Will Ondiron hat geschrieben:- nicht soooo an einer ausgefeilten story interessiert ist
- es gerne blutrünstig hätte
- aber gleichzeitig schön keusch
- lieber linear und möglichst wenig nachdenken
- Entscheidungen gerne abgenommen bzw. vorgekaut möchte
- alles aufgeben würde zugunsten perfekter Grafik
- ah ja und so Sachen wie DRM, DLC, Bugs, naja.
Heutzutage wird vor allem auf Mainstream ausgelegt. Das heist, einfache, leicht verstaendliche, und Spass, aber vor allem keinen Frust bringende Spiele. Dazu schoene Grafik, und eine klare Story. Wobei der letzterer oft keine Zeit bleibt (Deadline), um sie vernuenftig auszuarbeiten. Der Computerspielemarkt ist ein hartes Pflaster, und Spielefirmen machen selbst mit guten Spielen mitunter nur genug Geld, um ihre Ausgaben zu decken. Deshalb ist einfach kein Geld da, um mehr Zeit zu inventieren.
will haben:
story mit Überraschungen, Konsequenzen und freien Entscheidungen
frei begehbare Welt
1024x768 muß. Auch auf älteren Rechnern. Also flüssig. Sagen wir 30 fps
mitgelieferten editor
Spiele FSK 18 definitiv Romanzen und Sex. Ich als Spätzünder hab mit 16 schon genau gewußt, wies geht, also was solln des
Interaktion. Was anstellen können. Hinsetzen, Bier trinken, was futtern z.B. Und nicht nur an Stellen, die dafür vorgesehen sind.
brauchbares loot. Hau ich nen starken Gegner um, geh ich von ner vernünftigen Waffe und/oder Klamotten aus
Gesprächsoptionen mindestens ja/nein/vielleicht und leck mich am Arsch (= Gespräch abbrechen)
Spielzeit Minimum 48 Stunden
NPC sollen ein eigenes Leben führen
Klar, eine gute, ausgefeilte Story macht ein gutes Spiel zur Legende. Aber vor allem steht das Gameplay im Vordergrund. Macht das Spiel spass, spiele ich auch ohne gute Story. Macht es keinen Spass, kann die Story noch so episch sein, man verliert das Interesse. Eine offene Welt ist mir als Rollenspieler doch sehr angenehm, aber kein muss, wenn die Folge vom Orten, die man besucht, einleuchtend und abwechslungsreich ist.
Was die Grafik angeht, so bin ich der Meinung, wer sich neue Spiele leisten kann, sollte sich auch einen Rechner leisten koennen, der neue Spiele zumindest auf mittleren Einstellungen fluessig darstellt (Preisklasse 300 Euro). Wobei natuerlich nichts dagegen einzuwenden ist, wenn der Entwickler ein paar Stunden (noch nicht mal viel) damit verbringt, einen Ultra-low-Grafik Modus (z.B. Textures mit 1/16 Aufloesung) einzubauen, denn das stoert keinen, der es nicht braucht.
Editor haengt vom Spiel ab. Strategiespiele haben in der Regel einen, bei Rollenspielen ist es dagegen fast unmoeglich, einen Editor mitzuliefern. Allenfalls soetwas wie das CS von Oblivion, welches im Prinzip ya ein Editor ist.
Wenn ich Sex will, such ich mir Mods. Romanzen gerne, aber auch nur mit will/will nicht Wahl. Man entwickelt oft Vorlieben und Abneigungen fuer einzelne Charactere, entweder ist es ein Storytechnisches Muss, welches auch entsprechend eingearbeitet und dargestellt wird, oder freiwillig.
Interaktion ist gut. Und macht Spass. Je mehr desto besser. Aber trotz allem sollte sie noch einen Zweck erfuellen, und nicht unnuetz sein. Denn dann wird sie nervig. NPCs sollten eine Story haben, aber ich moechte keine grossartig ausgefeilten Tagesablaeufe, der NPCs 3 mal am Tag quer durch die Stadt schickt. Ich will wissen, wo ich einen NPC finden kann. Und das schon nach dem ersten Besuch. Ohne suchen, ohne Nachlaufen, und ohne jedesmal dem Pfeil folgen zu muessen, um den NPC wieder aufzuspueren. Viele Gespraechsptionen mit verschiedenen Folgen sind toll, aber dann auch wieder nicht, denn man muss staendig entscheiden, und sich quaelen, was man denn nun mit der anderen Option verpasst.
Loot: Ich denke, wenn ich gegen ein Monster kaempfe, dass ich alleine ohne grosse Sorgen toeten kann, und es dann eine Waffe oder Ruestung droppt, die so ueberhaupt nicht seiner Klasse entspricht, dann wirkt das laecherlich. Die meisten Monster sollten Schrott droppen, vereinzelt gute Sachen. Meisterhafte Ausruestung sollte nur sehr, sehr schwer zu bekommen sein. Entweder mit viel Geld, oder mit sehr geringer dropchance, oder quer ueber die ganze Karte verteilt.
