttäuschung groß, da solche CPU's eben in nen Server gehören.

@Himmelslicht
Afaik gibt's bzw. soll Bulldozer mit 4, 6, 8, 12 und 16 Cores (Modulen) auf dem Markt erscheinen. 12 und 16 soweit nur für Sockel G34. Von nem 10Core hab ich noch nix gehört^^

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himmelslicht
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Beitrag von himmelslicht »

Dann will ich auch mal zusammenfassen, was ich bisher gelesen/gehoert habe.

Ya, leider sind die Benchmarks des FX8150 nicht ueberragend, aber dennoch zeigen sie viel.
Das Hauptproblem der neuen CPU ist einfach, dass die ALUs sich seit dem Thuban nicht verbessert haben. Aber dennoch schlaegt die CPU den i5-2500k, der wesentlich staerkere ALUs hat. Das sagt viel ueber "das drumherum" des Prozessors aus.
Windows 7 kann tatsaechlich mit der CPU nicht umgehen, und schon in der Win8 Developer Preview performt die CPU 12-15% besser als auf Win7 (und damit auf dem Niveau des i7-2600k). Ich denke mit etwas Feinarbeit und effektiven Sheduling kommen da nochmal einige % dazu. Vor allem muss Windows lernen, zwischen "core" und "Modul" zu unterscheiden. Im Extremfall kann man ein Modul wie eine einzelne Einheit benutzen, wegen des geteilten L2 Caches koennen sie Aufgaben teilen und zusammen bearbeiten. Wenn das richtig umgesetzt wird, loest sich auch die schwache "per core" Performance auf.
Angeblich sollte der Nachfolger Piledriver zusammen mit dem Llano Nachfolger den neuen Socket FM2 verwenden. Meine neuesten Infos sind aber, dass der Piledriver immer noch auf AM3+ laeuft, und damit auch weiterhin DDR3 und nicht DDR4 RAM verwendet. Daraus schliesse ich, dass wir den Piledriver frueher erwarten koennen als vermutet, und der DDR4 Support mit der 3ten Generation Steamroller kommt. Wie ich gerade sehe soll auch noch DDR3-2133 Support dazukommen.
Ebenfalls schade finde ich, dass der Quadchannel Support gestrichen wurde. urspruenglich sollte Bulldozer Dualchannel DDR3-1866 und Quadchannel DDR3-1333 koennen. Nun, in den Benchmarks hat Intel wesentlich bessere Speicherbandbreite, aber andererseits, soviel Speicherbandbreite brauche ich nie. Die Geschwindigkeit, die mit DDR3-1866 kommt, nutzt mir mehr. Die ServerCPUs unterstuetzten dagegen Quadchannel DDR3-1600. Vermutlich liegt das auch einfach daran, dass es an Pins mangelt. Physich ist der AM3+ immer noch mit dem AM2 identisch.
Der 10core war fuer die 2te Generation angesetzt, wurde aber auch gestrichen. 12 und 16 cores, bzw alle ServerCPUs sind keine Zambezi, sondern Interlagos.

Du bringst mich aber gerade auf eine Idee. Wenn es preislich nicht total unrentabel ist, schau ich mal, ob ich statt einem AM3+ Board kein G34 Board in meinen Rechner einbau. Solange es einen PCIex16 Slot hat, sollte das kein Problem sein.

Wie schon gesagt, es ist schade, das es kein Ueberflieger ist, wie erhofft, aber ich bin dennoch zufrieden, denn der Bulldozer kann ich mit dem i5-2500k und i7-2600k mithalten. Er liegt im Moment ziemlich genau in der Mitte dazwischen, etwa gleichauf mit dem i7-2600.
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Beitrag von Lexx »

himmelslicht hat geschrieben: Der 10core war fuer die 2te Generation angesetzt, wurde aber auch gestrichen. 12 und 16 cores, bzw alle ServerCPUs sind keine Zambezi, sondern Interlagos.
Ahhh...deshalb scheint der 10Core nicht mehr in der aktuellen Roadmap
auf. Server-CPU is türlich Interlagos, hab ich versäumt zu erwähnen - Danke für die Richtigstellung!
himmelslicht hat geschrieben: Du bringst mich aber gerade auf eine Idee. Wenn es preislich nicht total unrentabel ist, schau ich mal, ob ich statt einem AM3+ Board kein G34 Board in meinen Rechner einbau. Solange es einen PCIex16 Slot hat, sollte das kein Problem sein.
Das mit den PCI-X sollte kein Problem darstellen. Nur arbeiten diese mit
8x, was aber bei AMD-CPU's unwichtiger ist, da der Prozessor über den
Hypertransport eine direkte Anbindung an die Grafikkarte hat.

Die DDR3 ECC-Speicher sind momentan derart billig, das es ein Verbrechen wäre keine zu kaufen 8)
Single Sockel G34 Mainboards kosten auch nicht die Welt...wo du aber sicher bluten wirst sind die kommenden Interlagos.
So ein 16 Moduler wird mitunter über 1000,- kosten. Damit kannste dir aber sicher sein alles und jeden Performance-Technisch
auf Jahre hinweg in Grund und Boden zu stampfen^^

Apropos Mainboard, hab mit Supermicro durch und durch gute Erfahrungen gemacht. Der Hersteller ändert auch auch Wunsch diverse
BIOS-Einstellungen und hat einen tadellosen Support.

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himmelslicht
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Beitrag von himmelslicht »

Bisher hatte ich immer MSI, aber die produzieren fuer den Desktopbereich.

Aber einen 16Core werde ich da wohl nicht einbauen, wohl eher einen 8Core. Die Dinger haben auch schon soviel Rechenpower, dass ich (noch) nicht weis, was machen damit :p
Wo kaufst du die Serverhardware ein?

Muss es ECC Speicher sein? Auf dieses ECC Feature leg ich nicht viel wert, und was ich auf die schnelle so gesehen hab ist SDRAM nochmal um die Haelfte billiger und obendrein noch schneller.
OK, vergiss das, ich les es gerade, der Speicher ist ansonsten gleich, nur eben dass ich die ECC Unterstuetzung nicht nutze.
Nur PCIex8 Unterstuetzung merkt man bei der Grafikkarte mit einigen %, ich denke das laesst sich verkraften, auch wenn ich die 4x PCIEx16 slots des MSI Boards vermissen werde, aber dafuer bekomme ich ya 8 DIMM slots :P
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Beitrag von Lexx »

Einkaufen tu ich über meine Firma bei

http://www.novarion.com

Ich hab keinen Schimmer ob die auch an Privat-Leute verkaufen. Eigentlich egal, da ma Supermicro M0B0's auch sonst überall bekommt. Sogar Amazon führt die Marke.
Für Desktop setzen wir ebenfalls auf MSI, mach ich sogar privat. Schwenken jetzt aber auf Gigabyte um. Eine der letzten Hersteller die nicht auf den UEFI Zug aufspringen. Wenn man sich ansieht was mit der Version 2.3.1 auf uns zu kommt, wird mir jetzt schon schlecht.

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Beitrag von MDuss »

Über kurz oder lang, wist du aber nicht um UEFI herum kommen.

MfG
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Beitrag von Lexx »

MDuss hat geschrieben:Über kurz oder lang, wist du aber nicht um UEFI herum kommen.

MfG
MDuss
Mir gehts da eher um die OEM Geräte. Einzeln gekaufte Komponenten werden soweit wie möglich ''offen'' und konfigurierbar sein, aber schon heutigeOEM Laptops und Desktop's von diversen Hersteller bieten im Standard-BIOS kaum bis gar keine Einstellungen mehr.

Was denkst du wieviel in einigen Fachgeschäften los sein wird, wenn auf das eben gekaufte Gerät kein Win7 installiert werden kann, sonder ausschließlich Win 8 (auch kein Win9 oder andere Nachfolger; von *nix System mal ganz abgesehen). Als Fachhandel mußt du dann dem DAU erklären das er ein Gerät gekauft hat das nur mit Win 8 funtzt (sollte sich Secure Boot nicht deaktivieren lassen) Gerade bei der GUI von Win8 werden doch einige umsatteln wollen. Microsoft setzt zudem ja voraus das für eine Win8 Zertifizierung unbediengt ein Secure-Boot im UEFI vorhanden sein muß.

UEFI ist nichts anderes als ein DRM-BIOS. Es gibt keine Funktionen die nicht mit einem herkömmlichen Award-BIOS auch erledigt werden können. Die 2.3.1 UEFI Spezifikationen sind seit Juni/Juli dieses Jahres fertig. Wer mal einen Blick drauf machen möchte: (klick)

Besonders der Punkt mit der Datenübertragung von Spezifischen System-Einstellungen/Datensätzen über die Onboard-Netzwerkkarte und die Möglichkeit ''unter'' dem OS einen Remote zu öffnen, sollten einen doch zu denken geben.

PS:
Die UEFI Spec's kann man sich nur mit einer Anmeldung loaden. Ich würde hier 10Minuten-Mail und fiktive Angaben empfehlen.

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Beitrag von MDuss »

Hi Lexx.

Wieso sollte sich kein Windows 7 mehr auf UEFI installieren lassen?
Soweit ich orientiert bin unterstützt Windows 7 auf jedenfall UEFI. Bei Vista bin ich mir nicht so sicher.

Und Unix Systeme können doch auch teilweise schon UEFI. Zumindest habe ich das mal gelesen.

Was die Offenen Komponenten angeht. Zumindest mit Festplatten, die größer als 2TB sind, und von denen obendrein gebootet werden soll, kann man mit normalen BIOS nciht mehr viel Anfangen, da das MBR System und die Masterfile Tabelle nur 32Bit hat, und dadurch der Festplattenbereich über 2TB nicht mehr adressiert werden kann. Und die Industrie wollte anscheinen nicht noch mehr am Bios herumdoctor, um da noch etwas hin zu bekommen.

Wenn man also so große Festplatten haben will oder benutzen muss, dann benötigt man UEFI. Ansonsten noch nicht.