Spielzeit: Es sollte vor allem nicht gestreckt wirken. Die Hauptstory sollte sich durchspielen lassen, ohne dass man das Gefuehl bekommt "schon wieder eine unnoetige Kleinigkeit" als Aufgabe zu haben. Und dann sollte sich die Story ganz individuell mit Nebenquests ausbauen lassen, die aber trotzdem einen Zusammenhang mit der Story bilden, sie erweitern, vertiefen, erklaeren. Aber man sollte sie ueberspringen koennen, wenn man denn will.
Dafür würd ich verzichten auf:
Klone mit ihren Namen über den Köpfen
Peanuts im loot
Kopierschutz
Cliffhanger
Entscheidungen, die mir abgenommen bzw. vorgekaut werden
den nimmervollen Beutel
Bugs
Unterwäsche und Stiefel "im Bett"
Ladezeiten
zwanghafte Grafikdetails
Gewichtung unterm Strich: Story wichtig, Cineastik zweitrangig.
Nicht alle NPCs brauchen Namen. Ich denke, perfekt ist, wenn alle NPCs, mit denen man zu tun hat, Namen haben, alle 'unnoetigen' Figuren namenlos sind. So wie z.B. in Gothic 2.
Loot ist Geld. Geld ist bessere Ausruestung, mehr Tranke, etc. Also loot macht des Leben leichter, egal was es ist :p
Kopierschutz ist auch nicht fuer dich, der ist fuer die Hersteller. gut fuer sowohl Hersteller als auch Kunden ist einer Meinung nach das System von SoaSE. Man muss sein Spiel online aktivieren mit seinem Key, und bekommt dafuer automatische Patches als Downloads. Klar sind Cracks immer noch moeglich, aber da Updates nicht frei verfuegbar sind, schwieriger zu benutzen. Und man kann trotz allem offline Spielen, und braucht sein Spiel auch nicht zu aktivieren, solange man keine Patches moechte (Sprich, wer kein Internet hat, hat auch nicht verloren).
Ein gewisser Teil von Entscheidungen sollte festgelegt sein. Denn nur so kann man eine klare Story schreiben. Man kann dem Spieler aber leicht Entschungsfreiheit vorspielen, indem man verschiene Wege zum selben Ziel einbaut, die sich des oefteren Kreuzen, so dass man zum Beispiel den Pfad wechseln kann.
Nimmervolle Beutel finde ich auch uebertrieben. Meiner Meinung nach sollte eine mehr oder weniger grosszuegige Gewichtsbeschraenkung, und eine mehr oder wenige knappe Anzahl an Inventarplaetzen zur Verfuegung stehn. Und dazu naturlich regelmaessiger und vor allem einfacher Zugang zu Lagertruhen und Haendlern. Betten halte ich fuer unnotig, ich benutze sie nur, wenn es keine Option zum warten gibt.
Bugs werden immer da sein, ja komplexer die Software, desto mehr Bugs. Allerdings sollte ein Spiel einen gewissen Reifegrad erreichen, bevor es auf den grossen Markt kommt.
Ladezeiten sind zu 95% von deinem Computer und den Einstellungen abhaengig. So hatte Gothic 2 auf meine PC von 2002 eine Ladezeit von ueber 2 Minuten, auf meinem neuen PC unter 2 Sekunden. Ueberhaupt habe ich immoment kein Spiel, das laenger als 10 Sekunden Ladezeit hat. Selbst MMOs nicht. Es gibt heutzutage verschiedene Dinge, die Ladezeiten extrem verkuerzen. So werden die Dateien auf der Festplatte nicht mehr komprimiert, sondern so gespeichert, dass man sie ohne CPU Belastung direkt lesen kann. Es gibt andere Modi, Festplatten zu betreiben, wie z.B. AHCI, die viel ausmachen koennen. Und es gibt Festplatten, die herkoemmliche HDDs um ein vielfaches uebertreffen (SSDs).
Ein anderer Grund fuer den 'Grafikwahn' sind oft Abkommen zwischen Grafikkartenherstellern und Spieleherstellern, die auf besonders Grafisch anspruchsvolle Spiele abzielen, denen die anderen Spiele dann folgen muessen, um nicht links liegen gelassen zu werden.
Auch werden heute ein vielfaches mehr Spiele produziert als noch vor Jahren, resultierend in mehr Komkurrenz, mehr Zeitdruck, mehr Auswahl. Heutzutage muss ein Spiel keine 100 Stunden mehr bis zum naechsten lang sein, sondern nur noch 20.
Wenn du immernoch auf alte Spiele grossen Wert legst, auf Ausgereiftheit, Story, Feinheiten und darauf, dass sie auf alten Rechnern noch laufen, und weniger auf pompoese Grafik, Onlinefaehigkeit und all das, solltest du dich tatsaechlich nach alteren Spielen gezielt umschauen. Nicht selten werden Klassiker auch heute noch verkauft, oder sind gar kostenlos zu bekommen, waehrend schlechte und uninteressante Spiele in der Versenkung verschwunden sind.