MfG
MDuss
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Beitrag von Lexx »

MDuss hat geschrieben:Hi Lexx.

Wieso sollte sich kein Windows 7 mehr auf UEFI installieren lassen?
Soweit ich orientiert bin unterstützt Windows 7 auf jedenfall UEFI. Bei Vista bin ich mir nicht so sicher.

Und Unix Systeme können doch auch teilweise schon UEFI. Zumindest habe ich das mal gelesen.MDuss
Es geht bei Win8 um den Secure Boot der ein Bestandteil des UEFI 2.3.1 ist und für Win8 zwingend erforderlich ist um eine zertifizierung zu bekommen.
UEFI selbst ist natürlich zu allen OS Varianten kompatibel.

Das Problem mit 2.3.1 ist Secure Boot. OEM Hersteller wie Dell, HP, Acer usw. müßen um eine Win8 zertifizierung zu bekommen, im UEFI Secure Boot anbieten. Secure Boot ist ein ''Tool'' das unsignierten Code verhindern soll. D.h. der Code für Win8 ist im System hinterlegt. Für Win7, Vista, *nix´ usw. nicht. Laut dem jetzigen Stand, kann also ein OEM Gerät (Desktop, Laptop, Tablet) das eine Win8 Zertifizierung hat, kein anderes OS starten außer eben Win8.

Da OEM's das BIOS/UEFI so klein und Kundenfeindlich wie möglich halten, wird bei einigen Secure Boot nicht abschaltbar sein. Somit kann kein anderes OS installiert werden. Gerade für Open-Source ist das ein Problem, denn wenn auch der Code im UEFI hinterlegt würde, kann er jederzeit ausgelesen werden. Abgesehn davon ist es nichtmal möglich ein Win7 zu installieren, geschweigeden etwas anderes wie Win8. Für Fachhändler, die teilweise ihr Geschäft mit Neu-Installationen und Down/Upgrades definieren, kann es zu Einbußen kommen bzw. zu Endkunden Problemen, da hier anfangs auf ein geschlossenes System hingewiesen werden muß. In weitere Folge wird laut den Spinnereien von Microsoft, jeder unsignierte Code geblockt. Somit könntest du kein Programm ausführen das nicht zertifiziert ist. Dein Nero, dein Viresnscanner, deine Mod-Tools, alles würde sich mit einem ''Sie haben keine Berechtigung/Dieses Programm ist nicht Signiert'' Meldung verabschieden. Natürlich würden neuere Versionen Win8 kombatibel sein, nur wer kauft sich alle Programme neu, bzw. was passiert mit Freeware-Tools?!

Für weitere Info's lest euch die weiter oben angeführten UEFI 2.3.1 Spec's durch. Die FSF hat zudem auch noch eine Petition gestartet
(klick), die Secure-Boot verhindern, bzw. dem Kunden eine Verpflichtende Auskunft seitens der Verkäufer einräumen soll. Erklär einem Kunden mal folgendes:

"Dieser PC beinhaltet eine Geschlossene Grundsoftware, die es Ihnen ermöglicht, nur das System auszzuführen, dass sie auch hiermit erworben haben. Dieses System kann einen Remote-Zugang für Dritte beinhalten. Dieser PC verfügt über Garantiebedingungen, die bei Einsatz nicht anerkannter Software zu deren Ausschluss führen''.

Da uns das alle Betrifft würde ich euch nahelegen, das ihr Info's über Secure-Boot, Microsoft's Win8 zertifizierung usw. einholt. Ein Win8 wird auch ohne Secure-Boot funktionieren und wer seinen PC sich selbst aus einzelnen Komponenten zusammenbaut, wird auch Secure-Boot im UEFI deaktivieren können, nur trifft das auf die 0815 DAU's die ihr System irgendwo und von OEM's beziehen nicht zu. Es ist auch ne Frechheit das Mircosoft die Hersteller mit der Zertifizierung zwingen will, Secure-Boot unbediengt einzusetzen. Im Deckmantel der Sicherheit soll hier der Kunde quasi zur Marionette von Soft/Hardware Hersteller werden.

Die TB-Grenze von Festplatten im BIOS ist kein Problem. Gigabyte z.bsp. hat ein Hybrid-BIOS das die Funktionen und Speicherplatz-Erweiterung auch in ein normales BIOS übernimmt. Bitte nicht falsch verstehen, will hier keine Werbung für Gigabyte machen, aber das UEFI schneller bootet, größere HDD's unterstützt usw. ist ein Märchen. Ich hab monatlich mit Custom-BIOS für Server und diverse Embedded-Systeme zu tun. UEFI ist um nichts besser als ein BIOS. Marketing-Blödsinn, sonst gar nichts. Der einzige Vorteil von UEFI ist die ''Gleichheit''. Jedes UEFI mit der gleichen Version, hat dieselben Features. Da jeder Hersteller aber seine eigene GUI und sicher auch einiges an Features streicht oder Variabel macht, sind wir genau dort wo das BIOS auch ist.

PS:
@Himmelslicht
Sorry wenn ich hier deinen Thread in eine etwas andere Richtung führe.

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